06.09.2019
Freiburg fördert
Auch in dieser Woche gibt es wieder gute Nachrichten rund um den Einsatz von Steckersolargeräten. So lockt die Stadt Freiburg erstmals mit Fördergeldern und weitere große Netzbetreiber bieten ein vereinfachtes Anmeldeverfahren an. Seit dem 2. September wird dort im Rahmen eines umfangreicheren Förderprogramms auch den Einsatz von Steckersolargeräten gefördert – und das auf eine sehr unbürokratische Art und Weise. Das Förderprogramm „Klimafreundlich Wohnen“ unterstützt bereits seit 2002 ein großes Bündel an Maßnahmen, darunter Fassadendämmung, die Umstellung von Heizung und Lüftung und den Bau von Photovoltaikanlagen und Stromspeichern.
Der letzte Programmteil wurde nun um zwei interessante Aspekte ergänzt: Zum einen wird nun die „Dachvollbelegung“ gefördert. Der zweite, interessante Förderbaustein betrifft die Steckersolar-Anlagen, im Programm als „Balkonmodule“ bezeichnet: Diese werden zukünftig mit einem Pauschalbetrag von 200 Euro bezuschusst. Der Antrag ist unbürokratisch: Es genügt das Ausfüllen eines zweiseitigen Antragsformulars und die Einsendung der Rechnung des Steckersolargeräts nebst Einbaukosten..
Zudem haben weitere große Netzbetreiber haben aktuell ein vereinfachtes Anmeldeverfahren für Steckersolargeräte eingeführt: Darunter ist auch die Stromnetz Hamburg - Informationen und das Formular zum Download gibt es hier. In Berlin hatte sich der DGS-Landesverband Berlin-Brandenburg, der Dienstleister EmpowerSource und das Solarzentrum Berlin bei der Stromnetz Berlin dafür stark gemacht, dass ein vereinfachtes Anmeldeverfahren eingeführt wird. Dieses ist ebenfalls seit dieser Woche hier online Die Anmeldung kann in Berlin zukünftig auf einer A4-Seite erledigt werden ....
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06.09.2019
Mehr als warme Luft war im Windgipfel nicht drin
Außer Spesen nix gewesen. Die große Show des Windenergiegipfels hat keine konkreten Ergebnisse gebracht. Bundeswirtschaftsminister Altmaier sagte, in den nächsten Wochen solle es weitere Stellungnahmen und Diskussionen geben. The show will go on. Das Treffen über den Ausbau der Windkraft, zu dem Altmaier am Donnerstag geladen hatte, war medial groß aufgebauscht, doch mit den politischen Absichten des Gastgebers stand es im groben Missverhältnis. Trotzdem traf sich, neben Vertretern von Bund, Ländern und Kommunen alles, was in der Branche Rang und Namen hat. Das reichte vom Bundesverband Windenergie (BWE), dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU), dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bis zu Greenpeace und der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Die im Vorfeld abgegebenen Statements reichten von einem aufstöhnenden „endlich“ bis zu „hausgemachter Krise“ und der Kritik an zu „großen Hürden für neue Windanlagen“.
Die Grünen und die Kommunen fordern, den Ausbau der Windenergie zu beschleunigen. Grünen-Fraktionschef Hofreiter sagte, nötig seien mehr Flächen für Windräder. Natürlich war auch davon die Rede, dass rund 1.000 Bürgerinitiativen dem Windzubau das Leben schwer machten. Wobei die Herkunft und Zielsetzung der Aktivitäten dieser Initiativen recht gegensätzlich interpretiert wurde. Und natürlich wurde die Karte gespielt, dass der Ausbau der Windkraft in Einklang mit dem Naturschutz zu bringen sei. Einig war man sich nur darin, dass es sich um eine heftige Krise handelt. Uneinig war man sich schon wieder darüber, dass es sich um eine Krise mit Ansage handelt – übrigens nach der Krise der Photovoltaik - die zweite Krise einer Erneuerbaren-Branche als Folge der Ausschreibungen ...
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06.09.2019
Der dreifache Fraunhofer?
„Siemens und die Fraunhofer-Gesellschaft wollen ein Labor für Wasserstoffforschung aufbauen, in dem die Erzeugung, Speicherung und Nutzung von H2 untersucht wird, damit Görlitz langfristig zu einem Kompetenzzentrum für Wasserstofftechnologien“ werde. Das sei zwar langfristig gedacht, wurde aber in Anwesenheit von Bundeskanzlerin Angela Merkel kürzlich in Görlitz verkündet. Klingt gut, ist aber verwunderlich. Denn nur wenige Tage vorher war das „Zentrum für Leistungselektronik und nachhaltige Netze“ am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg eingeweiht worden. Dem war gerade mal vier Tage später die Eröffnung des „Reallabor für die leistungselektronische Energieforschung“ am Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie IISB in Erlangen gefolgt. Und Wasserstoff ist gerade hier auch ein wichtiges Thema.
Dass die zwei Fraunhofer-Erweiterungen in Erlangen und Freiburg mit ähnlich klingenden Inhalten an unterschiedlichen Instituten nahezu zeitgleich starteten, ist „purer Zufall. Der „dreifache Fraunhofer“ nur auf den ersten Blick verwunderlich: Der mehrfache Ausbau zeugt wohl nur davon, dass man gerade bei der Forscher-Vereinigung auf die Freiheit der Wissenschaft setzt und weniger auf Koordination und Kostenoptimierung ...
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06.09.2019
Abwärme vom Internet
IT und Internet haben einen Anteil von ca. drei Prozent am weltweiten Stromverbrauch. Dieser steigt ständig, vor allem durch die netzbasierten Videos und das Bitcoin-Mining. Doch ein erheblicher Teil dieses Stromverbrauches (ca. 20 bis 30%) dient nicht etwa schneller Schaltungen, sondern der Kühlung vor allem in Rechenzentren, um die Überhitzung der Server zu vermeiden. Dabei werden große Mengen überschüssiger Wärme frei, die bisher in Form von Warmluft oder Warmwasser in der Umwelt entsorgt werden.
Rund 13 Milliarden Kilowattstunden Strom werden allein in deutschen Rechenzentren jährlich verbraucht, was dem Strombedarf von Berlin entspricht. Was liegt also näher, als diese Abfallwärme dort zu nutzen, wo man sie sinnvoll und für andere Energie sparend einsetzen kann: im heute noch weitaus überwiegend fossil versorgten Wärmesektor, also bei Heizung und Warmwasser. Zwar hat es schon in der Vergangenheit immer wieder interessante Ansätze dazu gegeben, wie vom Dresdner Startup Cloud & Heat Technologies GmbH, jetzt aber haben sich das Netzwerk energieeffiziente Rechenzentren (NeRZ) und eco-Verband der Internetwirtschaft des Themas systematisch angenommen und ein 21 seitiges Whitepaper „Abwärmenutzung im Rechenzentrum“ dazu erstellt. Eine interessante Studie, der man allerdings an einigen Stellen mehr Ausführlichkeit und Sorgfalt gewünscht hätte ...
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06.09.2019
Was kann ich denn dafür?
Wir möchten an dieser Stelle einmal nicht über den Klimawandel sprechen, der nervt bisweilen gewaltig. Er passt so gar nicht in unsere schnelllebige Zeit der Sensationen und Rekorde, die kurz nach ihrem Aufkommen schon wieder Schnee von gestern sind. Apropos verschwundenes Gletschereis. Es ist gar nicht so einfach von dem Thema abzulassen, zu umfassend betrifft uns dieses Drama, das wir live erleben "dürfen". Denn irgendwie scheint alles, was wir tun, den Untergang unserer Zivilisation zu befördern. Und wenn Harald Lesch formuliert "Die Menschheit schafft sich ab" fühle ich mich durchaus angesprochen.
Zur Beruhigung: Niemand von uns kann etwas dafür, dass er hier ist. Das gilt für den Einzelnen im Allgemeinen, aber auch für die Menschheit im Speziellen. Beide haben sich nicht erschaffen. Wir müssen uns also wegen all der anderen nicht unbedingt einen Kopf machen. Über die Menschheit nicht, aber wie ist es mit uns? Auch wenn wir nicht verantwortlich für unser Sein sind, bewirkt unser Dasein doch so einiges. Genau genommen alles das, was ohne uns nicht passieren würde. Oder wie hier schon einmal stand: So lange wir leben, tun wir etwas und es ist immer möglich etwas anders zu tun.
Um auf unsere Existenz zurückzukommen: Es gab eine Zeit vor unserer Entstehung und wird wohl auch eine danach geben. Die wird gerade maßgeblich durch uns geprägt, wir bestimmen was passiert. Genau deshalb sind es eben auch wir selbst, die etwas bewirken können. Überspitzt formuliert, wir müssen etwas ändern, weil wir es können.
Rebound-Gesellschaft
Nach diesem pseudophilosophischen Einstieg jetzt ein weniger konkreter: Wir tun in Deutschland vermeintlich sehr viel für „die Umwelt“. Das kann man daran festmachen, dass Gegner unserer Lebensweise von einer links-grün-versifften Gesellschaft sprechen. Nur geht das, die Kritik wie auch unsere Selbstwahrnehmung, leider weit an der Realität vorbei. Unser Fußabdruck ist derart heftig, dass wir ihn gar nicht mehr zu erkennen scheinen, so tief stecken wir im Sumpf. Das hindert aber nicht, uns selbst ein vorbildliches Verhalten zu attestieren. Aus diesem guten Gefühl heraus kommt es gar zu gegenteiligen Effekten. In dem Glauben, in einer hochentwickelten, effizienten Gesellschaft zu leben, sind es ja nur Kleinigkeiten, die man sich ab und an mal gönnt, ganz nach dem Motto „Das habe ich mir verdient, das kann ich mir leisten“.
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06.09.2019
Weichenstellung für die Zukunft
Politik und Medien scheinen nach Jahren der Zurückhaltung nur noch ein Megathema zu kennen: das Klima. Seit der Europawahl ist ein Hype ausgebrochen, der nicht nur erstaunt, sondern auch misstrauisch werden lässt. Thematisch reicht das von der CO2-Bepreisung oder -besteuerung über Ernährung und Plastiktüten bis hin zur Urlaubsfliegerei. Auch politische Größen, die vor nicht allzu langer Zeit die Thesen vom Klimawandel und der Klimakrise mit Hohn und Spott überzogen hatten, spielen heute den Aktivisten, wenn es um den Klimaschutz geht. Am lautesten vernehmbar ist gegenwärtig Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der als Medienstar eine grüne Kamelle nach der anderen durch den Äther jagt. Handfestes ist bislang weder bei ihm noch bei anderen Politgrößen herausgekommen. Das ganze folgt zwei Narrativen. Zum einen wird erzählt, mit marktwirtschaftlicher Steuerung werde sich ein klimafreundliches Verhalten schon erreichen lassen und zum zweiten werde niemandem dabei ein Nachteil entstehen. Die Politik verspricht tatsächlich, beim Klimaschutz werde es gerecht und schmerzfrei zugehen.
Bei diesen hohlen Phrasen fallen spätestens dann die bunten Blätter ab, wenn man konkrete Themen anspricht. Nehmen wir z.B. den ersten Kipppunkt, vor dem die Klimawissenschaft gewarnt hatte und der jetzt zur bitteren Realität geworden ist: Das Auftauen der arktischen Permafrostböden. Dazu hört man nichts weiter aus der Politik. Und der Sonderbericht des IPCC, aktuell am 8. August veröffentlicht, der sich mit der Landnutzung beschäftigt und enthüllt, dass über ein Viertel aller Klimagase aus der industriellen Nahrungsmittelproduktion stammt, hat keinen Politiker bislang provoziert, konkrete Maßnahmen vorzuschlagen. So wartet alles auf die Beschlüsse des sogenannten Klimakabinetts, das die große Koalition erfunden hat. Die spannende Frage wird sein, ob aus diesem illustren Kreis regierungsamtlicher Klimafriseure ordnungspolitische Maßnahmen vorgeschlagen werden oder ob das weichgespülte Marktregulations-Gesäusel fortgesetzt wird. Der Markt werde schon alles regeln ist eine Parole für die Doofen bzw. die gut bezahlten Propagandisten dieses Unfugs.
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Inhaltsverzeichnis der Ausgabe 3|19
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06.09.2019
OFF-GRID Experts Workshop, Messe Augsburg
Vom 20. - 21. September bietet der OFF-GRID Experts Workshop den Teilnehmern ein interaktives und spannendes Rahmenprogramm: Abwechslungsreiche Vorträge rund um die Themenblöcke Photovoltaik, Hybrid- und Kleinwindanlagen sowie Mini- und Microgrid werden von Table Talks und einem Business Speed Dating begleitet. Verschiedene Formate wie die Speakers‘ Corner, der Experts‘ Talk und die Running Discussion runden den Workshop ab und ermöglichen weitergreifende Gespräche in lockerer Atmosphäre.
Off-Grid-Action: Von der Theorie in die Praxis
Am Vortag, 19.09.2019, findet der Tech-Day mit sieben exklusiven Produktschulungen statt. Ob Dimensionierung eines Off-Grid-Systems oder Minigrids – die Teilnehmer lernen individuelle Anwendungsbeispiele kennen. Neben vielen Fachvorträgen werden Projektberichte im Workshop am 20. und 21.09.2019 vorgestellt. Besonders interessant dürften die Lösungen für PV-Solarsysteme in abgelegenen Gemeinden in der kanadischen Arktis sowie die flexible, skalierbare DC-Microgrid-Lösung für Kleingewerbe in Kamerun sein. Ein besonderes Highlight stellt die „Hands-On Off-Grid Werkstatt“ dar, in der die Teilnehmer typische Handgriffe der Montage ausprobieren können. Unter der Aufsicht von erfahrenen Monteuren wird das kleine Einmaleins der Kabelkunde erlernt und direkt erprobt.
Die Vorträge werden simultan übersetzt (deutsch-englisch, englisch-deutsch). Tickets, Ausstellerliste sowie das umfangreiche Workshop- und Rahmenprogramm unter www.off-grid-experts.de
06.09.2019
Ozonloch verhält sich ungewöhnlich
Copernicus-Daten zeigen, dass sich das Ozonloch über der Antarktis dieses Jahr ungefähr zwei Wochen früher angefangen hat zu bilden, als es die letzten Jahre der Fall war. Die diesjährige Periode ist zudem ungewöhnlich, weil das Ozonloch aktuell nicht zentriert ist und Vorhersagen auf Zeichen der Instabilität hindeuten, bedingt durch erhebliche dynamische Aktivität im relevanten Teil der Stratosphäre. Infolgedessen schreitet die räumliche Ausdehnung des Ozonlochs momentan wesentlich langsamer voran als üblich. Das könnte eine kleinere und womöglich kürzere Ozonlochphase zur Folge haben.
Das Ozonloch bildete sich vor einigen Jahrzehnten das erste Mal, ausgelöst durch menschengemachte Emissionen in die Atmosphäre. Ursache waren Chemikalien von Aerosolen, Kältemitteln, Pestiziden und Lösungsmitteln.
https://atmosphere.copernicus.eu/monitoring-ozone-layer
06.09.2019
Am 20.09. zusammen mit Fridays for Future auf die Straße!
Weltweit streiken Kinder und Jugendliche seit Monaten unter dem Motto #FridaysForFuture für echten Klimaschutz und eine Zukunft ohne Klimakrise. Sie rufen uns zu: “Viele Erwachsene haben noch nicht verstanden, dass wir jungen Leute die Klimakrise nicht alleine aufhalten können. Das ist eine Aufgabe für die gesamte Menschheit. (...) Deshalb rufen wir alle Menschen zu einem weltweiten Klimastreik auf."
Die Proteste von #FridaysForFuture sind berechtigt: Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen - bereits heute vernichtet die Klimakrise Leben und Lebensgrundlagen von Millionen Menschen weltweit. Sie verschärft bereits bestehende Ungleichheiten und verletzt grundlegende Menschenrechte. Wenn es nicht gelingt, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, droht eine Klimakatastrophe, die nicht mehr aufzuhalten ist. Doch die Bundesregierung versagt: Statt ambitionierter Klimapolitik liefert sie nur unzureichende Antworten.
Doch es gibt Hoffnung: Die Schüler*innen haben mit ihren Protesten die Politik unter Zugzwang gesetzt. Am 20. September entscheidet die Bundesregierung über ihre nächsten Schritte in der Klimapolitik. Jetzt gilt es für uns alle, uns dem Protest von #FridaysForFuture anzuschließen. Wenn wir jetzt zusammenstehen, können wir die Regierung zum Handeln treiben. Zeitgleich werden überall auf der Welt Hunderttausende Menschen auf die Straßen gehen. Sie zeigen den Staats- und Regierungschefs, die wenige Tage später beim UN-Klimagipfel zusammenkommen: Wir lassen nicht zu, dass ihr unser aller Zukunft verheizt!
Deswegen folgen wir dem Aufruf der jungen Generation: Am 20. September schließen wir uns den Demonstrationen von #FridaysForFuture an. Der Protest und die Forderungen der Schüler*innen sind notwendig, um die Klimakrise zu stoppen. Deshalb gehen wir gemeinsam mit #FridaysForFuture auf die Straße. Mach mit: Komm am 20. September zur Demonstration bei Dir vor Ort! Gemeinsam fordern wir: Klimaschutz jetzt!<
Anmerkung: Die DGS ist Teil eines breiten gesellschaftliches Bündnis zum Klimastreik und gehört zum Unterstützerkreis.
Dazu passend: Ein interessantes Gespräch zwischen dem Schüler und Klimaaktivisten Jaro Abraham mit dem Klimaforscher Stefan Rahmstorf finden Sie hier.
30.08.2019
Kleiner Medienspiegel
Endlich: Endlich hat sich ein Politikmagazin ernsthaft mit den Verbindungen von Windkraftgegnern, Klimawandelleugnern und der Politik beschäftigt. Ja, natürlich sind AfD und „Vernunftkraft“ verbunden, das wissen wir schon lange. Aber dass auch CDU-Bundestagsabgeordnete mit den abstrusen Pseudowissenschaften der Windgegner argumentieren, das ist dann doch ziemlich neu. So wie es auch unmöglich ist, den CO2-Ausstieg einfach um ein paar Jahre zu verschieben. Das aber meint ein CDU-MdB tatsächlich. Wie sagte Kabarettist Hagen Rether einst so trefflich: „Wir werden von Schildbürgern regiert.“ Und zwar wir, Deutschland. Nicht nur die USA oder Brasilien: www1.wdr.de/daserste/monitor/videos/video-angriff-auf-die-windkraft-der-energiewende-droht-das-aus-100.html
Elektrisch Steuern mit den Flügelenden: Das Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart hat die ersten Tests mit dem Solarflugzeug "icaré wtp" erfolgreich abgeschlossen. Das Besondere dieses Fliegers ist nicht seine langerprobte solare Energieversorgung, sondern sein Antrieb mit je einer Propellereinheit in den Flügelenden. Diese jeweils neun Kilo schweren „Pods“ bestehen aus dem Propeller, dem E-Motor, Akkus und einer Messsensorik. Diese Flächenendantriebe (wtp - wingtip propeller) lassen sich mit einem Sidestick bedienen und ermöglichen durch „Strom geben“ eine Giersteuerung, d.h. der schneller drehende Propeller dreht das Flugzeug horizontal in eine andere Richtung. Vorteile des Konzepts: der Flieger ist leichter steuerbar und wendiger; die Randwirbel an den Flügelenden werden geringer und das Luftwiderstand erzeugende Horizontal-Leitwerk kann kleiner ausfallen – die letzten beiden Punkte führen zu geringerem Energieverbrauch und höherer Reichweite. Unerwähnt lassen die Stuttgarter Forscher, dass ein entsprechendes Konzept mit Verbrennungsmotoren deutlich schwieriger umzusetzen wäre: www.uni-stuttgart.de/universitaet/aktuelles/presseinfo/icare-fliegt-mit-elektrischen-Flaechenendantrieben/
100 Millionen elektrische Kilometer: Der Zustelldienst DHL der Deutsche Post hat inzwischen 10.000 Street-Scooter im Zustell-Einsatz, die inzwischen bereits über 100 Mio. km zurückgelegt haben. Passend dazu betreibt die Post das größte private Ladenetz in Deutschland mit 13.500 Ladesäulen in Depots und Zustell-Zentren. Da dort oft viele E-Autos gleichzeitig über Nacht an das Ladenetz müssten, habe man auch ein IT-gesteuertes Lademangement-System entwickelt, welches die vorhandene Leistung im jeweiligen Stromnetz optimal ausnutzen würde. Dieses Wissen wolle man auch Drittkunden anbieten, so die Post. Trotz dieses Erfolges ist die Post weiterhin auf der Suche nach einem Käufer für die Produktionsgesellschaft, die Post-Tochter Streetscooter GmbH mit Sitz in Aachen. Interesse scheint vorhanden, auch der frühere Mitgründer, Prof. Günther Schuh, der jetzt die Entwicklung des e.Go-Kleinwagens verantwortet, hat Interesse, das Unternehmen zu erwerben: www.photovoltaik.eu/Archiv/Meldungsarchiv/article-886401-110949/10-000-street-scooter-im-zustelldienst-bei-dhl-.html
Kräuter vom Hoteldach: Eine Jury der EU-Kommission hat die Norwegische Hauptstadt Oslo zur „Grünen Hauptstadt Europas 2019“ erklärt. "Kort reist mat" (kurz gereiste Lebensmittel, Produkte ohne lange Transportwege) sind der Trend in der norwegischen Küche, die mehr und mehr auf regionale Erzeugnisse setzt, zum Beispiel indem auf Hoteldächern der Stadt frische Kräuter für die Küche direkt angebaut und geerntet werden. Seit August fahren 40.000 Elektroautos und zusätzlich 32.000 Hybridfahrzeuge in der Hauptstadt und sind mit rund 2.000 Ladepunkten im Stadtgebiet gut versorgt. Viele verschiedene Einzelmaßnahmen ergeben hier eine Energiewende, die von der Stadt mit dem Ziel, bis 2020 den CO2-Ausstoss um 36 Prozent und bis 2030 um 95 Prozent zu senken, formuliert ist. Und die Bevölkerung zieht mit: 63 Prozent der Osloer stimmen dem konsequenten grünen Kurs der Stadt zu: edison.handelsblatt.com/erleben/gruene-hauptstadt-europas-oslo-lebt-den-klimaschutz-vor/24949542.html
Neue WLPT-Regeln: Von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt gilt für Neuwagen seit 01.09.2019 ein neuer WLTP-Anforderungskatalog - „WLTP 2“ genannt. Während die Umstellung auf WLTP I im vergangenen Jahr bei vielen Herstellern zu erheblichen Problemen und Ausliefer-Staus geführt hat, haben die Autoproduzenten die Umstellung auf WLTP 2 besser in den Griff bekommen. Bei größeren Herstellern waren zum 1. September schon alle oder fast alle Typprüfungen erledigt, kleine Hersteller sind zum Teil noch damit beschäftigt. Für die Typgenehmigung von Benzinern und Dieselautos wird neuerdings auch getestet, wieviel Benzin aus dem Tank verdunstet und Stichproben müssen zukünftig beweisen, dass die ermittelten Kraftstoffverbräuche auch nach 5 Jahren Betrieb des Fahrzeugs noch eingehalten werden. Die nächste Grenzwert-Änderung bei Abgasen steht auch schon vor der Tür: Euro 7 wird schon diskutiert. Es wird erwartet, dass neue Vorschriften dazu in zwei Jahren eingeführt werden: www.automobilwoche.de/article/20190830/AGENTURMELDUNGEN/308309981/1344/wltp-ii-tritt-am--september-in-kraft-autobauer-geben-zum-neuen-abgastest-entwarnung
Thüga plant Freiflächen-Solaranlagen ohne Förderung: Gemeinsam mit der CEE Group (CEE) will die Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG (THEE) Freiflächen-Solaranlagen mit rund 500 MW ohne Förderung realisieren und betreiben. THEE hat Zugriff auf geeignete Freiflächen in mehreren deutschen Bundesländern und bringt planerische und energiewirtschaftliche Kompetenz sowie Betreiber-Know-How ein. Entsprechende Projekte befinden sich bereits in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg in der Entwicklung und sollen ab 2020 realisiert werden. Die Thüga-Gruppe, das größte Netzwerk kommunaler Stadtwerke in Deutschland, steht als Partner für den Abschluss langfristiger Stromabnahmeverträge zur Verfügung. CEE ist einer der bedeutendsten deutschen Investoren im Bereich der Erneuerbaren Energien und hat langjährige Erfahrung im Erwerb, dem Betrieb, der Instandhaltung und dem Repowering von großen Freiflächen-Solarparks. „Im Hinblick auf die Energiewende ist es bemerkenswert, dass große Freiflächen-Solarparks in Deutschland mittlerweile ohne staatliche Förderung durch langfristige Stromabnahmeverträge, sogenannte Power Purchase Agreements (PPA), betrieben werden können“, so Dr. Björn Keßel, Director of Business Development bei CEE: www.iwrpressedienst.de/energie-themen/pm-6402-thee-und-cee-group-wollen-gemeinsam-solarprojekte-mit-rund-500-mw-ohne-foerderung-umsetzen
„Wir brauchen dringend neue Erzählungen. Und das ist eine davon.“ So fasst die ORF-Journalistin Maria Motter zusammen, was man schon nach dem Lesen weniger Ausschnitte von David Wallace-Wells`Buch „Die unbewohnbare Erde - Leben nach der Erderwärmung“ (hier zum Einlesen www.randomhouse.de/cart/add/544337.rhd) begriffen hat: Er „vermittelt kompakte Eindrücke einer unerträglichen Zukunft. Der Journalist hat eines der kompaktesten Bücher zur Klimakrise geschrieben, die aktuell erschienen sind.“ Dem haben wir nichts hinzuzufügen: https://fm4.orf.at/stories/2990567/
Das Redaktionsteam der DGS-News