10.01.2020
PVLOTSE: DGS-Beratungsprojekt für Betreiber alter PV-Anlagen startet wieder
DGS-Beratungsprojekt PVLOTSE für Betreiber alter PV-Anlagen startet wieder – zu Jahresbeginn exklusiv für DGS-News-Leser und DGS-Mitglieder
Die DGS unterstützt seit langem Betreiber*innen von Solaranlagen, jetzt auch bei der Frage, wie PV-Anlagen nach Ablauf der EEG-Förderung sinnvoll weiterbetrieben werden können. Wir wollen damit verhindern, dass diese Anlagen aufgrund fehlender Perspektive abgebaut oder außer Betrieb genommen werden, obwohl es attraktive Möglichkeiten zum Weiterbetrieb gibt.
Grundlage für die Vergütung ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das erstmals im Jahr 2000 in Kraft trat. Für die ersten Photovoltaikanlagen (Baujahr 2000 oder früher) ist damit die EEG-Vergütung bis zum 31.12.2020 gesichert. Ab dem 1.1.2021 gibt es für die ersten Anlagen keine EEG-Vergütung mehr, es muss eine andere Lösung für den weiteren Betrieb gewählt werden.
Nachdem der Probebetrieb im Dezember erfolgreich verlaufen ist, wird das Beratungsprojekt PVLOTSE nun weiterlaufen, in der kommenden Woche (13.- 17. Januar) nochmals exklusiv für DGS-Mitglieder und DGS-NEWS-Leser. Mitte Januar wird das DGS-Projekt dann bundesweit publik gemacht und beworben.
Sie betreiben eine PV-Altanlage?
Sie haben eine ältere PV-Anlage, die 2021 oder 2022 aus der EEG-Vergütung fällt? Sie fragen sich, wie es danach weitergehen kann? Dann melden Sie sich gerne in der kommenden Woche bei uns! Wir beraten Sie neutral, unverbindlich und natürlich kostenlos.
Unsere PVLOTSE-Telefon-Hotline: 030/23326210
Die Hotline ist am Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag jeweils von 14:00 bis 18:00 Uhr geschaltet. Sie erreichen dort direkt einen geschulten DGS-Berater bzw. eine DGS-Beraterin des PVLOTSE-Projektes.
Es gibt verschiedene Varianten des Weiterbetriebes – sei es der Stromverkauf an einen lokalen Stromvermarkter oder den Umbau der Anlage auf Eigenverbrauch, vielleicht sogar verbunden mit einer Investition in einen zusätzlichen Batteriespeicher. Bei allen Varianten sollten (neben den eigenen Wünschen) auch die technischen Anforderungen und die Kosten abgewogen werden. Dabei möchten wir Sie unterstützen.
Gerne können Sie uns auch per Mail kontaktieren: pvlotse(at)dgs.de.
Im Internet gibt es ebenfalls Infos zum Beratungsangebot: www.dgs.de/service/pvlotse
Beteiligt am Projekt sind neben der Bundes-DGS die vier DGS-Landesverbände Berlin/Brandenburg, Franken, Hamburg/Schleswig-Holstein und NRW. Weiterhin möchten wir auch im kommenden Jahr wieder mit Info-Vorträgen bei Veranstaltungen auf die Thematik aufmerksam machen. Wenn Sie dafür in Ihrem Umfeld (z.B. Energieagentur, Umweltgruppe, Messeveranstaltung oder ähnliches) die Möglichkeit haben, geben Sie uns bitte einfach kurz per Mail Bescheid.
Das Projekt PVLOTSE wird über die Verbändeförderung des Umweltbundesamt (UBA) gefördert.
Weitere Infos: www.dgs.de/service/pvlotse
10.01.2020
Macht die Dächer voll!
Vor einiger Zeit, genauer im April 2018, hatte Prof. Volker Quaschning beim PV-Branchentreff in Bad Staffelstein die eingängige Forderung „Macht die Dächer voll“ in seinem Vortrag formuliert. Diese Forderung ist auch im Jahr 2020 aktuell, nicht nur angesichts der derzeitigen Ausbremsung der Windkraft in Deutschland.
Quaschning wies darauf hin, dass sich bei der Realisierung von PV-Anlagen in Deutschland ein Trend eingeschlichen hat, der nicht zur Durchsetzung der Energiewende hin zu 100% Erneuerbaren Energien passt: Aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen, insbesondere des EEG und der Abgabensituation bei Eigenverbrauch wurden und werden PV-Anlagen auf Hausdächern oftmals kleiner als technisch möglich aufgebaut. Hintergrund war und ist die Optimierung auf einen maximalen Eigenversorgungsanteil und die vermeintlich beste Wirtschaftlichkeit bei einer kleinen Anlage.
Bei einer typischen kleinen PV-Anlage auf dem Hausdach beträgt der Anteil des direkt selbst genutzten Stroms (Eigenversorgung) nur rund 30 %, da der Strom ja nur dann als Eigenversorgung angesehen wird, wenn er zeitgleich erzeugt und verbraucht wird. Erhöht werden kann dieser Anteil durch die Installation eines Batteriespeichers, der inzwischen bei über der Hälfte der neu installierten PV-Anlagen in Deutschland gleich mitbestellt wird. Mit einer typischen Speichergröße kann dann ein Eigenversorgungsanteil von rund 60 bis 70 % realisiert werden ...
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10.01.2020
Netzbetreiber bei Politik ungehört?
Zahlreiche Unternehmen, die „für das Stromnetz arbeiten“ sind im >Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE< organisiert. Das Selbstverständnis: „FNN gestaltet den grundlegenden Wandel der Stromnetze durch die Energiewende als technischer Regelsetzer maßgeblich mit". Alle zwei Jahre trifft sich Deutschlands Stromnetz-Elite zum „FNN-Kongress Netze“ in Nürnberg. Diesmal, am Jahresende 2019, kamen 600 Teilnehmer. Manche ihrer Aussagen waren so nicht zu erwarten.
Die vier deutschen Strom-Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) bauen gerade im Auftrag der Bundesnetzagentur zurzeit Deutschlands Höchstspannungsnetze massiv aus. Für den Betrieb von Drehstrom- und Gleichstrom-Übertragungen bekommen sie eine gesicherte Eigenkapital-Rendite von immerhin noch 6,91 Prozent. Müsste das die Konzerne nicht reizen, möglichst viele solcher Strom- Korridore zu bauen, vor allem zwischen Nord- und Süddeutschland?
Doch ausgerechnet Klaus Kleinekorte, Mitglied der Geschäftsführung des ÜNB Amprion GmbH, erklärt auf dem FNN-Kongress: „Der Nord-Süd-Korridor sorgt nur für den Transport der Volatilität von Nord nach Süd. Da wird nur ganz viel Geld in die Hand genommen, damit der Strom nicht mehr hinterm Deich liegt.“ Wer es nicht weiß, könnte meinen, dies ist das Statement eines Trassengegners. In Nürnberg redet Kleinekorte auch einer „koordinierten sektorübergreifenden Systementwicklungsplanung“ das Wort. Die ist besser als „Sektorenkopplung“ bekannt. Bislang liefen Europäischer 10-Jahres-Netzplan und Deutschlands Strom- und Gas-Netzentwicklungspläne offenbar unkoordiniert nebeneinander her. „Das schafft weitere parallele Autobahnspuren. Wir müssen aber langfristig denken.“ Deshalb zeigt Kleinekorte auf „die bestehende Gasinfrastruktur. Der Wärmemarkt ist rückläufig, da werden künftig Rohre frei.“...
10.01.2020
Nachhaltige Mobilität 2030 – die Vision des BUND e.V.
Das deutsche Verkehrssystem ist wegen der bisher völlig unzureichenden CO2-Minderungsraten so etwas wie der „Problembär“ der Energiewende; daher ist es grundsätzlich zu begrüßen, wenn sich nicht nur die üblichen, fachbezogenen Institutionen wie Agora Verkehrswende, ADAC oder Pro Bahn mit den notwendigen Lösungen befassen, sondern auch andere Stakeholder wie die Naturschutzverbände Position beziehen. Ende vergangenen Jahres hat nun der BUND e.V. ein „BUND-Konzept zur Einhaltung der Klimaziele 2030 im Verkehr“ vorgelegt.
Nach der einleitenden Kritik am Politikversagen der amtierenden Bundesregierung, nach deren Klimaschutzplan bis 2030 von den aktuell 162 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten im Verkehr rund 70 Millionen Tonnen eingespart werden müssten, die aber keine entsprechenden Anstalten mache, sondern weiterhin auf die „umweltschädlichsten Verkehrsträger Straßen- und Luftverkehr“ setze (gemeint sind hier wohl Auto- und Luftverkehr), präsentiert der BUND sein Konzept als realistische Alternative: „Das vorgelegte Maßnahmenkonzept zeigt, wie das Reduktionsziel mit einer maximalen Obergrenze von 95 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten in 2030 erreicht werden kann.“ Die grundsätzliche Zielrichtung seines Konzepts mach der BUND mit dem Abschnitt „‘Nachhaltige Mobilität‘: Umweltfreundlich, sozial gerecht und wirtschaftlich effizient“ (S. 2 f.) deutlich, der mit dem Satz endet: "Oberstes Ziel muss bezahlbare ‚Mobilität für alle‘ in einem effizienten Gesamtverkehrssystem sein." Jenseits solchen Worthülsen-Geklingels – Mobilität ist immer bezahlbar, so lange das Zufußgehen noch nichts kostet – findet sich hier auch der richtige und wichtige Hinweis, dass die 10% der Bevölkerung mit dem höchsten Einkommen pro Kopf rund dreimal höhere CO2-Emissionen haben als die 10% mit dem geringsten Einkommen ...
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10.01.2020
Windbürgergeld – welch unsägliche Debatte
"Der Gedanke ist, dass diejenigen, die sich bereit erklären, Windenergieanlagen vor Ort zu akzeptieren, tatsächlich belohnt werden." Mit diesen Worten brachte der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Matthias Miersch - gewissermaßen als Silvesterknaller zur Jahreswende - seinen „neuen Gedanken zu einem Bürgerwindgeld“ in die Öffentlichkeit. Im Inforadio Berlin-Brandenburg (RBB) erklärte der Politiker, der Ausbau der Windenergie an Land sei ihm wichtig, um die Klimaziele zu erreichen und den Kohleausstieg zu schaffen. Der Stillstand beim Ausbau der Windenergie solle mit einer solchen Belohnung überwunden werden. Derzeit würden ganz unterschiedliche Modelle für ein "Windbürgergeld" diskutiert, versuchte Miersch die Bedeutung seiner Gedanken aufzuwerten. Eine Möglichkeit sei, dass Bürgerinnen und Bürger, die akzeptieren in der Nähe von Windanlagen zu leben, bei ihren Stromkosten entlastet würden. Parallel zum Windbürgergeld könne auch der Klageweg gegen den Bau neuer Windanlagen eingeschränkt werden. "Wenn wir nicht weiterkommen bei der Windenergie, auch auf Land, dann werden wir die Energiewende gesamtgesellschaftlich nicht schaffen“, so der SPD-Politiker.
Merkwürdig an den Sorgen der SPD-Fraktion um die Windkraft und den neuen Gedanken von Miersch ist, dass er und seine Fraktionsgenossen nur wenige Tage zuvor strenge Restriktionen gegen Windräder als Teil des Klimapaketes beschlossen hatten. Mit der Abstandsregel von 1.000 Metern selbst zu kleinsten Ansiedlungen hatte die GroKo ein toxisches Instrument ins Kohleausstiegsgesetz geschrieben, das zuvor schon von der bayerischen und anderen Landesregierungen erprobt worden war. Dieser Vorstoß aus der SPD-Bundestagsfraktion führte sofort zu einer wilden Diskussion, in der alle möglichen Argumente durch den noch silvesterschwangeren Neujahrsraum geschossen wurden. Im Pro und Contra wurde vom "vernünftigen Vorschlag", der "Bewegung in das Thema" bringen könne bis zur "Stillhalteprämie" oder vom "Abkaufen der Bürgerbeteiligung" gesprochen. Dies sei ein "Kleinklein" und eine "wenig überzeugende Klimapolitik", wurde kritisiert, die konzeptionslos sei ...
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10.01.2020
Geoengineering-Technologien: 9. Marine Cloud Brightening
Unter Geoengineering versteht man groß angelegte Maßnahmen zur Intervention in den Ozeanen, Böden und der Atmosphäre der Erde mit dem Ziel, die Auswirkungen des Klimawandels - zumindest vorübergehend - zu reduzieren. Dass Geoengineering als lukratives Geschäft angesehen wird, darüber haben wir schon des Öfteren berichtet. Auf der Website „Geoengineering Monitor“ findet man Merkblätter zu den unterschiedlichsten Methoden des Geoengineering, die wir frei für Sie übersetzt haben und hier in loser Reihe vorstellen werden. Meist sind diese "Technologien" hypothetische Vorschläge von verschiedenen Befürwortern des Geoengineerings. Geoengineering-Technologien können im Übrigen nach verschiedenen Ansätzen kategorisiert werden (Sonneneinstrahlung, Kohlendioxidabbau, Wetterveränderung) oder nach dem Ort, an dem sie in das planetarische Ökosystem (Land, Luft, Wasser) eingreifen wollen.
Geoengineering Monitor ist ein Gemeinschaftsprojekt von Biofuelwatch, und ETC mit Unterstützung der Heinrich Boell Stiftung. Biofuelwatch ist eine nichtstaatliche Umweltorganisation, die sich mit den negativen Auswirkungen industrieller Biokraftstoffe und Bioenergien einsetzt. ETC ist die „Action Group on >Erosion, Technology and Concentration<, ausgesprochen "et cetera", ist eine internationale Organisation, die sich der "Erhaltung und nachhaltigen Förderung der kulturellen und ökologischen Vielfalt und der Menschenrechte" verschrieben hat. Eine interaktive Landkarte über aktuelle Geoengineering-Projekte, auch in Ihrer Nähe (?) finden Sie hier: https://map.geoengineeringmonitor.org
Teil 9: Marine Cloud Brightening
Unter dem Begriff des Marine Cloud Brightening (MCB) versteht man Manipulationen der Wolkendecke, um mehr Sonnenlicht zurück in den Weltraum zu reflektieren. Es ist eine Technik des sogenannten Solarstrahlungsmanagements (Solar Radiation Management = SRM). Mit MCB könnte die Temperatur der Atmosphäre und der Ozeane reduziert werden, da die Ozeane dann weniger Sonnenenergie absorbieren würden. Eine Reduzierung der Treibhausgase erfolgt dadurch nicht. Die Befürworter von MCB wollen weißere und mehr reflektierende Wolken erzeugen, indem sie Partikel (Salz aus Meerwassertropfen oder Bakterien) in die Wolken schießen um die Wolkenkondensationskerne um die sich die Wolken bilden zu erhöhen. Ein Vorschlag sieht vor, Meerwasser von Land aus oder über viele tausend Roboterboote in Meereswolken zu sprühen. Wie alle SRM-Technologien würde auch MCB Auswirkungen auf das Wettergeschehen haben. Dabei stellt sich natürlich auch die Frage wer darüber entscheiden würde und wo diese möglicherweise dürre- oder flutverursachenden Wolken platziert werden sollen ...
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10.01.2020
Auflösung DGS Gewinnspiel
In der Ausgabe 4|19 der SONNENENERGIE fand sich das DGS-Klimakreuzworträtsel als Gewinnspiel. Aber nicht nur Leser unserer Zeitschrift konnten daran teilnehmen, auch alle Abonnenten der DGS-News waren eingeladen den Lösungsspruch herauszufinden. Einsendeschluss war der 31.12.2019.
Als Gewinn warteten 5 Ausgaben des viel beachteten Buchs Der Tollhauseffekt". Der Tollhauseffekt ist die deutsche Ausgabe der Ende Juni 2018 in den USA erschienenen Taschenbuch-Ausgabe von „The Madhouse Effect“, einem Gemeinschaftswerk des Klimaforschers Michael E. Mann und des Karikaturisten und Pulitzer-Preisträger Tom Toles. Die deutsche Übersetzung, mit einem Vorwort des deutschen Klimaforschers Stefan Rahmstorf, kommt von Matthias Hüttmann und Herbert Eppel. Herausgeber ist der Landesverband Franken der DGS, das Buch erscheint im Erlanger Verlag Solare Zukunft. Zudem konnten Nichtmitglieder auch obendrauf noch eine einjährige DGS-Schnuppermitgliedschaft ergattern.
Anbei finden Sie die Lösung des Gewinnspiel-Kreuzworträtsels. Die Gewinner werden die Tage von uns informiert, die Bücher versandt.
10.01.2020
Intelligente Städte heizen mit der Sonne
Mittlerweile sind mehr als 350 solare Fernwärmesysteme rund um den Globus in Betrieb. In vielen Städten ist die Fernwärme zu einer wichtigen Säule des Klimaschutzes und der Emissionsminderung geworden. Um noch mehr Bürgermeister, Kommunen und Gemeinden zu ermutigen, dieser kostengünstigen Lösung eine Chance zu geben, hat die IEA SHC Task 55 gerade die Broschüre "Solar Heat for Cities" veröffentlicht. Diese 20-seitige Broschüre konzentriert sich auf neun SDH-Systeme, die in Österreich, China, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Lettland und Serbien gebaut wurden. Darüber hinaus können Sie nicht nur die Broschüre kostenlos erhalten, sondern auch 11 SDH-bezogene Infografiken, die Sie in Deutsch, Englisch und Spanisch herunterladen und in Ihren eigenen Publikationen verwenden können.
20.12.2019
ABSI-Jahreskonferenz 2020
Am Freitag und Samstag - 07. und 08. Februar 2020 - findet in Roding, Landkreis Cham, die 27. Jahreskonferenz der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Solarinitiativen (ABSI) statt. Unter dem Motto „Energiewende – Mehr Wert für die Region“ treffen sich die Bayerischen und Österreichischen Solarinitiativen zum Jahresauftakt. Bei dieser Konferenz geht es schon lange nicht mehr allein um die Nutzung der Sonnenenergie, sondern um alle Aspekte des ökologischen Umbaus der Energieversorgung. Auch der sparsame und effiziente Umgang mit Energie spielt eine Rolle, ebenso wie gesellschaftliche und politische Entwicklungen. In diesem Jahr ist Verein Energie Wende Landkreis Cham e.V. der Gastgeber. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft von Hubert Aiwanger, dem bayerischen Wirtschaftsminister und stellvertretenden Ministerpräsidenten, der auch an der Podiumsdiskussion am Freitagabend teilnehmen wird.
Nach den Exkursionen zum Auftakt – u.a. zur Speicherfertigung von Fenecon in Deggendorf oder der Speicherfertigung von Siemens in Cham – stehen zahlreiche Vorträge auf dem Programm: Als namhafte Referenten konnten beispielsweise Sebastian Sladek (Elektrizitätswerke Schönau), Gerd Rosenkranz (Agora Energiewende) und Hans-Josef Fell (Energy Watch Group) gewonnen werden. Die Veranstaltung dient einerseits der Wissensvermittlung, genauso wichtig ist aber der Austausch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer untereinander: So bietet die ABSI-Jahreskonferenz seit jeher eine immer willkommene Gelegenheit, sich über die Aktivitäten der anderen Solarinitiativen zu informieren und dabei auch Anregungen für eigene Projekte zu holen.
Darüber hinaus tritt die ABSI bei ihrer Jahreskonferenz auch immer wieder mit politischen Forderungen an die Öffentlichkeit, zum Beispiel mit dem 2018 verabschiedeten „Erlanger Solarmanifest – Recht auf Sonne“:
1. Die Sonne ist die Energiequelle für uns alle.
2. Jeder hat das Recht die Sonne frei zu nutzen.
3. Niemand darf bei der Ausübung dieses Rechts willkürlich beschränkt, behindert oder belastet werden.
Auf der ABSI-Sebsite sind auch die Präsentationen der Vorträge der Jahreskonferenzen in Rosenheim (2019), Erlangen (2018) und Regensburg (2017) zu finden.
Weitere Informationen zur aktuellen Veranstaltung
Anmeldung zur Jahrestagung 2020
10.01.2020
Kleiner Medienspiegel
Neue Förderung: Das BAFA hat zum 1. Januar 2020 eine neue Förderung für Pelletsheizungen und solarthermische Anlagen aktiviert: Im Neubau können bis zu 35 %, bei Austausch einer alten Ölheizung bis zu 45 % der Investition in die Heizungsanlage gefördert werden. Wichtig: Der Antrag ist nun vor Auftragserteilung zu stellen, das muss nun vollständig online erfolgen. Eine eigene Website informiert anschaulich und mit Beispielen, Download- und Antragsbereich über Hintergründe, Förderbedingungen und Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Fördermitteln: www.bafa-förderung.de. Bei der KfW wurden bei den Energieeffizient Sanieren und Energieeffizient Bauen die Tilgungszuschüsse bzw. Zuschüsse zum 24.01.2020 erhöht. Des weiteren gelten ab dem gleichen Zeitpunkt beim Programm Energieeffizient Bauen und Sanieren höhere Förderhöchstbeträge für Wohngebäude: www.kfw.de/kfw.de.html
Sicherheitslücken in Kraftwerken: Mitte Dezember 2019 gab das BSI eine Warnmeldung an die Betreiber von Kraftwerken heraus, in der die Behörde vor Hackerangriffen warnt. Auch SicherheitsforscherInnen des russischen Antivirus-Anbieters Kaspersky meldeten Ende des Jahres, dass die Energiebranche verwundbar sei – auch in Deutschland. Die ExpertInnen haben unter anderem in der Industrie-Steuersoftware SPPA-T3000 für Kraftwerksturbinen von Siemens insgesamt 54 verschiedene Lücken entdeckt. Laut BSI sind allerdings bislang keine Vorfallsmeldungen von Betreibern bekannt, in denen die Schwachstellen aktiv ausgenutzt wurden: www.welt.de/wirtschaft/article204763068/Sicherheitsluecke-ermoeglichte-Hackern-Angriff-auf-deutsche-Kraftwerke.html
Eigene Fahrzeuge reichen nicht: Im vergangenen Jahr haben die Konzerne Daimler und BMW ihre Aktivitäten im Bereich Neue Mobilität in das neue Gemeinschaftsunternehmen FreeNow mit Sitz in Hamburg zusammengelegt. Und das hat Größe: Mit Taxidiensten, Carsharing etc. erwirtschaften rund 1.800 Mitarbeiter inzwischen rund 2 Mrd. Euro Umsatz pro Jahr. Jetzt wird weiter expandiert, witzigerweise nicht mit Fahrzeugen der eigenen Marken: 60 Teslas wurden nun für Hamburg geordert. Die Angebotslücke zwischen Mercedes EQC und BMW i3 ist auch der Konzerntochter FreeNow zu groß: www.elektroauto-news.net/2020/daimler-bmw-free-now-hamburg-60-tesla-fahrzeuge/
Mehr als 42 Prozent Erneuerbare beim Strom: Fast die Hälfte der deutschen Stromerzeugung wurde 2019 aus Erneuerbaren Energien gewonnen - mittlerweile mehr als aus Stein- und Braunkohle. Das betont der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) in seinem Fazit zur Jahreswende. Doch auch ein negativer Stand wird attestiert: Neben dem Einbruch der Windkraft ist es 2019 nicht gelungen, von Seiten der Politik ein Zeit- und Mengengerüst zum Stromausbau auf 65 % bis 2030 vorzulegen. Auch im Wärme- und Verkehrssektor bleibt noch viel zu tun: www.pv-magazine.de/2020/01/06/bee-licht-und-schatten-bei-der-energiewende/
Platz da: der Kampf um die Flächen: Erneuerbare Energien (EE) sind Flächenenergien – daher benötigt ein entsprechendes Energiesystem vor allem eines: Flächen! Eine Studie geht von einem Anteil von 1,9 Prozent der Fläche der Bundesrepublik aus, der für die EE vorgehalten werden müsste. Doch um solche Flächen gibt es Nutzungskonflikte, wie nicht nur die Abstandsregelungen bei der Windenergie zeigen. Auch um große Freiflächen-Solaranlagen dürfte es immer wieder zu Nutzungskonkurrenzen kommen. Daher plädiert das Fraunhofer ISE dafür, Solaranlagen viel stärker in die vorhandene Infrastruktur wie Gebäude, Fahrwege, aber auch Fahrzeuge etc. zu integrieren. Eine Lösung ist in diesem Zusammenhang die Floating-Photovoltaik, und zwar auf den vielen Baggerseen, die weder Naturidyll noch Badesee seien. Hier ließen sich riesige Flächen erschließen. Wichtig dabei eine finanzielle Förderung und eine Privilegierung im Baugesetzbuch: www.fr.de/wissen/umkaempfte-flaechen-13414495.html
Warten auf den Weltrekord: Der britische Flugzeugtriebwerke-Hersteller Rolls-Royce hat in Gloucestershire/West-England ein einmotoriges Elektroflugzeug vorgestellt, das den Weltrekord für das schnellste vollelektrische Flugzeug erfliegen soll. Der einsitzige E-Flieger wurde im Rahmen des firmeneigenen Projekts “Accelerating the Electrification of Flight“ (ACCELL) zur kommerziellen Umsetzung der elektrischen Fliegerei gebaut. Die Maschine soll bei den für die erst in diesem Frühjahr angesetzten Rekordflügen eine Geschwindigkeit von über 480 km/h erreichen, und damit den derzeit bei 338 km/h liegenden Weltrekord deutlich überbieten: www.forbes.com/sites/davidebanis/2019/12/19/rolls-royce-unveils-pioneering-electric-plane-to-break-speed-record/
E-Autos bald billiger als Fossil-Fahrzeuge: Nach einer Studie des Marktforschungsunternehmens BloombergNEF (BNEF) sinken die Kosten für E-Auto-Akkus seit Jahren rapide. Betrugen sie im Jahr 2010 noch fast 1200 US-Dollar (USD) pro Kilowattstunde, so waren es schon 2012 durchschnittlich nur noch 700 USD, und Ende 2019 wurden 156 USD pro kWh erreicht. BNEF geht deshalb davon aus, dass die Akkupreise in 2023 die Schwelle von 100 USD/kWh unterschreiten werden. Da Akkus einen großen Teil an den Kosten eines E-Autos ausmachen, dürften ab diesem Zeitpunkt E-Autos auch in der Anschaffung günstiger sein als Fossil-Fahrzeuge – im Betrieb sind sie es längst. In 2030 könnten die Preise laut der Studie sogar bei nur noch 61 USD/kWh liegen: www.heise.de/tr/artikel/Akkus-Auf-dem-Weg-zu-100-Dollar-pro-Kilowattstunde-4620197.html
Vom Diesel-Saulus zum Elektro-Paulus? Offensichtlich hat endlich auch beim Halbstaatskonzern Volkswagen das Bewusstsein eingesetzt: Nicht die böse Deutsche Umwelthilfe, sondern wir von der Autoindustrie selbst sind schuld am Abgesang des guten Dieselrufs. Und wenn man diesem Artikel des meist gut informierten Fachmagazins „Kfz-Betrieb“ Glauben schenken darf, dann ist es nicht nur eine PR-Veranstaltung, wenn VW „Das Weltauto“ elektrisch machen will. Oder wie sonst kommen die Manager auf die Idee, die E-Mobil-Absatzziele gar weiter hoch zu schrauben? Hoffentlich bekommen sie ihr bislang auf Verbrenner getrimmtes Verkaufspersonal auch auf diesen Trichter: www.kfz-betrieb.vogel.de/vw-leise-diesel-selbstkritik-laute-elektrooffensive-a-893515
Das Redaktionsteam der DGS-News