25.10.2019
Die Änderung des Lebensstils reicht nicht aus
Der renommierte Klimawissenschaftler Michael E. Mann, Professor für Atmosphärenwissenschaft und Direktor des Earth System Science Center an der Penn State University, Autor des Buches „The Madhouse Effect: How Climate Change Denial Is Threatening Our Planet, Destroying Our Politics, and Driving Us Crazy“ (auf Deutsch hier erschienen) veröffentlichte am 12. September im US-amerikanischen Nachrichtenmagazin „TIME“ den Artikel: „Lifestyle Changes Aren’t Enough to Save the Planet. Here’s What Could“, den wir hier frei für Sie übersetzt haben.
"Ein jeder von uns steht jeden Tag vor Entscheidungen, die Auswirkungen auf das Klima mit sich bringen: Schalten wir das Licht am Morgen ein oder reicht das Tageslicht aus um die passenden Socken zu finden? Genießen wir Speck und Eier zum Frühstück oder reicht eine Schale Haferflocken? Denn es wird heutzutage sehr viel über die Notwendigkeit gesprochen, einen kohlenstoffärmeren Lebensstil zu entwickeln. Oftmals gehen die Ratschläge mit Schuldzuweisungen oder Appellen an die Tugend einher.
Aber von wem wird der Klimawandel wirklich verursacht. Ist es der Fleischesser, der nicht fliegt oder der Veganer, der reist um seine Familie im Ausland zu sehen? Wer ohne „Kohlenstoffsünde“ ist, möge den ersten Klumpen Kohle werfen! Würde von allen Klimaaktivisten erwartet werden, dass sie stromautark leben, nur das essen, was sie selbst anbauen und nur die Kleidung tragen, die sie selbst gestrickt haben, gäbe es wohl keine große Klimabewegung. Denn dieses Ausmaß an Opferbereitschaft ist für die meisten inakzeptabel ...
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25.10.2019
"Energiebilanz Deutschland" - Statistik ohne Wahrheit und Moral
Scheinbar passend zum Klimapaket der großen Koalition legte die AG Energiebilanzen e.V. im September 2019 eine "Energiebilanz Deutschland" für diese knapp drei Jahrzehnte vor.
„Für den bereinigten sektorübergreifenden Endenergieverbrauch (bezogen auf das reale Bruttoinlandsprodukt) ergibt sich für das Jahr 2018 eine Verbesserung der Energieintensität in Höhe von 1,9 Prozent. Für den Zeitraum 1990 bis 2018 ist für diesen Indikator eine Verbesserung von durchschnittlich 1,6 Prozent pro Jahr zu beobachten." Die Zahlen ergeben, dass sich seit 1990 die gesamtwirtschaftliche Energieeffizienz in Deutschland um rund 42 Prozent verbessert hat. Im Durchschnitt der zurückliegenden 28 Jahre beträgt der Effizienzzuwachs 1,9 Prozent pro Jahr. Die stärksten Effizienzsteigerungen erfolgten 2007 (7,33 Prozent) sowie 2014 (6,68 Prozent), während es 2003 mit -1,9 Prozent eine deutliche Verschlechterung gab, was auch in geringerem Umfang für 2001 und 2008 gilt.
Charakteristisch für diese Art der Statistik ist aber etwas anderes. Die Indikatoren Energieeffizienz und Energieproduktivität stehen völlig losgelöst vor dem Hintergrund der klimatischen Entwicklung. Während Wirtschaftswachstum und Energieverbrauch korreliert werden, spielen deren Auswirkungen auf Umwelt und Klima bei dieser Statistik keine Rolle. Nur so kann der, wenn auch eingeschränkte, Eindruck einer erfolgreichen Energiepolitik entstehen. Würden diese Zahlen ins Verhältnis gesetzt werden mit den Emissionen der immer noch weitgehend fossilen Energieproduktion, würde das „Effizienzergebnis“ nackt und bloß da stehen. Es wäre eine Bilanz des Schreckens und des Versagens derer, die seit einem Jahrzehnt der Öffentlichkeit vorlügen, eine Politik der Energiewende und des Klimaschutzes zu betreiben.
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25.10.2019
Elektro bewegt sich - auf der Messe eMove360°
Die Fachmesse eMove360° in München zeigte in der vergangenen Woche den Schwerpunkt Ladetechnik. Denn bei der Elektromobilität geht es voran, und zwar nicht nur im Blitzlichtgewitter der neuen Fahrzeugpräsentationen, sondern auch bei den Zulieferern dahinter.
Infrastruktur als System
Beim Ausbau der Lade-Infrastruktur für Elektrofahrzeuge gibt es unterschiedliche Geschwindigkeiten.Während in den USA inzwischen rund 60.000 Ladepunkte vorhanden sind, ist China deutlich weiter: Dort sind es allein in Peking inzwischen rund 54.000, im gesamten Land nach Angaben der „China Electric Vehicle Charging Infrastructure Promotion Alliance“ bereits über eine Million. Das Ziel dort bis 2020: 4,5 Millionen Ladepunkte. In Deutschland backen wir kleinere Brötchen: 350.000 öffentliche Ladepunkte sind nach Ansicht des BDEW für 10 Millionen E-Autos in Deutschland ausreichend, realisiert sind derzeit laut Verbandsangaben rund 20.000. Kein Wunder also, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur ein zentrales Thema der Messeaussteller auf der eMove360° in München war.
Die fand vom 15.-17.10. zum vierten Mal statt, ein wenig unter dem Radar der Öffentlichkeit. Denn es ist eine reine B2B-Fachmesse, auf der nur wenige Fahrzeuge, dafür viele Zulieferer und Infrastruktur-Anbieter zu finden sind. Besucher-Zielgruppe sind Zulieferer, OEM-Hersteller und Flottenmanager. Mit 250 Ausstellern aus 25 Ländern auf 20.000 Quadratmetern kann die Messe als international bezeichnet werden. Träger sind neben dem VDE Renewables auch der Bundesverband solare Mobilität (bsm) und der Bundesverband Elektromobilität (BEM). Dessen Präsident Kurt Sigl kritisierte zum Messestart die Politik: „Emobilität ist ein wesentlicher Pfeiler zur Reduzierung der Emissionen im Verkehr. Angesichts der geringen Erfolge in den vergangenen Jahrzehnten ist hier deutlich mehr Engagement gefragt. Das spiegelt sich im Klimaschutzprogramm 2030 aber nicht wider.“
Gezeigt wurde ein breites Spektrum an Ladesäulen, Abrechnungssystemen, speziell aber auch Plattformen, die die Verknüpfung von Hard- und Software übernehmen. „Wir wollen nicht der nächste Blaupunkt werden“ betonte Oliver Dürr von Wallbe bei einer Produktvorstellung der neuen Plattformen seiner Firma. Gemeint ist: Als reiner Handwarehersteller ist man schnell überholt. Die Chancen, am Markt zu bestehen, sind größer, wenn ein ganzes System angeboten werden kann. Im Falle von Wallbe sind das beispielsweise Ladeinfrastrukturen für Hotels oder Gewerbebetriebe, bei denen intelligent geladen werden soll. Wenn eine große Zahl von Ladesäulen und ein (zu) kleiner elektrischer Strom-Hausanschluss zusammentreffen, ist Intelligenz des Systems gefragt. Das gilt auch bei einem Autohaus, das neben zahlreichen Ladepunkten auf dem Parkplatz PV-Anlage und Stromspeicher besitzt und dies alles möglichst optimal steuern möchte.
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25.10.2019
Die Märchen der Feinde der E-Mobilität - Auto-Kraftstoffe (7. und letzter Teil der Serie)
E-Mobilität bedeutet Verkehrsrevolution. Das wird nicht nur allein durch ihre vielen Vorzüge deutlich. Und wie bei jeder beginnenden Revolution gibt es potentielle Gewinner und Verlierer. Letztere versuchen natürlich, die Revolution doch noch zu verhindern. Da die Revolution der Emobilität zwar gewaltig, aber nicht gewalttätig ist, gehen die Gegner eher indirekt, aber dennoch wirkungsvoll vor: Sie machen Propaganda, erzählen Märchen in immer neuen Variationen über die ach so „böse“ Emobilität und ihre angeblichen schlimmen Auswirkungen.
Das Märchen vom zerstörerischen Lithium-Abbau
Die Lithium-Förderung im Länderdreieck Argentinien, Bolivien, Chile verbraucht riesige Mengen wertvollen Wassers, zerstört die Umwelt und die Lebensgrundlagen der indigenen Bevölkerung – und das alles nur, damit wir saubere E-Autos fahren können. Dieses Märchen wird in unterschiedlicher Ausformung z.B. von der ZDF-Sendung „planet e", von Professor Harald Lesch , oder von Florian Schneider/Valentin Thurn erzählt.
Fakt ist:
1. Die Förderanlagen sind z.T. seit Jahrzehnten in Betrieb und dienen der Kaliumchlorid-Förderung; Lithiumchlorid war lange nur ein Nebenprodukt.
2. Das in die Becken hoch gepumpte Wasser ist ungenießbares Salzwasser; es verdunstet – wie in jeder Meeressaline – und schlägt sich zum Teil in den umgebenden Bergen nieder.
3. Warum in manchen Nachbargebieten der Grundwasserspiegel sinkt, ist wissenschaftlich nicht geklärt; das Sinken kann seinen Ursprung auch in einer natürlichen Wüstenbildung oder in zu hohen Wasserentnahmen der umliegenden Landwirtschaft haben.
4. Die sicherlich nicht ökologisch optimale Förderung in einigen Anlagen des Länderdreiecks (Lithiumstaub) ist nicht zwangsläufig, und daher nicht dem E-Auto anzulasten, zumal in anderen Ländern mit Lithiumförderung solche Probleme nicht existieren. Fazit: Fake-News!
Das Märchen vom fehlenden Lithium
Wir können gar nicht auf weltweit Emobilität umstellen, denn dann geht uns das Lithium aus; zudem lassen sich die Lithium-Akkus nicht recyclen, so die Geschichte. Fakt ist: Lithium ist auf unserer Erde kein seltenes Material, sondern sogar ein sehr häufig anzutreffendes. Es gibt riesige, unerschlossene Vorkommen.
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25.10.2019
Wärmepumpen als Allheilmittel der Energiewende?
Gleich zwei Kongresse mit Bezug zu Wärmepumpen an einem Tag in Nürnberg: „Überrascht vom extrem großen Zulauf an Vortragsthemen“ war Rainer Jakobs nach eigener Aussage. Als Grund dafür wie für die 250 Kongressteilnehmer – mehr als erwartet – sieht der fachliche Koordinator des European Heat Pump Summit im Messezentrum Nürnberg: „Das Gewerbe merkt, sie müssen CO2 sparen“, und dafür seien Wärmepumpen (WP) einfach prädestiniert. In Japan sei man beim WP-Einsatz zwar schon weiter, dort würden damit Kälte und Wärme gleichermaßen produziert und der Energieverbrauch gesenkt. Und gerade Groß-WP funktionieren nicht nur in Japan, „auch bei uns gibt es keine Risiken mehr“, so Jakobs.
Die Hersteller schwingen sich scheinbar auf den Zug, mit dem „viele Städte Grün werden wollen. Auch Energieversorger steigen massiv mit ein“, erlebt der ausgewiesene Experte vom Informationszentrum Wärmepumpen und Kältetechnik IZW. Sein ausdrücklicher Favorit für den Einsatz von Wärmepumpen: Kaltnetze. Von der Versorgung einer Käsefabrik und von Häusern aus der Abwärme eines IT-Zentrums berichtet Jakobs.
Kaltnetze - warum?
Der Vorteil von Kaltnetzen, bei denen gerade mal Vorlauftemperaturen von 20, 30, 40 Grad Celsius notwendig seien: Alte, bestehende, mäßig isolierte Rohre vorheriger Nahwärmenetze brauchen nicht erneuert zu werden, weil die Verluste bei solch niedrigen Temperaturen sehr gering seien.
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25.10.2019
Die DGS - was Ihnen die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. bietet (Teil 2)
Die DGS ist aktiv!
Unsere 2.700 Mitglieder, die Sektionen und Landesverbände sind mit vielfältigen Aktionen und Angeboten auf dem Weg zu 100 % Erneuerbaren Energien. Und Sie können – vor allem als Mitglied - davon profitieren. In der letzten Woche haben wir unsere Publikationen, die Veranstaltungen und unser Netzwerk beschrieben. Diesmal wollen wir Ihnen die konkreten Angebote an unsere DGS-Mitglieder vorstellen. Sprich: Eine Mitgliedschaft in der DGS unterstützt nicht nur die Verbandsaktivitäten, sondern bietet auch eine Reihe Vorteile für Sie.
Für Firmen
Mitgliedsfirmen können drei große Vorteilsbereiche nutzen: Zum einen ein attraktiver Rabatt bei der Schaltung von Werbeflächen in der Zeitschrift SONNENENERGIE und den digitalen Medien (Websites dgs.de, sonnenenergie.de und DGS-News). Außerdem stehen die Mitgliedsfirmen im Firmenverzeichnis, das sowohl in jeder Ausgabe der SONNENENERGIE als auch online verfügbar ist. Gerade wegen der Verteilung der Zeitschrift bei Fachveranstaltungen ist das sehr wirksam. Und drittens zahlt sich eine Firmen-Mitgliedschaft schnell aus, wenn z.B. mehrere Mitarbeiter DGS-Schulungen besuchen und dabei jeweils die Nachlässe z.B. bei der Solarschule Berlin oder bei der Solarakademie Franken nutzen.
Für Planer und Betreiber
Für Planer und Betreiber hat die DGS eigene Angebote geschaffen: So können vergünstigt z.B. Kennlinienmessgeräte ausgeliehen werden, wie hier im Web zu sehen. Deren Anschaffung lohnt sich bei seltener Benutzung kaum, so dass dieses Angebot insbesondere für kleine Betriebe nützlich sein kann. Auch Dienstleistungen wie Drohnen-Thermografie oder Modulreinigung (alle Angebote finden Sie auf www.dgs.de unter „Service“) sind für DGS-Mitglieder günstiger.
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25.10.2019
Forum Neue Energiewelt, 21.-22. November in Berlin
Das Forum Neue Energiewelt ist der Treffpunkt der innovativen Energiewirtschaft und liefert Impulse für den erfolgreichen Umbau des Energiesystems. Denn die Vision ist klar: Eine dezentrale, komplett erneuerbare und wirtschaftlich erfolgreiche Energieversorgung über alle Sektoren.
Die Konferenz mit bis zu drei parallelen Sessions bietet Impulse, Fachvorträge, Panel- und Publikumsdiskussionen und einzigartige Möglichkeiten zur Vernetzung mit den Playern, die den Wandel mitgestalten – von Anlagen- und Komponentenherstellern über Projektierer und Wissenschaftler bis hin zu Energieversogern, Politikern und Großhändlern. Immer mit Blick auf Praxiserfahrungen der Referenten mit neuen Geschäftsmodellen und mit genug Raum für Diskussionen und den Austausch von Erfahrungen.
Vertiefen Sie Ihr Netzwerk, holen Sie sich neue Inspiration für Projekte und Kooperationen und verfolgen Sie Fachsessions über die neuesten Entwicklungen, die den Wandel der Energiewelt bestimmen.
Holen Sie sich jetzt Ihr Ticket und gestalten Sie die Energiewende aktiv mit.
Der Veranstaltungsort Maritim proArte Hotel liegt zentral im Herzen Berlins nahe dem historisch sehr schönen Gendarmenmarkt und dem geschichtsträchtigen Brandenburger Tor an der beliebten Einkaufsmeile Friedrichstraße. Der Fußweg zum Regionalbahnhof Friedrichstraße beträgt 4 Minuten.
www.forum-neue-energiewelt.de
Forum Neue Energiewelt
21.-22. November 2019
Berlin, Maritim proArte Hotel
25.10.2019
Kleiner Medienspiegel

Aus für Wasserstoff-Auto-Förderung in China: Die Förderung von H2-Brennstoffzellen-Autos in China läuft Ende 2020 aus. Begründung der zuständigen Ministeriums: Trotz der finanziellen Förderung habe es bei der Brennstoffzelle keine rasche Entwicklung und keine Durchbrüche gegeben. In China gab es Ende 2017 nur ca. 1.200 Brennstoffzellenfahrzeuge und weniger als 20 H2-Tankstellen. Zwar soll das Land nach dem Willen seiner Regierung bis 2020 5.000 Brennstoffzellenfahrzeuge auf den Straßen haben und bis 2025 sogar 50.000. Doch ab sofort eben ohne öffentliche Förderung. Zum Vergleich: In China wurden 2018 rund 1.255.000 E-Autos (BEV+PHEV) neu zugelassen: global.chinadaily.com.cn/a/201910/14/WS5da406a7a310cf3e355705d5.html
Die verschwiegene Zahl: Welches CO2-Budget wurde denn für Deutschland ansetzt, um im Jahr 2050 die Klimaneutralität zu erreichen? Lesenswert beschreibt Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) bei Spiegel Online die ausweichende Reaktion der Bundesregierung auf die Frage. Dabei ist diese Zahl ist Grundlage dafür, ob die Klimaschutzmaßnahmen das Pariser Abkommen einhalten werden. Die langfristigen Klimaziele der Regierung und der aktuelle CO2-Ausstoß machen jedenfalls klar: Deutschland wird sich nach aktuellem Stand doppelt so viel CO2 „genehmigen“, als „Paris“ erlaubt: www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/emissionsbudget-zur-wichtigsten-zahl-beim-klimaschutz-schweigt-die-regierung-a-1292033.html
Erdölkonzerne geben Millionen für Lobbyismus in Brüssel aus: Die weltweit fünf größten Erdölkonzerne sowie Branchenverbände haben einer Untersuchung zufolge seit 2010 mehr als 250 Millionen Euro für Lobbyarbeit bei der Europäischen Union ausgegeben. In einem Bericht mehrerer Umweltschutzgruppen heißt es, BP, Chevron, ExxonMobil, Shell und Total hätten in den vergangenen neun Jahren mehr als 123 Millionen Euro in Lobbytätigkeiten investiert. Erdöl- und Erdgas-Branchenverbände hätten weitere 128 Millionen Euro ausgegeben. Der Studie von Greenpeace und anderen Organisationen zufolge hatten Erdöl-Lobbyisten seit dem Amtsantritt des scheidenden EU-Kommissars Juncker im Jahr 2014 mindestens 327 Treffen mit Vertretern der EU-Kommission. Das entspreche mehr als einer Sitzung pro Woche. Die Konzerne würden alles tun, um Klimaschutzmaßnahmen zu verzögern, abzuschwächen oder zu torpedieren, hieß es im Deutschlandfunk: www.deutschlandfunk.de/europaeische-union-erdoelkonzerne-geben-millionen-fuer.1939.de.html
„Klimakrise – wie retten wir die Zukunft?“: So heißt eine ganz und gar nicht alltägliches Webangebot der Süddeutschen Zeitung. Es geht um „Mitmachen beim Bessermachen in der Werkstatt Demokratie“. Und das geht wirklich interaktiv und begreifbar für Jedermensch. „Die SZ-Redaktion hat versucht, Antworten auf die gestellte Frage zu finden. Und dabei, im Sinne des konstruktiv angelegten Projekts, nicht allein Probleme herauszuarbeiten, sondern Ideen, wie man der Krise (noch) begegnen kann.“ Sogar nach Ökotopia kann man reisen: projekte.sueddeutsche.de/artikel/politik/werkstatt-demokratie-klimawandel-e221026/
Eine Gas-Werbung von Exxon, bei der uns echt übel wird: Schon allein dieser Satz „Das Ziel: Die Energieversorgung bis 2050 möglichst CO2 neutral zu gestalten ..." macht deutlich, wohin die Reise geht: 100-Prozent-Erneuerbare auf den Sankt-Nimmerleins-Tag zu verschieben! Aber halt, der Satz stammt ja aber nicht von den Werbemachern, sondern von der Bundesregierung. Und zwar aus deren „Klimaschutzplan 2050. Darin hat unsere Regierung 2016 geschrieben: „Deutschlands Langfristziel ist es, bis zum Jahr 2050 weitgehend treibhausgasneutral zu werden.“ Na denn Prost: energyfactor.exxonmobil.eu/de/science-technology/erdgas-energiewende/
Da hat selbst der Bundesrechnungshof genug: „Die Fortsetzung einer Finanzpolitik nach dem Gießkannenprinzip wäre kontraproduktiv", schreibt die Behörde unter dem Titel "Zeit der anstrengungslosen Konsolidierung geht zu Ende“ in einem Bericht. www.umweltruf.de/2019_Programm/news/news3.php3?nummer=6315 Doch genau dieses Gießkannenprinzip ist ja bekanntlich Inhalt der meisten Gesetzesvorschläge der Regierung zum Klimaschutz der letzten Tage. Ein DGS-Mitglied formulierte es so: „Bisher ist bei der Gebäudesanierung weiter alles PILLEPALLE.“ Man denke nur an die geplante Förderung zum Austausch von Ölheizungen. Die hat im Übrigen schon dazu geführt, dass Kunden ihre aktuell geplanten Heizungskäufe gestoppt haben: www.haustec.de/management/markt/verunsicherung-bei-heizungssanierungen-kunden-stornieren-auftraege
Strom aus der Quelle: Die Verbandsgemeinde Edenkoben südlich von Neustadt an der Weinstraße/Rheinland-Pfalz erzeugt jetzt mit Quellwasser aus dem Pfälzer Wald elektrischen Strom. Das Wasser aus dem 140 Meter höher gelegenen Wasserwerk Triefenbachtal soll über ein Fallrohr und eine Spezialpumpe künftig 65.000 kWh grundlastfähigen Strom pro Jahr erzeugen. Der reicht nicht nur für den Bedarf eines weiteren Wasserkraftwerks, sondern auch für 25 Haushalte. Da erstaunt in einem Land, in dem nach Ansicht mancher naturschutzfachlichen „Auguren“ ein Zubau bei der Wasserkraft nicht mehr möglich sein soll: www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/ludwigshafen/Edenkoben-Strom-aus-Quellwasser,meldung-39152.html
Wallbox einfach einbauen: Das Anbringen einer Wallbox zum Laden von Elektrofahrzeugen in Tiefgaragen einer WEG-Anlage oder eines Mietsgebäudes ist oftmals ein größeres Problem; das ist bekannt. Der Bundesrat hat nun auf Initiative von Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen eine Gesetzesänderung des Miet- und WEG-Rechts auf den Weg gebracht, um das zu vereinfachen. Während bislang in einer WEG alle Miteigentümer einem Umbau am Gemeinschaftseigentum zustimmen müssen - und wo klappt das schon -, soll zukünftig eine einfache Mehrheit genügen. Bei Mietobjekten soll bald der Vermieter nur in begründeten Fällen die Zustimmung verweigern dürfen. Wann der Gesetzesentwurf vom Bundestag behandelt wird, ist jedoch noch offen: www.electrive.net/2019/10/14/bundesrat-verabschiedet-weg-aenderung/
Wildpilze strahlen auch 33 Jahre nach AKW-Katastrophe: Mehr als 33 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl sind einige Wildpilze gerade in Bayern immer noch mit radioaktivem Cäsium belastet. Das belegen Messergebnisse, die das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) veröffentlicht hat. Danach liegt die Belastung bestimmter Pilzarten bei bis zu 2.400 Becquerel pro Kilogramm Frischmasse. Wie hoch die Belastung mit Cäsium-137 ist, schwankt sehr stark je nach Pilzart und von Standort zu Standort. Zu den besonders stark radioaktiv belasteten Pilzen zählen unter anderem Semmelstoppelpilze, Elfenbein- und Braunscheibige Schnecklinge und Maronenröhrlinge. Die höchsten Radiocäsiumgehalte wurden in außergewöhnlich stark belasteten kleineren Waldgebieten im Bayerischen Wald, im Donaumoos südwestlich von Ingolstadt, im Berchtesgadener Land und in der Region Mittenwald ermittelt. Über diesen Gebieten hatte nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl Anfang Mai 1986 eine östliche Wetterlage mit Gewittern geherrscht. Wildpilze, die im Handel verkauft werden, dürfen den Grenzwert von 600 Becquerel pro Kilogramm Frischmasse nicht überschreiten, schreibt iwr. Dieser Grenzwert wurde nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl eingeführt: www.iwr.de/ticker/bayern-belastet-wildpilze-auch-33-jahre-nach-akw-katastrophe-teils-immer-noch-radioaktiv-artikel1913
Das Redaktionsteam der DGS-News