17.11.2017
Mit dieser CDU-CSU-Führung wird das nichts mit Klimaschutz und Solarisierung
Allein Neuwahlen können ein Ende der Ära Merkel und echte Chancen für Jamaika bringen: Die Union ist nach gefühlten 100 Jahren Merkel’scher Anti-Energiewendepolitik verbraucht und der medial gesteuerte Hype für Jamaika fällt in sich zusammen. Vor unseren Augen entsteht eine Wechselstimmung gegenüber den Parteien, die sich dem Pariser Klimaabkommen immer noch verweigern. Dieser Stimmungswandel begann mit der ersten großen Demonstration am 4. November in Bonn und hat sich, ermutigt durch die Klimakonferenz COP 23, seither weiter verstärkt. Kohleausstieg und Solarisierung ist kein Minderheitenthema, sondern ein sich ständig verbreiternder Konsens in Deutschland wie auch weltweit. Die Aktionen der Kohlegegner im Rheinland finden vor einem globalen Publikum statt und der Widerhall auf dieser Bühne ist eindeutig.
Die Klimapolitik ist längst zur zentralen Frage der Regierungsbildung geworden. Alle Versuche, sich der klimapolitischen Verantwortung zu entledigen, werden mit einer zunehmenden Ablehnung der Bevölkerung quittiert. Die neusten Umfragen sprechen eine deutliche Sprache. Nicht nur CSU-Chef Horst Seehofer ist angezählt, auch Bundeskanzlerin Merkels politisches Schicksal hängt an einer erfolgreichen Regierungsbildung. Ihr Versuch, mit einer Art Speed Dating Jamaika bis Donnerstag zu retten, ist ihr letztes Manöver, um den Crash zu verhindern. Die These, Neuwahlen würden das Wahlergebnis vom September nur widerholen, ist zweckbestimmt und falsch. Das Land hat sich seit dem 4. November verändert.
lesen Sie hier weiter
17.11.2017
Überflüssigkeit fossiler Energien jetzt praktisch demonstrieren
In einer weiteren Pressemitteilung bezogen Solar- und Bürgerenergieorganisationen Stellung zum aktuellen Stand der Jamaika-Konsultationen: Die FDP hatte die Energiewende und insbesondere den Kohleausstieg nicht abgelehnt, aber verlangt, dass das „wie“ des Energieumstiegs konkreter dargelegt werden muss. Dies sollte als konstruktiver Anstoß aufgefasst und umgesetzt werden.
Wir schlagen hierzu vor, in den Braunkohleregionen Lausitz und Rheinland zu demonstrieren, dass durch Kombination verschiedener Quellen erneuerbarer Energien, durch sinnvolle Abstimmung von Erzeugung und Verbrauch, durch Sektorenkoppelung (Nutzung von Synergieeffekten zwischen verschiedenen Energieformen, z.B. Strom/Wärme/Mobilität) und durch Speicherung eine 100%ige und sichere Versorgung ausschließlich durch erneuerbare Energien möglich ist. Hierbei würde eine Vielzahl neuer Arbeitsplätze entstehen, die insbesondere auch den bisherigen Kohle-Beschäftigten eine zukunftssichere Perspektive in der Energieerzeugung bieten würden.
Für diese Projekte sollten die besten Experten und Firmen als Joint Venture zusammenarbeiten. Bereits bestehende Ansätze und Erkenntnisse für derartige regionenbezogene Projekte, wie sie von der „Norddeutschen Energiewende 4.0“ (NEW 4.0, vom Bund gefördertes Projekt, das die 100%ige Versorgung von Hamburg und Schleswig-Holstein mit erneuerbarer Energie anstrebt) gewonnen wurden, sollten genutzt werden.
Der praktische Nachweis, dass fossile Kraftwerke auch für die sog. Grundlastsicherung nicht benötigt werden, da ein sinnvoll zusammengesetztes System aus erneuerbaren Energien und Speicherung den benötigten Strom jederzeit zur Verfügung stellen kann, wird das Vertrauen in die Energiewende sprunghaft stärken und die Widerstände, die ihr von Teilen der Industrie noch entgegengebracht werden, beiseite räumen. Vertrauen aufbauend und Akzeptanz schaffend wäre sicher auch eine offene Gesprächsrunde, wo der anstehende Strukturwandel in den Modellregionen gemeinsam diskutiert werden kann.
Die Unterzeichner
• Die Freunde von Prokon e.V.
• Solarverein Goldene Meile
• E-W-Nord
• Bürgerenergie Altmark
Weitere Informationen:
"Taten statt Warten: Energiewende durch Ausstieg aus der Kohle und solare Transformation“.
Gemeinsame Resolution zu den Koalitionsverhandlungen 201, von 41 Vereinigungen getragen, die ca. 650.000 Personen repräsentieren.
17.11.2017
Lesen Börsenanalysen die DGS-News?
Nein, natürlich nicht. Der Beweis: Am Montag meldete das Handelsblatt einen Kursrutsch beim französischen Atomkraftbetreiber EDF um rund 14 Prozent an einem Tag. Hintergrund des Rückgangs war, dass EDF das Ergebnisziel für 2018 zurückgezogen hat. Nachdem bereits im Oktober das Gewinnziel für 2017 einkassiert wurde, trübt sich nun auch die Prognose für 2018. Und warum dann solch ein massiver Kursrutsch? Ein Analyst wird mit den Worten zitiert „das war eine totale Überraschung“. Wie lange wird in Frankreich schon über die frühzeitige Abschaltung alter Schrottmeiler diskutiert?
Falls in den kommenden Wochen eine Jamaika-Koalition in Berlin gelingt und im Februar dann bei uns einige Kohle-Dreckschleudern abgeschaltet werden, kommt das dann für die Analysten von RWE& Co. auch „total überraschend“? Ist der Auftragseingang in der Gasturbinensparte bei Siemens (um 40 % gegenüber dem Vorjahr) auch eine solche Überraschung für die Börsenexperten?
Dann klären wir mal auf: Ja, weltweit ist seit Jahren eine Energiewende im Gange. Da werden alte, dreckige Kraftwerke durch ökologische und inzwischen günstigere Stromerzeugung hauptsächlich aus Sonne und Wind ersetzt. Und: Der internationalen Energiewende ist es schnurzegal, ob es die deutsche Industrie schafft da mitzukommen oder nicht. Die Energiekonzerne von heute sind nicht zwangsläufig die Energieversorger von morgen. Fonds, Versicherungen und Banken drehen der alten Energiebranche den Rücken zu. Neue Sonnenkraftwerke in Saudi-Arabien bieten Strom für rund 3 Dollarcent pro kWh – da gibt es langfristig keine Perspektive für teure und dreckige Kohle. Keine. Und dass das aktuell Auswirkungen auf die europäische Energiewirtschaft hat: Nein, das ist nicht überraschend. Jeder, der in den vergangenen Jahren die SONNENENERGIE oder regelmäßig die DGS-News liest, konnte das erwarten.
Ach ja: Wie war das mit dem Rückstand der deutschen Autoindustrie bei der Elektromobilität? Fragen Sie doch diese Woche einmal einen Mercedeshändler in Singapur, was er von der Strategie seines Konzerns in den letzten Jahren hält. Singapur hat, wie manche kleineren Großstädte in Deutschland, ein Problem mit zu viel Verkehr und zu hoher Luftverschmutzung durch Verbrennungsautos. Die Hersteller hat es nicht interessiert: toll, noch ein paar SUV´s verkauft. Und jetzt? Die staatliche Verkehrsbehörde hat verfügt, dass ab Februar 2018 die Zulassung von neuen PKWs und Motorrädern nicht mehr erlaubt ist. Richtig gelesen, es werden dort keine (!) neuen Fahrzeuge (außer Ersatz für bestehende Fahrzeuge) mehr zugelassen. Wir müssen uns vielleicht daran gewöhnen, dass in anderen Teilen der Welt inzwischen weit konsequenter gehandelt wird als bei uns.
Anfang der Woche saß ein Kleinbauer aus Peru vor dem OLG Hamm. Er fordert Schadensersatz von RWE, weil wegen des Klimawandels mit Hochwasser in seinem Heimatdort zu rechnen ist. Der Vorsitzende Richter hielt den zivilrechtlichen Anspruch des Bauern grundsätzlich für möglich und das Klagebegehren für schlüssig. Liebe Analysten, wenn der Prozess weitergeführt wird und dann auch einmal juristisch belegt wird, dass die Kohleverstromung für Luftschadstoffe und diese für den Klimawandel verantwortlich sind: Nein, das ist keine totale Überraschung.
Jörg Sutter
17.11.2017
Ein Umweltjournalist blickt zurück: 40 Jahre – nicht viel Neues
Herbert Fuehr berichtete jahrzehntelang für die Nürnberger Nachrichten. Nun hat er einige seiner 2.000 Umwelt-Geschichten aus fast 40 Jahren in Buchform herausgebracht. Karikaturen des bekannten Münchner Künstlers Horst Haitzinger aus diesem Zeitraum liefern die optischen Ergänzungen.
„Es hat sich einiges geändert, aber die ehrgeizigen Ziele wurden verfehlt.“ Auf den ersten Blick irritiert Herbert Fuehrs Einordnung der deutschen Umweltpolitik über die letzten 40 Jahre. War da nicht der Atomausstieg, der Kampf gegen das Waldsterben, der Klimabeschluss von Paris?
OK: „Klimaschutz will heute offiziell jeder machen, jede Partei hat eine Ökoabteilung“, gibt Fuehr zu. Doch wenn der 71-jährige „den Dieselskandal, Glyphosat, die Landwirtschaft überhaupt“ erwähnt und Details von damals und heute vergleicht, muss man ihm schon zustimmen: Vieles ist so wie damals. 1975 hat der Journalist aus Erlangen angefangen, über Umwelt, Energie, Klima zu schreiben. Seine ersten Artikel aus den Nürnberger Nachrichten waren nicht mehr aufzufinden, gibt er zu. Der älteste Beitrag im Buch – „Neue Dimension. Harrisburg: Das Versagen der Atombehörde“ - stammt deshalb vom 20. April 1979. Aber der lässt sich 1:1 auf heute übertragen.
Wenn in Dukovany in der Tschechischen Republik oder in Gundremmingen in Bayern ein Atomstörfall bekannt wird, fängt die Beschwichtigungsmaschine von Betreibern und Politik an zu laufen. „… dass jederzeit eine nukleare Katastrophe möglich ist. Nichts macht deutlicher, dass die Kernkraft eine Energiequelle mit höchsten Risiken bleibt“, hat der Redakteur damals geschrieben. Was hat sich also bis heute daran geändert, trotz Tschernobyl, trotz Fukushima oder all der unbekannten Atom-Katastrophen seither? Offensichtlich wenig.
Seit gut fünf Jahren ist Fuehr im Unruhestand. Inzwischen ist er dem Bund Naturschutz (BN) beigetreten, führt sogar die BN-Kreisgruppe Erlangen. BN-Chef Prof. Hubert Weiger war es denn, „der mich dazu gedrängt hat, das Buch zu machen“. Horst Haitzinger sei sofort damit einverstanden, dass seine Karikaturen die Texte ergänzen. Schließlich sind die Nürnberger Nachrichten seit jeher Nutzer der täglichen Haitzinger-Zeichnungen, standen also auch oft neben Fuehr-Texten im Heft.
Das Buch ist ein Beweis, wie schnell die Menschen vergessen. Wer erinnert sich noch an dem Kampf um‘s Dosenpfand? Zur Wiederauffrischung hat der Autor zu jedem Kapitel eine Einführung geschrieben. Ansonsten sind die Texte des Buchs die originalen, wenn auch oft verkürzt aufs Wesentliche. Die Überschrift eines Artikels zum Dosenpfand gab übrigens dem Buch den Titel: Erzwungene Einsichten. Aber ob Atom-„Kernfrage“, Chemie und Müll, Klima oder Verkehr: Überall gab es politisch „erzwungene Einsichten“, nicht Vernunftentscheidungen der Verantwortlichen, meint Fuehr im Rückblick. Den Ausschlag, sich journalistisch mit der Umwelt auseinander zu setzen, gab die Besetzung der Baustelle für das Atomkraftwerk Wyhl in Baden-Württemberg. Die Proteste waren ein wichtiger Grund, warum der Bau der geplanten Reaktoren am Kaiserstuhl zwar begonnen, aber per Gerichtsbeschluss beendet wurde. Doch wer erinnert sich heute noch daran?
Herbert Fuehrs Buch beginnt mit „Zweifel an der Kernkraft“, einem Beitrag von 1979. Kurz nach dem Atomunfall in Harrisburg bewies der Journalist fast schon prophetische Qualitäten, als er schrieb: „Auch ohne Reaktoren gehen die Lichter nicht aus.“ Dabei war die Atomeuphorie damals in Deutschland auf dem Siedepunkt. Es wurde von Millionen Arbeitslosen schwadroniert, sollten nicht noch mehr AKW in Deutschland gebaut werden. Das Gegenteil ist eingetreten: Wie man heute sieht, ist die Arbeitslosenquote am Boden. Trotz nur noch weniger Atommeiler am deutschen Stromnetz. Obwohl auch das nur einer „erzwungenen Einsicht bei Kanzlerin Merkel nach Fukushima“ zu verdanken sei.
Darüber könnte sich Herbert Fuehr dann eigentlich doch ein bisschen freuen. Denn immerhin hat er dieses Deutschland nebst CDU-Kanzlerin auch schon mal als „Hilfsschüler, der Nachhilfe braucht“ gebrandmarkt. Sind engagierte Journalisten wie er möglicherweise etwa doch ganz gute Nachhilfelehrer?
Heinz Wraneschitz
Herbert Fuehr: Erzwungene Einsichten
Eine Chronik zu vier Jahrzehnten Umweltpolitik. Mit Karikaturen von Horst Haitzinger
17.11.2017
Ab 2018 gelten neue Förderbedingungen für Heiztechnik mit Erneuerbaren Energien
Zum Jahreswechsel gibt eine wichtige Änderung beim Antragsweg für das Marktanreizprogramm. Das BMWi vereinheitlicht für alle Antragsteller den Weg zur Förderung: Ab 1.1.2018 müssen alle Eigenheimbesitzer den Antrag auf Zuschuss beim BAFA einreichen, bevor sie einen SHK-Handwerker mit dem Einbau einer effizienten Heizungsanlage beauftragen. Bisher galt das so schon für Unternehmen und Kommunen und meistens, wenn die Heizungsanlage in einem Neubau installiert werden sollte. Ab 2018 gilt: Erst wenn eine Eingangsbestätigung des BAFA für den Antrag vorliegt, kann der Handwerker mit der Installation beauftragt werden. Nachdem die umweltschonende Heizung eingebaut und in Betrieb genommen wurde, reicht der Hausbesitzer in einem zweiten Schritt den Verwendungsnachweis sowie die erforderlichen Rechnungen und Belege beim BAFA ein und erhält den Zuschuss. Vor der Antragsstellung kann der Handwerksbetrieb bereits mit Planungsarbeiten beauftragt werden und diese auch durchführen, ohne den Zuschuss zu gefährden.
Für jene Fälle, in denen ein Handwerksbetrieb noch 2017 von einem Eigenheimbesitzer beauftragt wurde, eine Heizungsanlage einzubauen, diese aber erst 2018 installiert werden kann, gibt es eine Übergangsregelung. Die Antragsteller können den Förderantrag innerhalb von neun Monaten nach der Inbetriebnahme der Heizung stellen, wenn Sie eine entsprechende Erklärung für die Übergangsfrist beim BAFA einreichen. Die Inbetriebnahme der Heizung und die Antragsstellung müssen allerdings vor dem 30. September 2018 erfolgt sein.
Für eine Erdwärmepumpe zur Raumheizung und Warmwasserbereitung liegt der staatliche Zuschuss bei mindestens 4.500 Euro, für Pelletkessel mit Wärmespeicher gibt es mindestens 3.500 Euro und für die Erstinstallation einer Solarthermieanlage, die sowohl die Heizung unterstützt als auch Warmwasser liefert, mindestens 2.000 Euro. Einen Zusatzbonus von 20 Prozent des Förderbetrags plus 600 Euro pauschal gibt es oben drauf, wenn eine veraltete Heizung ausgetauscht und das ganze Heizsystem optimiert wird. Lässt ein Eigenheimbesitzer beispielsweise einen Pelletkessel mit Wärmespeicher im Keller installieren, so bekommt er zum Zuschuss von 3.500 Euro noch weitere 1.300 Euro Zusatzbonus durch das sogenannte "Heizungspaket" ausgezahlt. Das macht 4.800 Euro Zuschuss insgesamt. Für jene effizienten Heizungsanlagen, die bereits mit MAP gefördert wurden und seit drei Jahren in Betrieb sind, erhalten Eigenheimbesitzer außerdem einen Zuschuss von 200 Euro, wenn sie diese vom Handwerker nachjustieren lassen.
Ausführliche Pressemeldung des Bundeswirtschaftsministeriums
Kontakt: www.bafa.de und sowie der BAFA-Hotline 06196 908-1625.
17.11.2017
Batteriespeicher für die Energiewende Zuhause
Am Freitag, den 1. Dezember findet im Rahmen der Messe "Heim & Handwerk" in München von 11 bis 13:20 Uhr in Halle A1, Raum A12, ein Messeforum mit dem Titel "Batteriespeicher für die Energiewende Zuhause" statt. Der Besuch des Messeforums ist kostenfrei. Einer der Referenten der Veranstaltung ist DGS-Vizepräsident Jörg Sutter. Sein Thema: Batteriespeicher im Vergleich - Technologie und Anwendung. Das Forum erläutert wie Solarstromspeicher ausgelegt und eingebunden werden, welche Speichertypen und -systeme es gibt und wie virtuelle Speicher-Lösungen machbar sind. Nutzen sie den Erfahrungsaustausch mit Expertinnen und Experten aus der betrieblichen Praxis und der Wissenschaft.
Stromspeicher gleichen die Zeitunterschiede von Erzeugung und Nutzung des Stroms aus. Wer den vor Ort erzeugten Solarstrom selbst verbraucht, kann den Strombezug aus dem öffentlichen Netz reduzieren und wird damit unabhängiger. Die aktuellen Speicher-Systeme bieten inzwischen hohe Qualitätsstandards, mehr Flexibilität in der Anwendung sowie niedrigere Anschaffungspreise. Für die Energiewende mit Versorgungssicherheit leisten Batteriespeicher heute schon einen wichtigen Beitrag.
11:00: Begrüßung, Roland Gräbel, Leiter Bauzentrum München
Dieter Dohr, Vorsitzender der Geschäftsführung der GHM
11:10: Einsatz von Batteriespeicher für PV und E-Mobilität, ein Gewinn für Geldbeutel und Umwelt
Hans Urban, Dipl.-Ing. Univ., Ingenieurbüro Hans Urban
11:30: Batteriespeicher im Vergleich: Technologie und Anwendung
Jörg Sutter, Dipl.-Phys., Vizepräsident DGS e.V.
12:05: Virtuelle Großspeicher als Zukunftstechnologie, jedes Eigenheim wird zum Kraftwerk
Jens Burggraf, Caterva GmbH
12:30: Rechtliche Rahmenbedingungen für Stationärbatterien
Andreas Gissendorf, Rechtsanwalt, Rödl & Partner GbR
13:00: Redox-Flow-Batterien für stationäre Speicher, Stand und Entwicklungen für die Zukunft
Petra Dotzauer M.Sc., ZAE Bayern, Energiespeicherung
Wer sich bis 24.11.2017 anmeldet, erhält per E-Mail einen Gutschein für eine kostenfreie Gastkarte zum Eintritt auf der Heim+Handwerk. Namentlich Anmeldung erforderlich
Programm und Anmeldung
17.11.2017
Kleiner Medienspiegel
BDI-Studie: Auch Industrie erwartet Wachstum durch Klimaschutz: Die eigentlich erst für eine Veröffentlich im nächsten Jahr geplante Studie des Bundesverbands der Deutschen Industrie überrascht. Das in dieser Form nicht unbedingt zu erwartende Fazit: Die deutsche Wirtschaft würde unter der Einhaltung der bundesdeutschen Klimaziele nicht leiden. Dazu wurden Szenarien mit unterschiedlich ambitionierten Klimaschutzmaßnahmen gerechnet. Das, sicherlich nicht für alle verblüffende Ergebnis, je höher die Absenkung der Treibhausgasemissionen, desto höher das Bruttoinlandsprodukt. Die Untersuchung der Beratungsunternehmen Boston Consulting und Prognos ist die größte je erstellte Energiewende-Studie der deutschen Industrie. Dazu passt auch die Meldung, dass ein großer Teil der deutschen Wirtschaft mehr Umweltschutz fordert. So haben sich 52 Unternehmen und Verbände für eine ambitionierte Klimapolitik in der kommenden Legislaturperiode ausgesprochen. Unter dem Motto „Für Innovationen und Investitionssicherheit“ werben sie für Klimaschutz als zentrale Aufgabe der nächsten Bundesregierung. Es bedürfe in Deutschland einer überzeugenden Umsetzungsstrategie, um international wettbewerbsfähig zu bleiben: Auch Industrie erwartet Wachstum durch Klimaschutz
EU einigt sich auf Reform des Emissionshandels: Die Unterhändler der EU-Institutionen und der Mitgliedstaaten haben eine Reform des Europäischen Emissionshandels (ETS) beschlossen. Auch wenn Umweltaktivisten den Deal kritisieren ist es durchaus positiv, dass die monatelangen, zähen Verhandlungen zwischen den Mitgliedstaaten, dem Europäischen Parlament und der Kommission zu einem Ergebnis geführt haben. Die Reformen im ETS gelten nach 2020. Die Gesamtmenge an Emissionen soll nun um jährlich 2,2 Prozent reduziert werden. Darüber hinaus haben die Verhandler sich darauf geeinigt, dass 57 Prozent der CO2-Zertifikate über Auktionen versteigert werden sollen. Negativ ist allerdings, dass emissionsintensive Industrien weiterhin über den sogenannten einheitlichen, sektorübergreifenden Korrekturfaktor geschützt werden und einen Teil der Verschmutzungsrechte gratis erhalten: EU einigt sich auf Reform des Emissionshandel
Frankreich verschiebt die Energiewende: Frankreich schiebt die geplante Atomwende um bis zu zehn Jahre auf und erst spätestens bis 2035 den Anteil der Nuklearenergie an der Stromversorgung auf 50 Prozent senken. Um das Ziel zu erreichen, müssten voraussichtlich zwischen 17 und 25 Atommeiler abgeschaltet werden. Insgesamt gibt es in Frankreich 58 Reaktoren. Viele gelten als veraltet und pannenanfällig. Noch im Juli hielt der verantwotliche Minister die Ziele für realistisch, das im Sommer 2015 erlassene Energiewende-Gesetz galt jedoch als hochambitioniert. Mit ihm sollte nicht nur der Anteil der Atomenergie bis 2025 auf 50 Prozent reduziert werden, sondern auch die Energieproduktion aus Gas, Kohle und Öl massiv sinken. Gleichzeitig sollten die Erneuerbaren Energien rasant ausgebaut werden: Der Abschied vom Atomstrom wird verschoben
Luftverschmutzung: Singapur erlaubt keine weiteren Autos mehr: Ab Februar kommenden Jahres sollen in Singapur keine weiteren Privat- und Mietwagen mehr zugelassen werden. Lediglich alte Kraftfahrzeuge können durch neue ersetzt werden. Der Schritt ist eine Antwort der Regierung auf die wachsende Bevölkerung und eine zunehmende Landknappheit in dem Stadtstaat. Als Ersatz soll der öffentliche Nahverkehr ausgebaut werden. Die Reaktionen auf die Maßnahme sind gemischt. Gegenwärtig nehmen nach Angaben der Landesverkehrsbehörde (LTA) Straßen zwölf Prozent der gesamten Landfläche Singapurs ein. Singapurs Regierung setzt die Begrenzung der Zahl von Fahrzeugen durch, indem bei jedem Autokauf immer auch eine Berechtigung dazu vorgelegt werden muss. Anbieter von Fahrdiensten begrüßen naturgemäß den Beschluss: Luftverschmutzung: Singapur erlaubt keine weiteren Autos mehr
Pensionsfonds und Investoren setzen auf deutsches Kohle-Aus: Einer der größten institutionellen Investoren Dänemarks, der Pensionsfonds PKA, investiert in deutsche Windparks und interessiert sich jetzt sich auch für deutsche Gaskraftwerke. Aber auch beim weltgrößten Finanzinvestor Blackrock stellt man bei deutschen Anlegern ein steigendes Interesse an umwelt- und sozialverträglicher Unternehmensführung fest: Dänischer Pensionsfonds setzt auf deutsches Kohle-Aus
25 Städte verpflichten sich, bis 2050 emissionsneutral zu werden: Die Bürgermeister von 25 Großstädten mit insgesamt rund 150 Mio. Einwohnern haben sich verpflichtet, bis Ende 2020 ehrgeizigere Klimaschutzpläne zu entwickeln und umzusetzen, um bis 2050 emissionsneutrale und klimaverträgliche Städte zu schaffen. Mit Ihren Klimaschutzplänen wollen die Städte ihre Emissionen in den nächsten zehn Jahren drastisch reduzieren und bis 2050 den Nettoausstoß von Null-Emissionen zu erreichen. Die Städte sind: Austin, Accra, Barcelona, Boston, Buenos Aires, Cape Town, Caracas, Copenhagen, Durban, London, Los Angeles, Melbourne, Mexico City, Milan, New York City, Oslo, Paris, Philadelphia, Portland, Quito, Rio de Janeiro, Salvador, Santiago, Stockholm & Vancouver: 25 Cities Commit to become Emissions Neutral by 2050 to Deliver on their Share of the Paris Agreement
E-Mobilität – Meldungen zu Tesla und Festo: Tesla hat in den USA die bisher größten Supercharger-Schnellladestationen eröffnet. Dort werden wartenden Fahrern besondere Servicedienstleistungen geboten. Wer an einem der 40 Supercharger lädt, kann sich die Wartezeit in einer Lounge mit Außenbereich, Snacks und Getränken vertreiben. Zusätzlich stehen freie WLAN-Hotspots, Toiletten sowie ein Souvenirladen zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es speziell ausgestattete Bereiche für Kinder und Haustiere. Die Nutzung der sieben Tage die Woche rund um die Uhr geöffneten Tesla-Lounge ist exklusiv Kunden des Stromer-Bauers vorbehalten. Inzwischen sind auch Details vom Tesla-Elektro-LKW durchgesickert. Danach soll es ein Klasse 8 Elektro-LKW sein, der mit einer vollen Akkuladung eine Reichweite von 482 bis 724 Kilometern hätte. Damit bliebe die Reichweite deutlich hinter der von Diesel-LKWs zurück. Festo, Hersteller von Steuerungs- und Automatisierungstechnik, konnte seine Umsätze in der Automatisierung der Batteriefertigung in den letzten beiden Jahren jährlich verdoppeln. Festo berät und beliefert große globale Kunden, unter anderem die Renault-Nissan-Allianz und Audi: Tesla eröffnet bisher größte Supercharger-Stationen mit Lounge und Festo verdoppelt Umsätze mit Elektromobilität
Matthias Hüttmann