06.12.2019
2020: Mehr Bildungsangebote!
Das Jahresende kommt langsam in Sichtweite und wir können auch dieses Jahr positiv auf unsere DGS-Arbeit zurückblicken. 2019 waren wir wieder recht aktiv: Es gab noch mehr Schulungen und Webinare der DGS SolarSchulen in Franken und Berlin, vielfältige Vortrags- und Beratungsaktivitäten des neuen SolarZentrums in Berlin und zahlreiche Projekte, Aktionen und Stammtische von Geschäftsstelle, Präsidium und Beirat, den Landesverbänden und vielen aktiven Sektionen der DGS. Mittlerweile lesen außerdem rund 14.000 Abonnenten mit großem Interesse unsere DGS-News. Das alles freut uns sehr. Danke für das Engagement der vielen DGS-Aktiven vor Ort!
Für nächstes Jahr haben wir bereits große Pläne: Deutschlandweit wollen wir das Angebot an Bildungsveranstaltungen, Workshops und Webinaren erhöhen! Die starke Nachfrage nach Beratungen zur Nutzung der Solarenergie im Gesetzgebungsdschungel und die erfolgreichen Schulungen in den DGS SolarSchulen Berlin und Franken brachten uns auf diese Idee, schließlich ist die Volksbildung eines unserer zentralen Vereinsziele. Gleichzeitig wollen wir die politische Arbeit, die wir 2019 insbesondere mit unserer Publizistik geleistet haben, fortsetzen. Denn es fehlen klare und einfache Rahmenbedingungen der Politik für das Engagement von Bürgern für Erneuerbare Energien. Das kann man sehr gut an der Mieterstromproblematik und Steckersolar-Geräten erkennen. Auch wenn neue Klimagesetze auf dem Weg gebracht wurden, reicht das bei weitem nicht aus. Das müssen wir ändern
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06.12.2019
Klimaneutral und CO2-frei ist ein Unterschied
Bis zum Jahr 2050 werden wir klimaneutral werden, verkündete die Bundeskanzlerin und wollte damit ihre Klimapolitik auf einen Nenner bringen. Als studierte Naturwissenschaftlerin dürfte ihr dabei klar gewesen sein, dass es einen Unterschied zwischen klimaneutral und CO2-frei gibt. Das thematisierte sie aber nicht. Seither wird der Begriff klimaneutral in den Medien wie auch im privaten Sprachgebrauch häufig verwendet und suggeriert eine klimafreundliche Wirtschaftsweise, sowohl in der Wirtschaft selbst wie auch im privaten Leben. Tatsächlich handelt es sich dabei aber nur um ein Kompensieren, einen bilanziellen Ausgleich und um ein Verschieben auf der Zeitachse. Man könnte es auch so formulieren: da nicht alle Emissionen vermieden werden oder vermieden werden sollen, musste ein Weg erfunden werden, der diese vermeidbaren Emissionen kompensiert.
Da Bäume beispielsweise ein effizienter CO2-Speicher sind, die für ihr Wachstum das Kohlendioxid aus der Atmosphäre ziehen, es in Form von Biomasse speichern und entsprechend Sauerstoff wieder abgeben, eignen sie sich wunderbar als eine Art Gegenpart zu Treibhausgasemissionen. Nicht zufällig gelten die Wälder als die grüne Lunge der Erde. Erfasst man nun die Menge der Emissionen aus der Produktion von Gütern und Dienstleistungen, Verbrennungsprozessen und Mobilität kann man auf der anderen Seite die entsprechende Anzahl an Bäumen errechnen und pflanzen, die dieses CO2 wieder aufnehmen. Und schon hat man scheinbar eine Art Balance, einen Ausgleich von klimaschädlichen und klimasichernden Vorgängen erreicht. Da CO2 keine Ländergrenzen kennt, ist es egal, wo die jeweiligen Emissionen und ihr Ausgleich stattfinden und wie kompensiert wird. So können neben Waren, Dienstleistungen und Verhaltensweisen gleich ganze Länder "klimaneutral" gestellt werden.
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06.12.2019
Mir soll es mal besser gehen als Euch
Die Babyboomer-Generation, also die in den 1950er und 60er Jahren Geborenen, bekam häufig zu hören, dass es ihr einmal besser als den eigenen Eltern gehen solle. Diese, durch Krieg und Nachkriegszeit geprägte Generation, hatte Deutschland physisch mit wiederaufgebaut und Wohlstand für viele ermöglicht. Meist waren die Erinnerungen an die von großen Entbehrungen geprägte Kindheit noch in guter Erinnerung. Die Motivation, seinen Nachkommen eine bessere Welt zu hinterlassen, hatte aber sicherlich auch andere Hintergründe.
Nicht vergessen
Denn im Rückblick auf die Zeit des Faschismus in Deutschland gab es sehr viel, was aufgearbeitet werden musste, auch wenn für so manche nicht alles schlecht war. Es ist bekannt, dass Menschen Geschehenes gerne verdrängen, insbesondere wenn es nicht behagt. Der Prozess verstärkt sich möglicherweise auch mit der Zeit und je länger etwas Negatives zurückliegt, desto ausgeprägter ist dieser natürliche seelische Abwehrmechanismus. Das hat aber auch negative Auswirkungen. So sind unangenehme Erinnerungen aus dem Bewusstsein zwar verbannt, die Inhalte selbst aber nicht wirklich vergessen und erledigt, sie wurden lediglich in den seelischen "Untergrund" verschoben. Nun kann die Psyche durch Extremsituationen aber so sehr überflutet und überfordert werden, dass sie sich gänzlich dem Geschehen verweigert. Das machen sich verantwortungslose, meist rechtsgerichtete, Organisationen gerne zu Nutze, indem sie positive Aspekte verstärken und das Selbstwertgefühl mit Anleihen aus der "glorreichen Vergangenheit" und einem Blick zurück "aufzurichten" versuchen.
Der Wunsch nach Zukunft
Aber ohne hier allzu tiefenpsychologisch analysieren zu wollen, war es sicher auch eine Mischung aus der Hoffnung auf ein schöneres Leben, gepaart mit einer Portion schlechtem Gewissen. Schließlich waren die eigenen Eltern nicht unschuldig an dem braunen Desaster und selbst als junger Mensch bisweilen auch ein Rädchen im System gewesen. Auch damals sollte es, in diesem Fall ausschließlich Deutschland, wieder besser gehen, die Verheißungen waren groß. Eine nachhaltig bessere Zukunft bezog sich während des Nationalsozialismus vor allem auf die Unterdrückung anders denkender und anders lebender Menschen, wie auch der Überhöhung der eigenen Existenz. Dass das nicht nachhaltig sein konnte, interessierte wohl niemanden, damals nicht, aber offensichtlich auch nicht die Nachkriegsgeneration selbst, obwohl es in der Katastrophe geendet hatte ...
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06.12.2019
Flugscham? Flugwahn!
Flugscham ist ein relativ neuer Begriff, der seinen Ursprung in dem schwedischen Korrespondenzwort „flygskam“ hat, und inhaltlich die Betroffenheit gegenüber der eigenen Nutzung von Verkehrsflugzeugen sowie den damit verbundenen Klima- und Umweltfolgen ausdrückt. Auch wenn „flygskam“ durch den englischen Terminus „flight shame“ inzwischen internationale Verbreitung gefunden hat, so scheinen doch die praktische Konsequenzen daraus immer noch ein weitgehend schwedisches Phänomen zu sein; in den meisten anderen Ländern geht das „Himmels-Karussell“ unvermindert fort, ja es scheint sogar noch an Geschwindigkeit zuzunehmen: Ende Oktober berichtete der Guardian, dass die Nachfrage nach Privatjets, insbesondere in den USA und China, enorm gestiegen sei. In diese Länder werden fast zwei Drittel der rund 8.000 neuen Privatjets gehen, die in den 2020er Jahren von multinationalen Konzernen und Superreichen gekauft werden – schon in diesem Jahr gab es bei den Privatjets einen Anstieg von 9% gegenüber dem Vorjahr. Das große Problem dabei: Privatflüge emittieren bis zu 40-mal so viel CO2 pro Passagier wie kommerzielle Linienflüge. Angesichts der schieren Massen des weltweiten Luftverkehrs ist eine CO2-Kompensation, wie sie heute die Fluggesellschaft Easyjet anstrebt, schlicht nicht möglich, weil es so viele nachhaltige CO2-Speicher-Projekte gar nicht gibt. Woher sollen also all‘ die klimaneutralen Treibstoffe herkommen, um den ausufernden Weltluftverkehr betreiben zu können?
Das World Economic Forum (WEF), das jenseits der alljährlichen Treffen auch Analysen und Artikel zu international relevante Themen veröffentlicht, hat sich Mitte Oktober der Frage nach den CO2-armen Alternativen zum herkömmlichen Flugbetrieb angenommen. Die dort präsentierten Lösungen dürften einem Leser der SONNENENERGIE (siehe Ausgabe 2|19) teilweise recht bekannt vorkommen: Luftschiffe, E-Flieger mit vertikaler Start- und Landefähigkeit sowie Solarflugzeuge finden sich hier wie dort. Andere Lösungen wie die vom WEF vorgeschlagenen Bodeneffekt-Flugzeuge („Ekranoplan“; ursprünglich von Alexander Lippisch) funktionieren nur über glatten Wasser- und Wüsten-Flächen; das dem Hyperloop ähnliche Vakuum-Tunnel-System ist extrem teuer und funktioniert nicht transkontinental. Was bleibt also? ...
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06.12.2019
Nachhaltige Belieferung in Städten
„Müssen wir unbedingt die Straße nutzen?“ Die Spedition Dachser beliefert beispielsweise in Amsterdam die innerstädtischen Händler auch schon mal über das Wasser, wie Hella Abidi herausstellt: Die Grachten führen dort bekanntlich fast überall hin. Doch beim Logistik-Forum des Verkehrs- und Logistik-Clusters Bayern (CNA) vor wenigen Tagen in Nürnberg stellte sie auch ganz andere Belieferungssysteme für Innenstädte vor. Die wurden speziell auf die jeweilige Situation angepasst: In Malaga (Spanien) beispielsweise ein extrem schmales E-Fahrzeug, „aber es kann auch schon mal ein Fahrrad sein“. Denn jede Stadt stellt andere Ansprüche. Deshalb hat die international tätige Logistikfirma eine „Toolbox“ entwickelt. Darin wird ihren jeweils vor Ort tätigen Niederlassungen aufgezeigt, welch unterschiedlichste Möglichkeiten es gibt, damit das Paket zum Kunden kommt. Und zwar möglichst umweltfreundlich.
„Wir müssen uns den Herausforderungen im urbanen Raum stellen“, sagt Abidi. Die bestünden „auf Grund von Erfahrungen in der jeweiligen Empfängerstruktur, der Fahrzeugauswahl, oder ist Fahren auch nachts notwendig?“ sowie anderen notwendigen Anpassungen. So „haben wir gemeinsam mit der dortigen Niederlassung die Stuttgarter Innenstadt zum CO2-neutralen Liefergebiet erklärt“. Auf fünf Quadratkilometern stellt Dachser dort laut Abidi nur mit E-Canter-Lkw und E-Bikes zu.
Für Letztere sei die Zustellfirma Velo-Carrier im Boot. Der Strom für den Transport stamme aus Wasserkraft, sei also CO2-neutral, wie die Dachser-Managerin erklärt. Das Bundesumweltministerium hat Dachser für das Stuttgarter Projekt vor einem Jahr zum Sieger des "Bundeswettbewerbs Nachhaltige Urbane Logistik" gekürt. Doch einen kleinen (?) Haken hat die Umweltfreundlichkeit ...
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06.12.2019
Geoengineering-Technologien: 8. Carbon Capture Use and Storage
Unter Geoengineering versteht man groß angelegte Maßnahmen zur Intervention in den Ozeanen, Böden und der Atmosphäre der Erde mit dem Ziel, die Auswirkungen des Klimawandels - zumindest vorübergehend - zu reduzieren. Dass Geoengineering als lukratives Geschäft angesehen wird, darüber haben wir schon des Öfteren berichtet. Auf der Website „Geoengineering Monitor“ findet man Merkblätter zu den unterschiedlichsten Methoden des Geoengineering, die wir frei für Sie übersetzt haben und hier in loser Reihe vorstellen werden. Meist sind diese "Technologien" hypothetische Vorschläge von verschiedenen Befürwortern des Geoengineerings. Geoengineering-Technologien können im Übrigen nach verschiedenen Ansätzen kategorisiert werden (Sonneneinstrahlung, Kohlendioxidabbau, Wetterveränderung) oder nach dem Ort, an dem sie in das planetarische Ökosystem (Land, Luft, Wasser) eingreifen wollen.
Geoengineering Monitor ist ein Gemeinschaftsprojekt von Biofuelwatch, und ETC mit Unterstützung der Heinrich Boell Stiftung. Biofuelwatch ist eine nichtstaatliche Umweltorganisation, die sich mit den negativen Auswirkungen industrieller Biokraftstoffe und Bioenergien einsetzt. ETC ist die „Action Group on >Erosion, Technology and Concentration<, ausgesprochen "et cetera", ist eine internationale Organisation, die sich der "Erhaltung und nachhaltigen Förderung der kulturellen und ökologischen Vielfalt und der Menschenrechte" verschrieben hat. Eine interaktive Landkarte über aktuelle Geoengineering-Projekte, auch in Ihrer Nähe (?) finden Sie hier: https://map.geoengineeringmonitor.org
Teil 8: Carbon Capture Use and Storage
Beim Carbon Capture Use and Storage (CCUS), der Nutzung und Speicherung von Kohlenstoffabscheidungen, handelt es sich um die Vermarktung von aus der Atmosphäre entferntem CO2. Es soll als Rohstoff für die Produktion verwendet und somit in Fertigprodukten "gelagert" werden. Damit soll CCS profitabel sein und von der Ölrückgewinnung (EOR, Enhanced Oil Recovery, siehe Teil 4 dieser Serie) entkoppelt werden. Einige CCUS-Szenarien sind noch theoretischer Natur, einige Technologien wurden bereits kommerzialisiert.
Die Hauptkritik an CCUS ist, dass die Treibhausgasemissionen letztendlich nicht entfernt oder abgesondert werden, sondern lediglich in Produkte eingebettet werden bzw. so verwendet werden, dass das CO2 wieder in die Atmosphäre freigesetzt wird, in dem es etwa als Abfall verbrannt wird oder verrottet. Hinzu kommen zusätzliche Emissionen in der Produktion, bei Transport und Infrastruktur. Das führt dazu, dass CCUS insgesamt eher Emissionen verursachen als reduzieren wird.
Obwohl man beim CCUS versucht, sich im Gegensatz zu CCS, von der Ölrückgewinnung (EOR) zu distanzieren, ist EOR dennoch bei weitem der größte Einzelverbraucher des abgefangenen CO2 und auch der wahrscheinlich profitabelste Markt für in der Zukunft von CCUS. Und bei EOR geht es vereinfacht ausgedrückt um die Gewinnung von ansonsten nicht nutzbaren Ölreserven (siehe auch CCS-Factsheet). Dabei wird CO2 wird in alte Lagerstätten eingebracht, wodurch 30 bis 60% mehr als durch Bohrungen nutzbares Erdöl gefördert werden kann. Am häufigsten benutzt man hierfür CO2 aus natürlichen Quellen, da dieses günstig und gut verfügbar ist. Zunehmend kommt aber auch CO2 aus anthropogenen Quellen, insbesondere aus CCS-Anlagen in Nordamerika, zum Einsatz ...
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06.12.2019
Für den Kampf um das Wasser gewürdigt
Gastbeitrag von Tatiana Abarzúa: Der Nürnberger Menschenrechtspreis wird alle zwei Jahre an Menschen verliehen, die sich trotz hoher Risiken für die Wahrung der Menschenrechte engagieren. Der diesjährige Preisträger Rodrigo Mundaca kämpft in der chilenischen Region Petorca nördlich der Hauptstadt Santiago für den freien Zugang zu Wasser. Mundaca ist Sprecher der Organisation Modatima, der Bewegung zur Verteidigung des Zugangs zu Wasser, der Erde und des Umweltschutzes. Modatima wurde 2010 gegründet und verfolgt das Ziel, die Rechte der lokalen Bevölkerung ‒ Landwirt*innen, Arbeiter*innen und Einwohner*innen ‒ zu verteidigen und Wasserkonflikte sichtbar zu machen. In der Region Petorca bauen agroindustrielle Unternehmen Avocados und Zitrusfrüchte für den Export an . Nach Angaben von Modatima ist die lokale Bevölkerung seit den 1990er Jahren davon betroffen, dass sich die Unternehmen in Absprache mit Politiker*innen der regionalen Wasserressourcen bemächtigen.
Die Jury weist darauf hin, dass der Kampf um Wasser in Chile kriminalisiert und Mundaca in seiner freien Meinungsäußerung eingeschränkt, strafrechtlich verfolgt und verurteilt werde. "In den Jahren 2012 bis 2014 stand er 24 Mal vor Gericht", erläutert die Jury in ihrer Begründung. Zudem leide Mundaca unter permanenten Einschüchterungen, Drohungen und müsse in ständiger Angst, verhaftet zu werden, leben und arbeiten. Die Hoffnung der Jury sei, dass der Preis Mundaca den notwendigen Schutz verleiht, seinen Einsatz ohne diese großen Gefahren fortzusetzen.
Einige Tage nach der Preisverleihung erklärt Mundaca in Berlin, welche Gesetze seiner Meinung nach ausschlaggebend für die Privatisierung des Wassers in Chile sind. So führte eine Verordnung im Forstrecht in den ersten Jahren der Pinochet-Diktatur dazu, dass eine Fläche von über zwei Millionen Hektar der Siedlungsgebiete der Mapuche drei Unternehmensgruppen überlassen wurde. "Der Ursprung für die Zwangsvertreibung von Mapuche-Gemeinschaften liegt in ebendiesem Dekret", stellt Mundaca fest. Eines der drei Unternehmen existiert heute nicht mehr, die anderen beiden sind die Firmengruppen Matte und Angelini. Mundaca ergänzt, dass der Ursprung des ungleich verteilten Reichtums im Land auf der Aneignung von Grundstücken und Naturgütern basiere. Die stehe auch in Beziehung zum Wassergesetz, dem Código de Aguas, der 1981 - ebenfalls während der Diktatur - inkraftgetreten ist. Doch auch noch in den Jahren nach der Diktatur, als die Concertación de Partidos por la Democracia, ein Bündnis von Mitte-Links-Parteien, Chile regierte, wurde etwa die Privatisierung der Abwasserentsorgung aus sanitären Anlagen beschlossen....
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06.12.2019
Das DGS Gewinnspiel zum Jahresabschluss
In der Ausgabe 4|19 der SONNENENERGIE finden Sie das DGS-Klimakreuzworträtsel als Gewinnspiel. Sie können aber auch daran teilnehmen, sollten Sie nicht im Besitz dieser Ausgabe unserer Zeitschrift sein.
Das können Sie gewinnen: Wir verlosen 5 Ausgaben des viel beachteten Buchs: Der Tollhauseffekt: Wie die Leugnung des Klimawandels unseren Planeten bedroht, unsere Politik zerstört und uns in den Wahnsinn treibt. Der Tollhauseffekt ist die deutsche Ausgabe der Ende Juni 2018 in den USA erschienenen Taschenbuch-Ausgabe von „The Madhouse Effect“, einem Gemeinschaftswerk des Klimaforschers Michael E. Mann und des Karikaturisten und Pulitzer-Preisträger Tom Toles. Die deutsche Übersetzung, mit einem Vorwort des deutschen Klimaforschers Stefan Rahmstorf, kommt von Matthias Hüttmann und Herbert Eppel. Herausgeber ist der Landesverband Franken der DGS, das Buch erscheint im Erlanger Verlag Solare Zukunft.
Nichtmitglieder erhalten obendrauf noch eine einjährige DGS-Schnuppermitgliedschaft. Bei mehr als 5 richtigen Einsendungen entscheidet das Los. Einsendeschluss ist der 31.12.2019.
Hier geht es direkt zum Gewinnspiel-Kreuzworträtsel. Wenn Sie Papier sparen möchten, können Sie auch direkt in diese pdf schreiben. Dazu müssen Sie die pdf abspeichern und z.B. mit dem Acrobat Reader öffnen.
Zum Rätsel: Die farbig markierten Felder ergeben ein Lösungswort. Die Reihenfolge der Buchstaben müssen Sie allerdings selbst herausfinden, einzig die Farben verraten in welchen Teil des Lösungsworts die jeweiligen Buchstaben gehören.
06.12.2019
Kleiner Medienspiegel
Bundesregierung ignoriert eigene Klimaschutz-Fachkompetenz: Im Sommer 2019 hatte das Umweltbundesamt UBA, die zentrale Behörde des Bundes zum Thema Umwelt, Klima und mehr, für das nun beschlossene deutsche Klimapaketchenlein ein internes Gutachten erarbeitet. Gerade für den Verkehrssektor forderte die Behörde radikale Änderungen: Weg mit der Pendlerpauschale, Spritsteuern massiv hoch, Tempo 120 auf Autobahnen und einige mehr. Nun hat die Süddeutsche Zeitung das Gutachten erstmals zitiert. Dabei wird deutlich: Offensichtlich ist der Bundesregierung zwar Beratungsleistung durch Externe zig Millionen wert, aber die Fachkompetenz des UBA wird schlichtweg verschwiegen. Jedenfalls findet sich nun beispielsweise die ERHÖHUNG der Pendlerpauschale im Klimaschutzgesetz, also das genaue Gegenteil des UBA-Vorschlags: www.financial.de/news/agenturmeldungen/roundupklimaziele-im-verkehr-umweltbundesamt-fur-drastische-masnahmen/
Weltweit kühlen Kopf bewahren: In NeuDelih hat der indische Minister für Wissenschaft und Technologie, Dr. Harsh Vardhan, die acht Finalisten des Global Cooling Prize bekannt gegeben: darunter sind neben international tätigen Klimaanlagenherstellern verschiedene Startups und ein neues Spin-out der University of Cambridge. Die Finalisten erhalten jeweils 200.000 US-Dollar, um ihre Prototypen zu entwickeln und im Sommer 2020 in Indien zu testen. Dem Gewinner des Global Cooling Prize winkt dann im November 2020 ein Preis von mehr als 1 Million US-Dollar in bar. Der Global Cooling Prize wurde im November 2018 von einem internationalen Zusammenschluss von staatlichen (siehe Mission Innovation) und nichtstaatlichen Organisationen unter der Leitung des indischen Wissenschafts-Ministeriums und des Rocky Mountain Institutes (RMI) aus der Taufe gehoben. Ziel ist es, mittels eines Innovationswettbewerbs hocheffiziente, klimafreundliche Lösungen für die Kühlung von Wohngebieten zu entwickeln. Dies ist besonders unter dem Aspekt wichtig, dass sich die Anzahl der Anlagen für Raumklimatisierung bis 2050 vervierfachen soll. RMI-Geschäftsführer Jules Kortenhorst hob die Gefahr der Klimaerhitzung durch die in vielen Weltgegenden immer unvermeidbarer werdenden Wohnraumkühlung hervor: eine neue, revolutionäre Technologie hätte das Potenzial, bis 2050 Emissionen von rund 75 Gigatonnen (GT) an CO2- Äquivalenten zu vermeiden: www.zerosottozero.it/2019/11/27/global-cooling-prize-annunciati-i-finalisti/
Advent, Advent, Australien brennt: Angesichts der frühen und verheerenden Brandsaison in Australien – die Anzahl der Brände höher als in jedem anderen Jahr seit der Jahrtausendwende – weist nun auch noch die australische Wetterbehörde darauf hin, dass der schlimmste Teil der Feuerkatastrophen noch bevorstehen könnte: wegen eines Wetterphänomens im Indischen Ozean (Indischen-Ozeane-Dipole/IOD), das allerdings dieses Mal extrem war, fielen in Ostaustralien weit weniger als 50% der üblichen Niederschläge, und der rettende Monsun würde sich bis Mitte Januar oder gar Februar verzögern: www.spektrum.de/news/australien-steht-das-schlimmste-noch-bevor/1689036. Derweil tut die konservative, Kohlelobby-nahe australische Regierung das, was sie am besten kann: den Kopf in den – heißen – Sand stecken: eine Kausalität zwischen Buschfeuerwalzen und dem Klimawandel herzustellen sei verrückt, und Behördenmitarbeiter sollten so etwas gar nicht diskutieren: www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/buschbraende-in-australien-klimawandel-dazu-sagen-wir-lieber-nichts-a-1296269.html
Geld sammeln für den Sion: „Statt aufzugeben wer wir sind, kämpfen wir für das, woran wir glauben. Und starten eine der größten Community-Funding Kampagnen. Für eine Welt, in der jedes Auto elektrisch fährt und geteilt wird. Für uns und zukünftige Generationen.“ sonomotors.com/de/ 50 Mio. Euro braucht die Münchner Newcomer-Auto-Erfinderfirma Sono bis Ende 2019, heißt es auf deren Webseite. Dass das E-Mobil mit den Solarzellen in der Karosserie nicht nur ein Hingucker, sondern ein wirklich tolles Fahrzeug ist, hat einer unserer Redakteure schon selbst „erfahren“. Und der anfangs der Kampagne – vor mehreren Jahren – genannte Preis war wirklich toll. Doch der stieg über die Jahre konstant, so wie der Liefertermin für die Serienautos ständig nach hinten geschoben wurde. Viele Beobachter haben das Gefühl, dass bei Sono Leute am Werk(eln) sind, die zwar tolle Ideen haben, aber wenig Realitätssinn für das Machbare. Deshalb wissen wir nicht so recht, ob wir zum Mit-Crowd-Funden aufrufen sollen. Schade wäre es auf jeden Fall, wenn es mit dem Sion nichts würde. Der Bayerische Rundfunk jedenfalls sieht das Fahrzeug bereits „auf der Kippe“: www.br.de/nachrichten/wirtschaft/solarauto-sion-auf-der-kippe-crowdfunding-soll-helfen
Hamburg nimmt Klimaschutz in die Verfassung auf: Der Hamburger Senat hat die Fortschreibung seines Klimaplans und ein neues Klimaschutzgesetz beschlossen. So soll bis 2030 der CO2-Ausstoß um 55 Prozent sinken und Hamburg bis 2050 klimaneutral werden. Mit mehr als 400 Maßnahmen sollen bis 2030 7,1 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Der Klimaplan beschreibt die Verantwortung und die jeweiligen CO2-Minderungsziele in den Sektoren „Verkehr“, „Private Haushalte“, „Gewerbe, Dienstleistung, Handel“ und „Industrie“. Er enthält eine Vielzahl konkreter Maßnahmen, die zu der erforderlichen Verringerung der CO2-Emissionen bis 2030 führen sollen. Der Entwurf des neuen Klimaschutzgesetzes schafft hierfür einen verbindlichen rechtlichen Rahmen. Außerdem soll die Begrenzung der Erderwärmung künftig als Staatsziel in der Präambel der Landesverfassung stehen. Unter anderem soll jeder Neubau ab 2023 eine Solaranlage auf dem Dach haben, Ölheizungen hingegen sollen in Neubauten ab 2022 nicht mehr zulässig sein, vier Jahre später sollen sie auch in bestehenden Gebäuden nicht mehr ausgetauscht werden dürfen. Bei der Mobilität setzt der Senat vor allem auf den Ausbau des Nahverkehrs, unter anderem durch den Schnellbahnausbau, zusätzliche Haltestellen und Express-Busse:www.zeit.de/hamburg/2019-12/klimaplan-hamburg-ziele-solaranlagen-pflicht-oepnv-ausbau
Staatliche Förderung für Klimawandelleugnung: Laut Informationen von Spiegel Online soll der Verein "Pro Lausitzer Braunkohle" in Brandenburg mit Unterstützung des Landes über den Klimawandel informieren. Für seine „Aufklärungskampagne zum Klimawandel“ erhält er offensichtlich seit Oktober 40.000 Euro pro Jahr. Auf der Website von "Pro Lausitzer Braunkohle" heißt es: "In der Wissenschaft sind die Ursachen für den Klimawandel durchaus umstritten." Außerdem sei die globale Mitteltemperatur "seit mindestens 15 Jahren nicht mehr angestiegen, obwohl die durch den Menschen verursachten CO2-Emission beständig zunehmen." In dem Material der "Kleinen Klimaschule" wird auch der Klimaleugner-Verein Europäisches Institut für Klima und Energie (EIKE) auf eine Stufe mit dem renommierten Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) gestellt: "Wer auf beiden Seiten gründlich nachliest, dem steht ein breites Spektrum an Arbeiten rund um Klimaschutz und Energiewende zur Verfügung." … "Gleichzeitig müssen wir eingestehen, dass die teils zu konträren Ergebnissen kommenden Arbeiten von Experten und Einrichtungen dem Laien eine klare Positionierung schwer machen.": www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/brandenburg-klimaskeptiker-erhalten-40-000-euro-staatliche-foerderung-a-1299489.html
Zehn Millionen Pumpen gegen den Klimawandel: Um den Meereisrückgang und die globale Erwärmung zu bremsen, sollen Millionen im Eis driftende, windgetriebene Pumpen die winterliche Eisbildung in der Arktis ankurbeln. Mittels diesem „Eis-Management“ würde Meerwasser auf das Eis gepumpt werden und dort auf der Oberfläche anfrieren, soweit die Theorie. Das dickere Eis könnte dadurch länger der sommerlichen Schmelze entgehen und dort weiter Sonnenlicht reflektieren, wo sonst der dunkle Ozean einer zunehmenden Erwärmung schutzlos ausgesetzt wäre. Die von US-Forschern erstmals 2017 publizierte Idee solle für einen Rückgang des arktischen Meereises und auch die Erwärmung in niedrigeren Breiten verlangsamen. Zwei Wissenschaftler, einer vom Alfred-Wegener-Instituts und einer vom Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung haben dies nun in einem gekoppelten Klimamodell nachgestellt. Das Ergebnis: Mit dieser Geoengineering-Maßnahme kann zwar der Meereisrückgang, nicht aber die Erwärmung gebremst werden. Durch das Begießen des winterlichen Meereises mit darunterliegendem Meerwasser könnte der Verlust des sommerlichen Meereisestatsächlich bis zum Ende des Jahrhunderts verzögert werden, dem Klima in Europa und global würde dieser Aufschub jedoch keine nennenswerte Abkühlung verschaffen: idw-online.de/de/news728514
Das Umweltministerium sei der größte Blockierer von Windrädern: Nicht nur die Abstandsregeln, sondern vielmehr die Naturschützer bremsten den Ausbau der Windenergie effektiver aus als die Kohlelobby, schrieb der Tagesspiegel am 4. Dezember 2019. Das von Svenja Schulze (SPD) geführte Ministerium, besonders dessen Abteilung N für Naturschutz, habe sich zu einem der größten Blockierer entwickelt, die in das gleiche Horn blasen würden, wie der RWE-Chef Rolf Martin Schmitz, behaupteten Kritiker. So habe das BMU bei der Ausarbeitung des Kohleausstiegsgesetzes angeblich Änderungen im Arten- und Naturschutzrecht abgelehnt. Eine Umfrage der Fachagentur Wind an Land beleuchte aber noch eine weitere Ursache, so die Zeitung. Bei bundesweit 325 Klagen gegen den Bau von Windrädern hätten sich die Kläger in drei Viertel der Fälle auf den Artenschutz berufen. Rund die Hälfte habe der Naturschutzbund (Nabu) eingereicht. Johannes Lackmann, Chef des Projektentwicklers Westfalenwind und Ex-Präsident des BEE, beklage demnach, zahlreiche Mitglieder des Nabu arbeiteten in Naturschutzbehörden, die mit ihren Vetorechten in jedem Genehmigungsverfahren die größten Wind-Bremser seien. Lackmann sieht sogar das ganze BMU vom Nabu vereinnahmt. Er stört sich daran, dass Josef Tumbrinck, ehemaliger Nabu-Chef aus NRW, seit dem Frühjahr neuer Unterabteilungsleiter Naturschutz im BMU ist: www.tagesspiegel.de/wirtschaft/effektiver-als-die-kohlelobby-das-umweltministerium-ist-der-groesste-blockierer-von-windraedern/25296536.html
Kraftwerksumrüstung per Kohleausstiegsgesetz: Systemrelevante Steinkohlekraftwerke können auf Anordnung eines Übertragungsnetzbetreibers auf Gas umgerüstet werden, sofern dieser sie als netzrelevant betrachte. So steht es im aktuellen Entwurf des Kohleausstiegsgesetzes. Mit dieser Eingriffsmöglichkeit könnten die Übertragungsnetzbetreiber die Netzreserven in den kommenden Jahren weiter vergrößern. Die Kosten für den Umbau würden auf die Netzentgelte, also die Verbraucher, umgelegt. Hintergrund sei der wachsende Bedarf an Kraftwerken für netzstabilisierende Redispatch-Maßnahmen, so der Branchendienst energate-messenger. Das liege am mangelnden Netzausbau. Während für den Winter 2019/2020 laut Bundesnetzagentur Netzreserven in Höhe von 5.126 MW vorgehalten würden, dürfte dieser Wert im Winter 2022/2023 bereits auf 10.647 MW steigen. Hauptgrund dafür sei, dass im Süden Kernkraftwerke vom Netz gehen. Der schrittweise Kohleausstieg sei dabei noch nicht berücksichtigt. Kritiker halten die Umrüstung alter Kohleanlagen für Geldverschwendung. Für das Klima bringe das nichts, denn die Kraftwerke in der Netzreserve dürfen nicht am Strommarkt teilnehmen: www.energate-messenger.de/news/197941/kraftwerksumruestung-per-gesetz
Das Redaktionsteam der DGS-News