15.03.2019
Das gab's noch nie
Um die größte Katastrophe der Menschheitsgeschichte abwehren zu können, bedarf es großer Umwälzungen. Je länger wir warten, desto massiver und unangenehmer wird es werden. Ja, das haben Sie hier schon öfter gelesen. Aber vielen von uns ist nicht so ganz klar, dass sich die vom Menschen gemachte Erderwärmung noch Jahrzehnte lang beschleunigen wird, auch wenn wir von heute auf morgen aufhören würden, fossile Brennstoffe zu verbrennen. Wir haben also bereits Schäden verursacht, die unabwendbar in der Zukunft wirken werden und wir haben darüber Kenntnis. Das gab es so noch nie. Das liegt vor allem an der langen Verweildauer aller Klimagase, nicht nur des CO2. Auch wurden bereits heute erste klimarelevante Kipppunkte erreicht: Zu den reinen Emission der Klimagase kommen noch selbstverstärkende Effekte hinzu.
Fridays For Future
Wenn nun die junge Generation aus dem Klassenzimmer heraustritt und protestiert, dann ist das eigentlich nicht verwunderlich, sondern am Ende nur konsequent, auch wenn es so etwas noch nie gab. Denn als ob es nicht schon schlimm genug wäre, die Zukunft nachfolgender Generationen wissentlich zu gefährden, wird Klimaschutz permanent vorsätzlich blockiert und boykottiert. Das sind Schläge in die Gesichter der jungen Generation, deren Leben scheinbar wenig interessiert. Dies als Politikversagen zu deklarieren, ist bereits verharmlosend. Es ist zu hoffen, dass die FridayForFuture-Bewegung sich etablieren und ausweiten und Fehlverhalten nicht länger akzeptiert wird. Es gibt noch so eine verharmlosende Formulierung: das "fehlende Handeln". Denn es wird ja gehandelt. Frei nach Greta Thunberg: "Dass die Klimakrise etwas ist, das wir alle verursacht haben, ist eine praktische Lüge. Denn wenn jeder schuldig ist, dann ist niemand schuld!" Sich darauf zurückzuziehen, dass man als einzelner nichts tun kann, ist somit schon deshalb falsch, da wir, so lange wir leben, immer etwas tun und es ist immer möglich ist, etwas anderes zu tun; warum nicht auch mal was Sinnvolles.
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Dieser Kommentar stammt aus der soeben erschienenen SONNENENERGIE 1|19. Darin finden Sie wieder eine breite Palette von Themen rund um die Erneuerbaren Energien und Energiewende. Vertreten sind alle Aspekte: Politik, Wirtschaft und Technik. Die erste Ausgabe 2019 hat als Titelthema „Klimaschutz“ und beschäftigt sich unter anderem mit der Wärmewende und den Folgen einer politisch forcierten Erdgasabhängigkeit, Gebäudeeffizienz und dem „Global warming potential“ als Leitindikator, Batteriespeichern für Industrie- und Gewerbeanwendungen, dem elektromobilen Laden und den Rohstoffimporten für die Automobilindustrie, dem Platz von Biogas in einem durch EE dominierten Strommix wie auch der Kompensation von CO2-Emissionen als globaler Chance. Das ist nur ein Ausschnitt, das Inhaltsverzeichnis können Sie hier einsehen.
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15.03.2019
Machen Sie Ihre Energiewende – Handeln gegen den Klimawandel jetzt

Ausgerechnet Peter Altmaier hat zu einem „Ideenwettbewerb Energiewende“ aufgerufen. Jener Politiker, der an der Verschlechterung der politischen Rahmenbedingungen und der Erfindung zahlloser bürokratischer Schikanen federführend beteiligt war und ist. Der Verlust Zehntausender von Arbeitsplätzen in den Branchen der Erneuerbaren Energien geht unter anderem auf seine Kappe. Nun spielt er sich als Energiewendebefürworter auf und animiert die EE-Branche, neue Ideen zur Energiewende beizusteuern. Welch ein Zynismus. Der Bundesverband Windenergie (BWE) unterstützt dieses unsägliche Unterfangen auch noch. Schwamm drüber.
Angesichts des Aufbegehrens von Teilen der europäischen Jugend gegen die Klimapolitik der europäischen Regierungen und angeregt durch die Demonstrationen „Fridays for Future“ haben wir uns in der DGS gedacht, Peter Altmaier’s Wettbewerb nicht nur etwas entgegensetzen zu wollen, sondern damit auch praktische Tipps zu verbinden. Tipps, die jeder Bürger, auch Schüler und Studierende, umsetzen kann. So entstand unsere neue Kampagne „Handeln gegen den Klimawandel – Jetzt“. Die Grundidee ist ganz einfach: Verbinden wir die aktuellen Themen im Kampf um die Energiewende mit persönlichen Aktivitäten, die mit überschaubarem Aufwand getätigt werden können. Und die zudem noch Spaß machen. Und das in drei Schritten.
Aber lesen Sie selbst und entscheiden Sie, welcher der Schritte für Sie in Frage kommt. Vergessen Sie bitte nicht, diese drei Schritte auch mit Freunden, Nachbarn und Kolleginnen zu diskutieren. Gewinnen Sie diese dafür, sich dem Ideenwettbewerb der DGS anzuschließen und aktiv gegen den Klimawandel zu werden.
Handeln gegen den Klimawandel – JETZT!
15.03.2019
Wärmewende: Ist das jetzt nur noch Politikversagen?
Sieht man sich um auf der ISH 2019, der „Weltleitmesse für Wasser, Wärme, Klima“, dann kann nicht viel dran sein, an einer stockenden Wärmewende. Mit mittlerweile 2.532 Ausstellern aus 57 Ländern, etwa einem Drittel davon kommt aus Deutschland, steht man prächtig da. Die Branche strotzt nur so vor Selbstbewusstsein. Die Frage ist allerdings, wie es neben der Ökonomie um die ökologischen Aspekte bestellt ist. So hat man sich schließlich auf die Fahne geschrieben, Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit, wie Nachhaltigkeit, zu haben. Selbstkritisch sieht man sich vor großen Herausforderungen wie der Digitalisierung, die Suche nach Fachkräften und den Klimawandel gestellt. Das erste Bereich, die Digitalisierung, ist mehr als präsent, offensichtlich sieht man hier auch ein großes Marktpotenzial.
Das Technologie- und Energie-Forum von BDH (Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie) und der Messe Frankfurt und weiteren Partnern schmückte sich mit der Schirmherrschaft des Bundesministers für Wirtschaft und Energie, Peter Altmaier. Das ist fast schon amüsant, wenn man sich die Statements von Thorsten Herdan, dem Leiter der Abteilung „Energiepolitik – Wärme und Effizienz“ im selbigen Ministerium zu Gemüte führt, wie sie auf der Pressekonferenz des BDH zu hören waren. Auf die Frage, wann denn seiner Einschätzung nach das vielfach angekündigte Gebäudeenergiegesetz (GEG) nun kommen werde, ließ er durchblicken, dass es sicher 2019 so weit sein wird, „weil es einfach kommen müsse“. Jedoch machte er aber auch kein Hehl aus seinem Unmut bezüglich der Arbeit innerhalb der Bundesregierung. So sei das GEG zwar endlich Ende letzten Jahres fertig geworden, befinde sich seitdem allerdings in einer scheinbar endlosen Ressortabstimmung, wo es im Zuge des Streits über das Klimaschutzgesetz gar in Sippenhaft gehalten werde. Für Herder ist dies, ebenso wie das leidige Thema der steuerlichen Förderung von Modernisierungsmaßnahmen im Bereich des Gebäudebestands, schlichtweg Politikversagen: Dieser Begriff fiel mehrmals.
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15.03.2019
Genfer Sehen
Genf, Schweizer Weltstadt am gleichnamigen See, erlebt jedes Jahr Anfang bis Mitte März die „Invasion“ der weltweiten Autoindustrie. Hier zeigen auf dem internationalen Genfer Automobil-Salon die Hersteller von fast allen Kontinenten, was das Publikum sehen soll, und wie sie selbst gesehen werden wollen. Während sich in den vergangenen Jahren hauptsächlich große fossile SUVs in den Messehallen breit machten, kann der Besucher dieses Jahr eine erstaunlich hohe Anzahl von Premieren bei E-Autos begutachten.
Insgesamt macht dieser 89. internationale Genfer Automobil-Salon deutlich, dass der Trend zur E-Mobility nicht mehr aufzuhalten ist. Zwar sind viele der vorgestellten Fahrzeuge noch Showcars oder Konzepte, aber auch in ihnen stecken Entwicklungsgelder, die auf die eine oder andere Weise mit E-Autos wieder eingespielt werden müssen. Diese Tatsache gibt natürlich auch für die Fossil-Fahrzeuge, und macht deutlich, warum der Autoindustrie der Abschied vom Verbrenner so schwerfällt.
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15.03.2019
Schneller Zählerwechsel ist „Überrumpelung“
„Wie erfahre ich, wann bei mir genau der Zähler ausgetauscht wird? Diese Information können Sie dem Schreiben entnehmen, das Ihnen der grundzuständige Messstellenbetreiber rechtzeitig vor dem Zählertausch zusenden wird. Ersatztermine können vereinbart werden.“ Liest sich gut, was in der „Zählerwechsel-FAQ Einbau“ der Westnetz GmbH steht, laut Wikipedia „der größte Verteilnetzbetreiber in Deutschland“. Doch die darin genannte schriftliche Information („Schreiben“) der Innogy-Tochter ist eine „nicht unerhebliche Überrumpelung“ der Kunden. So steht es in einem Landgerichts-Urteil. Denn Westnetz hatte den Kunden den geplanten Zählerwechsel gerade mal zwei Wochen vor dem Austauschtermin mitgeteilt.
Der Spruch des Landgerichts Dortmund (Az 25 O 282/18) ist zwar noch nicht rechtskräftig; der Netzbetreiber hat Berufung eingelegt. Aber klar ist: Im §6 des Messstellenbetriebsgesetzes (MsbG) steht dazu ein ganz eindeutig längerer Zeitraum. Mindestens drei Monate müssen zwischen der ersten Mitteilung über den Zähleraustausch und dem tatsächlichen Einbautermin liegen. Denn „Anschlussnehmer“ sollen genug Zeit haben, zu entscheiden: Bleibe ich beim bisherigen Messstellenbetreiber, oder suche ich mir einen anderen? Denn seit der „Liberalisierung“ im deutschen Strommarkt ist niemand mehr an den früheren Monopolisten gebunden, meist der örtlich Netzbetreiber.
„Kerngedanke der Drei-Monats-Frist ist, den Wettbewerb um die Messstelle zu stärken“, erklärt dazu Bettina Cebulla, Juristin bei der Verbraucherzentrale NRW. Die VZ NRW hatte den Prozess angestrengt. Doch handeln die Zählerwechsler nicht aus freien Stücken: Das MsgB sieht den flächendeckenden Einbau sogenannter „moderner Messeinrichtungen“ bis 2032 vor. Dabei geht es zum einem um rein elektronische Zähler für kleinere Verbrauchsmengen; die müssen weiterhin direkt abgelesen werden und können nicht fernausgelesen werden.
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15.03.2019
Traurige Gegentendenzen zum Fukushima-Trauertag
Ja, es gab sie auch in diesem Jahr, die Gedenkminuten in Fukushima selbst. Anlässlich des achten Jahrestags des Super-GAU an den Reaktoren des Atomkraftkomplexes Daiichi direkt an der Pazifikküste läuteten die Trauerglocken. Aber nicht nur in Japan: Überall auf der Welt gedachten auch heuer wieder atomkritische Menschen an die möglicherweise bislang folgenreichste Katastrophe beim offensichtlich unbeherrschbar-gefährlichen Umgang mit der so genannten „friedlichen Kernspaltung“.
In Göttingen beispielsweise bewegte sich am 11. März ein 60 Meter gelber „Widerstandsdrache“ durch die Stadt. Die immer wiederkehrende Erinnerung ist wichtig, ob an Fukushima, Tschernobyl, Three Mile Island, Idaho Falls und und und. Gerade die Gefahr, die von der Fukushima-Ruine ausgeht, ist bis heute nicht gebannt. Im Gegenteil: Im Pazifik-Wasser, das sich weltweit verteilt, werden bis heute immens hohe Strahlungswerte gemessen. Womöglich kommen selbst hierzulande mit Strahlung verseuchte Fische in die Kühltruhen und über den Teller in unsere Körper. Und möglicherweise besteht sogar die Gefahr, das Grundwasser unter dem geplatzten Meiler könnte verseucht werden. Nicht nur dieser Medienbericht lässt erschaudern.
Doch Jahr für Jahr werden die Demonstrationszüge gegen Atomkraft mickriger. Die Leute vergessen offensichtlich schnell. Leider. Und so meinen Atomfans allerorten anscheinend, die Zeit heilt alle Strahlungswunden. Ein bezeichnendes Beispiel eines Atomunfallvergessers ist unser aller Wirtschafts- und Energieminister Peter Altmaier (CDU). Der twitterte (un-)passend drei Tage vor dem Fukushima-Jahrestag 2019 diesen seinen Gedankengang. In etwa lautet der: Hätten wir nur wie die Finnen, Franzosen oder Briten weiter auf Kernkraft gesetzt, könnten wir schneller aus der Kohle aussteigen. Gleichzeitig bremst Altmaier den Ausbau der Erneuerbaren Stromerzeugung massiv aus. Das wäre eine echte Kohle-Alternative. Ein Schelm, wer das böse Atom dahinter vermutet.
Alldieweil: Es stimmt ja, die Menschen vergessen wirklich sehr schnell. Bekanntlich tauchen immer wieder einmal Burgen aus dem Mittelalter aus dem Nichts des Untergrundes auf, inzwischen aber sogar Atomkraftwerke. Zwei norwegische Reaktoren beispielsweise. Dabei braucht es, um stillgelegte Kraftwerke zu vergessen, keine fünf Jahrhunderte wie bei Burgen: gerade mal fünf Jahrzehnte reiche beim Atom(m)teilern zum „Aus den Augen, aus dem Sinn“. In den 1960er Jahren, also in der Mitte des 20. Jahrhunderts, sind zwei Norwegen-Meiler verloren gegangen. Und nun sind sie mir-nichts-dir-nichts wieder aufgetaucht. Einfach so.
PS: Aber die bis heute nicht vorhandenen Endlager sollen 100Tausende Jahre unbewacht sicher sein und nicht vergessen werden. Dazu jedoch sagt Atomfan-Minister Altmaier ja wohl lieber nichts. Oder: „Deckel drauf und gut isses.“
Heinz Wraneschitz
15.03.2019
Speicherbranche entwickelt sich positiv
Mehr als 40.000 neue Heim-Batteriespeicher sind im vergangenen Jahr in Deutschland installiert worden, so dass die Gesamtzahl aktuell bei rund 125.000 liegt. Bei Heim-, Gewerbe- und Industriespeichern laufen die Geschäfte gut.
Alle Speichertechniken zusammen, darunter neben Batterie- auch Wärmespeicher, Power-To-Gas und Pumpspeicherkraftwerke, haben im vergangenen Jahr 2018 die Umsatzmarke von 5 Mrd. Euro überschritten, das bedeutet eine Steigerung von 9 % gegenüber 2017. Für 2019 werden 5,5 Mrd. Euro erwartet. Die Beschäftigtenzahl steig ebenfalls gegenüber dem Vorjahr auf über 12.000 im Jahr 2018. Diese Marktdaten wurden Anfang dieser Woche vom Bundesverband Energiespeicher (BVES) im Rahmen einer Speichermesse in Düsseldorf vorgestellt. Die Untersuchung selbst wurde von der Berliner Unternehmensberatung Team Consult durchgeführt. „Die deutsche Speicherbranche hat gerade bei innovativen Speichersystemen über Sektorengrenzen hinweg einen technologischen Vorsprung vor den internationalen Wettbewerbern und ist für die zukünftigen Anforderungen an das Energiesystem grundsätzlich hervorragend aufgestellt“, kommentiert Urban Windelen, Geschäftsführer des BVES die Entwicklung.
Bei der Marktentwicklung ist interessant, dass sich ein Trend der vergangenen Jahre nun umgekehrt hat. Nachdem sich vor zwei, drei Jahren große Player aus dem Speichergeschäft abgemeldet und das Feld den kleineren Mittelständlern überlassen haben, ist dieser Trend seit dem vergangenen Jahr umgekehrt: Die EnBW hat Senec übernommen, E3/DC wurde von Hager geschluckt und vor einigen Wochen wurde die Übernahme von Sonnen durch Shell bekannt. Die „Großen“ wollen also wieder mitspielen.
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15.03.2019
Vortrag am 26.03. in Nürnberg: Ist das Klima noch zu retten?
Am 26. März um 18:00 Uhr findet im Rahmen einer Informationsveranstaltung der Vortrag von Prof. Volker Quaschning mit den Thema: "Ist das Klima noch zu retten? Aufbruch zu einer erfolgreichen Energiewende!" statt. Neben dem Votrtag selbst ist eine Begrüßung durch den von Referent für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg, Dr. Peter Pluschke, sowie eine anschließende Diskussion (Moderation: Wolfgang Müller, Klimaschutzbeauftragter der Stadt Nürnberg) geplant. Veranstaltungsort ist der Katharinensaal, Am Katharinenkloster 6, 90403 Nürnberg.
Hintergrund: Die Energiewende ist ins Stocken geraten. Die Klimaschutzziele der Bundesregierung werden verfehlt. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien kommt nicht voran. Was muss jetzt dringend getan werden, um die Erderwärmung auf ein vom Menschen noch erträgliches Maß zu begrenzen? Wie sieht ein Zukunftsszenario auf Basis von 100 % erneuerbaren Energien aus? Der Referent, Volker Quaschning, Professor für das Fachgebiet Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin und anerkannter Spezialist auf seinem Gebiet, hält eine Energieversorgung auf Basis von 100 % Erneuerbarer Energie bis zum Jahr 2040 für realisierbar und nötig.
Scientists4Future unterstützen FridaysforFutur:
Quaschning ist auch einer der Initiatoren der Initiative "Scientists for Future", einer gemeinsamen Stellungnahme deutscher, österreichischer und Schweizer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu den Protesten für mehr Klimaschutz. Mehr als 19.000 Wissenschaftler*innen haben bis jetzt unterzeichnet. Die Initiative hatte sich am 12. März auf der Bundespressekonferenz vorgestellt. Hintergrund ist, dass seit Wochen jeden Freitag in vielen Städten Schüler auf die Straße gehen, um während der Schulzeit für mehr Klimaschutz und die Einhaltung der Pariser Verträge zu streiten. Dies hat den Schülern viel Kritik eingebracht. Scientists4Future bestätigen mit ihren Unterschriften die Berechtigung der Schülerforderungen. Viele, darunter international renommierte Forscher weisen mit Bezug auf ihre Fachbereiche darauf hin, dass die bisherige Klimapolitik der Bundesregierung nicht zur Erreichung des Pariser Klimaziels beträgt, und dass eine Verfehlung dieses Ziels auf unterschiedlichsten Gebieten für die Menschheit, auch in Deutschland, gefährlich werden kann.
15.03.2019
DGS-Vorträge zu Speichertechnik auf Fachmesse eltefa in Stuttgart
Im Rahmen der Elektro-Fachmesse eltefa in Stuttgart wird die DGS in der kommenden Woche eine kleine Vortragsreihe zu Stromspeichern anbieten. Die Kurzvorträge umfassen dabei einen Überblick über Speicher und die aktuelle Marktentwicklung, regulatorische Vorgaben sowie die Präsentation einiger konkreten Systeme, die am Markt angeboten werden. Die Vorträge sind für Messebesucher kostenlos.
Termin und Ort:
Fachmesse eltefa, Messe Stuttgart, Smart Building Forum, Halle 8 Stand E70
Mittwoch 20.3.2019, 14:00 h – 16:15 h
Das komplette Forumsprogramm des Tages erhalten Sie hier.
15.03.2019
Jetzt bewerben: Endspurt für den Georg Salvamoser Preis 2019
Endspurt beim Georg Salvamoser Preis: Noch bis zum 31. März 2019 können sich Heldinnen und Helden der Energiewende online für den hoch dotierten Umweltpreis bewerben. Der von der Stadt Freiburg und der Georg-Salvamoser-Stiftung ausgelobte Preis würdigt alle, die sich in besonderer Weise für den Ausbau einer hundertprozentigen Versorgung mit Erneuerbaren Energien und den damit verbundenen Klimaschutz engagieren. Teilnehmen können Einzelpersonen, Vereine, Unternehmen, Institutionen und Kommunen. Neben dem Innovationsgrad und dem Vorbildcharakter der eingereichten Projekte zählt auch das Durchhaltevermögen der Bewerberinnen und Bewerber.
Der Georg Salvamoser Preis gilt als einer der höchstdotierten Umweltpreise in Deutschland: Insgesamt sind 25.000 Euro Preisgeld ausgelobt, davon sind 5.000 Euro für den Sonderpreis JUNGE ENERGIE reserviert, der Start-Ups sowie Schulklassen, Jugendgruppen, Auszubildende und Studierende auszeichnet.
Bewerbungen sind bis 31. März, 24 Uhr ausschließlich online unter www.georg-salvamoser-preis.de möglich.
Preisverleihung in München:
Die Preisträgerinnen und Preisträger werden am 16. Mai auf der internationalen Fachmesse Smarter E Europe (Intersolar) in München der Öffentlichkeit präsentiert. Als Keyspeaker konnte Prof. Volker Quaschning gewonnen werden, der mit seinem Vortrag »Energierevolution statt lauer Energiewende« auf die dringende Notwendigkeit des schnellen Handelns hinweisen wird. Moderator der Veranstaltung ist der bekannte Journalist und Buchautor Dr. Franz Alt. Ort der Preisverleihung ist die Messe München, Halle B3, Smarter E Forum.
15.03.2019
Kleiner Medienspiegel
007 im Elektroauto: Traditionen sind dazu da, um gebrochen zu werden. Einen solchen Traditionsbruch soll es nun auch bei James Bond geben: 007 wird im nächsten Film erstmal mit einem Elektroauto unterwegs sein. Wer sich nun aber einen coolen Daniel Craig im E-Smart vorstellt: Nein, der Agent seiner Majestät wird seiner Hausmarke treu bleiben und einen Aston Martin Rapid E fahren. Mit diesem Wagen, der 610 PS und 950 Nm zur Verfügung stellt, wird er ebenso leistungsbetont unterwegs sein wie immer. Spannend wird sein, welche Gimmicks der Wagen sonst noch erhält, dazu ist derzeit aber noch nichts bekannt: www.spiegel.de/auto/aktuell/james-bond-007-faehrt-kuenftig-einen-aston-martin-rapide-e-a-1249863.html
PV - Je größer desto wirtschaftlicher: Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat bei der HTW Berlin eine Kurzstudie in Auftrag gegeben, in der die Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen in Abhängigkeit ihrer Größe untersucht wurde. Hauptaussage der Studie: Umso größer die PV-Fläche, desto größer die Rendite. Die Autoren der Studie plädieren dafür, die verfügbare Dachfläche so gut wie möglich auszunutzen, auch wenn die Anlagengröße dann über 10 kW steigt und anteilige EEG-Umlagen zu bezahlen ist. Die Berechnungen belegen, dass PV-Anlagen für Prosumer nicht nur hinsichtlich der Teilnahme an der Energiewende, sondern auch finanziell immer noch attraktiv sind: www.verbraucherzentrale.nrw/pv-wirtschaftlichkeit
Wochenrekord für Erneuerbare Energien: Aufgrund des vielen Windes konnte in der vergangenen Woche ein neuer Rekord verzeichnet werden: In Deutschland wurden im Wochenschnitt 65 % des benötigten Stromes der Republik aus erneuerbaren Energien erzeugt. Allein die Windkraft hat fast 50 % der gesamten Stromerzeugung übernommen. Ohne in die Steuerung der Netzbetreiber schauen zu können: Die Regelung des Netzbetriebs kann auch diesen hohen Anteil fluktuierender Erzeugung ohne Ausfälle oder Einschränkungen verkraften: www.energy-charts.de/power_de.htm
Kohleausstieg: Auf die lange Bank geschoben: Es gehe darum, „einen seriösen Weg einzuschlagen, auch wenn die Zeit wegen der Handlungslücke bei den Klimazielen für 2020 dränge“, erklärte der Bundes-Energiestaatssekretär Andreas Feicht am Mittwoch im Bundestags-Wirtschaftsausschuss. Soll wohl heißen: Scheiß auf 2020. Oder seriöser formuliert: Wir schieben alles nach hinten, egal was die Jugend mit ihren Klimastreiks an Freitagen von uns fordert. Einzig die Grünen-Fraktion forderte dringend einen verbindlichen Zeitplan wegen der Lücke zu den geltenden Energie- und Klimazielen für das Jahr 2020. Vergeblich: www.umweltruf.de/2019_Programm/news/news3.php3?nummer=1667
China plant Weltraum-Solarfarm: Die chinesische Weltraumbehörde arbeitet an einer PV-Station im geostationären Orbit. In 36.000 km Höhe sollen PV-Panels die Sonnenenergie fast rund um die Uhr und mit einer sechsfach höheren Intensität als auf der Erde einfangen. Diese Energie würde dann per Laser oder Mikrowellen zur Erde geschickt. Dort könnten dann z.B. Fahrzeuge direkt aufgeladen werden. Ein Prototyp einer solchen Station soll zwischen 2021 und 2025 im Weltraum errichtet werden. Die Schwierigkeit besteht wohl vor allem darin, die 1.000 Tonnen Ausrüstung in den Orbit zu bekommen. Dennoch ist ab 2030 eine entsprechende Station im Megawatt-Bereich geplant: www.smh.com.au/world/asia/plans-for-first-chinese-solar-power-station-in-space-revealed-20190214-p50xtg.html
BDEW will Förderung von Gasbrennwerttechnik erhalten: Statt die Förderung für den Kesseltausch mit moderneren Brennwertkesseln zu streichen, wie es die Förderstrategie des Bundes vorsieht, sollten „die CO2-Einsparungen stärker im Fokus bei der Förderung von Gebäudesanierungen stehen“, scheinheiligt der Branchenverband BDEW und die Initiative Zukunft Erdgas auf der Fachmesse ISH in Frankfurt/Main. Scheinbar einleuchtend, dass die Minderung von CO2 belohnt werden müsse, wollen die Gascowboys dem Publikum weiß machen, schon die geringe Reduktion allein des Klimagases CO2 sei Klimaschutz und Energiewende. Dabei soll allein den gegenwärtigen Siegeszug der Gasbrennwerttechnik fortgeführt werden. „Jede zweite deutsche Wohnung heizt mit Erdgas und ist damit gut aufgestellt für die Wärmewende", so Anke Tuschek, Mitglied der BDEW Geschäftsführung. Um dann listig zu behaupten, „zunehmend werde Erdgas durch grünes Gas ersetzt, und, je mehr grünes Gas genutzt wird, desto besser werde auch die CO2-Bilanz des Gebäudebestands“. Kein Wort von den neuen Gaspipelines und dem US-Schiefergas das zusätzlich in Deutschland vermarktet werden soll. Auch die Methanproblematik, mit der Erdgas behaftet ist, wird einfach unter den Teppich gekehrt: Kso/Quelle energate messenger plus von 12.03.2019.
EU Kommission leitet eingehende Prüfung der geplanten Übernahme von Innogy durch E.ON ein: Wettbewerbs-Kommissarin Margrethe Vestager hat zur Beurteilung der geplanten Übernahme von Innogy durch E.ON nach der EU Fusionskontrollverordnung eine sogenannte vertiefte Prüfung eingeleitet. Es bestünden Bedenken, dass das Vorhaben in mehreren Mitgliedstaaten den Wettbewerb im Strom- und Gaseinzelhandel beeinträchtigen könnte. Im Rahmen des Tauschs von Vermögenswerten würde E.ON die Sparten Vertrieb und Verbraucherlösungen sowie bestimmte Vermögenswerte aus dem Stromerzeugungsbereich der RWE‑Tochtergesellschaft Innogy erwerben, während RWE in erster Linie auf den vorgelagerten Märkten für Stromerzeugung und ‑großhandel tätig sein wird. Am 26. Februar 2019 hatte die Kommission bereits einen anderen Teil der Transaktion nach der EU‑Fusionskontrollverordnung, nämlich den Erwerb bestimmter E.ON-Vermögenswerte der Stromerzeugung durch RWE genehmigt. Die Vorprüfung habe gezeigt, dass die Beteiligten auf mehreren Einzelhandelsmärkten in Deutschland, Tschechien, der Slowakischen Republik und in Ungarn auf nationaler oder regionaler Ebene zusammen eine starke Stellung gewinnen. Gegenwärtig habe die Kommission Bedenken, dass der verbleibende Wettbewerbsdruck nicht ausreichen würde, um die Marktmacht des neu entstehenden Unternehmens zu beschränken. Die Kommission muss bis zum 23. Juli 2019 einen Beschluss fassen. Die Einleitung einer vertieften Prüfung lässt keine Schlüsse auf das Ergebnis zu: europa.eu/rapid/press-release_IP-19-1593_de.htm
Wohnen im Stroh: Hartmut Netz schreibt in einem Artikel für die Süddeutsche Zeitung, dass Häuser mit Strohwänden besser gedämmt als jedes Niedrigenergiehau sind. So eigne sich das Material insbesondere für Bauherren, die selbst Hand anlegen wollen. Strohballenbau sei in Deutschland noch eine neuartige Technik, wenngleich bereits 2004 eine Dorfgemeinschaft unter ausschließlicher Verwendung regional verfügbarer Baustoffe wie Holz, Lehm und Stroh sowie anderer ökologischer Materialien die „Villa Strohbunt“, ein zweigeschossiges Wohnhaus in Strohballenbauweise, errichtet hat. Wird Baustroh zusätzlich mit Kalk- oder Lehmputz verkleidet, entspräche es, je nach Stärke der Putzschichten, der Feuerwiderstandsklasse F30 oder F90, was wiederum bedeutet, dass ein aus strohgefüllten Holzständerwänden erbautes Gebäude einem Feuer mindestens 30 beziehungsweise 90 Minuten standhält ohne zusammenzubrechen - das ist genauso lange wie bei einem konventionellen Betonbau: www.sueddeutsche.de/wissen/haus-stroh-strohwand-hausbau-oekologisch-bauen-1.4349139. Siehe auch: "Klimabewusst bauen mit Strohballen und Lehm" (SONNENENERGIE Ausgabe 3|18) oder "Bauen ist politisch" (SONNENENERGIE, Ausgabe 4|18).
Mehr Klarheit beim Mieterstrom gefordert: Mehrere Ökoenergieanbieter und Energiedienstleister haben Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier in einem Brief vor einem Scheitern des Mieterstromgesetzes gewarnt. Das meldet Berliner Impulse. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem die Greenpeace Energy eG, die Naturstrom AG und der Bundesverband Neue Energiewirtschaft e.V. (bne). Sie fordern die Bundesregierung auf, rechtliche Unklarheiten im Mieterstromgesetz zu beseitigen. Damit ist unter anderem die Regelung gemeint, dass auch Elektrizitätsversorgungsunternehmen als Vermittler und Dienstleister zwischen Anlagenbetreibern und Letztverbrauchern einen Anspruch auf Zahlung des gesetzlichen Mieterstromzuschlags haben. Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hatte dieses Recht infrage gestellt. Ein fest verankertes sogenanntes Lieferkettenmodell, bei dem Dienstleister und Anlagenbetreiber nicht zwingend personenidentisch sein müssen, könnte diese rechtlichen Zweifel beseitigen und eine effiziente Umsetzung von Mieterstromprojekten sicherstellen, glauben die Unterzeichner: Gemeinsame Meldung von Ökostromversorgern und Energiedienstleistern
Das Redaktionsteam der DGS-News