14.12.2018
DGS Herbstaktion
Unterstützen Sie die gemeinnützige Arbeit der DGS durch eine Spende.
Als kleines Dankeschön erhalten Sie Bücher oder eine Spendenbescheinigung:
www.dgs.de/dgs/herbst
14.12.2018
Die Politik und die Überbringer der schlechten Nachrichten
Kennen Sie Apollon? Das war jener griechische Gott, der Koronis schwängerte. Die aber betrog den Gott mit dem sterblichen Ischys. Das wiederum petzte ein von Apollon zu Koronis` Überwachung abgestellter Singvogel. Doch der Gott bestrafte nicht den Liebhaber, sondern den Vogel, den Überbringer dieser schlechten Botschaft: Aus dem bunten Piepmatz wurde die schwarze Rabenkrähe.
Kennen Sie Friedrich Merz? Das ist der CDU-Mann, der letzte Woche von Angela Merkel den Parteivorsitz übernehmen wollte. Woraus nichts wurde. Doch Merz ist auch Aufsichtsrat bei Blackrock: Das ist eine jener Finanzfirmen, die dafür sorgen, dass solche krummen Geschäfte wie die Cum-Ex-Milliarden-Steuerverschiebung überhaupt erst zustande kommen können. Das journalistische Recherchezentrum Correctiv ist dem Skandal auf die Schliche gekommen; die Deutsche Welle nennt Cum-Ex „den größten Steuerraub der Geschichte“. Und nun ermitteln Strafverfolger. Vielleicht auch gegen die Täter. Aber natürlich (?) gegen den Correctiv-Chefredakteur Oliver Schröm, den Überbringer dieser schlechten Botschaft.
Kennen Sie Mercedes, BMW, VW? Das sind ein paar der Autofirmen, die mit Hilfe von Software den Fahrzeug-Prüfern vorgegaukelt haben, ihre Diesel-Autos seien fast frei von schädlichen Abgasen. Seit dieser Dieselabgasskandal öffentlich wurde, setzt sich die Deutsche Umwelthilfe DUH beharrlich dafür ein, dass die Bewohner schadstoffbelasteter Innenstädte durch Fahrverbote für Diesel-Autos etwas weniger Gift einatmen müssen. Das erzürnt die Politik; die Bundesregierung veränderte dieser Tage deshalb die Luft-Schadstoff-Grenzwerte. Sprich: Die Autohersteller werden ziemlich pfleglich behandelt von der Politik: Arbeitsplätze seien in Gefahr, heißt es. Von den Diesel-Geschädigten redet fast niemand mehr. Und der Deutschen Umwelthilfe will die CDU laut Parteitagsbeschluss die Gemeinnützigkeit aberkennen als Dank für das Überbringen der schlechten Botschaft.
Cum-Ex, Dieselbetrug: Das sind unbestritten Skandale, an denen Finanzwirtschaft und Industrie die Alleinschuld tragen. Die Politik hätte also jegliche Pflicht, sich an deren Aufklärung zu beteiligen und dafür zu sorgen, dass so etwas nicht mehr passieren kann. Doch tatsächlich lassen sich Volksvertreter und Staatsanwaltschaften von Firmenlobbyisten einspannen: Die Aufklärer werden verunglimpft, in schlechtes Licht gerückt, durch Ermittlungen in ihrer Arbeit behindert.
Dieses politische Gebaren wiederum ist aus meiner Sicht der noch größere Skandal: Wir scheinen wieder in der Antike angekommen. Zwar gibt es bei uns keine Götter auf dem Olymp mehr: Deren Funktion haben heute Manager von Finanz- und Industriefirmen übernommen, die sich gottgleich fühlen.
Heinz Wraneschitz
14.12.2018
Klimawandel als Chance
Noch immer unterschätzen wir die Risiken des sogenannten "abrupten Klimawandels". Das liegt auch daran, dass sich die Diskussion sehr auf die dringend zu reduzierenden Emissionen von treibhausrelevanten Gasen fokussiert. Appelle an uns verhallen aber ebenso, weil wir nur bedingt an dem Dilemma schuld sind.
Denn, so deutlich hat es kürzlich Genevieve Guenther formuliert, "es gibt Menschen, die bereit sind, die Zivilisation zu zerstören und Millionen von Menschen sterben zu lassen, damit das Wirtschaften mit fossilen Brennstoffen weitergehen kann. Wir wissen, wer diese Leute sind. Wir sind nicht diese Menschen." Viele von uns haben auch keine andere Wahl, als fossile Brennstoffe bis zu einem gewissen Grad zu nutzen. Auch gibt es sehr viele Regierungen, die dieses Wirtschaften unterstützen. Das sind nicht wir. Das entlässt uns jedoch nicht aus der Verantwortung, so Geni Hackmann, denn "Wir werden von einer unsichtbaren Hand in den Abgrund gezogen, auch weil die entscheidende Mehrheit immer noch genug zu essen hat und dauernd abgelenkt wird."
Die Überwindung des Status Quo in allen Ebenen ist dabei eine große Hürde, aber zugleich auch die Möglichkeit in gänzlich neue Bereiche vorzudringen "Where No One Has Gone Before." Vielleicht schaffen wir es dann auch Ungleichheiten, Konflikte und anderes zu verbessern, denn Klimaschutz ist auch Friedensarbeit!
lesen Sie hier weiter
14.12.2018
Autonomes Fahren – Lösung oder Last der Verkehrswende
Glaubt man den unzähligen Artikeln in Zeitungen und Zeitschriften, dann ist das „Autonome Fahren“ „The next big Thing“ der deutschen Industrie. Zu Lande, zu Luft und zu Wasser soll so die Mobilität der Zukunft aussehen, Fahrzeuge ohne Führer sollen zum Normalfall im Verkehrsgeschehen werden. Zugleich wird die Technik, auf die die deutsche Industrie eine Vielzahl von Patenten hält, mit allerhand Verheißungen für die nahe Zukunft verbunden: mehr Bequemlichkeit, mehr Sicherheit, mehr Klimafreudlichkeit, mehr Lebenszeit, mehr Chancengleichheit im Verkehr, mehr soziale und Generationen-Gerechtigkeit. Johann Jungwirth, Digitalchef von VW schreibt dazu in einem Focus-Artikel unter der Überschrift „Das Auto der Zukunft schenkt einem 37.668 Stunden Lebenszeit“ u.a. folgendes: „2021, in dreieinhalb Jahren, werden wir in zwei bis fünf Städten in den USA und vielleicht in Deutschland und anderen Teilen der Welt – in Abstimmung mit den Kommunen – selbstfahrende Autos ohne Lenkrad einsetzen. Dann können dort auch Blinde, Kranke und Kinder allein Auto fahren.“
Und es soll auch billig werden (Taxifahrer müssen ja eh nicht bezahlt werden): wer sich im autonomen Taxi einen Werbefilm ansieht und vielleicht sogar auf dem Weg am werbenden Supermarkt anhält um einzukaufen, könnte die Fahrt sogar umsonst bekommen. Wird sich also schon demnächst eine Art Verkehrsparadies auftun, das alle – oder zumindest doch die meisten – Verkehrsprobleme löst? Liegt die Lösung in der neuen Technik?
lesen Sie hier weiter
14.12.2018
Stromspeicher-Inspektion: Wie effizient sind Batteriespeicher?
Nach neueren Untersuchungen und der Einschätzung von Anbietern wird auch in den kommenden Jahren der Zubau von Stromspeichern in Deutschland stetig weiterwachsen. Für den Interessierten stellt sich bei dem aktuell umfangreichen und dynamischen Angebot auf dem Markt die Frage, wie er denn einen qualitativ hochwertigen Speicher auswählen und sich „richtig“ entscheiden kann. Hierzu bringt ein Speichervergleich der die HTW (Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin) nun ein wenig Licht ins Dunkel.
Die HTW hat aktuell die „Stromspeicher-Inspektion 2018“ veröffentlicht, welche für Anwender und die ganze Branche interessant ist. Nachdem in den vergangenen Jahren gemeinsam mit anderen Institutionen intensiv an der Definition von standardisierten Labortests für Batteriesysteme gearbeitet wurde, ist nun ein erster Systemvergleich mit aktuellen Geräten des Marktes online. Basis für die Messungen sind auch die Anforderungen des Effizienzleitfadens, der von Verbänden – auch mit Unterstützung der DGS – im Jahr 2017 veröffentlicht wurde. Die gute Nachricht: Die Mehrheit der getesteten Speichersysteme hat eine gute Effizienz und einen hohen Wirkungsgrad bei der Ein- und Ausspeicherung von Strom, sie sind sozusagen mehrheitlich „im grünen Bereich“. Der SPI als Maßzahl der Effizienz der Speicher (dazu noch später) liegt bei der Mehrzahl der getesteten Systeme über 85 Prozent.
lesen Sie hier weiter
14.12.2018
Die Niederlande beginnen mit dem Ausstieg aus dem Erdgas
Während sich deutsche Solarfreunde immer noch an die liebgewordene, wenn auch falsche Theorie vom Erdgas als der Brückentechnologie für die Erneuerbaren festklammern, bereiten die Niederlande die Abkehr vom Gas vor. Ende März dieses Jahres hat das Kabinett in Den Haag beschlossen, die Gasförderung in der Provinz Groningen massiv zurückzufahren und im Jahr 2030 komplett zu beenden. Bis 2050 sollen die Niederlande fossilfrei werden. Das geschah auf starken Druck der Bevölkerung. Denn die Erdgasförderung, die seit den 1980er Jahren ein großes Geschäft brachte - auch deutsche Unternehmen und Verbraucher wurden und werden beliefert - war schon immer umstritten. Auf die anfängliche Euphorie, dass man ganz einfach auf die Kohle verzichten und einheimisches Erdgas nutzen könne, folgten sehr schnell die Probleme. In den Gasfördergebieten entstanden Frakturen im Untergrund und die Erdblöcke begannen sich gegeneinander zu schieben. Das führte zu Erdbeben, die bis heute anhalten. Inzwischen sind es über 1.000. Immer mehr Häuser bekamen Risse, teilweise müssen sie heute schon abgestützt werden.
In den Auseinandersetzungen, die zwischen Hausbesitzern und der niederländischen Erdgasgesellschaft NAM und der Regierung entstanden, spielten NGOs, in denen sich die Betroffenen zusammengeschlossen hatten, eine wichtige Rolle. So etwa die „Groninger Bodem Beweging“. Erst durch ihren Kampf wurde der Zusammenhang zwischen Erdgasförderung und Erdbeben offiziell anerkannt und das Recht auf Entschädigung zugestanden. Bis heute werden aber heftige Auseinandersetzungen um die Höhe der Entschädigungen geführt. Denn der Staat möchte nur 1,15 Mrd. Euro locker machen, gegenüber 260 Mrd. Euro, die verdient wurden, so die NGOs. Immerhin sind die Niederlande der größte Erdgasproduzent der EU.
lesen Sie hier weiter
14.12.2018
pv@now easy – jetzt auch mit E-Auto!
Mit dem kostenfreien Rechentool der DGS Franken konnten Sie bereits die Wirtschaftlichkeit von PV-Projekten bis 10 kWp bewerten. Nach Wunsch ist neben dem Batteriespeicher jetzt auch die Kombination mit einem E-Auto möglich: Über einen Schieberegler können Sie ab sofort die Jahresfahrleistung für ein E-Autos angeben, welches über das PV-System geladen wird.
pv@now easy bildet das Betreibermodell der Überschusseinspeisung ab, also die vorrangige Eigenversorgung (Eigenstromnutzung) und Einspeisung von Überschüssen gegen EEG-Vergütung ins öffentliche Netz der Stromversorgung. pv@now easy benötigt dabei nur wenige Eingaben, nämlich den „Gesamtstrombedarf“, die „Anlagennennleistung“ und die „Speicherkapazität“. Wenn man nun ein Elektro-Fahrzeug berücksichtigen will, kommt noch dessen „Jahresfahrleistung“ hinzu.
Aus der Sicht der Berechnung ist ein Elektro-Fahrzeug weder ein Erzeuger noch ein Speicher, sondern ein Verbraucher. In den Berechnungen werden daher nicht die Anschaffungs- und Betriebskosten berücksichtigt, sondern nur das elektrische Laden über das PV-System. Der so erhöhte Eigenverbrauchsanteil verbessert auch die PV-Wirtschaftlichkeit.
Mit pv@now easy können Sie für sich (oder für Ihre Kunden) die Wirtschaftlichkeit und Autarkie einer PV-Anlage - mit der Option „Speicher“ und/oder „E-Auto“ – schnell, einfach und neutral ermitteln. Damit lässt sich der nächste Schritt zu einer fachgerechten Planung mit konkretem Angebot unternehmen. Das DGS-Rechentool pv@now easy wurde mit Unterstützung der "Forschungsgruppe Solarspeichersysteme der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin" realisiert.
14.12.2018
Nir Shaviv erklärt den Klimawandel für die AfD im Bundestag
(KlimaLounge) Die Alternative für Deutschland (AfD) hat im Bundestag der „Irrlehre vom angeblich menschen-gemachten Klimawandel“ den Kampf angesagt. Dazu nutzte sie am 28. November eine öffentliche Anhörung im Umweltausschuss zum Klimagipfel in Kattowitz, und sie lud als Gegenpol gegen den wissenschaftlichen Konsens Prof. Nir Shaviv von der Hebrew University ein. Eine durchaus lehrreiche Veranstaltung, die zeigte, mit welchen Argumenten die „Klimaskeptiker“ heute noch arbeiten.
Als erstes erklärte Shaviv, was seiner Meinung nach die beiden Argumente des Weltklimarats IPCC für den vom Menschen verursachten Klimawandel seien: nämlich dass es eine solche Erwärmung nie zuvor gegeben habe und dass es keine andere Erklärung dafür gäbe. Und diese Argumente seien falsch. Damit zeigte Shaviv gleich in seinen ersten Sätzen, dass er entweder die Berichte des IPCC nicht kennt, oder aber deren Inhalt bewusst falsch darstellt. (Wohl letzteres, denn eine seiner beiden Grafiken zeigt die Strahlungsbilanz aus einem IPCC-Bericht.)
Denn diese beiden sind natürlich keineswegs die wesentlichen Argumente der Wissenschaft (und damit des IPCC), obwohl beide als ergänzende Argumente durchaus richtig sind. Der entscheidende Beleg ist und bleibt aber, dass die Physik des Treibhauseffekts verstanden ist. Das zusätzliche anthropogene CO2 in der Atmosphäre entfaltet nun einmal eine ständige Heizwirkung (Fachausdruck: Strahlungsantrieb) von 2 Watt pro Quadratmeter Erdoberfläche, und wenn man einem System Energie zuführt wird es wärmer. Dies wird auch von Shaviv nicht bestritten. Daher wurde eine kommende globale Erwärmung durch CO2 ja bereits im 19. Jahrhundert vorhergesagt, als es noch gar keine Hinweise auf eine tatsächliche Erwärmung gab. Seit den 1970er Jahren gibt es quantitative Modelle zur Vorhersage der Erwärmung, und seither läuft die Erwärmung übrigens auch ziemlich genauso ab wie vorhergesagt.
lesen Sie den hier den vollständigen Beitrag von Stefan Rahmstorf
14.12.2018
Unrühmliches Ende der SONNE WIND & WÄRME
Im Editorial der letzten Ausgabe der SONNE WIND & WÄRME ist versteckt zu lesen: "Zukünftig, das heißt konkret ab der nächsten Ausgabe, wird die Schwerpunktberichterstattung "Smart Home" des Branchenmagazins SONNE WIND & WÄRME in dem Fachmedium "building & automation", einem führenden Titel für Gebäudeautomation und -technik aus dem VDE VERLAG, fortgesetzt. Den ganzen Bereich der "Netzintegration" übernimmt das Fachmagazinnetzpraxis, das Magazin für Energieversorgung aus dem Hause EW Medien und Kongresse. Zukünftig bekommen alle Abonnenten der Gesamtausgabe SONNE WIND & WÄRME sowohl die "building & automation" mit sieben Ausgaben pro Jahr als auch die netzpraxis mit neun Ausgaben pro Jahr." Das klingt nach mehr Inhalt, aber weniger danach, dass die SONNE WIND & WÄRME, die Ihren Ursprung bekanntlich in der DGS-Fachzeitschrift SONNENENERGIE hatte, damit beerdigt wurde.
Wir von der Redaktion der SONNENENERGIE waren so neugierig und haben uns die zwei Hefte zukommen lassen. Mit Erneuerbaren Energien ist da nicht viel. Daran ändern auch die wenige Seiten starken sogenannten "Sonderteile SONNE WIND & WÄRME in der "netzpraxis" kaum etwas. Die sind derart "bescheiden", dass zu vermuten ist, es geht nur darum, die verbliebenen Abonnenten ruhig zu stellen. Das man von Seiten des alten, wie auch des neuen Verlags, nicht die Chuzpe hat bzw. hatte, das Ende der Zeitschrift offen zu kommunizieren ist mehr als traurig. Aus diesem Grund haben wir in der aktuellen Ausgabe der SONNENENERGIE auch Detlef Koenemann, den langjährigen Chefredakteur der SONNE WIND & WÄRME zu Wort kommen lassen.
In diese Situation passt im Übrigen auch das unrühmliche Ende des BINE-Informationsdienstes. Sang und klanglos mit einer lapidaren Pressemeldung wurde darüber informiert. Auch hier, wie auch schon bei der SONNE WIND & WÄRME, werden gute und engagierte Kolleginnen und Kollegen auf die Straße gesetzt. In dem Fall ist es die Bundesregierung die frei von jeglichem Verantwortungsgefühl handelt.
Anmerkung: Letzte Woche hatten wir schon einmal über das Ende der SONNE, WIND & WÄRME berichtet. Unter anderem hatten wir geschrieben, dass durch das Ende dieses Branchenmagazins speziell der Bereich (Solar-)Wärme nur noch in der SONNENENERGIE zu finden sei. Das ist jedoch nicht korrekt, da speziell das Branchen-Urgestein "Solarthemen" und auch die von der gleichen Redaktion produzierte "Energiekommune" die Fahne der Solarthermie stets hochhält und das auch weiterhin tun wird. Diesen Qualitätsjournalismus hätten wir leider fast unterschlagen, was wir ausdrücklich bedauern!
Matthias Hüttmann
14.12.2018
Training 2019: Solar(fach)berater PV Inselanlagen 23. bis 25. Januar
Photovoltaik-Inselanlagen sind in jeglicher Hinsicht eine Herausforderung: Der Anteil der Annahmen ist signifikant höher als bei netzgekoppelter PV-Auslegung, der Faktor „Nutzer“ spielt bei der Planung und Betriebsführung eine sehr große Rolle und meist finden Off-Grid Projekte an schwierigen Standorten statt. Trotz der vielen Herausforderungen gibt es allerdings einige Tipps und Tricks, mit denen eine dauerhaft sinnvolle Auslegung gelingt.
Im dreitägigen Kurs Solar(fach)berater PV Inselanlagen in Entwicklungsländern, widmen wir uns der Auslegung, Planung und Betriebsführung von Inselanlagen und teilen wertvolle Erfahrungswerte zu Projektplanung und Kommunikation mit den Nutzern. Der Kurs ist speziell für Teilnehmer konzipiert, die Off-Grid-Projekte umsetzen und einen Überblick über alle Schritte im Projekt brauchen, ohne vollends in die technischen Eigenheiten von Inselanlagen einzusteigen.
Solar(fach)berater PV Inselanlagen in Entwicklungsländern
Weimar, 23.-25. Januar 2019
Teilnahmegebühr 450 € zzgl. 7% MWSt.
Hier finden Sie weitergehende Informationen zur Anmeldung,
Kontakt: thueringen(at)dgs.de, Tel: 03643 21 10 26, Ansprechpartnerin: Vivian Blümel.
14.12.2018
Kleiner Medienspiegel
CDU will Privilegierung von Windkraftanlagen abschaffen: Die CDU will die Privilegierung für Windkraftanlagen im Baurecht abschaffen. Bislang ist der Bau neuer Windkraftanlagen nach § 35 des Baugesetzes zulässig, wenn öffentliche Belange nicht entgegenstehen. Auf einem Bundesparteitag der CDU in Hamburg wurde am vergangenen Samstag mehrheitlich ein Antrag angenommen, der die Unionsfraktion und die Bundesregierung auffordert, darauf hinzuwirken, diese „Privilegierung der Windkraft“ abzuschaffen und durch ein "positives Planungserfordernis" zu ersetzt. In der Praxis würde das bedeuten, dass die Kommunen je nach neuer Formulierung ein Mitsprache- oder auch Blockaderecht bekämen. Bereits Brandenburgs rot-rote Landesregierung hatte im Oktober im Bundesrat eine ähnliche Initiative eingebracht. Die privilegierte Zulassung von Windrädern im Außenbereich der Städte und Gemeinden gilt als die entscheidende planungsrechtliche Sonderregelung, die den starken Ausbau der Windenergie in den vergangenen Jahren ermöglicht hatte. In vielen Gemeinden stößt der weitere Ausbau aber auf Protest. https://www.zfk.de/politik/deutschland/artikel/cdu-saegt-an-der-privilegierung-von-windkraftanlagen-2018-12-10/
Ruß aus dem Verkehr der Megacities trägt zur Klimaerwärmung bei: Ruß aus dem Straßenverkehr auch der Schwellenländer kann bis in hohe Luftschichten gelangen, dort über große Entfernungen transportiert werden und so zur Klimaerwärmung beitragen. Das schlussfolgert ein internationales Forscherteam aus Untersuchungen in der bolivianischen Hauptstadt La Paz und dem benachbarten Höhenobservatorium Chacaltaya. Die Reduktion von Schadstoffen aus dem Straßenverkehr wie Ruß-Partikel von Dieselautos sollte daher hohe Priorität haben, um sowohl die Gesundheit der Bevölkerung in den wachsenden Metropolen der Schwellenländer zu schützen als auch die globale Erwärmung einzudämmen, schreibt das Forscherteam im Fachblatt Atmospheric Environment. Die Veröffentlichung kam passend zur UN-Klimakonferenz (COP 24) in Katowice, auf der die Vertragsstaaten Maßnahmen zum Klimaschutz beraten und über die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens verhandeln. Vertreter des IASS Potsdam, FZ Jülich und des Leipziger Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung TROPOS haben dabei auf einem Forum im EU-Pavillon diskutiert, wie die Reduzierung der Luftverschmutzung zum Gesundheits- und Klimaschutz beitragen kann: https://www.tropos.de/aktuelles/pressemitteilungen/details/russ-aus-dem-verkehr-der-megacities-traegt-zur-klimaerwaermung-bei/
SMA plant Personalabbau bis 2020: Am Mittwoch gab der Vorstand der SMA Solar Technology AG seine Pläne für die eine Restrukturierung bekannt. Danach sei geplant, weltweit etwa 425 Vollzeitstellen abzubauen. Zudem will SMA seine Aktivitäten in China aufgeben und die dortige Unternehmenseinheit an das Management verkaufen. Die Pläne seien darauf ausgerichtet, durch Fokussierung auf die Kernkompetenzen, die Auslagerung und Automatisierung von Tätigkeiten sowie einen Umbau der Strukturen die Fixkosten der SMA zu senken, um die Kapazitäten am deutschen Hauptstandort optimal auszulasten, so der SMA-Sprecher Jürgen Reinert. Die Entscheidung betrifft knapp 13 Prozent der derzeit rund 3300 Vollzeitstellen. Der Abbau solle sozialverträglich von statten gehen. Allerdings müsse der Betriebsrat den Restrukturierungsmaßnahmen noch zustimmen. Der Stellenabbau solle ab Januar 2019 beginnen und 2020 abgeschlossen sein. Davon seien 100 Stellen in Deutschland betroffen, die restlichen Jobs im Ausland: https://www.sma.de/newsroom/aktuelle-nachrichten/news-detail/news/3683-sma-vorstand-stellt-restrukturierungsplaene-vor-abbau-von-weltweit-ca-425-vollzeitstellen-gep.html
VDE|FNN und BDEW trommeln wieder für zentrale Netzsteuerung und Ausbau der Stromautobahnen: Nachdem zu Jahresbeginn eine Studie von Oliver Wyman den Popanz aufgebaut hatte, wonach bereits in fünf Jahren punktuelle Blackouts drohen, wenn zu viele Elektroautos am Verteilnetz geladen werden, haben nun das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (VDE|FNN) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in einer neuen Metastudie namens „Forschungsüberblick Netzintegration Elektromobilität“ erkannt, dass das alles Quatsch ist. Es sei nicht entscheidend, wie viele Elektroautos in Deutschland unterwegs seien, sondern wie viele Fahrzeuge in einem Ortsnetz gleichzeitig und mit hoher Leistung geladen würden, kombiniert mit der aktuellen Netzsituation. Zwar könne die Elektromobilität zu einer steigenden Netzbelastung führen, aber Abhilfe sehen die Autoren in einer zentralen Überwachung der Netzauslastung. Eine Voraussetzung dafür sei die Anmeldepflicht für Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Auf dieser Basis könnten dann intelligente Steuerungskonzepte für Ladevorgänge von Elektrofahrzeugen erarbeitet werden, bei „denen Lasten dynamisch an die Netzkapazitäten angepasst und bestehende Netze optimaler genutzt werden“ könnten. Auch Marktpreise könnten genutzt werden, um die Ladevorgänge an die Netzsituation angepasst zu steuern. Wenn die Optimierung nicht stattfinde, so die Drohung, müssten Netze ausgebaut werden: Metastudie zur Netzintegration der Elektromobilität: https://www.pv-magazine.de/2018/01/23/studie-mit-steigender-zahl-von-elektroautos-erhoeht-sich-risiko-von-stromausfaellen/ bzw. https://www.bdew.de/presse/presseinformationen/metastudie-von-vdefnn-und-bdew-zur-netzintegration-der-elektromobilitaet-veroeffentlicht/
Ausbau von Erneuerbaren an Power-to-Gas koppeln, um Klima-Ziele zu erreichen: Einen beschleunigten Ausbau von Offshore-Windkapazitäten durch die Kombination mit Wasserstofferzeugung (Power-to-Gas) forderten die Energieunternehmen Shell, Siemens und der Übertragungsnetzbetreiber TenneT. Auf diese Weise könnten die neuen Ziele der Bundesregierung zum Ausbau der erneuerbaren Energien bis 2030 und die globalen klimapolitischen Ziele realistisch erreicht werden. Das Potenzial von Offshore-Windenergie sei hoch, aber nicht ausgeschöpft und grüner Wasserstoff werde als Basis vieler Power-to-X-Anwendungen - das sind Technologien zur Speicherung und zu anderen Nutzungen von Stromüberschüssen - eine Rolle im zukünftigen Energiemix spielen, so die drei Unternehmen. Die zusätzliche Windleistung dürfe das Stromnetz an Land nicht zu stark belasten, sondern solle zur Erzeugung von Wasserstoff genutzt werden und somit auch das Stromnetz stabilisieren. Shell, Siemens und TenneT schlagen dazu ein neues Ausschreibungsmodell für Offshore-Windenergie mit gekoppelter Wasserstoff-Erzeugung vor: https://www.tennet.eu/de/news/news/shell-siemens-und-tennet-ausbau-von-erneuerbaren-an-power-to-gas-koppeln-um-klima-ziele-zu-erreic/
Neue Studien zur Rohstoffrisikobewertung: Die Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hat jetzt zwei neue Studien zur Rohstoffrisikobewertung herausgegeben. In ihrer Analyse zum Metall Tantal, das sich als Werkstoff in den unterschiedlichsten Produkten der Elektro-, Luft- und Raumfahrtindustrie oder im Prozessanlagenbau findet, kommt die DERA zu dem Urteil: Die Versorgungslage auf dem Weltmarkt bleibt mittelfristig angespannt. Für das Metall Gallium, das als Halbleiter im Elektronikbereich eingesetzt wird und aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften insbesondere im Bereich der Mikro- und Optoelektronik von elementarer Bedeutung ist, erwartet die DERA mittelfristig eine stärkere Nachfrage: https://www.bgr.bund.de/DE/Gemeinsames/Oeffentlichkeitsarbeit/Pressemitteilungen/BGR/DERA/dera-bgr-181107_neue-dera-studie-zur-rohstoffrisikobewertung.html
Klage gegen Journalisten - Solar-Millenium Update: „Klage abgewiesen!“ So eindeutig fiel das Urteil aus, das die Vorsitzende Richterin Monika Bieber von der 11. Zivilkammer am Landgericht Nürnberg-Fürth Ende Oktober dieses Jahres verkündete, wir berichteten. Nun wurde, Berufung eingelegt, der Solar-Millennium-Gründer Hannes Kuhn klagt weiter gegen Süddeutsche Zeitung (SZ). Dabei geht es um 78 Millionen Euro Schadenersatz. Auch wenn Kuhn nach Einschätzung der Kammer nicht nachweisen konnte, dass ihm wegen eines Artikels in der SZ vom 25. Juli 2013 ein Millionengeschäft entgangen war: https://www.bayerische-staatszeitung.de/staatszeitung/wirtschaft/detailansicht-wirtschaft/artikel/berufung-eingelegt.html
Schweiz - Ganz einfach Solarstrom gemeinsam produzieren und nutzen: Das könnte (auch in Deutschland) eigentlich ganz einfach sein. Auch wer keine eigene Solaranlage besitzt, hat in der Schweiz nun die Möglichkeit, lokal produzierten Sonnenstrom zu beziehen. Denn dort können sich benachbarte Liegenschaften zusammenschließen, um Solarstrom gemeinsam zu nutzen. Dabei profitiert nicht nur der Anlagenbetreiber, sondern auch die angeschlossenen Nachbarparteien. Das Stichwort dazu heißt «Zusammenschluss zum Eigenverbrauch» (ZEV). Damit dürfen sich nicht nur Wohnungen im selben Haus, sondern auch mehrere aneinandergrenzende Parzellen zusammenschließen, um Sonnenstrom vom eigenen Hausdach zu nutzen. Dies gilt unabhängig davon, ob die Beteiligten Eigentümer oder Mieter sind. Im Fall von Mietwohnungen legt die neue Energieverordnung fest, dass der intern verkaufte Strom nicht teurer sein darf als jener, der extern bezogen wird. Wenn der Stromverbrauch des Zusammenschlusses die Grenze von 100 Megawattstunden pro Jahr übersteigt, kann dieser im freien Strommarkt einkaufen wo er will und profitiert von den günstigsten Preisen. Bereits ab etwa 25 Wohnungen inklusive Allgemeinstrom wird diese Grenze überschritten: http://www.getarticle.ch/solarstrom-gemeinsam-produzieren-und-nutzen/
100% Erneuerbare Energie in ganz Europa ist kostengünstiger als das derzeitige Energiesystem: Eine neue wissenschaftliche Studie modelliert vollständige Energiewende in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr. Auf der COP24 wurde ein entsprechender Bericht veröffentlicht, der die Machbarkeit einer europäischen Energiewende basierend auf 100% Erneuerbaren Quellen aufzeigt. Es wird gezeigt, dass die Wende hin zu 100% Erneuerbaren Energien mit dem heutigen, konventionellen fossil-nuklearen System wirtschaftlich konkurrenzfähig wäre und die Treibhausgasemissionen noch vor 2050 auf Null reduzieren würde. Noch deutlicher wird der finanzielle Vorteil einer Energiewende unter Berücksichtigung des prognostizierten Beschäftigungswachstums, sowie indirekter wirtschaftlicher Vorteile, welche beispielsweise für Gesundheit, Sicherheit und die Umwelt geschaffen werden, jedoch in der Studie nicht einbezogen wurden. Die von der LUT University und der Energy Watch Group durchgeführte wissenschaftliche Modellierungsstudie ist die erste ihrer Art, die eine vollständige Energiewende in Europa in den Bereichen Strom, Wärme, Verkehr und Entsalzung bis 2050 simuliert. Die Veröffentlichung der Studie erfolgte nach etwa viereinhalb Jahren Forschung und Analyse von Datenerfassungen und technischen und finanziellen Modellierungen durch 14 Wissenschaftler: http://energywatchgroup.org/new-study-100-renewable-energy-across-europe
Klaus Oberzig / Matthias Hüttmann