24.01.2020
Du bist was Du sprichst
Unwörter sind schlechte, falsch gebildete, unschöne, schlimme oder auch unangebrachte Wörter, soweit der Duden. In Deutschland wird von der Gesellschaft für Deutsche Sprache jährlich solch ein unschönes deutsches Wort ausgesucht und zum Unwort des Jahres gekürt. Damit werden Wörter und Formulierungen aus der öffentlichen Sprache bezeichnet, die „sachlich grob unangemessen sind und möglicherweise sogar die Menschenwürde verletzen." Das Unwort wird von der Jury der „Sprachkritischen Aktion Unwort des Jahres“ an der Universität Frankfurt am Main bestimmt, schon seit 1991.
Das aktuelle Unwort des Jahres lautet „Klimahysterie“. Das mit einem solchen Narrativ bewusst Klimaschutzbemühungen und die Klimaschutzbewegung diffamiert werden sollen, hat auch die Jury explizit in die Begründung hineingeschrieben. Ausdrücklich wird angeführt, dass der Ausdruck in Politik, Wirtschaft und Medien, von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bis hin zu AfD-Politikern, verwendet wird. Der Begriff sei vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Erkenntnisse zum Klimawandel irreführend und stütze in unverantwortlicher Weise wissenschaftsfeindliche Tendenzen.
Unabhängig von dieser unsäglichen Diskussion, die sich gerne fernab der Fakten auf Wortklaubereien und Angriffen auf Persönlichkeiten fokussiert, ist etwas anderes viel erschreckender. Die Themen, mit denen wir uns, nicht nur hier in Deutschland, beschäftigen, haben längst eine Richtung erhalten, die zum Ängstigen Anlass geben. Dabei sieht man recht schnell eine Verschiebung vom Selbstreflektierten zum Fremdbestimmten. Betrachtet man die Unwörter des Jahres sieht man, dass eine Umwälzung einer systemischen Kritik auf eine Schuldzuweisung Dritter stattfindet ...
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24.01.2020
Kein AUS für Solaranlagen nach 20 Jahren
Die DGS unterstützt die Petition "Kein AUS für Solaranlagen nach 20 Jahren". Wir bitten um Mitzeichnung von Vereinen, Verbänden und Organisationen. Bitte senden Sie uns hierzu eine E-Mail an zentrale(at)sfv.de. Anlagenbetreiber, die unsere Petition unterstützen wollen, nutzen bitte die Petitionsplattform von Campact.
Inhalt: Zum 1. Januar 2021 werden die ersten Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 114 MWp aus der 20-jährigen EEG-Förderung herausfallen. In den Folgejahren folgen immer mehr Anlagen. Bis zum Jahr 2025 sind über 1 GWp Solarleistung davon betroffen.
Nach den bisherigen gesetzlichen Regelungen in Deutschland haben Anlagenbetreiber nach EEG-Förderende keinen Anspruch auf Abnahme und Vergütung des erzeugten Stroms. Die einzigen Möglichkeiten bestehen darin, den erzeugten Strom aus Ü20-Anlagen vollständig selbst zu verbrauchen oder direkt zu vermarkten. Beide Lösungen gehen mit erheblichen Zusatzinvestitionen, erhöhten jährlichen Betriebskosten und damit zunehmenden Risiken einher. Für jede Kilowattstunde Solarstrom, die zur Eigenversorgung genutzt wird, muss außerdem nach aktuellem Stand 40 % der EEG-Umlage abgeführt werden.
Damit besteht die Gefahr, dass voll funktionsfähige und robuste Photovoltaikanlagen frühzeitig abgebaut werden. Diese Situation widerspricht den Grundsätzen einer ökologisch nachhaltigen und dringend notwendigen Energiewende im Strombereich und den Vorgaben der EU-Richtlinie 2018/2001.
Die Unterzeichner der Resolution fordern die Bunderegierung auf
- anzuerkennen, dass funktionstüchtige Photovoltaikanlagen auch nach Auslauf der EEG-Förderung ein wichtiger Bestandteil der Energiewende bleiben müssen,
- festzustellen, dass Strom aus jeder Photovoltaikanlage unabhängig von deren Alter weiterhin wie bisher vom Netzbetreiber abgenommen werden muss,
- festzustellen, dass ein Weiterbetrieb nur dann sichergestellt ist, wenn Anlagenbetreiber die Möglichkeit erhalten, den wirtschaftlichen Betrieb der Anlage fortzuführen,
- zu beschließen, dass die regulatorischen Rahmenbedingungen für den Weiterbetrieb (z. B. Messung) so einfach und kostengünstig wie möglich gestaltet werden,
- zu beschließen, dass die EU-Richtlinie 2018/2001 zur Förderung Erneuerbarer Energien unverzüglich bis spätestens zum Jahresende 2020 in deutsches Recht umgesetzt wird und damit wichtige Grundvoraussetzungen für den Weiterbetrieb der Anlagen geschaffen werden.
Dazu gehören:
a) für netzeingespeisten Strom pro Kilowattstunde (unabhängig vom Alter der Anlage) mindestens den Börsenstrompreis auszuzahlen (Art. 21 Nr. 2d EU-RL)
b) und zusätzlich den langfristigen Wert des Solarstroms für das Netz, die Umwelt sowie die Gesellschaft bei der Festlegung der Einspeisevergütung angemessen zu berücksichtigen (Art. 21 Nr. 2d EU-RL) sowie
c) auf eigenverbrauchten und durch Dritte in örtlicher Umgebung zur Photovoltaikanlage genutzten Solarstrom keine Abgaben und Umlagen zu erheben. (Art. 21 Nr. 3 c u. 4 EU-RL)
24.01.2020
Eine Woche der verpassten Chancen
Die Bundesregierung ist ob der Beschlüsse von Bund und Ländern zum Kohleausstieg scheinbar in die Defensive geraten. Vordergründig stellt sich dies als Kritik an der Aufgabe der Empfehlungen der Kohlekommission (Kommission Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung, KWSB) von 2019 dar. Angeführt von Professor Barbara Praetorius, der ehemaligen Co-Vorsitzenden der Kohlekommission, wurde die Kritik, die damaligen Empfehlungen nicht wie versprochen eins zu eins übernommen zu haben, im Detail aufgelistet und kritisiert. Danach sei der Kohleausstiegpfad, also das gleichmäßige Abschalten alter Kohlemeiler, verlassen worden. Das neue Steinkohlekraftwerk Datteln 4 gehe doch ans Netz und das Abschalten alter Kraftwerke werde deren Betreibern mit 4,35 Mrd. Euro vergoldet. Auch wenn die Zerstörung des Hambacher Waldes nicht fortgesetzt werden solle, sei dies nur eine "Insellösung", da die umliegenden Ortschaften des Abbaugebietes planmäßig den Braunkohlebagger weichen sollen. Eine Hauptkritik besteht darin, dass Festlegungen zum Ausbau der Erneuerbaren Energien fehlen, so z.B. wann der 52 GW-Deckel bei der PV falle. Dies bleibe nach wie vor ungeregelt. Dazu die Frage, was mit den PV-Altanlagen, den sogenannten Ü20, geschehen solle.
Die nun über eine Woche laufende Debatte war geprägt von einer recht breiten moralischen Empörung, vor allem über den Frontmann Peter Altmaier. Ihm wurde Lüge und Vertrauensbruch vorgeworfen. Differenziert äußert sie sich dagegen Hans-Josef Fell. Er argumentierte, dass dieser Fahrplan der Bundesregierung quer zu den Beschlüssen der Pariser Klimakonferenz von 2015 liege. „Damit zementieren Bundesregierung und die beteiligten Länder in unverantwortlicher Weise noch 18 Jahre lang hohe Treibhausgasemissionen“. So laut die Kritik auch ist – zwischenzeitlich hatte sogar der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) sich distanziert zum Altmaier‘schen Kurs geäußert – blieb ein Thema völlig außen vor. Der Fuel Switch, also der Umstieg von der Kohleverstromung auf Erdgas. Tatsächlich hätte die Diskussion eben nicht unter dem Stichwort Kohleausstieg sondern Fuel Switch laufen müssen. Erstaunlich ist, dass zwar die Pläne zum Kohleausstieg intensiv diskutiert werden, aber das was als Nachfolgelösung längst in die Tat umsetzt wird, geht in der Debatte völlig unter. In den DGS-News hatten wir in den vergangenen Monaten regelmäßig die Klimaschädlichkeit von Erdgas thematisiert. Unsere Feststellung war, dass hier der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben werde. Vom „sauberen“ Erdgas, sowohl in großen Kraftwerken wie auch in kleinen Brennwertkessel, das weniger CO2-Emissionen erzeuge, hatten wir die Erkenntnisse der Wissenschaft über die Vorkettenemissionen in Form des noch klimaschädlicheren Methans entgegengestellt ...
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24.01.2020
Von der Energiewende zur Ressourcenwende, Teil 2: Einsparen und Effizienz
Da es schon wegen der nötigen Bereitstellung an Erneuerbaren Energien kaum möglich sein wird, unser extrem rohstoffbeanspruchendes, fossiles Wirtschaftssystem 1-zu-1 auf nachhaltige Ressourcen umzustellen, kommt man um Einsparungen und Effizienzverbesserungen nicht umhin. Hierbei gibt es drei wesentliche Akteure: die staatlichen Institutionen (EU, Bundesrepublik, Länder), die Hersteller sowie die Nutzer, wobei die Staatsseite den durchaus größten Wirkungshebel besitzt. Sehen wir uns die Sparpotentiale der einzelnen Akteure einmal auszugsweise an:
Der größte Einsparhebel bei diesem Akteur ist seine gesetzgeberische Kompetenz. Deren Wirksamkeit hat sich gerade auch in der jüngsten Vergangenheit immer wieder gezeigt: die Verpflichtung des Handels zur kostenpflichtigen Abgabe von Plastiktüten hat die Nachfrage nach diesen Umweltsünden gemäß der EU-Ziele kurzfristig gesenkt. Die EU-Ökodesign-Richtlinie 2009/125/EG hat das sinnlose „Wettrüsten“ bei Staubsaugern mit immer größeren, stärkeren E-Motoren seit September 2014 beendet. Und das ab 2021 geltende Verbot für Einmalplastik in der EU hat schon heute dazu geführt, dass Plastik-Strohhalme und Wattestäbchen mit Plastikschaft weitgehend aus der Öffentlichkeit verschwinden. Alle diese erfolgreichen staatlichen Maßnahmen setzten übrigens auf klare gesetzliche Regeln und nicht, wie so oft die Bundesregierung, auf das „Prinzip Hoffnung“ der „freiwilligen Selbstverpflichtung“ der Wirtschaft. Welche weiteren gesetzlichen Vorschriften könnten also das Sparen befördern?
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24.01.2020
Klimaschutz auf dem Gipfel
Anfang des Jahres steht die Industrie im Mittelpunkt. Nicht nur beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos, auch in Berlin: Dort fand Anfang der Woche der Energiegipfel des Handelsblattes statt. Der erste Konferenztag machte die Mobilität der Zukunft zum Thema, der zweite Tag stand zu Beginn unter dem Motto „Strategien zur Transformation der Energiewirtschaft“. Ein Eindruck vom zweiten Tag der Veranstaltung.
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24.01.2020
Wasserstoffland Bayern: Alles alles kommt wieder
Kurz vor Weihnachten 2019 hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer insgesamt 16 „HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland“ gekürt. HyLand ist nach den „Reallaboren der Energiewende“ der zweite Akt des Jahres 2019 im „Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“ (NIP) der Bundesregierung. Wie schon die Reallabore wird auch HyLand von der NOW GmbH koordiniert, der „Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“.
Das HyLand gliedert sich in drei Stufen. Da sind einmal die neun HyStarter-Gebiete Region Kiel, Rügen-Stralsund, der Landkreis Schaumburg, die Lausitz, Weimar, der Landkreis Marburg, Neustadt an der Waldnaab, Reutlingen sowie das Allgäu. „Die werden jeweils circa ein Jahr organisatorisch und inhaltlich beraten, bilden vor Ort eine Akteurslandschaft aus Politik, kommunalen Betrieben, Industrie, Gewerbe, Gesellschaft und entwickeln gemeinsam erste Konzeptideen zu den Themen Wasserstoff und Brennstoffzellen auf der Basis Erneuerbarer Energien im Verkehr, aber auch in den Bereichen Wärme, Strom und Speicher“, ist zu hören. NOW wird sich nun auch um „13 HyExperts-Regionen“ kümmern müssen, denen „jeweils 300.000 Euro für Feinkonzepte“ zur Verfügung gestellt werden ...
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24.01.2020
The smarter E AWARD, Intersolar AWARD und ees AWARD
Jetzt für die Innovationspreise der neuen Energiewelt bewerben: Das Rennen um die begehrten Innovationspreise The smarter E AWARD, Intersolar AWARD und ees AWARD 2020 ist eröffnet. Setzen Sie Ihre Innovationkraft in Szene und reichen Sie bis zum 31. März 2020 Ihre energieeffizienten Produkte, Lösungen und Projekte in den Bereichen Solar, Energiespeicher, E-Mobilität und Energiemanagement ein.
Die Innovationspreise für die Besten der Branche
Ob als Marktführer, KMU, Start-up oder Projekteigentümer – wer sich von der Masse abheben will, bewirbt sich für den The smarter E AWARD, Intersolar AWARD oder ees AWARD 2020. Nutzen Sie die Innovationspreise der neuen Energiewelt, um sich als Technologieführer zu positionieren. Das Einreichen von innovativen Produkten, Konzepten und Projekten aus den Bereichen Solar, Energiespeicher, E-Mobilität und Energiemanagement ist vom 1. Januar bis zum 31. März 2020 möglich.
Als Taktgeber der neuen Energiewelt ausgezeichnet werden
Der Markt für erneuerbare Energien boomt – nicht ohne Grund. Es sind die Innovationen, die die Modernisierung der Energieinfrastruktur weltweit vorantreiben. Der The smarter E AWARD, Intersolar AWARD und ees AWARD haben sich zum Ziel gesetzt, diese Leistungen auf einer öffentlichen Plattform zu würdigen. Ausgezeichnet werden die innovativsten Unternehmen aus den Bereichen Solar, Energiespeicher, E-Mobilität und Energiemanagement, deren Lösungen bereits heute zu einer intelligenten, nachhaltigen und kostengünstigen Energieversorgung beitragen. Stellen Sie Ihre Innovationen ins Rampenlicht und bewerben Sie sich bis zum 31. März 2020 für die begehrten Innovationspreise 2020.
Hier können Sie sich bewerben
24.01.2020
Gebäude.Energie.Technik 2020
Die Gebäude.Energie.Technik (GETEC) findet dieses Jahr vom 14. bis 16. Februar 2020 auf dem Freiburger Messegelände zum 13ten Mal statt. Seit 2008 präsentiert sich die Messe als Informationsplattform und Wegweiser für energieeffizientes Planen, Bauen und Modernisieren sowie Erneuerbare Energien und gesundes Wohnen mit über 230 Ausstellern und über 10.000 Besuchern als führende Fach-Publikumsmesse in Deutschlands Südwesten.
Die GETEC bringt Bauherren, Handwerk, Planung und Hersteller zusammen. Inzwischen gilt: GETEC, das ist mehr als Energie! Das umfassende Ausstellungsspektrum wird ergänzt durch ein praxisnahes und kostenfreies Rahmenprogramm. Zum Erfolgskonzept der Gebäude.Energie.Technik gehören eine klare Fokussierung auf die relevanten Themen und die intensive Zusammenarbeit mit Experten aus den Bereichen der energienahen Bau- und Dienstleistungen. Dies bestätigt Franz Untersteller, der baden-württembergische Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, durch seine Schirmherrschaft. Er betonte in seinem Grußwort: “Die GETEC ist als Leitmesse im Südwesten wichtig, weil sie Antworten gibt, wie wir unsere Klimaschutzziele erreichen können.“
Veranstalter sind die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG gemeinsam mit der Solar Promotion GmbH. Mitveranstalter ist die Handwerkskammer Freiburg. Die Schirmherrschaft hat das baden-württembergische Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft übernommen.
www.getec-freiburg.de
24.01.2020
9. Energy Storage Europe stellt Klimaschutz in den Fokus
Der Klimaschutz und die Dekarbonisierung von Wertschöpfungsketten mit Hilfe von Energiespeichern und Erneuerbaren Energien sind Fokusthemen der diesjährigen Fachmesse Energy Storage Europe und der begleitenden Fachkonferenzen 14. IRES Conference von Eurosolar und 9. Energy Storage Europe Conference. Die IRES Conference ist die weltgrößte und bedeutendste wissenschaftliche Speicherkonferenz.
Vorträge zu Strategien, Verfahren und Technologien
Dr. Christian Fischer, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH, wird auf der Konferenz berichten, was sein Unternehmen tut, um 2020 weltweit CO2-neutral zu sein. Dr. Volker Hille, Leiter Corporate Technology bei der Salzgitter AG, stellt dar, wie das Unternehmen mit Hilfe von Windstrom und Wasserstoff seine CO2-Emissionen senken möchte.
Im für Messebesucher kostenfrei zugänglichen Messeforum berichten Referenten über Dekarbonisierungsprojekte aus dem Handel, der Kunststoffverarbeitung, der Metallproduktion und dem Weinbau. Dafür kooperiert die Energy Storage Europe mit führenden Messen aus diesen Industriesegmenten. So stellt die kanadische Hydrogenics ein Projekt vor, bei dem das größte Handelsunternehmen Belgiens Energie aus lokalen Wind- und Solarenergieanlagen in Wasserstoff umgewandelt und damit eine Wasserstofftankstelle, 18 Wasserstoffautos und Gabelstapler versorgt.
Die Energy Storage Europe findet vom 10.- 12. März 2020 in Düsseldorf statt. Weitere Informationen gibt es gibt es hier
24.01.2020
Kleiner Medienspiegel

Öko-Landwirtschaft und Agro-PV: Dass ökologischer Landbau und Agro-Photovoltaik gut zusammenpassen, haben durch den erfolgreichen Betrieb der Anlage im Württembergischen Heggelbach seit 2016 auch die Landwirte erkannt. Die Flächennutzungs-Effizienz ist durch die Koppelung von PV und dem z.T. höheren Landwirtschaftsertrag z.B. bei Kartoffeln hoch. Dies ist insbesondere interessant angesichts der zunehmenden Trockenheiten im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Wichtig sind die Anpassung des Pfeilerabstands der PV-Anlage an die Arbeitsbreiten der Landmaschinen des jeweiligen Betriebs, und die gesetzliche Möglichkeit einer Flächenprämie auch bei doppelt genutzten Flächen: www.oekolandbau.de/index.php?id=18199
Klimakrise als Wirtschaftskrise: In ihrer neuen Studie "Climate Risk and Response" beschreibt die Unternehmensberatung McKinsey die fatalen Folgen der Erderhitzung für die Volkswirtschaften der Welt. Das 132-Seiten-Papier legt dabei ein Weiter-so-Szenario zugrunde und berechnet die Klimafolgen für 105 Staaten auf die nächsten 30 Jahre. Einige Ergebnisse: neben Millionen von Toten durch Hitzewellen schränkten Hitze und Luftfeuchtigkeit die Arbeitsfähigkeit unter freiem Himmel weltweit erheblich ein, die landwirtschaftliche Produktion bricht ein, für 185.000 Passagiere werden jährlich die Flüge hitzebedingt gestrichen, und die Preise der küstennahen Immobilien im US-Staat Florida fallen wegen zunehmender Stürme und Fluten bis 2050 um 30 Prozent: www.spiegel.de/wirtschaft/service/mckinsey-studie-zum-klimawandel-ergebnisse-sind-verheerend-a-0ccc0af4-6706-4a38-a4ef-38bdf570d9a6
Die Diesel-Lügenbolde lügen weiter: Daimlers „Software-Update“ macht Mercedes-Dieselmotoren-Abgase nicht sauberer, sondern noch schmutziger. Und die so genannte Aufsichtsbehörde Kraftfahrtbundesamt lügt fein mit. Das jedenfalls ist das Rechercheergebnis der Kollegenschaft des ZDF-Politikmagazins Frontal 21. Und genau so wird es die deutsche Autoindustrie schaffen, ihr Grab der bald wirklich vollständig ausgehoben zu haben: www.zdf.de/politik/frontal-21/dieselabgase-software-update-100.html
Klimakatastrophe in der Gesellschaft schon länger angekommen: Und jetzt auch in Elektrotechnik und Theater. Zumindest an der Badischen Landesbühne. Die hat gemeinsam mit der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik der Hochschule Karlsruhe Sergej Gößners Stück „What on Earth?!“auf die Beine gestellt: Es soll Nachhaltigkeit in Technik und Kultur erfahrbar machen. Uraufführung: am 7. Februar. Während der Inszenierung müssen Schauspieler und Zuschauer auf Fahrrädern auf der Bühne strampeln, was das Zeug hält, um den für die Vorstellung benötigten Strom zu erzeugen. Der Regisseur möchte „mit dieser Inszenierung auch zeigen, dass jeder Einzelne etwas bewegen und beitragen und dabei noch echt gut unterhalten werden kann“: idw-online.de/de/news730208
Luise Neubauer: Sie ist das deutsche Gesicht von Fridays For Future. Doch während sie der radikal Rechte Katzenautor Akif Pirinçci nur zum F… gut findet, hat Luisa Neubauer auch wirklich was zu sagen. Und zwar besonders viel Inhaltliches mit Substanz. Ein wirklich lesenswertes Interview hat sie der Wirtschaftszeitung Handelsblatt gegeben - eine Abrechnung mit Wachstum, Kapitalismus und Konzernmanagern. Das legen wir hiermit allen ans Herz: app.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/umweltaktivistin-im-interview-luisa-neubauer-die-verantwortlichen-manager-ignorieren-was-sie-da-gerade-anrichten/25435306.html
Fracking-Branchenprimus schlingert in Insolvenz: Laut dem zwar nicht immer sehr vertrauenserweckenden Deutschen Wirtschaftsnachrichten ist der größte Gaskonzern der Vereinigten Staaten in großen finanziellen Schwierigkeiten. Die US-Frackingbranche, die schon lange am Tropf der Regierung hängt, wird laut der Meldung nur durch hohe Neuschulden von Investoren über Wasser gehalten. So spekuliert Autor Nicolas Dvorak wahrscheinlich auch nicht zu unrecht, dass die Krise der Branche auch ein Grund sei, weshalb die Regierung weltweit aggressiv gegen fremde Energieprojekte vorgeht: https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/501795/Amerikas-Fracking-Branchenprimus-schlingert-der-Insolvenz-entgegen?
Genehmigung? Brauchen wir bei Atomkraft nicht: Ein atomares Zwischenlager braucht eine Genehmigung – davon sollte man ausgehen. Nicht so in Brunsbüttel: Nach einer Anordnung der Atomaufsicht in Kiel dürfen die dort gelagerten Castoren zeitlich unbefristet dortbleiben, obwohl die bisherige Genehmigung dafür einkassiert wurde und eine neue Genehmigung zwar schon 2015 vom Betreiber Vattenfall beantragt wurde, aber derzeit noch nicht vorliegt. 2013 hatte das Oberverwaltungsgericht (OVG) Schleswig die Genehmigung einkassiert, da nach Auffassung des Gerichts das Zwischenlager nicht hinreichend gegen terroristische Angriffe geprüft worden sei. Unbefristet ohne Genehmigung – bei der Atomkraft scheinbar kein Problem: www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Unbefristete-Anordnung-fuer-Castor-Zwischenlagerung,zwischenlager124.html
Klimaschutzprojekte an Schulen gesucht: Der vom Bundesumweltministerium unterstützte Energiesparmeister-Wettbewerb für Schulen sucht wieder die besten Klimaschützer*innen an Schulen in ganz Deutschland, bis zum 31. März können sich Klimaschutz-Projekte bewerben. Auf das beste Projekt aus jedem Bundesland wartet ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro, eine Patenschaft mit einem Unternehmen aus der Region und die Chance auf den mit weiteren 2.500 Euro dotierten Bundessieg. Weitere Informationen (und auch einen Leitfaden „Klimaschutz im Klassenzimmer“) finden sich unter www.energiesparmeister.de
Klimakrise in Davos: Die Klimakrise beschäftigt auch den Weltwirtschaftsgipfel, der seit Montag im Schweizerischen Davos stattfindet. Im Vorfeld wurde wie jedes Jahr der „Global Risks Report“ veröffentlicht. Für uns nicht verwunderlich: Von den darin identifizierten zehn größten langfristigen Gefahren für die Weltgemeinschaft hängen die ersten fünf mit der Klimakrise zusammen, erst danach stehen Risiken wie Cyberangriffe und Datendiebstahl auf der Liste. Konzerne und Unternehmensberatungen, vor allem aber auch die Finanzierer werden das verstärkt zur Kenntnis nehmen müssen: Link: http://www3.weforum.org/docs/WEF_Global_Risk_Report_2020.pdf
Das Redaktionsteam der DGS-News