30.08.2019
Windkraft-Schleppen auf hoher See
Eigentlich. Ja, eigentlich ist mit WIPAFF seit dem 30. April 2019 Schluss. Aber Ergebnisse? Die hat bislang nur die Technische Universität Braunschweig (TUB) breit veröffentlicht. WIPAFF heißt ausgeschrieben „Forschungsprojekts Windpark-Fernfeld“ und wurde von „Klimaforschern des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) koordiniert“. Ermittelt werden sollten „Wechselwirkungen und lokales Klima“ rund um Offshore-Windparks. So ist es Schwarz auf Weiß in einer Presseinfo des KIT vom Februar 2016 nachzulesen.
Doch nach dreieinhalb Jahren hat offenbar nur die TUB ihr gewonnenes Wissen in breiter Form öffentlich gemacht. TUB-Teilprojektleiterin Astrid Lampert: „Es wäre z.B. gut, den nächsten Windpark nicht gerade in Hauptwindrichtung in kurzem Abstand hinter einem schon vorhandenen Windpark zu platzieren.“ Eine Erkenntnis, die jedoch allgemein und schon lange in Windprojekte einfließt, offshore wie an Land. Lampert stellt gegenüber den DGS-News ausdrücklich noch einen anderen Punkt heraus: „Die langen Nachläufe sind an sich keine Argumente für oder gegen Offshore-Windparks." ...
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30.08.2019
(Nicht-)Lösungen der Verkehrswende
Die Verkehrswende als dritte Säule der Energiewende im Sinne einer Sektorenkoppelung hinkt derzeit deutlich den beiden anderen Säulen hinterher. Das liegt weniger an der Technik – hier gäbe es bereits heute eine Vielzahl an sinnvollen, effektiven Lösungen – als vielmehr an politischen Schwerpunktsetzungen und gesellschaftlichen Vorlieben wie auch Träumen. Aber welche Lösungen sind nun sinnvoll? In einigen Fällen fällt die Antwort sicher leicht: die Elektrifizierung des SUVs ist sicher keine Lösung, während hingegen das Fahrrad als umweltfreundliches, Körperbewegung stiftendes Verkehrsmittel in einer an sich bewegungsarmen Zeit unbedingt dazu gehört. Dazwischen bleiben jedoch eine Vielzahl von Lösungen mit zweifelhaftem Sinn. Einige davon haben wir uns angeschaut.
- E-Scooter: Wohl kaum ein neues Verkehrsmittel ist so schnell mit so viel ministerialer Hilfe auf die Straßen gehoben worden wie der kleine Elektro-Tretroller.
- Autonomes Fahren: Weniger Unfälle, einen gleichmäßigeren Verkehrsfluss, leichtere Zugänglichkeit – so lauten einige Verheißungen.
- Carsharing: Der durchschnittliche PKW steht rund 23 Stunden pro Tag; Fahrzeuge sind also in erster Linie Stehzeuge.
- Ridesharing: Für alle, die sich mal ein Taxi geteilt haben, ist die Idee einleuchtend: zusammen fahren, weniger bezahlen.
- Kostenloser ÖPNV: Es muss unter Klimagesichtspunkten darum gehen, möglichst viele Autofahrer in den ÖPNV zu bekommen. ...
30.08.2019
Wasserstoff - Altmaiers Alternative zum Ökostrom
Das Bundeswirtschaftsministerium arbeitet an einer Wasserstoffstrategie, so lautet in eine Reihe von Schlagzeilen im Monat August, die in Blättern wie dem Handelsblatt oder dem Spiegel zu lesen waren. In Übereinstimmung mit der neuen Sprachregelung von der "Klimaneutralität", die man bis 2050 erreichen wolle, müsste das grüner Wasserstoff sein, der aus einheimischen, vor allem aber aus ausländischen Erneuerbaren Energien erzeugt werden müsste. In einem Papier aus dem Hause Altmaier wird postuliert, ohne grünen Wasserstoff dürfte vor allem in der Industrie eine Klimaneutralität schwer möglich sein. Dies ist natürlich eine These, welche sich die Energiestrategen nicht einfach so ausgedacht haben. Es ist eine Fortführung und Weiterentwicklung der bisherigen Blockadepolitik der Merkel-Koalitionen gegenüber Solar- und Windstrom. Und sie passt auch zum neuen Kurs des Fuel Switch, also dem Wechsel von der Kohle zum Erdgas.
Die Frage, welche sich aus technologischer Sicht stellt ist, warum man nicht alle industriellen Prozesse mit elektrischen Strom betreiben will. Das geht und ist kein Problem. Wieso soll nun eine zusätzliche Stufe der Umwandlung von Ökostrom in Wasserstoff nachgeschaltet werden? Auch aus ökonomischer Sicht wäre dies unsinnig und kostentreibend, da die Umwandlungsverluste sehr hoch ausfallen. In der Folge müssten noch mehr Solar- und Windkraft-Anlagen errichtet werden, oder Ökostrom aus Nordafrika importiert werden, um etwa in der Stahlindustrie eine gewünschte Produktionsmenge zu erzeugen.
Die tonangebenden Wirtschaftspolitiker sehen in trauter Eintracht mit Industrievertretern aber Vorteile, die eine reine Ökostrom-Wirtschaft auspunkten würde. Die synthetischen Brennstoffe aus Wasserstoff seien leicht speicherbar. Außerdem würden sie besser zur Erdgasinfrastruktur passen, die gegenwärtig massiv ausgebaut wird. Man könne ab 2030 kontinuierlich steigende Mengen von Wasserstoff oder auch Methan beimischen und so die CO2-Bilanz von Erdgas verbessern ...
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30.08.2019
SONNENENERGIE Digital 3|19 ist online
Die neue Ausgabe der SONNENENERGIE ist, wie immer noch vor Erscheinen der gedruckten Version, hier als Digitalausgabe erhältlich. Die Ausgabe 3|19 beschäftigt sich wieder einmal mit Klimapolitik und klimarevantem Handeln. Themen dieser Ausgabe sind u.a. Klimaschutz und Bodenfruchtbarkeit, die gemeinsame Sprache von Solarfreunden und Klimaschützern, ein Interview mit "scientists for future", die Klima- und Energiepolitik im Bundestag, das Messen von Klimagasen, Chancen für Prosumer, die Relevanz von Solaranlagen für Klima- und Artenschutz, 25 Jahre Solarthermieforschungsförderung, kleine Wasserkraft, die Elektrifizierung in netzfernen Regionen und vieles mehr. Das Inhaltsverzeichnis können Sie hier einsehen.
Für DGS-Mitglieder ist die digitale SONNENENERGIE kostenlos, für alle anderen gibt es das Jahresabo zum Preis von 39 €. Um als DGS-Mitglied oder auch als Abonnent die digitale SONNENENERGIE regelmäßig lesen zu können füllen Sie einfach das Formular auf dieser Seite aus. Aber auch Nichtmitglieder können die SONNENENERGIE, in gedruckter oder digitaler Form, hier abonnieren. Beide Abos, gedruckt oder digital, gibt es im Jahresabo für 39 €. Das ermäßigte Abo für BdE-Mitglieder, Rentner, Studierende, Schüler, Behinderte, Arbeitslose erhalten Sie für 35 € im Jahr. Im Bahnhofs- und Flughafenbuchhandel ist das Einzelheft zum Preis von 9,75 € erhältlich. DGS-Mitglieder können die SONNENENERGIE in beiden Varianten lesen.
30.08.2019
Die Erde brennt!
Eine Karte der Nasa zeigt erschreckende Bilder der Waldbrände auf der Erde. Dabei wird sichtbar, dass es keineswegs nur der Amazonas ist, der in Flammen aufgeht. Im südlichen Afrika sieht es gar noch schlimmer aus. Die interaktive Karte lässt es auch zu, bestimmte Zeiträume abzurufen und in die Problemgebiete hinein zu zoomen. Dass es in den betroffenen Gebieten zu großen Fluchtbewegungen kommt, lässt sich eindrucksvoll nachvollziehen.
Zur Interaktiven Karte FIRMS (Fire Information for Resource Management System)
30.08.2019
Geoengineering-Technologien: 6. Enhanced Weathering
Unter Geoengineering versteht man groß angelegte Maßnahmen zur Intervention in den Ozeanen, Böden und der Atmosphäre der Erde mit dem Ziel, die Auswirkungen des Klimawandels - zumindest vorübergehend - zu reduzieren. Dass Geoengineering als lukratives Geschäft angesehen wird, darüber haben wir schon des Öfteren berichtet. Auf der Website „Geoengineering Monitor“ findet man 13 Merkblätter zu den unterschiedlichsten Methoden des Geoengineering, die wir frei für Sie übersetzt haben und hier in loser Reihe vorstellen werden. Meist sind diese "Technologien" hypothetische Vorschläge von verschiedenen Befürwortern des Geoengineerings. Geoengineerin-Technologien können im Übrigen nach verschiedenen Ansätzen kategorisiert werden (Sonneneinstrahlung, Kohlendioxidabbau, Wetterveränderung) oder nach dem Ort, an dem sie in das planetarische Ökosystem (Land, Luft, Wasser) eingreifen wollen.
Geoengineering Monitor ist ein Gemeinschaftsprojekt von Biofuelwatch, und ETC mit Unterstützung der Heinrich Boell Stiftung. Biofuelwatch ist eine nichtstaatliche Umweltorganisation, die sich mit den negativen Auswirkungen industrieller Biokraftstoffe und Bioenergien einsetzt. ETC ist die „Action Group on >Erosion, Technology and Concentration<, ausgesprochen "et cetera", ist eine internationale Organisation, die sich der "Erhaltung und nachhaltigen Förderung der kulturellen und ökologischen Vielfalt und der Menschenrechte" verschrieben hat. Eine interaktive Landkarte über aktuelle Geoengineering-Projekte, auch in Ihrer Nähe (?) finden Sie hier: https://map.geoengineeringmonitor.org
Teil 6/13: Enhanced Weathering
Bei der "Optimierten Verwitterung" unterscheidet man zwei Varianten: Die optimierte Verwitterung an Land und die optimierte Verwitterung in Ozeanen. Hintergrund: Um den CO2-Gehalt der Atmosphäre durch natürliche chemische Verwitterungsprozesse zu kontrollieren, die CO2 aus der Atmosphäre ziehen wird beispielsweise das Sedimentgestein Olivin (Magnesium-Eisen-Silikat) zu einem Pulver gemahlen und an Stränden abgelagert, wo es durch Wellenwirkung ins Wasser treibt oder an Land verteilt wird. Dadurch soll es sich in einem neu gebildetem Gesteinsmineral, Magnesiumcarbonat, absondern (Karbonisierung) ...
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30.08.2019
Ausbau der Photovoltaik wird auf Bundesebene behindert
Die Photovoltaik könnte das Rückgrat der Energiewende sein - wenn diese tatsächlich konsequent umgesetzt würde. Dem Ausbau der Photovoltaik stehen allerdings Hemmnisse und Hürden auf allen Ebenen entgegen, wie die neueste Studie der Forschungsgruppe Solarspeichersysteme der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW Berlin) anschaulich vor Augen führt. „Die Hauptverantwortung für die unzureichenden Rahmenbedingungen liegt auf der Bundesebene“ sagt Prof. Dr. Volker Quaschning, Mitautor der Studie. Der Energieexperte verweist auf in seinen Augen fragwürdige Entwicklungen und Regelungen im Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) und dem Energiewirtschaftsgesetz (EnWG). Die Studie steht zum Download zur Verfügung.
Eigentlich wollte die Forschungsgruppe mit ihrer Studie aufzeigen, welche Hemmnisse das Land Berlin durch seinen „Masterplan Solarcity“ beseitigen kann, um sich, wie von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe geplant, auf den Weg zur solaren Stadt zu machen. Der „Masterplan Solarcity“ ist ein Projekt zur Umsetzung des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms 2030. Dafür haben wir gesucht, gesammelt und zugehört,“ sagt Joseph Bergner, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HTW Berlin. Herausgekommen ist eine über 50 Folien umfassende Zusammenstellung von Hürden und Hemmnissen, die den Ausbau der Photovoltaik behindern. Das Spektrum reicht von dem irreführenden Mechanismus des sogenannten „Zubaukorridors“ über die Komplexität der Meldepflichten bis hin zur Altersstruktur von investitionsunwilligen Gebäudeeigentümer_innen. Die qualitative Bewertung erfolgte dabei auf der Grundlage des Berliner Solarpotenzials.
Manches kann tatsächlich auf Landesebene in Angriff genommen werden, so das Ergebnis der noch nicht gänzlich abgeschlossenen Studie. Doch die Hauptverantwortung für die unzureichenden Rahmenbedingungen liegt auf der Bundesebene. Dies sind nach Ansicht der Experten u.a. begrenzte Zubauzahlen, sinkende Vergütungszahlungen sowie eine undurchsichtige Unterscheidung bei der lokalen Nutzung von Solarenergie. „Man kann den Eindruck gewinnen, dass der Gesetzgeber auf der Bremse steht, obwohl die Klimakrise und auf politischer Ebene erklärte Ziele entschlossenes Handeln erforderlich machen“, sagt Prof. Dr. Quaschning.
Die Studie benennt jenseits der gesetzlichen Rahmenbedingungen auch technische und sozioökonomische Hemmnisse oder Verwaltungsabläufe, welche die Bedingungen für die Nutzung der Solarenergie verschlechtern. In diesem Zusammenhang unterbreiten die Autoren lösungsorientierte Änderungsvorschläge als Denkanstöße.
Die Studie steht zum Download zur Verfügung
30.08.2019
Solar Spline gewinnt Preis bei "beyond bauhaus – prototyping the future"
Mehr als 1.500 Teilnehmer aus der ganzen Welt bewarben sich um einen Preis beim internationalen Design-Wettbewerb „beyond bauhaus – prototyping the future“. Zu den 20 Preisträgern zählt auch ein Projekt der Universität Kassel: Das „Solar Spline“, ein Sonnensegel mit dem sich gleichzeitig Energie gewinnen lässt, wurde als eines der herausragenden Projekte ausgezeichnet, das eine gestalterische Antwort auf eine wichtige Zukunftsfrage gibt.
„Wir freuen uns sehr, von so einer renommierten Jury als Preisträger ausgewählt worden zu sein“, sagt Dr. Timo Carl vom Fachgebiet für Experimentelles Entwerfen und Konstruieren (EEK) der Universität Kassel. Er hat das Projekt gemeinsam mit Prof. Frank Stepper, Leiter des Fachgebietes EEK und Dr. Markus Schein, Leiter der Studienwerkstatt für Digitale Entwurfs- und Fertigungsmethoden an der Kunsthochschule Kassel, eingereicht.
„Der Bauhaus-Gedanke lebt! Das zeigen die Gewinner unseres Wettbewerbs auf eindrückliche Weise. Überall arbeiten Gestalterinnen und Gestalter daran, die Welt mit ihren Konzepten fairer, nachhaltiger oder schlicht besser zu machen“, sagt Ute Weiland, Geschäftsführerin der Initiative „Deutschland –Land der Ideen“, die Veranstalterin des Wettbewerbes war. Das „Solar Spline“-System besteht aus 300 gedruckten organischen Photovoltaik (OPV) Modulen, die in eine scheinbar freischwebende Ultraleichtkonstruktion integriert sind. Die so entstandene Solarwolke wird durch eine räumliche Seilstruktur getragen und über Ankerpunkte befestigt. „Der Solar Spline verbindet somit auf eine ästhetische Weise die aktive, solare Energiegewinnung mit passiver Beschattung“, sagt Dr. Timo Carl. Das Solar-Sonnensegel wurde unter anderem bereits im Rahmen der vergangenen documenta 14 in Kassel gezeigt und 2018 mit dem Preis Blauer Kompass des Umweltbundesamtes prämiert. Neben dem „Solar Spline“ wurden weitere innovative Design-Ideen im Rahmen des Wettbewerbs ausgezeichnet
Quelle: Universität Kassel, www.uni-kassel.de
30.08.2019
Steckersolar – Im Webinar lernen, wie es geht
Steckersolargeräte sind derzeit in aller Munde (die DGS-News berichteten bereits vielfach). Doch vor der Umsetzung einer Minisolaranlage gibt es oftmals Fragen und Unsicherheiten: Wo soll die Anlage am besten montiert werden? Muss sie angemeldet werden? Welcher Stecker darf verwendet werden? Das Webinar möchte Licht ins Dunkel bringen, technische und rechtliche Voraussetzungen beschreiben und Umsetzungstipps geben. Für alle, die wissen müssen oder wollen, wie es geht.
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30.08.2019
Wachstumsmarkt Westafrika: Erneuerbare Energien
Am 10. September veranstaltet die IHK Erfurt eine Informationsveranstaltung unter dem Titel "Wachstumsmarkt Westafrika: Erneuerbare Energien“. Veranstaltungsort ist IHK Erfurt in der Arnstädter Str. 34, Beginn der Veranstaltung ist 10:00 Uhr. Neben der IHK Erfurt laden das EZ-Scout Programm der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH sowie der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) zu Fachvorträgen über die aktuelle Situation in Westafrika mit Fokus auf die wichtigsten Märkte ein und informieren über Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten.
Vertreter von deutschen Klein- und mittelständischen Unternehmen diskutieren über Chancen in Westafrika und Herausforderungen beim Markteinstieg und stellen vor, was ihnen geholfen hat. Ziel der Veranstaltung ist es, Impulse für die Entwicklung von Projektideen und angepasste Strategien für den Markteintritt in Westafrika zu geben.
Das Potenzial für Erneuerbare Energien in Afrika ist groß, ebenso der Energiebedarf. Eine zuverlässige Energieversorgung ist ein entscheidender Faktor der wirtschaftlichen Entwicklung. Vor allem die Länder Westafrikas bieten momentan interessante Märkte für deutsche Unternehmen aus der Branche „Erneuerbare Energien“. Wie attraktiv die Märkte für Investitionen sind, hängt von den örtlichen Rahmenbedingungen, den Marktzugangsmöglichkeiten sowie der politischen Stabilität ab. Zahlreiche westafrikanische Länder unterstützen bereits den Ausbau netzgekoppelten Stroms aus erneuerbaren Energien durch Einspeisevergütungen, Auktionen, Net Metering und Investitionsanreize. Auch die Elektrifizierung des ländlichen Raums durch Off-Grid, Micro- und Mini-Grid Lösungen gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Die Veranstaltung ist kostenfrei, hier können Sie sich anmelden
30.08.2019
Am 20.09. zusammen mit Fridays for Future auf die Straße!
Weltweit streiken Kinder und Jugendliche seit Monaten unter dem Motto #FridaysForFuture für echten Klimaschutz und eine Zukunft ohne Klimakrise. Sie rufen uns zu: “Viele Erwachsene haben noch nicht verstanden, dass wir jungen Leute die Klimakrise nicht alleine aufhalten können. Das ist eine Aufgabe für die gesamte Menschheit. (...) Deshalb rufen wir alle Menschen zu einem weltweiten Klimastreik auf."
Die Proteste von #FridaysForFuture sind berechtigt: Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen - bereits heute vernichtet die Klimakrise Leben und Lebensgrundlagen von Millionen Menschen weltweit. Sie verschärft bereits bestehende Ungleichheiten und verletzt grundlegende Menschenrechte. Wenn es nicht gelingt, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, droht eine Klimakatastrophe, die nicht mehr aufzuhalten ist. Doch die Bundesregierung versagt: Statt ambitionierter Klimapolitik liefert sie nur unzureichende Antworten.
Doch es gibt Hoffnung: Die Schüler*innen haben mit ihren Protesten die Politik unter Zugzwang gesetzt. Am 20. September entscheidet die Bundesregierung über ihre nächsten Schritte in der Klimapolitik. Jetzt gilt es für uns alle, uns dem Protest von #FridaysForFuture anzuschließen. Wenn wir jetzt zusammenstehen, können wir die Regierung zum Handeln treiben. Zeitgleich werden überall auf der Welt Hunderttausende Menschen auf die Straßen gehen. Sie zeigen den Staats- und Regierungschefs, die wenige Tage später beim UN-Klimagipfel zusammenkommen: Wir lassen nicht zu, dass ihr unser aller Zukunft verheizt!
Deswegen folgen wir dem Aufruf der jungen Generation: Am 20. September schließen wir uns den Demonstrationen von #FridaysForFuture an. Der Protest und die Forderungen der Schüler*innen sind notwendig, um die Klimakrise zu stoppen. Deshalb gehen wir gemeinsam mit #FridaysForFuture auf die Straße. Mach mit: Komm am 20. September zur Demonstration bei Dir vor Ort! Gemeinsam fordern wir: Klimaschutz jetzt!<
Anmerkung: Die DGS ist Teil eines breiten gesellschaftliches Bündnis zum Klimastreik und gehört zum Unterstützerkreis.
Dazu passend: Ein interessantes Gespräch zwischen dem Schüler und Klimaaktivisten Jaro Abraham mit dem Klimaforscher Stefan Rahmstorf finden Sie hier.
30.08.2019
Kleiner Medienspiegel

1 Million Solarboote für Südostasien: Ein in Singapur ansässiges Start-up-Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, in Südostasien dieselbetriebene Boote durch solarbetriebene Elektroschiffe zu ersetzen. Der Niederländer Hans van Mameren hat den ehrgeizigen Plan, eine Million Dieselboote in Südostasien zu elektrifizieren und so die Abhängigkeit der Region von fossilen Brennstoffen zu verringern. Er will mit seiner Firma Teile für die Boote und Anleitungen für die Montage des Bausatzes liefern. Letztendlich sollen die Schiffe von lokalen Bootsbauern zusammengestellt, die die fertigen Boote dann verkaufen können. Schwere, dieselbetriebene Holzboote sind das primäre Transportmittel für die Navigation auf den Wasserstraßen der sich entwickelnden Region Südostasien. Diese Schiffe werden typischerweise aus Holz von ausgewachsenen Bäumen hergestellt und von lokalen Bootsbauern hergestellt. Anschließend werden dieselbetriebene Motoren montiert, damit die Boote lange Strecken zurücklegen können: www.eco-business.com/news/an-idea-to-electrify-1-million-boats-in-southeast-asia-inspired-by-ikea
Sozialverträgliche Solarpflicht in Berlin: Als einen Baustein der Berliner Strategie zum Klimaschutz hat nach den Grünen auch die Linke vorgeschlagen, den Bau von Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen bei Neubauten und größeren Sanierungen von Bestandsgebäuden künftig vorzuschreiben. Allerdings dürfen die Kosten nicht auf die Mieter umgelegt werden. Im Rahmen einer auszurufenden Klimanotlage sollte Berlin seine Klimaschutz ambitionierter ausgestalten. Die Umsetzung der Vorschrift könnte durch eine Änderung des Baurechts oder eine Erweiterung des Energiewendegesetzes erfolgen. Der weiteren fordert das Strategiepapier die Einführung eines Wärmegesetzes, eine ökologische Verkehrswende, der Umgang mit den Folgen des Klimawandels und der Schutz von Grünflächen sowie eine klimapolitische Schwerpunktsetzung im Haushalt: www.pv-magazine.de/2019/08/28/linksfraktion-in-berlin-votiert-fuer-sozialvertraegliche-solarpflicht/
Viel "Schall und Rauch" um regenerative Gase: Sogenannte Grüne Gase oder PtX gelten nicht nur als letzte Hoffnung für den Wachstums-Wahn der Luftfahrtindustrie. Vor wenigen Tagen erklärte auch Professor Robert Schlögl, Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für Chemische Energiekonversion (CEC) in Mülheim/Ruhr, eine Energiewende ohne synthetische Kraftstoffe für unsinnig. Jetzt sind 23 namhafte Wissenschaftler diesen Mythen in einem fünfseitigen Expertenpapier entgegengetreten: Zum einen gäbe es in einer klimaneutralen Welt nicht genügend überschüssige CO2-Emissionen, wie sie heute noch von der Industrie in Massen emittiert würden. Zum zweiten seien wegen des niedrigen Wirkungsgrades der Umwandlungspfade gar nicht genug Erneuerbare Energien für einen flächendeckenden Einsatz dieser Kraftstoffe vorhanden, und zum dritten würden die regenerativen Treibstoffe sowohl aus betriebswirtschaftlicher (Kosten pro kWh) als auch aus volkswirtschaftlicher Sicht sehr teuer. Sie seien daher nach derzeitigem Technikstand allenfalls für spezielle Nutzungen in begrenztem Umfang denkbar: www.solarify.eu/2019/08/24/185-lesehinweis-die-grundidee-der-energiewende-ist-absolut-unsinnig/ und www.klimareporter.de/verkehr/gruene-gase-gehoeren-in-die-luecke und www.deneff.org/fileadmin/downloads/20190820_Gr%C3%BCne_Gase_und_Energieeffizienz_-_Expertenpapier.pdf
45 Millionen E-PKW laden - kein Problem: Während E-Auto-Gegner wie Harald Lesch orakeln, die Netze könnten unter der Last von Millionen ladender E-PKW zusammenbrechen, haben die Think-Tanks Agora Energiewende und Agora Verkehrswende einfach mal nachgerechnet: für den Strombedarf von 30 Millionen Fahrzeugen wären in den nächsten 30 Jahren Investitionen von jährlich 1,5 Milliarden Euro in die Verteilnetze nötig, für die Elektrifizierung von 45 Mio. Fahrzeugen - d.h. des gesamten heutigen PKW-Bestandes – jährliche Investitionen von 2,1 Milliarden €. Für den normalen Stromverbraucher würden keine zusätzlichen Netzkosten entstehen, da die E-Autos als zusätzliche Verbraucher für die Netzkosten in Anspruch genommen würden. Entscheidend dafür sei allerdings das zeitliche Management von Ladevorgängen ("Gesteuertes Laden") und die dafür notwendigen Anpassungen bei Netzentgelten und gesetzlichen Verordnungen: www.energate-messenger.de/news/194580/elektromobilitaet-erfordert-keine-zusaetzlichen-netzinvestitionen
Gutachten auf Druck veröffentlicht: Eine sogenannte Untätigkeitsklage hat nun das NRW-Innenministerium gezwungen, zwei Gutachten zum großen Polizeieinsatz rund um die Proteste am Hambacher Forst 2018 zu veröffentlichen. Die Grundlagen des Einsatzes zur Räumung des Forstes waren schon damals umstritten, jetzt stellen sich neue Fragen: Warum waren die beiden zugrundeliegenden Rechtsgutachten schon geschrieben, bevor das Innenministerium sie beauftragte? Warum wurde agiert, obwohl von den Anwälten die rechtliche Auffassung des Innenministeriums hinsichtlich des bauaufsichtlichen Einschreitens als „nicht überzeugend“ bezeichnet wurde? Die Anwälte begründen sogar, dass die Polizei hier gar keine Zuständigkeit hatte: fragdenstaat.de/blog/2019/08/26/erfolgreiche-untatigkeitsklage-nrw-innenministerium-veroffentlicht-gutachten-zum-hambacher-forst/
Die unbewohnbare Erde: „Wir brauchen dringend neue Erzählungen. Und das ist eine davon.“ So fasst die ORF-Journalistin Maria Motter zusammen, was man schon nach dem Lesen weniger Ausschnitte von David Wallace-Wells`Buch „Die unbewohnbare Erde - Leben nach der Erderwärmung“ (hier zum Einlesen) begriffen hat: Er „vermittelt kompakte Eindrücke einer unerträglichen Zukunft. Der Journalist hat eines der kompaktesten Bücher zur Klimakrise geschrieben, die aktuell erschienen sind.“ Dem haben wir nichts hinzuzufügen: fm4.orf.at/stories/2990567/
Gericht bekräftigt möglichen Stopp von Tagebau Jänschwalde: Im Streit um den Tagebau Jänschwalde hat ein weiteres Gericht einen Stopp zum 1. September für rechtmäßig erklärt - sollte bis dahin die Umweltverträglichkeitsprüfung immer noch fehlen. Nach Entscheid des Oberverwaltungsgerichtes Berlin-Brandenburg am 28.08.2019 forderte BEE-Präsidentin Simone Peters von Altmaier einen schnellen Ausbau Erneuerbarer Energien. „Die nicht mehr anfechtbare Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg zum Stopp des Tagesbaus Jänschwalde ist ein Weckruf, denn es ist nicht auszuschließen, dass auch andere Tagebaue rechtlich auf wackligen Füßen stehen“. Schon der Abschlussbericht der Kohlekommission hatte deutlich hervorgehoben, dass Kohleausstieg und starker Zubau Erneuerbare Energien Hand in Hand gehen müssten, so die BEE-Chefin. Deshalb müsse am 5. September das Windkraftgespräch beim Wirtschaftsminister greifbare und überprüfbare Ergebnisse bringen. Der überkommene 52 GW-Deckel bei der PV müsse sofort weg und auch die flexibel einsetzbaren Quellen Bioenergie, Wasserkraft und Geothermie bräuchten Perspektiven im Erneuerbaren-Energiemix. „Die Zeit des politischen Nichtstuns ist vorbei!“: www.rbb24.de/studiocottbus/wirtschaft/2019/08/tagebau-jaenschwalde-oberverwaltungsgericht-umwelthilfe-stopp.html
Das Redaktionsteam der DGS-News