23.11.2018
DGS Herbstaktion
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23.11.2018
Alle gegen Vergütungsabsenkungen/Sammelgesetz
Der politische Druck, das Energiesammelgesetz, insbesondere hinsichtlich der Vergütungsabsenkung, noch zu ändern, ist in dieser Woche deutlich von vielen Seiten artikuliert worden. Hintergrund ist unter anderem eine Sitzung des Wirtschaftsausschusses und das enge Zeitfenster, dass sich das Bundeswirtschaftsministerium für die Verabschiedung gesetzt hat. Es gab weitere öffentliche Stellungnahmen in den vergangenen Tagen, nicht zuletzt hatte ja auch die DGS bereits in der vergangenen Woche eine Stellungnahme veröffentlicht. Diese findet sich hier.
Am Montag hatte das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zu einem Workshop zur geplanten Vergütungskürzung geladen. Zahlreiche Verbände, aber auch Marktteilnehmer und andere interessierte Kreise waren eingeladen, die DGS war ebenfalls dabei. Dort wurden die Hintergründe der geplanten Absenkung erläutert. Durch Studien wurde seit vergangenem Jahr die Preis- und Renditeentwicklung von großen PV-Anlagen untersucht und teilweise eine zu hohe Rendite ermittelt. Warum zu hoch? Weil die EEG-Förderung eine beihilferechtliche Genehmigung der EU benötigt und dafür eine Rendite-Höchstgrenze definiert wurde.
Ob nun überfördert oder nicht – das ist hier sehr abhängig von den Parametern, mit denen die Berechnung begonnen wird. Einigkeit zwischen Teilnehmern und den Vertretern des Ministeriums bestand in der Feststellung, dass die Spanne von System- und Betriebskosten erheblich sind und ein Mittelwert nur schwer den Markt abbildet. Der Vorwurf der Solarbranche: Sowohl Bau- als auch Betriebskosten wurden zu gering angesetzt, wodurch es zu hohen Renditen kam, die reale Projekte nicht abbilden. Gleichzeitig wurde klar, dass in die beihilferechtliche Prüfung keinerlei inhaltliche Abwägung durchgeführt wird – alle Argumente, dass wir die PV für die Energiewende brauchen, greifen daher für die hier notwendige Argumentation nicht. Etliche Teilnehmer haben die Nachreichung von Real-Daten für eine korrektere Ermittlung von Wirtschaftlichkeitsdaten angeboten. Das HTW Berlin hat dazu auch rasch eine Kurzstudie erstellt, die keine Überförderung bei größeren PV-Anlagen feststellt. Die Kurzstudie finden Sie hier.
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23.11.2018
Ein Minister auf Trassenbesuch
„Nein, die neuen Stromtrassen brauchen wir nicht! Wir wollen lieber Wind- und Solarstrom hier in Bayern produzieren.“ Das stellten hunderte Menschen vor und in der Feuerwehrhalle Redwitz an der Rodach klar, wohin Bundes-Wirtschafts- und Energieminister (BMWI) Peter Altmaier, CDU, am letzten Freitag gekommen war. Denn Altmaier erklärt bis heute landauf, landab: „Erneuerbare Energien (EE) entstehen im ländlichen Raum, der meiste EE-Strom wird von Windkraftwerken in Norddeutschland produziert. Und der Strom muss nach Süden transportiert werden, wo er gebraucht wird.“ Redwitz war Teil seiner ministeriellen zweiten „Netzausbaureise“. Bekanntlich hatte Altmaier am 22. März bei seiner Antrittsrede im Bundestag versprochen: „Wenn ich ein halbes Jahr im Amt bin, werde ich jede problematische Leitung persönlich kennen und besucht haben.“ Doch damals war ihm offenbar nicht klar, was er da gerade wörtlich gesagt hatte.
Als Altmaier nach Redwitz kommt, ist das halbe Ministerjahr längst vorbei. Und problematische Leitungsecken besucht hat er bislang nur im Promillebereich. Deshalb tut er zurzeit so, als erinnere er sich gar nicht an sein im Bundestag protokolliertes Versprechen. Gegenüber den in Redwitz reichlich versammelten Trassengegnern erklärt er: „Selbstverständlich kann ich nicht alle Gruppen besuchen, mein Terminkalender ist auch noch mit vielen anderen Themen gefüllt.“ Erfurt und Schmalkalden (Thüringen), Redwitz und Coburg (Oberfranken) sowie Grafenrheinfeld (Unterfranken) stehen bei Altmaiers zweiten „Netzausbaureise“ auf dem Routenplan. Mittelfranken und die Oberpfalz mit den dort geplanten Stromautobahnen P44 mod, Südostlink, Südlink, Ostbayernring hat der Energieminister nicht aufgenommen – trotz Einladung zum Beispiel seitens des >Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse< (AB). Deshalb haben sich viele Menschen aus Altdorf, Berg, Hersbruck, Regensburg, Seußen auf den Weg nach Oberfranken gemacht und warten vor dem Feuerwehrhaus Redwitz auf Altmaier und seine Begleitung.
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23.11.2018
Strukturwandel und Groko passt wie Faust aufs Gretchen
Die Kohlekommission, der die Bundesregierung gerade eine Verlängerung der Abgabefrist zugestanden hat, heißt eigentlich „Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“. Dahinter steckt das Narrativ, diese Regierung würde sich um Strukturwandel und Beschäftigung kümmern. Die Massenmedien halten sich zwar treu und brav an diese Sprachregelung, aber damit entspricht dies noch lange nicht den Tatsachen. Es sei hier der Vollständigkeit halber erwähnt, dass wir auch das Verhalten der Bundesregierung in Sachen Dieselgate als Versuch ansehen, den Strukturwandel im Automobilbau auszubremsen, aber das soll hier nicht thematisiert werden. Uns geht es um den dritten Begriff des Kommissionsnamens, den der Beschäftigung.
Es ist hinlänglich bekannt, dass die SPD über eine lange Tradition in der Kohle verfügt und dass sie, verbunden mit Gewerkschaften wie der IG Bergbau und Chemie, ein starkes Bollwerk für die Fortführung der Kohleförderung und -verstromung bildete. Die Unterstützung für diese rabenschwarze Klientel, manche nennen das auch Kohlelastigkeit, ging und geht soweit, frontal gegen die Erneuerbaren Energien anzugehen, die als Nachfolge der fossilen Brennstoffe und Verbrennungstechnologien bereitstehen. Nicht von Anfang an, aber spätestens nach Ende der Rot-Grünen Koalition und nach dem Tode von Hermann Scheer. Dieser Kampf für den Erhalt der Kohle war zwar von Anbeginn an als Versuch den Strukturwandel zu verhindern sinnlos und wird demnächst mit einem Ausstiegstermin durch die Kohlekommission bzw. die Bundesregierung beendet werden. Aber er hat Opfer gekostet- und zwar auf Seiten der solaren Zukunftsindustrien.
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23.11.2018
BBEn: Neue Richtlinie der EU stärkt Eigenversorgung mit Erneuerbaren Energien
Mit der neuen Erneuerbare-Energien-Richtlinie wird die Europäische Union das Recht auf erneuerbare Eigenversorgung europaweit verankern. Eine Stellungnahme des auf Energierecht spezialisierten Rechtsanwalts Dr. Philipp Boos, die vom Bündnis Bürgerenergie BBEn beauftragt wurde, zeigt nun, dass die Bundesregierung zur Umsetzung der Richtlinie diverse Änderungen vornehmen muss. Dies öffnet die historische Chance, dass bisher passive Verbraucher zukünftig massenhaft zu aktiven Eigenversorgern werden können.
Zum ersten Mal erhalten Stromverbraucher europaweit das Recht, Strom selbst zu erzeugen, zu speichern und zu verkaufen, ohne dass sie dabei mit diskriminierenden Vorgaben, unverhältnismäßigen bürokratischen Hindernissen oder Abgaben und Umlagen belastet werden dürfen. Dies hat das Europäische Parlament am 13. November 2018 im Rahmen der Neufassung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (EE-Richtlinie) beschlossen.
„Damit wird die deutsche Rechtspraxis, Eigenversorgung bei Anlagen ab zehn Kilowatt pauschal mit einer anteiligen EEG-Umlage von derzeit 40 Prozent zu belegen, nicht mehr zulässig sein“, sagte Dr. René Mono, Vorstand des Bündnis Bürgerenergie (BBEn) auf einer Pressekonferenz des BBEn heute in Berlin. Das Bündnis hatte den renommierten Energierechtsanwalt Dr. Philipp Boos mit einer Expertise beauftragt, was die Umsetzung der EE-Richtlinie für das deutsche Energierecht bedeutet. Der Energierechtler sieht zukünftig Handlungsbedarf im deutschen Energierecht. „Die EE-Eigenversorgung aus Anlagen mit einer Leistung unter 30 Kilowatt muss von allen Abgaben, Umlagen und Gebühren freigestellt werden.
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23.11.2018
Batteriespeicher-Leitfaden für Industrie- und Gewerbe
Das Dienstleistungsunternehmen denersol von Dietmar Geckeler veröffentlicht in Kooperation mit der DGS Franken einen Leitfaden für Gewerbespeicher: Das Handbuch (digital) in pdf-Format bietet ca. 100 Inhaltsseiten zu Gewerbespeichern und zusätzlich ca. 25 Seiten Firmenprofile der einzelnen Anbieter, außerdem eine qualitative Analyse der Lösungen. Der Leitfaden ist ab heute für 395,00 € zzgl. MWSt erhältlich. Bis zum 15.12.2018 gibt es einen Markteinführung-Rabatt von 10 % (Gutschein-Code: LF18-10).
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Die Anwendungsmöglichkeiten und daraus resultierende Geschäfts- und Erlösmodelle sind ein Schwerpunkt im vorliegenden Leitfaden. Außerdem beantworten wir praxisrelevante Fragestellungen für einen potentiellen Anwender:
- Welche relevanten Anbieter gibt es am Markt?
- Wie unterscheiden sich diese und deren Produkte?
- Welche zusätzlichen Services werden angeboten? Um nur einige davon zu nennen.
Der Fokus unserer Analyse sind dabei die Anbieter von Komplett-Lösungen. Diese unterscheiden sich oftmals gerade nicht in der verwendeten Batterietechnologie sondern vor allem durch die Leistungselektronik und die (oft proprietäre) Steuerungstechnik. Und die machen aus Anwender- und Systemsicht oft den
Unterschied.
Inhalte:
- Batteriespeicher in Gewerbe- und Industrieanwendungen - Definition und Abgrenzung
- Beschreibung und Bewertung der Anwendungsfälle
- Beschreibung und Bewertung der Geschäfts- und Erlösmodelle
- Marktübersicht und Typen verfügbarer Lösungen
- Unternehmen und Produkte
- Vergleich der Lösungen und Einschätzung bezogen auf Anwendungsfähigkeit bzgl. der Anwendungsfelder
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23.11.2018
It’s too darn hot
The UK’s Institute of Translation and Interpreting have published a detailed article on our translation of The Madhouse Effect into German, and the reasons for it, in the November-December 2018 issue of their award-winning publication ITI Bulletin.
The joint translation of text and cartoons by Matthias Hüttmann and Herbert Eppel began as an essentially self-financing and self-published project motivated by concern about the spread of “climate scepticism”, the clouding of scientific fact by parties who do not want to see issues of climate change recognised or dealt with. The Madhouse Effect, now translated as Der Tollhauseffekt, is an accessible and even entertaining introduction to these issues for the general reader.
The book has been well-received by critics and readers alike, with a second print run already produced and a third in prospect. Please click here to access the full ITI Bulletin article PDF. Bestellung, Leseprobe, Beispielcartoons & Stimmen zum Buch: http://bit.ly/Tollhaus
23.11.2018
Neue Software-Version für die Berechnung von PV-Projekten zur Eigenversorgung
Die DGS Franken hat Ihre pv@now Produktpalette für Neueinsteiger optimiert: Rechnen Sie Ihre PV-Projekte zunächst in der Basisversion mit pv@now basic (NEU!). Diese ist für die häufigsten Anwendungsfälle schon für 250 Euro Jahresnutzungsgebühr zu haben. Als Betreibermodell kann die Überschusseinspeisung bzw. die Volleinspeisung gewählt werden. Die Wirtschaftlichkeit solcher PV-Projekte lässt sich schnell und einfach ermitteln, auswerten und in einem Ergebnisbericht darstellen. Mit dem pv@now manager steht aber auch eine Vollversion zur Verfügung. Der pv@now manager bietet auch alle zusätzliche Betreibermodelle, wie etwa die PV-Stromlieferung- und die PV-Mieten-Betreibermodelle, dazu noch erweiterte Funktionalitäten.
Die bisherigen Produktbezeichnungen pv@now 90 / 250 und 350 werden dafür nicht mehr weiterverfolgt. Aber egal welche Version Sie bisher genutzt haben, Sie können ohne Einschränkungen und in gewohnter Weise mit pv@now weiterarbeiten. Ein Upgrade auf den pv@now manager (Vollversion) ist dabei jederzeit möglich, das gilt natürlich auch für pv@now basic.
Übrigens wurde auch die Internetseite www.pv-now.de komplett überarbeitet online: Dort wurde der Informationsbereich optimiert, dort finden sich Einblicke, Broschüren, Videos, Schulungen und News. Auch sollen Tipps und Tricks, die auch für andere nützlich sind, zukünftig in unregelmäßig erscheinenden Kunden-Infos erscheinen. Um Ihre Partner und Kunden zu überzeugen, sollten Sie die Wirtschaftlichkeit Ihres PV-Projektes optimal gestalten können. Probieren Sie jetzt unseren 2-stündigen kostenlosen pv@now Gastzugang und überzeugen Sie sich von unserer Profi-Anwendung für Ihren Erfolg!
23.11.2018
Demos am 1.12. zeitgleich in Berlin und Köln: Tempo machen beim Kohleausstieg!
Kohle stoppen – Klimaschutz jetzt! Im Dezember geht es gleich doppelt ums Klima: Beim Weltklimagipfel in Polen und in der Kohle-Kommission in Berlin. Während die Welt im polnischen Kattowitz über die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens verhandelt, entscheidet sich in Berlin, ob Deutschland seine Versprechen wahr macht – und schnell aus der Kohle aussteigt.
Und die Zeit drängt. Der Hitzesommer 2018 hat uns erneut bewusst gemacht: Der Klimawandel erhöht die Zahl extremer Wetterereignisse schon heute. Immer mehr Waldbrände und Hitzewellen, lang anhaltende Dürren, Überschwemmungen und Missernten sind die Folge. Im Globalen Süden sind die Folgen der Klimakrise besonders verheerend: Sie verschärfen Hunger und Armut und zwingen viele Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat. Wir müssen jetzt handeln, um die Erderhitzung zu stoppen und eine ungebremste Klimakatastrophe in der Zukunft zu verhindern - für uns alle und die kommenden Generationen. Als reiches Industrieland steht Deutschland besonders in der Verantwortung beim Klimaschutz voranzugehen und das Pariser Klimaabkommen konsequent umzusetzen. Das bedeutet auch, die ärmsten und verwundbarsten Länder im Kampf gegen den Klimawandel besonders zu unterstützen.
Doch die Große Koalition versagt beim Klimaschutz: Das Klimaschutzziel 2020? Aufgegeben. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien? Ausgebremst. Der Ausstieg aus der Kohle? Aufgeschoben. Die Bundesregierung, die in der internationalen Klimapolitik einmal Antreiberin war, droht endgültig zur Bremserin zu werden.
Das wollen und werden wir ändern. Zusammen mit vielen tausend Menschen. Am 1. Dezember in Köln, vor den Toren des größten Braunkohlereviers Europas, und in Berlin, vor der Haustür der Bundesregierung. Wir rufen all den Verzagten in der Bundesregierung und der Kohlekommission zu: Wir müssen die weitere Erderhitzung stoppen und dafür den sozialverträglichen Kohleausstieg schnell und kraftvoll beginnen!
Die zentralen Forderungen der Demonstrationen sind:
- Das Pariser Klimaabkommen umsetzen: Klimaziele verschärfen und faire Unterstützung für arme und am stärksten von den Folgen betroffene Länder im Kampf gegen den Klimawandel.
- Die Hälfte der Kohlekraftwerkskapazitäten in Deutschland abschalten – und zwar so schnell, dass das Klimaziel der Bundesregierung für 2020 noch erreicht wird.
- Ein gesetzlicher Fahrplan für einen schnellen Kohleausstieg ,mit dem das Pariser Klima-Abkommen und die nationalen Klimaziele eingehalten werden.
- Der sofortige Stopp aller Pläne für neue Kohlekraftwerke, Tagebaue und -erweiterungen.
- Die zielgerichtete Unterstützung der Beschäftigten und eines sozialökologischen Strukturwandelprozesses in den betroffenen Kohle-Regionen.
Die DGS unterstützt diese Forderungen ausdrücklich und ruft hiermit ebenso zur Teilnahme in Köln oder Berlin auf. Nähere Infos: www.klima-kohle-demo.de
23.11.2018
Keine Steuergelder für LNG-Fracking-Gas Terminals in Deutschland!
Mit dieser Petition fordert Campact die Bundesregierung auf, keine Subventionen, Kredite, Regulierungsfreistellungen oder andere Fördermittel für den Bau von Flüssiggas-Terminals in Deutschland bereit zu stellen. Der Hintergrund für diese Aktion hatte seinen Ausgangspunkt bereits in der Koalitionsvereinbarung zwischen CDU/CSU und SPD, in der beide den Aufbau einer LNG-Infrastruktur vereinbarten. Konkret geht es um den Ausbau von Hafenanlagen zum Anlanden von gefracktem und tiefgekühltem Erdgas, dem sogenannten LNG aus den USA. Im Gespräch sind Brunsbüttel, Stade oder Wilhelmshaven.
Beim Verbrennen von Erdgas entsteht zwar weniger CO2 als bei anderen fossilen Energieträgern. Doch zusammen mit den sogenannten Vorkettenemissionen, die in Form von Leckagen bei der Förderung und beim Transport des Methans, also des Erdgases, auftreten, wird es zur weitaus größeren Belastung für das Klima. So wirkt Methan in den ersten 20 Jahren seiner Verweildauer in der Atmosphäre fast 90 mal klimaschädlicher als CO2 .Betrachtet man alleine die Situation in Deutschland, wird dies nicht sofort deutlich. Vor allem in den USA, wo neben der konventionellen Erdgasförderung seit Jahren in großem Stil Schiefergas, sogenanntes Fracking-Gas gefördert wird, ist die Situation viel kritischer. Dort sind Studien zufolge die Vorkettenemissionen rund dreimal so hoch wie in Deutschland. Hinzu kommt, dass Fracking-Gas im Gegensatz zu konventionellem Erdgas, das als trocken bezeichnet wird, aus sogenanntem Nass-Gas besteht.
Gefracktes Nass-Gas enthält Ethan, welches als Grundstoff zur Herstellung von Ethylen dient. Ethylen wiederum ist die meistproduzierte Grundchemikalie für Plastik. Das ist auch der Grund, warum neben dem westeuropäischen Erdgas und dem aus den GUS-Staaten zusätzlich US-Fracking-Gas importiert werden soll. Neben der Energieversorgung bietet es für die petrochemische Industrie neue und profitable Marktperspektiven. Auch hier hat die Plastikindustrie in den USA, aber auch in England vorgemacht, wie sich von der klimafeindlichen und umweltzerstörenden Fracking-Technik profitieren lässt. „Fracking 4 plastik“ nannte sich denn auch eine erste Stellungnahme der Antifracking-Organisation „Food & Water Europe“, die von der DGS unterstützt wurde. Sie brachte gleichzeitig Licht ins Dunkeln des Plastikwahns, der z.B. bei der Verpackung unserer Lebensmittel anfängt und in der Müllverbrennung oder im den Meeres endet.
Deutschland hat sich im Pariser Klimaschutzabkommen verpflichtet, bis zum Jahr 2030 die Treibhausgas-Emissionen um mindestens 55 Prozent und bis 2050 um 80 - 95 Prozent zu mindern. Diese Ziele werden klar verfehlt, wenn vermehrt auf Gas als Energieträger und Kohle-Nachfolgergesetzt wird. Es dürfen keine Steuergelder für eine Technik bereit gestellt werden, welche das Klima weiter schädigen. Unterstützen Sie die Initiative von „Food & Water Europe“ und unterzeichnen Sie die Campact-Petition.
Klaus Oberzig
Link: https://weact.campact.de/petitions/keine-steuergelder-fur-lng-fracking-gas-terminals-in-deutschland
23.11.2018
Kleiner Medienspiegel
Neuer Treibhausgas-Rekord: Die World Meteorological Organization (WMO) meldet am 20. November 2018 einen neuen Höchstwert bei den Treibhausgasen. Die Konzentration in der Atmosphäre sei im vergangenen Jahr so hoch gewesen wie nie, erklärte die internationale Wetterorganisation WMO in ihrem aktuellen Treibhausgas-Bulletin. Danach habe die Konzentration von CO2 im Jahr 2017 einen Wert von 405.5 parts per million (ppm) erreicht. Im Jahr 2016 waren es 403,3 ppm und in 2015 400,1 ppm. Auch die Konzentration von Methan und Lachgas sei angestiegen, wohingegen bei FCKW, dessen Nutzung durch ein internationales Abkommen zum Schutz der Ozonschicht reguliert worden war, eine weitere Abnahme zu verzeichnen sei. Seit 1990 habe sich die Strahlungsbilanz der Erde durch die Zunahme langlebiger Klimagase um 41 Prozent verschlechtert, wobei dafür mit 82 Prozent das CO2 verantwortlich sei. In der gegenwärtigen Weltlage sei keine Anzeichen erkennbar, dass sich dieser Trend umkehrt. Die Forscher warnen, die Treibhausgase würden den Klimawandel weiter vorantreiben. Die Folge seien steigende Meeresspiegel und mehr extreme Wetterlagen, es bleibe und kaum noch Zeit, um gegenzusteuern: https://public.wmo.int/en/media/press-release/greenhouse-gas-levels-atmosphere-reach-new-record. Aktuelle Werte der CO2-Konzentration findet man im Übrigen hier: https://scripps.ucsd.edu/programs/keelingcurve/
Eon steigert Ergebnis und präzisiert Jahresprognose 2018: Das Essener Energieunternehmen bleibt nach Vorlage der 9-Monatszahlen finanziell und strategisch auf Kurs. Im Kerngeschäft Energienetze, Kundenlösungen und Erneuerbare Energien liege man im Plan. Eon erwartet für das Geschäftsjahr 2018 weiterhin ein bereinigtes Konzern-EBIT im Bereich von 2,8 bis 3,0 Milliarden Euro. Beim bereinigten Konzernüberschuss rechnet man für das Jahr 2018 unverändert mit 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro. Für beide Ergebnisgrößen erwartet Eon nun einen Wert in der oberen Hälfte der jeweiligen Bandbreite. Für das Gesamtjahr wird dementsprechend ein Ergebnis in der oberen Hälfte der Prognose angestrebt. Die Verschuldung konnte gesenkt werden, die geplante Übernahme und Integratvon Innogy kommt voran. Die Verschuldung konnte weiter gesenkt werden. Im Vergleich zum 31. Dezember 2017 (19,2 Mrd. €) sank die wirtschaftliche Netto-Verschuldung um 3,9 Mrd. € oder 20 Prozent auf rund 15,4 Mrd. €. Diese Entwicklung sei insbesondere auf den Verkaufserlös aus der Uniper-Beteiligung zurückzuführen: https://www.iwr.de/news.php?id=35605
Moderne Holzenergie im Berliner Wohnungsbau und Gewerbe: Das Deutsche Pelletinstitut hat im Rahmen einer Pressefahrt drei sehr unterschiedliche Pelletheizungen in der Hauptstadt vorgestellt: Eine mit 530 kW sehr große Pelletfeuerung beheizt den Neubau eines Möbelhauses an der Landsberger Allee. In den historischen Mauern der denkmalgeschützten Musikbrauerei im Prenzlauer Berg kommen die kleinen Presslinge ebenfalls zum Einsatz. Auch eine Wohnungseigentümergemeinschaft in Pankow setzte beim Neubau 2013 auf Pellets, effizient kombiniert mit Solarthermie. Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie e.V. (BEE), hebt die Bedeutung von Pellets für die Wärmewende am Vorabend der Besichtigungen hervor: „Die Holzenergie liefert mittlerweile den Löwenanteil der heute rund 13 Prozent Erneuerbaren Wärme. Angesichts starker Preisschwankungen und der Importabhängigkeit bei fossilen Energieträgern bietet Holzenergie aus heimischer Produktion viele Vorteile. Mit Holzpellets steht bei entsprechend moderner Technologie eine hocheffiziente und klimafreundliche Wärmeversorgung zur Verfügung.“: https://depi.de/de/p/Moderne-Holzenergie-im-Berliner-Wohnungsbau-und-Gewerbe-3EHPevaVq5jyAmfJZWYBqp
Daimler kombiniert Elektroauto mit Brennstoffzelle: Der Stuttgarter Autokonzern bringt das angeblich weltweit erste Elektrofahrzeug mit Brennstoffzelle und Plug-in-Hybrid-Technologie auf den Markt. Mercedes-Benz übergibt die ersten GLC F-Cell Fahrzeuge jetzt an ausgewählte Kunden. Der Mercedes-Benz GLC F-CELList ein SUV. Das besondere an diesem Fahrzeug sei, dass es außer mit Strom auch mit reinem Wasserstoff betankt werden kann und mit kurzen Ladezeiten auskomme. Zu den ersten Kunden im deutschen Markt zählen neben verschiedenen Ministerien auf Bundes- und Landesebene, der Nationalen Organisation Wasserstoff (NOW) und H2 Mobility auch die Deutsche Bahn. Das Zusammenspiel zwischen Batterie und Brennstoffzelle ermöglicht eine hohe Reichweite und kurze Betankungszeiten. Bei einem Wasserstoffverbrauch von rund 1 kg/100 km schafft der GLC F-CELL rund 430 wasserstoffbasierte Kilometer im NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus); im Hybridmodus kommen noch einmal bis zu 51 km bei vollgeladener Batterie dazu. Die Reichweiten-Angaben sind aber noch vorläufig. Eine Leistung von 155 kW sorgt gleichzeitig für „Fahrdynamik“. https://www.iwr.de/news.php?id=35599
Power-to-Gas-Leuchtturmprojekt am Hochrhein: Am 15. November 2018 wurde eine Power-to-Gas-Anlage in Grenzach-Wyhlen offiziell eingeweiht. Der Strom für den Wasserstoff stammt aus einem benachbarten Wasserkraftwerk am Rhein. Betreiber der Anlage ist der Energieversorger Energiedienst AG. Koordiniert wird das Projekt vom Zentrum für Sonnenenergie-und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Ziel ist es u.a. die Wirtschaftlichkeit der Power-to-Gas-Technologie zu demonstrieren und die bislang vergleichsweise hohen Kosten zu senken. Aufgrund der Nachbarschaftslage zwischen der Power-to-Gas-Anlagen und dem Laufwasserkraftwerk Wyhlen, kann der Strom direkt ohne Umweg über das Stromnetz bezogen werden. Netzentgelte und die EEG-Umlage entfallen somit. Da die Wasserkraft im Unterschied zu der stärker witterungsabhängigen Wind- und Solarenergie praktisch rund um die Uhr Strom liefern kann, lassen sich die Volllaststunden im Vergleich zu Power-to-Gas-Anlagen, die auf singulären Wind-oder Solarparks basieren, erhöhen. Zusätzlich erprobt das ZSW in einer angeschlossenen Forschungsanlage effizienz- und kostenoptimierte Elektrolyseblöcke mit derzeit bis zu 300 Kilowatt Leistung, die bis 1 Megawatt erweiterbar sind. https://www.iwr.de/news.php?id=35613
Hohe Kosten durch unterlassenen Umweltschutz: Zu viele Treibhausgase, Luftschadstoffe und andere Umweltbelastungen schädigen unsere Gesundheit, zerstören Ökosysteme und lassen Tiere und Pflanzen aussterben. Zudem führen sie zu wirtschaftlichen Einbußen durch z. B. Produktionsausfälle, Ernteverluste oder Schäden an Gebäuden und Infrastruktur. Für viele dieser Schäden gibt es etablierte wissenschaftliche Methoden, um sie in Geldwerten auszudrücken. Das Umweltbundesamt (UBA) hat in der gerade veröffentlichten Methodenkonvention 3.0 seine Empfehlungen zur Ermittlung solcher Schäden aktualisiert und die Kosten durch Umweltbelastungen neu berechnet. Danach verursacht zum Beispiel die Emission einer Tonne Kohlendioxid (CO2) Schäden von rund 180 Euro. Umgerechnet auf die Treibhausgasemissionen Deutschlands 2016 entspricht dies Gesamtkosten von rund 164 Mrd. Euro. Die Emission einer Tonne Feinstaub (PM2.5) im Verkehr verursacht durchschnittliche Umweltschäden in Höhe von 59.700 Euro, die Emission einer Tonne Stickoxide (NOx) 15.000 Euro. Hochgerechnet auf die Gesamtemissionen des Verkehrs in Deutschland im Jahr 2016 ergibt das Umweltschäden von 1,49 Mrd. für Feinstaub und 7,29 Mrd. Euro für Stickoxide pro Jahr: https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/hohe-kosten-durch-unterlassenen-umweltschutz
Gericht stoppt Pläne für neues RWE-Braunkohle-Kraftwerk: Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster hat den Bebauungsplan der Stadt Bergheim für unwirksam erklärt, der die Grundlage für die Errichtung eines neuen RWE-Braunkohlekraftwerks mit 1.100 MW Leistung sein sollte. Dies hat das OVG heute in einem Normenkontrollverfahren entschieden, das zwei Anwohner angestrengt hatten. Zur Begründung seines Urteils hat der 7. Senat des OVG Münster ausgeführt: Der Bebauungsplan leide schon an einem formellen Mangel. Im Verfahren der Planaufstellung sei die Öffentlichkeit nur in unzureichender Weise darauf hingewiesen worden, welche Arten umweltbezogener Informationen der Stadt vorgelegen hätten. Ferner sei der Bebauungsplan wegen eines Verstoßes gegen den übergeordneten Regionalplan für den Regierungsbezirk Köln, Teilabschnitt Köln, materiell fehlerhaft: https://www.iwr.de/news.php?id=35609
Umfrage: Bundesregierung unternimmt nicht genug gegen Erhitzung der Erde: Hintergrund ist eine repräsentative Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov. Die weitüberwiegende Mehrzahl der Bundesbürger ist unzufrieden mit der Klimaschutz- und Solarpolitik der Bundesregierung. Demnach ist nur ein Fünftel der Befragten (21 Prozent) der Ansicht, die Bundesregierung tue genug, um die Erhitzung der Erde zu bremsen. Vor allem Frauen stellen der Bundesregierung ein schlechtes Zeugnis aus: Nur 16 Prozent der Bürgerinnen halten die Bemühungen von Union und SPD für ausreichend. Ausgeglichen ist das Geschlechterverhältnis bei der Frage, ob die Bundesregierung zu wenig für den Ausbau der Solarenergie unternehme: Zwei von drei Befragten (62 Prozent) stimmen der Aussage zu. Drei von vier Bürgern (76 Prozent) fordern, dass die Solarförderung so gestaltet werden soll, dass Photovoltaikanlagen auf größeren Dächern, zum Beispiel von Mehrfamilienhäusern oder Gewerbe- und Industriegebäuden, leichter errichtet werden können: https://www.solarwirtschaft.de/fileadmin/media/pdf/YouGov_Bundesverband_Solarwirtschaft_Klimaschutz.pdf
Klaus Oberzig / Matthias Hüttmann