22.06.2018
Georg Salvamoser Preis für die DGS Arbeitsgruppe PV Plug
Am Tag der Sonnenwende 2018 erhielt die DGS-Arbeitsgruppe PVplug den Hauptpreis 1 der Georg Salvamoser Stiftung. In seiner Moderation bescheinigte Franz Alt der Arbeitsgruppe ein preiswürdiges Engagement. PVplug hatte sich erfolgreich durch entsprechende Gremien gekämpft und damit auch die trockene Materie der Normierung in die Öffentlichkeit gebracht.
AG-Mitgründer Thomas Seltmann betonte, dass es grundsätzlich kein Problem sei bei Normierungsprozessen mitzuwirken, auch wenn Normen in der Regel im Verborgenen erstellt werden. Die AG hatte sich deshalb auch nicht abschrecken lassen und für die Normung der Stecker-Solargeräte eingesetzt. Initiator und Koordinator Marcus Vietzke machte jedoch deutlich, dass dabei durchaus Widerstände überwunden werden mussten, als Lohn jetzt aber eine “Laiensteckerverbindung“ in die Normung Einzug gehalten habe und es nun leichter sei, das enorme Potential an möglichen Anlagen in Angriff zu nehmen. Eine millionenfache Teilhabe an der Energiewende sei nun deutlich einfacher geworden.
In weiteren Schritten hat sich PVplug vorgenommen an dem noch suboptimalen Meldeverfahren und einer künftigen Produktnorm zu arbeiten. Es ist also noch eine Menge zu tun. Der Georg Salvamoser Preis wird der DGS-Arbeitsgruppe sicherlich Hilfe und Ansporn zugleich sein. Die DGS möchte sich aus diesem Anlass nochmals bei allen Beteiligten bedanken. Ohne die ehrenamtliche Arbeit vieler und die kooperative Zusammenarbeit aller, wäre das nicht möglich gewesen!
Matthias Hüttmann
www.pvplug.de
22.06.2018
Die Krise der Angela Merkel
„Eine ambitionierte Klimaschutzpolitik hilft nicht nur die schlimmsten Folgen des Klimawandels einzudämmen, sondern bietet auch neue Chancen für Innovationen und damit für Wachstum und Wohlstand weltweit“, so Kanzlerin Angela Merkel am 19. Juni 2018 in Berlin auf dem 9. Petersberger Dialog. Vertreterinnen und Vertreter aus rund 35 Staaten nehmen an dieser Veranstaltung teil, die Impulse für die nächste Klimakonferenz setzen will. Dort soll das Regelwerk zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens verabschiedet werden. Bemerkenswert war dabei nicht, dass Merkel eingestanden hat, Deutschland habe seine Klimaziele verfehlt. „Wenn, wie wir zur Kenntnis nehmen müssen, die energiebedingten CO2-Emissionen im vergangenen Jahr wieder zugenommen haben, dann ist das natürlich eine Bewegung in die falsche Richtung. Daran muss deshalb intensiv gearbeitet werden.“ Erstaunlich auch nicht, dass sie trotzdem Lichtblicke in ihrer eigenen Politik entdeckt: „Der Ausbau der Erneuerbaren Energien geht sowohl weltweit als auch in Deutschland voran“. Upps!, könnte man darauf im Jugendsprech antworten.
Diese Art des Auftretens ist, egal ob man sie als naiv und inkompetent oder verschlagen und verlogen ansieht - das mag jeder Leser für sich selbst entscheiden – hinlänglich bekannt. Es ist die Attitüde, die so tut, als ob sie und ihre Regierungspolitik überhaupt nichts mit den klimatischen wie wirtschaftlichen Destruktionen zu tun hätte, und die nebulös ein „haltet den Dieb“ hinzufügt. Es sind immer die anderen, die das nicht richtig machen. „Wir in Deutschland müssen zugeben, dass wir wieder besser werden müssen“, so Merkel. Wir? Und nicht sie? Und dazu packt sie dann gleich wieder die Einschränkung, so klimazentriert könne sie nun auch wieder nicht agieren. Es sei zwar eine „ehrenvolle Aufgabe, den Strukturwandel im Bereich der Braunkohle so zu gestalten, dass wir den Menschen, die in den betreffenden Regionen leben, sagen: Passt auf, es wird sich etwas ändern, aber wir denken zuerst an euch und nicht nur an die CO2-Emissionen. Denn wenn die Menschen den Eindruck hätten, wir dächten nur an die CO2-Emissionen und nicht an die Menschen selbst, dann würde das als gesellschaftliches Projekt nicht gut funktionieren.“
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22.06.2018
E-Autos komfortabel und schnell laden
Langsam wird es konkret mit der Elektromobilität in Deutschland. Der vollelektrische Jaguar-i-pace ist nun offiziell erhältlich, im August wird Audi in Brüssel den EtronQ6 vorstellen. Porsches Studie „Mission e“ wird für die Serie weiterentwickelt und trägt nun den konkreten Namen Taycan. Die Zulassungszahlen für Elektrofahrzeuge gehen nach oben, derzeit sind rund 130.000 auf Deutschlands Straßen. Ein Augenmerk richtet sich auf den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Selbst die EU bemängelte vor kurzem, dass in Deutschland zu wenig ausgebaut wird. Das könnte sich jetzt aber ändern.
Auf der Fachmesse Intersolar Europe in München, die in diesen Tagen stattfindet, wurden einige Lösungen erstmals auf der eigenen Messe „power2drive Europe“ vorgestellt. Schon im Vorfeld der Messe wurde eine neue Marktübersicht zu Ladesystemen erstellt, die das Spektrum von Wallboxen bis Schnellladestationen darstellt. Doch zu den Neuerungen auf der Messe: Auf der Power2drive gab die Fa. Newmotion bekannt, eine Partnerschaft mit dem Flottenbetreiber Arval geschlossen zu haben und damit in neue Länder wie Norwegen zu expandieren, eine der größten Anbieter in Europa. Schon heute gehört Newmotion zu den größten Anbietern, Newmotion-Kunden können 70.000 Ladepunkte in 25 Ländern nutzen.
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22.06.2018
Intersolar-Einblicke: Solarzellen und Micro-Grids
Solarzellen und -module der nächsten Generation: Die traditionelle Photovoltaik-Massenproduktion basiert auf Siebdruck-Verfahren. Hier ist man mittlerweile an Grenzen gestoßen. Derzeit wird „noch“ bei etwa 85 Prozent der Siliziumsolarzellen die Rückseite vollflächig mit Aluminium metallisiert. Man kann nun als nächsten Schritt die Produktion günstiger machen, aber auch den Wirkungsgrad erhöhen. Eine Möglichkeit für eine höhere Effizienz ist die Rückseitenpassivierung. Hier sind durchaus noch Fortschritte zu erwarten.
Aber auch durch die Bearbeitung der Oberflächenstruktur, der sogenannten Texturierung können Solarzellen mehr Energie umwandeln. Die Texturierung ist notwendig um Reflexionsverluste zu verringern. Jedoch muss man bei der Reduktion dieser sogenannten optischen Verluste immer drauf achten, dass bei einer zu hohen Reflexionsminderung auch der Wirkungsgrad geringer wird - zumindest wenn man übliche Verfahren benutzt. Das Ziel, einer bestmögliche Textur zu geringstmöglichen Kosten kommt man durch immer kleiner werdende Drahtdurchmesser, höhere Sägegeschwindigkeiten näher. Eine Veränderung der letzten Zeit war, dass überwiegend Zusätze in den alten Ätzprozess gegeben werden. Die sogenannte Black-Silicon-Technologie verspricht noch geringere Reflexionen, jedoch ist der Aufwand noch unverhältnismäßig hoch. Und der Einfluss auf die Lebensdauer noch nicht geklärt.
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Micro-Grids und Wettervorhersagen: Nicht überall auf der Welt gibt es gewachsene und stabile Stromnetze, bei denen die Erneuerbaren fossile Energien sukzessive ersetzen werden. Denn wie das letztendlich in „modernen Netzen“ auch passieren wird, ist nur die eine Seite der Geschichte. In manchen Regionen sind instabile Stromnetze und Versorgungssicherheit oftmals ein großes Hindernis für die ländliche Entwicklung. Hier können Micro-Grids (oder auch Mini-Grids) eine durchaus attraktive Alternative zu dem behäbig ausgebauten zentralen Stromnetzen darstellen. Es handelt sich dabei in der Regel um eine Reihe von Stromerzeugern (und optional Energiespeichersystemen), die mit einem Verteilernetz verbunden sind. Die kleinen Stromerzeugungseinheiten können von einer begrenzten Anzahl von Verbrauchern isoliert vom Stromübertragungsnetz betrieben werden. Sie sind für regionale Geschäftsmodelle eine durchaus entscheidende Basis. Ein Vorteil: Die Investitionen für einen Netzaufbau fallen bisweilen komplett weg.
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22.06.2018
Digitalisierung und Klimaschutz
Um es gleich mal vorweg zu sagen: ohne Digitalisierung würden wir über den rasanten Klimawandel heute lange nicht so viel wissen. Auch wenn wir mit unseren Datendichten die komplexen globalen Systeme nur grob abbilden können, ist es dennoch möglich, bessere Vorhersagen über die Konsequenzen unseres Handelns vorzunehmen und daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten. Es gibt also gute Gründe, nicht in die rein analoge Welt zurückzuspringen. Aber jeder Fortschritt muss natürlich kritisch begleitet werden, reine Fortschrittsgläubigkeit war schon immer fatal.
Die Digitalisierung der Energieversorgung als Voraussetzung für 100 Prozent Ökostrom ist so ein Beispiel. Um die volatilen Erneuerbaren mit Speichern und Verbrauchern zu vernetzen, zu optimieren und zu steuern wird der Energiemarkt immer mehr zur IT-Plattform. Digitale Lösungen sollen dazu beitragen, fossile Energieträger durch klimafreundliche Erneuerbare Energien zu ersetzen. So das Versprechen von Bundesregierung und Energiekonzernen.
Die Frage die man jedoch stellen sollte ist, in welcher Geschwindigkeit das geschieht und - das ist entscheidend - mit welchen Begleiterscheinungen und unter wessen Regie der Wandel vollzogen wird. Schnell werden Bedenken beiseite geschoben und als Technologiefeindlichkeit abgekanzelt. Jedoch gehen technologische Innovationen meist mit einem immensen Energie- und Rohstoffverbrauch einher und tragen nicht automatisch zu einer nachhaltigen Gesellschaft bei. Und nur wenn die Digitalisierung kein Mehr an fossilen Energieträgern benötigt, bzw. zu weniger Energie- und Ressourcenverbrauch führt, ist uns geholfen. Eine digitale Suffizienz könnte als Leitkonzept einer lebenswerten und digitalen Zukunft dienen. In ihr würden technische Produkte und Datenströme begrenzt werden, um Umwelt- und Klimafolgen zu reduzieren. Das ganze verbunden mit konsequentem Datenschutz und einer Orientierung zum Gemeinwohl wäre nachhaltig.
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22.06.2018
Heute auf der Intersolar Europe: DGS-Forum über Solarisierung der Energieversorgung
Bei der Energiewende geht es vor allem um die Solarisierung unserer Energieversorgung. Auf ihrem Forum informiert die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) über die aktuellen Rahmenbedingungen für Speicher, Solarstrom und -wärme. So spricht DGS-Präsident Bernhard Weyres-Borchert über das Comeback der Solarthermie. Weitere Referenten stellen Normung und Rahmenbedingungen bei steckbaren Solar-Geräten vor, geben Auskunft über die Perspektive von Heimspeichern bei Bestands-PV-Anlagen für 2021 und klären auf, wie sich die Qualität von Solaranlagen in der Praxis sichern lässt. Weitere Themen auf dem DGS-Forum sind Hybridsysteme und Fluktuationsausgleich sowie neue Mieterstrommodelle.
Mit dem SolarRebell hat die DGS ein Projekt für die dezentrale Energiewende für jedermann gestartet. Als größter Solarverband Deutschlands bietet sie damit eine kostengünstige Kleinst-PV-Anlage an. Vor allem DGS-Mitglieder – und solche, die es werden wollen – können davon profitieren. Doch das ist nicht alles, was in Sachen Stecker-Solar-Geräte aktuell passiert. Mit dem neuen Standard für steckbare Solargeräte ist zwar ein Durchbruch für eine demokratischere und regenerativere Energieversorgung erreicht worden. Seit der Änderung der Norm DIN VDE 0100-551 im Herbst vergangenen Jahres können Laien stromerzeugende Geräte in jedem Stromkreis normgerecht anschließen. Aber auch wenn mit der Norm die wichtigste Norm geöffnet wurde, gibt es nach wie großen Widerstand von Seiten der Netzbetreiber, bei dem es nach wie vor darum geht, Markteintrittsbarrieren für dezentrale Erzeugungsgeräte zu errichten bzw. zu erhalten. Das ist schon deshalb bemerkenswert, da der Betrieb von steckbaren Solargeräten ganz klar außerhalb der Befugnisse der Netzbetreiber liegt.
Mehr Informationen, nicht nur zu Stecker-Solar-Geräten, bekommen Sie auf dem Messestand der DGS. Sie finden uns in Halle A3, Standnummer A3.674.
Das DGS-Forum auf der Intersolar Europe findet am Freitag, 22. Juni von 13:45-15:45 Uhr auf dem Intersolar Forum in Halle A2, Standnummer A2.111, statt.
Das Programm des DGS-Forums auf der Intersolar Europe 2018 im Detail
22.06.2018
Heute nach der Intersolar Europe: DGS Podiumsdiskussion zu Energiewende und Klimaschutz
Die Sektion München-Südbayern der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. lädt am letzten Abend der Intersolar am Freitag, den 22. Juni um 19 Uhr, zu einer Podiumsdiskussion ein. Das Thema lautet: „Energiewende und Klimaschutz – was planen Bund und Land Bayern?“. Die Veranstaltung findet in der Gaststätte Portugal (ehemals Meisterverein) in der Friedensstraße 26 a in München statt.
Die Podiumsteilnehmer sind:
- Bundestagsabgeordneter Dr. Andreas Lenz, CSU (angefragt),
- Landtagsabgeordneter Florian von Brunn, SPD
- Landtagsabgeordneter Ludwig Hartmann, Bündnis90/Die Grünen
- Vizepräsident der DGS, Dipl. Physiker Jörg Sutter
Moderiert wird die Veranstaltung von dem Journalisten Michael Schmela von „SolarPower Europe“.
Dr. Andreas Lenz ist Mitglied im Bundestagsausschuss Wirtschaft und Energie, Florian von Brunn ist Sprecher der SPD-Fraktion für Umwelt und Verbraucherschutz, Ludwig Hartmann ist Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bayerischen Landtag. Als DGS wissen wir, wie Erneuerbare Energien in vergangenen Jahren auf Bundes- und Landesebene sträflich vernachlässigt wurden. Um Mandatsträgern und Öffentlichkeit deutliche Zeichen zu geben, wären wir für zahlreichen Besuch dankbar.
Der Termin fällt mit dem Ende der Intersolar (20.6. – 22.6.) auf dem Münchner Messegelände zusammen – Gelegenheit, beide Termine zu verbinden. Eine Reservierung für die Podiumsdiskussion ist unter muenchen(at)dgs.de möglich. Die Gaststätte Portugal liegt direkt hinter dem Ostbahnhof. Die Friedenstraße verläuft parallel zu den Gleisen auf der Ostseite des Ostbahnhofs. Fußweg vom Bahnsteig ca. 5 Minuten.
22.06.2018
Wärme und Warmwasser „für´n Appel und`n Ei“
In mehreren Neubaugebieten hat die Unterfränkische Überlandzentrale e.G. (ÜZ) Lülsfeld beispielhaft gezeigt: Wenn der Energieversorger dahintersteht, dann kann das Heizen mit Wärmepumpen zum Standard werden.
„Es ist nicht alles gut beim Strom“, gibt Gerd Bock, der Geschäftsführende Vorstandsgenosse der ÜZ, zu. Denn ein großes Ziel ist, „Strom in weitere Anwendungen zu bringen. Doch das geht nicht, wenn knapp 60 Prozent vom Strompreis Steuern und Abgaben sind“, bringt er seine Kritik auf den Punkt. Dennoch schiebt die ÜZ in einigen Neubaugebieten den Wärmepumpeneinsatz an. Zum Beispiel in Schwebheim, „Strüdlein Ost“. Für jedes der dort möglichen 13 Einfamilienhäuser hat sie angeboten, 85 Meter tiefe Löcher für Erdwärmesonden bohren lassen. Kostenpunkt: 12.000 Euro netto. Immerhin elf Neubaubesitzer haben das Angebot angenommen, mit einer Solewasserwärmepumpe zu heizen. Und genauso viele können den per fernsteuerbarem Smart Meter angebotenen „ÜZ-Tarif 4: Regelheizung“ nutzen. Der macht es möglich, das Wasser in einem Pufferspeicher mit eingebautem 6-kW-Tauchheizkörper per kostenlosen Börsenstrom aufzuheizen. Das ist oft dann der Fall, wenn das Angebot von Sonne oder Wind den Verbrauch übersteigt. „Regelheizung fürn`n Appel und`n Ei“ nennt das ÜZ-Chef Bock.
Laut Energieberater Bernhard Bedenk hat sich „unser Unternehmen rigoros der Energiewende unterworfen“. Weshalb die ÜZ auch dieses Faktum positiv herausstellt: „Nirgendwo in Deutschland wird prozentual mehr Strom aus Photovoltaikanlagen in das eigene Netz eingespeist als bei uns“, oft ein Mehrfaches des gleichzeitigen Verbrauchs. Warum ihn also nicht in nahen Pufferspeichern zu Wärme umwandeln oder Wärmepumpen ferngesteuert zur Netzstabilisierung nutzen? Dazu hat die Genossenschaft den „Tarif 3: ÜZ-Sonne“ entwickelt. Der „wird bei hoher EEG-Einspeisung geschalten und verdrängt damit Hoch-Tarif Bezug beim Kunden“.
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