23.08.2019
Bremsklötze im Windgetriebe
Für den 5. September ist in Berlin ein Krisentreffen zur Windkraft geplant. Und zwar bereits im Jahr 2019. Laut dpa-Informationen will Bundes-Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) dabei „über die Krise der Windkraft an Land beraten“. Mit wem genau, das wollte uns sein Ministerium nicht verraten; nur „mit der Windbranche und den Ländern“.
Doch wieso „Windkraft-Krise“? Seit 2009 bis 2016 stieg „die Brutto-Produktion in Deutschland durch erneuerbare Stromerzeugung in Millionen Euro“ von 15.700 auf 27.300. So steht es jedenfalls wörtlich in der Reaktion des Bundeswirtschaftsministerium BMWI auf eine Kleine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion. Wobei das BMWI mit den Zahlen tatsächlich nicht die Stromerzeugung beziffert, sondern: „Die Bruttoproduktion umfasst neben der eigenen Wertschöpfung auch alle als Vorleistungen bezogenen Güter.“ Sprich: Das war der Umsatz mit den Windanlagen selbst.
Aber dann kam der Bruch: Nur noch 21.890 Mio. Euro „Bruttoproduktion“ stand 2017 zu Buche. 2018 und 2019 ging es nach Branchenaussagen noch viel weiter nach unten, auch wenn bislang keine genauen Zahlen vorliegen. Ein Abwärtssog ...
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23.08.2019
Wie das Wetter seine Unschuld verlor
Am 12. August erschien in "Anthroposphere: The Oxford Climate Review" der Artikel: "How Weather Lost Its Innocence, an Illustrated History of Extreme Weather Attribution" von Kai Kornhuber & Amy Howden-Chapman. Wir haben den äußerst interessanten und lesenswerten Text für Sie frei übersetzt.
Wie das Wetter seine Unschuld verloren hat
Zwanzigtausend Todesfälle, große Verluste an Vieh, Waldbrände, Wasserknappheit und die Dezimierung der landwirtschaftlichen Produktivität auf dem europäischen Kontinent. Diese Bestandsaufnahme liest sich wie ein postapokalyptisches Katastrophenszenario, aber das Ereignis war alles andere als fiktiv. Die Hitzewelle von 2003 war die tödlichste "Naturkatastrophe" in der jüngsten europäischen Geschichte, und die Schwere des Ereignisses wurde zu einem großen Teil durch anthropogene Emissionen von Treibhausgasen verursacht. Wie kann Zerstörung so fest mit menschlichem Handeln verbunden werden? Der Zusammenhang wurde in Artikeln wie denen von Peter Stott, Myles Allen und Kollegen deutlich gemacht. Diese wurden allesamt in Form von sogenannten Peer Reviews, anonymen Bewertungen durch Fachkollegen, auch Kreuzgutachten genannt, geprüft. Sie kamen zu dem Schluss, dass es nun möglich war, abzuschätzen, inwieweit menschliche Aktivitäten das Risiko einer solchen Hitzewelle erhöht hatten, was zu einer neuen Teildisziplin in der Klimawissenschaft führte: Der Attribution oder auch Zuschreibung von Extremwetterereignissen, im folgenden Text kurz als Attribution bezeichnet.
Die Attribution erfordert eine Klimamodellierung, bei der Wetterextreme in Computermodellen simuliert werden, die unter zwei Bedingungen, faktisch (factual) und den Fakten zuwiderlaufend (counterfactual), basieren. Faktische Szenarien stellen die Welt so dar, wie sie derzeit ist - beeinflusst von einem erhöhten Treibhausgasausstoß und einem entsprechenden Anstieg der globalen Mitteltemperatur. Gegensätzliche Szenarien hingegen gehen von einer Welt aus, die in den, ansonsten identischen Modellen, nicht von menschlichen Einflüssen betroffen gewesen wäre. Der Vergleich dieser beiden ermöglicht es, den menschlichen Beitrag zu einem bestimmten Wetterextrem einzuschätzen. Derzeit ist diese Methode für Hitzeextreme am zuverlässigsten, da Modelle eine gute Kenntnis der relevanten Prozesse aufweisen und die Reaktion von Hitzeextremen auf einen globalen Mitteltemperaturanstieg meist eindeutig ist ...
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23.08.2019
Das Klimakabinett wird RWE und Eon zum Sieger des Kohleausstiegs machen
Vom RWE-Konzern, der in den letzten Jahren stark gebeutelt worden war, sind ungewohnte Erfolgsmeldungen zu hören. Die Geschäfte das Dax-Unternehmen laufen wieder richtig gut und der Gewinn in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über 30 Prozent auf 914 Mio. Euro. Die RWE hatte nach einer Meldung von boerse.ard.de erst vor einiger Zeit ihre Prognosen für das gesamte Geschäftsjahr 2019 nach oben korrigiert. Aber auch der angebliche Konkurrent, der durch Aktientausch mit RWE verbandelte Eon-Konzern, erwartet einen erhöhten Gewinn von bis zu 800 Millionen Euro – 200 Millionen Euro mehr als ursprünglich angekündigt.
In Analystenkreisen spricht man bereits von einer neuen RWE, die schon bald zum größten Erzeuger von grünem Strom in Europa heranwachsen könnte. Hintergrund ist die konsequente Neuaufteilung der Geschäftsfelder zwischen RWE und Eon bei gleichzeitiger Aktienverflechtung: RWE macht den Erzeuger, während Eon sich auf Netze und das Endkundengeschäft konzentriert. Im September tritt das schon im vergangenen Jahr ausgekochte Tauschgeschäft in Kraft, wonach das komplette Netz- und Vertriebsgeschäft der bisherigen RWE-Tochter Innogy an die Eon übergehen wird. RWE behält von der Innogy die bislang dort angesiedelten Erneuerbaren Energien und erhält zusätzlich die Erneuerbaren Energien-Geschäfte von Eon.
Diese Flurbereinigung zwischen den beiden traditionellen Platzhirschen der konventionellen Energiebranche beendet nicht nur deren Konkurrenzsituation in der Stromerzeugung. Es bietet auch die Grundlage für eine Art abgestimmten Vorgehens - sowohl mit als auch gegen die Erneuerbaren Energien. Weit vorangeschritten bei dieser Neuordnung war bisher Eon, die Berichten zufolge bereits 70 Prozent des Endkundengeschäftes in ihren Händen hält. Technisch beruht dies auf Big Data-Technologien einerseits und der fantasievollen Gründung und Verwaltung einer Vielzahl von neuen Stromlabels, hinter denen die Stromkunden alles anderen vermuten als den Eon-Konzern ...
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23.08.2019
Der Zenit wird erreicht
In dieser Woche veröffentlichte die Berliner Denkfabrik „Agora Energiewende“ ihre Schätzung der EEG-Umlage für das kommende Jahr. Der Betrag steigt demnach in 2020 ganz leicht, doch klar ist: In Zukunft wird es günstiger.
In jedem Jahr zum 15. Oktober legen die vier großen Netzbetreiber die Höhe der EEG-Umlage für das Folgejahr fest. In die Berechnung gehen dabei die verschiedenen Faktoren ein. Neben dem Stand des EEG-Kontos sind es hauptsächlich der Stromverbrauch, die Prognosewerte der Stromerträge der REG-Anlagen (Fortschreibung von Bild 2) und die Vergütungshöhen aus den verschiedenen Inbetriebnahmejahren der Anlagen. Aus der EEG-Umlage, die hauptsächlich von den kleinen Stromkunden getragen wird, werden die Zahlungen der EEG-Vergütung für die Erneuerbare-Energien aus dem EEG-Topf verwendet. Der Netzbetreiber, der z.B. Solarstrom einer kleinen PV-Anlage in sein Netz aufnimmt, verkauft diesen Strom an der Strombörse und erhält dafür einen Marktpreis, der meist nur einige Cent pro kWh beträgt. Die Differenz zum Betrag der EEG-Vergütung, die der Betreiber der PV-Anlage erhält, kommt aus dem EEG-Topf. Dieser Umschichtungsmechanismus ist im EEG verankert und sorgt immer wieder für Diskussionen, vor allem hinsichtlich der großzügigen Befreiung der Industrie.
Nach den massiven Steigerungen der EEG-Umlage in den Jahren 2009 bis 2014 blickt die Energiewelt immer gespannt auf diese Festlegung im Herbst, gab doch die Politik vor einigen Jahren das Versprechen, dass die Verteuerung der EEG-Umlage eingedämmt werden solle. Vorab hat nun die Agora-Energiewende eine Schätzung dazu abgegeben ...
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23.08.2019
SONNENENERGIE 3|19 im Druck
In Kürze erscheint die neue Ausgabe der SONNENENERGIE. Noch vor Erscheinen der gedruckten Version wird die aktuelle Digitalausgabe der SONNENENERGIE bereits nächste Woche zur Verfügung stehen. Die Online-Ausgabe ist mit allen gängigen Systemen kompatibel und plattformübergreifend nutzbar. Die digitale Version Deutschlands ältester Fachzeitschrift für Erneuerbarer Energien, Energieeffizienz und Energiewende können Sie überall komfortabel lesen: Ob mit dem Browser am Mac oder PC, auf dem Laptop, auf Ihrem Smartphone, dem iPad oder auch auf anderen Tablet-PCs. So haben Sie die SONNENENERGIE immer bei sich, ob zu Hause oder unterwegs
Zum Inhalt: Die Ausgabe 3|19 beschäftigt sich wieder einmal mit Klimapolitik und klimarevantem Handeln. Themen dieser Ausgabe sind u.a. Klimaschutz und Bodenfruchtbarkeit, die gemeinsame Sprache von Solarfreunden und Klimaschützern, ein Interview mit "scientists for future", die Klima- und Energiepolitik im Bundestag, das Messen von Klimagasen, Chancen für Prosumer, die Relevanz von Solaranlagen für Klima- und Artenschutz, 25 Jahre Solarthermieforschungsförderung, kleine Wasserkraft, die Elektrifizierung in netzfernen Regionen und vieles mehr. Das Inhaltsverzeichnis können Sie hier einsehen. Die SONNENENERGIE bietet somit wie gewohnt Artikel aus dem gesamten Spektrum rund um das Thema Erneuerbare Energien und Energiewende. Vertreten sind alle Aspekte: Politik, Wirtschaft und Technik.
Hier finden Sie die Übersicht aller bislang erschienenen digitalen Ausgaben, zwei davon sind freigeschaltete Schnupperversionen, die Sie auch ohne Abo lesen können. Die digitale SONNENENERGIE ist selbsterklärend, wir haben zu Ihrer Erleichterung trotzdem ein kleines Benutzerhandbuch erstellt, dass Ihnen das Lesen leichter machen wird. Für DGS-Mitglieder ist die digitale SONNENENERGIE kostenlos, für alle anderen gibt es das Jahresabo zum Preis von 39 €. Um als DGS-Mitglied oder auch als Abonnent die digitale SONNENENERGIE regelmäßig lesen zu können füllen Sie einfach das Formular auf dieser Seite aus. Aber auch Nichtmitglieder können die SONNENENERGIE, in gedruckter oder digitaler Form, abonnieren. Nachfolgend finden Sie einen Link zum Bestellformular für das Abo der digitalen SONNENENERGIE. Die gedruckte SONNENENERGIE können Sie hier abonnieren. Beide Abos, gedruckt oder digital, gibt es im Jahresabo für 39 €. Das ermäßigte Abo für BdE-Mitglieder, Rentner, Studierende, Schüler, Behinderte, Arbeitslose erhalten Sie für 35 € im Jahr. Im Bahnhofs- und Flughafenbuchhandel ist das Einzelheft zum Preis von 9,75 € erhältlich. DGS-Mitglieder können die SONNENENERGIE in beiden Varianten lesen.
23.08.2019
Weltweit stiegt die Photovoltaikleistung auf über 500 Gigawatt
Neben dem starken Wachstum im letzten Jahr insbesondere in China, Indien und Amerika, fällt der Zubau von 3 Gigawatt in Afrika auf. Erstmalig ist der Anteil für Afrika deutlich aus dem Diagramm der kumulierten weltweiten PV-Leistung zu erkennen. Die niedrigen Preise der Photovoltaik ermöglichen es zunehmend auch armen Ländern die Stromversorgung mit Solartechnik zu realisieren. Aus der Datenanalyse der DGS ergibt sich das in Jahr 2018 weltweit insgesamt ein Rekord von 107 Gigawatt PV-Leistung installiert wurden. Der größte Anteil davon sind auf den Bau von PV-Großanlagen zurückzuführen.
DGS, Landesverband Berlin Brandenburg
23.08.2019
Am 20.09. zusammen mit Fridays for Future auf die Straße!
Weltweit streiken Kinder und Jugendliche seit Monaten unter dem Motto #FridaysForFuture für echten Klimaschutz und eine Zukunft ohne Klimakrise. Sie rufen uns zu: “Viele Erwachsene haben noch nicht verstanden, dass wir jungen Leute die Klimakrise nicht alleine aufhalten können. Das ist eine Aufgabe für die gesamte Menschheit. (...) Deshalb rufen wir alle Menschen zu einem weltweiten Klimastreik auf."
Die Proteste von #FridaysForFuture sind berechtigt: Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen - bereits heute vernichtet die Klimakrise Leben und Lebensgrundlagen von Millionen Menschen weltweit. Sie verschärft bereits bestehende Ungleichheiten und verletzt grundlegende Menschenrechte. Wenn es nicht gelingt, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, droht eine Klimakatastrophe, die nicht mehr aufzuhalten ist. Doch die Bundesregierung versagt: Statt ambitionierter Klimapolitik liefert sie nur unzureichende Antworten.
Doch es gibt Hoffnung: Die Schüler*innen haben mit ihren Protesten die Politik unter Zugzwang gesetzt. Am 20. September entscheidet die Bundesregierung über ihre nächsten Schritte in der Klimapolitik. Jetzt gilt es für uns alle, uns dem Protest von #FridaysForFuture anzuschließen. Wenn wir jetzt zusammenstehen, können wir die Regierung zum Handeln treiben. Zeitgleich werden überall auf der Welt Hunderttausende Menschen auf die Straßen gehen. Sie zeigen den Staats- und Regierungschefs, die wenige Tage später beim UN-Klimagipfel zusammenkommen: Wir lassen nicht zu, dass ihr unser aller Zukunft verheizt!
Deswegen folgen wir dem Aufruf der jungen Generation: Am 20. September schließen wir uns den Demonstrationen von #FridaysForFuture an. Der Protest und die Forderungen der Schüler*innen sind notwendig, um die Klimakrise zu stoppen. Deshalb gehen wir gemeinsam mit #FridaysForFuture auf die Straße. Mach mit: Komm am 20. September zur Demonstration bei Dir vor Ort! Gemeinsam fordern wir: Klimaschutz jetzt!<
Anmerkung: Die DGS ist Teil eines breiten gesellschaftliches Bündnis zum Klimastreik und gehört zum Unterstützerkreis.
Dazu passend: Ein interessantes Gespräch zwischen dem Schüler und Klimaaktivisten Jaro Abraham mit dem Klimaforscher Stefan Rahmstorf finden Sie hier.
23.08.2019
Kleiner Medienspiegel

Tag der Solarparty am 28.09.2019: Das Bündnis Bürgerenergie (BBEn) hat als neues Veranstaltungsformat, die Solarparty, ins Leben gerufen. Damit sollen neue Solaranlagen nicht einfach als Ergebnis der Arbeit eines Handwerkers angesehen werden, sondern als Ereignis, das offensiv in und mit der Nachbarschaft gefeiert werden soll. „Feiern Sie mit uns die Sonne am bundesweiten Tag der Solarparty am 28. September 2019 und fördern Sie so den Klimaschutz in der eigenen Nachbarschaft! Machen Sie mit, als Privatperson, Initiative oder Bürgerenergiegesellschaft. Feiern Sie zu Hause im Wohnzimmer, im Garten, auf dem Dach der örtlichen Schule, zusammen mit MieterInnen im Mieterstromprojekt. Erzählen Sie Ihrer Nachbarschaft, FreundInnen und Bekannten oder Mitgliedern wie die PV-Anlage auf dem Dach funktioniert. Berichten Sie vom Bau Ihrer Anlage, Ihrer persönlichen Motivation und informieren Sie über alle rechtlichen und finanziellen Fragen rund um die Anlage“. Auf der Webseite von BBE finden sich alle notwendigen Infos zur Organisation einer Solarparty, mit einem Leitfaden, den wichtigsten FAQ, mit denen sich Fragen der Gäste leicht beantworten lassen. Dazu noch Hinweisen zu Fotomotiven. Alle Veranstalter einer Solarparty können sich zudem zum diesjährigen BürgerenergieProjekt des Jahres bewerben: Alle Infos zum Wettbewerb finden Sie hier
Der eigenen Klimaverantwortung davonfliegen: Anlässlich der ersten „nationalen Luftfahrtkonferenz“ in Leipzig macht die Luftfahrtindustrie auf „grün“: angeblich soll „nachhaltiges Kerosin“ das Klimaproblem lösen. So präsentiert die Lufthansa ihr Angebot „Compensaid“, bei dem der Fluggast soviel CO2-neutralen Treibstoff buchen, wie er anteilig für seinen Flug verbraucht; und der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) will ebenfalls mit regenerativen Kraftstoffen zum „CO2-neutralen Fliegen“ kommen. Hintergrund dieser müden klimapolitischen „Klimmzüge“: die UN-Luftfahrtorganisation ICAO hat 2016 mit dem Programm Corsia beschlossen, dass ab 2020 der Zuwachs im weltweiten Flugverkehr nur noch „CO2-neutral“ erfolgen soll. Doch das wird zum Blindflug: niemand kann die Herkunft für die Millionen von Tonnen CO2-Ausgleich glaubhaft benennen, niemand die Quellen für das „nachhaltige Kerosin“, und die Branche drückt sich im die Tatsache herum, dass „CO2-neutrales Fliegen“ eben nicht klimaneutrales Fliegen bedeutet, weil die Kondensstreifen in großen Höhen per se ein Klimaproblem darstellen: taz.de/Luftnummer-CO2-Kompensation/!5616282/ siehe zu diesem Thema auch: Sonnenenergie 2|19: Reisen in Zeiten des Klimawandels und Sonnenenergie 2|19: Elektrisch fliegen
Echte Fakten statt Halbwahrheiten: Volker Quaschning hat die Aussagen der selbsternannten „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ INSM zum Themenfeld Klima geprüft. Diese „12 Fakten zum Klimaschutz“ sind nach den Erkenntnissen des Energie-Professors in großen Teilen nicht zu halten, also schlichtweg falsch. Oder auf Neudeutsch: Fake News. Quaschnings Analyse-Ergebnis, trefflich zusammengefasst in zwei Sätzen: „Grundsätzlich fordert die Initiative eine langsamere Energiewende. Der Klimaschutz soll sich dabei den Interessen der Industrie unterordnen.“ Und das ist genau der falsche Weg, wie die DGS-News bereits dutzendfach aufgezeigt haben. Nun hat also auch die „Neue Energie“ einen Faktenchecker: www.neueenergie.net/politik/deutschland/die-klima-aussagen-der-insm-im-faktencheck
Es gibt Geld in Rheinland-Pfalz: Nach Bayern wird auch Rheinland-Pfalz in diesem Jahr noch ein eigenes Förderprogramm für Stromspeicher auflegen. „Das Förderprogramm wird im Moment ausgearbeitet“, kündigte Staatssekretär Griese (die Grünen) an. Der rheinland-pfälzische Landtag hatte die Förderung schon im letzten Dezember beschlossen. 2019 und 2020 sollen je 1,5 Mio. Euro als Zuschüsse zur Investition für Batteriespeicher verteilt werden, die Zuschüsse sollen in etwa das abdecken, was bis Ende 2018 durch die Bundesförderung der KfW möglich war: energyload.eu/solarfinanzierung/speicherfoerderung/rheinland-pfalz-speicherfoerderung/
Wenig Strom vom (Miet-) Dach: Nach Recherchen der ARD-Sendung „Report Mainz“ hat das Mieterstromgesetz, mit dem Millionen Mietwohnungen mit Strom vom Dach versorgt werden sollten, das Ziel weit verfehlt, da es nicht funktioniert. Lediglich 1,5 Prozent des Förderpotenzials seien bislang ausgeschöpft wurden. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier räumte gegenüber den Reportern ein, dass der Zubau im Bereich des Mieterstroms bisher leiderb hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Laut der vom Ministerium 2017 in Auftrag gegebenen Prognos-Studie hätten bis zu 3,8 Millionen Mietwohnungen in Deutschland mit Photovoltaik-Mieterstrom versorgt werden können, was etwa 18 Prozent der Mietwohnungen in Deutschland entspricht. Für viele Vermieter enthält das Gesetz unüberwindbare bürokratische Hürden: www.tagesschau.de/investigativ/report-mainz/mieterstrom-solarenergie-101.html
1.000 Solardächer bei Vonovia: Nach erster Erfahrung in Dresden, wo inzwischen 1.200 Mieter vom Vermieter mit grünem Strom versorgt werden, hat der Wohnungskonzern Vonovia bekanntgegeben, in den nächsten Jahren mindestens tausend Dächer mit Solarmodulen belegen zu wollen. Der Strom der Anlagen soll vorerst in das öffentliche Netz eingespeist werden, Mieterstrom hat für Vonovia derzeit zu viele Hemmnisse. Mittel- bis langfristig setzt der Konzern jedoch auf eine dezentrale Energieversorgung der eigenen Quartiere. „Wir wollen, dass auch zukünftige Generationen bei uns ein Zuhause finden“, so Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender des DAX-Unternehmens auf Twitter: www.photovoltaik.eu/Archiv/Meldungsarchiv/article-885206-110949/immobilienkonzern-vonovia-startet-1-000-daecher-programm-.html
Windpark im Lausitzer Braunkohlerevier: Der Energieversorger Enercity errichtet inmitten des Braunkohlereviers im Brandenburgischen Klettwitz einen neuen Windpark. Zehn neue Windkraftanlagen werten den Standort weiter auf, der mit über 50 Anlagen in den 90er Jahren einer der ersten großen Onshore-Windparks in Europa war, teilte Enercity mit. Am 15. August 2019 legten Bürgermeister Klaus Prietzel und Ivo Grünhagen, Geschäftsführer der Enercity Erneuerbare GmbH, den Grundstein für das Projekt. Auf ehemaligem Braunkohleabraum entstehen mit Klettwitz 2.2 bis Februar 2020 weitere zehn Windkraftanlagen (Vestas Typ V117) mit einer Gesamtnennleistung von 33 MW. Fünf davon werden bereits bis Ende 2019 in Betrieb genommen. Der Enercity-Anlagenbestand umfasst derzeit Windpark Klettwitz 2.1 mit fünf Vestas V-112 Anlagen, zwei Vestas V-90 sowie sechs Vestas V-66. Insgesamt sind ab Februar 2020 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 53,5 MW Nennleistung in Betrieb. In den nächsten zehn Jahren wird Enercity seine Windstromproduktion von derzeit 560 GWh auf bis zu 2.000 GWh ausbauen. Dies bedeutet, der aktuelle Enercity-Windanlagenbestand mit rund 340 MW Leistung wird sich nahezu verdreifachen, so Enercity: www.iwr.de/ticker/vestas-anlagen-enercity-baut-windpark-im-braunkohlerevier-der-lausitz-artikel1757
Heliatek fährt Serienfertigung organischer Solarfolien hoch: Der Dresdner Hersteller von Photovoltaik-Folien beginnt nach einigen Pilotprojekten nun offiziell mit der Serienfertigung von organischen Solarfolien. Dazu war eigens Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer angereist, um gemeinsam mit Heliateks CEO Guido van Tartwijk auf den symbolischen roten Knopf zu drücken:. „Mit der Eröffnung der Produktionsstätte hat Heliatek den Wandel von der Forschung zur Produktion hochinnovativer Produkte erfolgreich gemeistert“, sagte Kretschmer. Mitte 2020 soll mit der Herstellung von Solarfolien in Industriequalität begonnen und diese an erste strategische Kunden ausgeliefert werden. Die Kernproduktionsmaschinen seien installiert, jetzt arbeite Heliatek daran, sie für die Massenproduktion von Rolle zu Rolle in großen Stückzahlen hochzufahren. Dem PV-Unternehmen zufolge ist die Produktionslinie für eine maximale Kapazität von einer Million Quadratmeter Solarfolien ausgelegt. Mit den organischen Solarfolien sollen neue Potenziale für die PV-Nutzung auf Fassaden erschlossen werden: www.pv-magazine.de/2019/08/21/heliatek-faehrt-serienfertigung-organischer-solarfolien-hoch/
Das Redaktionsteam der DGS-News