26.10.2018
Diesel aus Frankfurt
Auch das Verwaltungsgericht Wiesbaden hat sich auf Seiten des Gesundheitsschutzes geschlagen: Die größte hessische Stadt Frankfurt/Main muss zum 1. Februar 2019 ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge einführen, um die Schadstoffe zu reduzieren. Die deutsche Umwelthilfe (DUH) hatet hier gegen das Land Hessen Klage eingereicht und war erfolgreich, ähnlich wie bereits für Hamburg und Stuttgart. Doch in dieser Woche hat sich Bundeskanzlerin Merkel im Rahmen des Wahlkampfes zur Hessenwahl am kommenden Sonntag eingeschaltet. Die Bundespolitik war sich vor Wochen nicht einig: Während Bundesumweltministerin Svenja Schulze Nachrüstungen der Autokonzerne fordert, war Verkehrsminister Andreas Scheuer weiterhin dagegen. "Ich halte es für nicht sinnvoll, im PKW-Sektor Hardware-Nachrüstung zu machen", so Scheuer in einem Statement. Vor einem Jahr hatte Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann bereits betont: "Die Autoindustrie hat gelogen und betrogen. Das steht fest. Es muss das Verursacherprinzip gelten". Er hatte sich damals gegen Fahrverbote ausgesprochen, die er nun wohl umsetzen muss.
Die Frankfurter Umweltdezernentin äußerte sich im Februar im Anschluss an die wichtige Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig dazu und schob den schwarzen Peter an den Bund wegen der Verhinderung der blauen Plakette weiter. Werde die Stadt gesetzlich zu Fahrverborten gezwungen, könne sie sich nicht vorstellen, wie das gehen soll, meinte sie damals. Auch nicht für einzelne Straßen. Da sich die Bundesregierung anscheinend weigert, das einzig sinnvolle Instrument, nämlich die "blaue Plakette" einzuführen - die im Übrigen auch der Deutsche Städtetag befürwortet - werden Ausnahmeregelungen und Einzelfallentscheidungen, die in jeder Stadt möglicherweise anders aussehen, zu chaotischen Situationen bei Kontrollen und Verunsicherung bei den Autohaltern führen, so Ihre Ansicht. Nach dem Urteil des Verwaltungsgerichtes im September hatte die Umweltdezernentin gemeinsam mit dem Verkehrsdezernent von Frankfurt Stellung bezogen: Sie bedauern, dass die bisherigen lokalen Maßnahmen nicht stärker gewürdigt wurden und kündige an, mit dem Land Hessen gemeinsam einen Weg finden zu müssen, wie damit umzugehen ist. Stadtrat Oesterling ergänzte und verwies in diesem Zusammenhang nochmal auf die Bedeutung des öffentlichen Nahverkehrs für die Luftreinhaltung in Frankfurt: "Bereits jetzt werden im Stadtgebiet etwa Dreiviertel der Personenkilometer elektrisch zurückgelegt: mit U-Bahn und Straßenbahn."
Im Rahmen des aktuellen Wahlkampfes - in Hessen wird am Sonntag der Landtag neu gewählt - hat nun Angela Merkel in Aussicht gestellt, Bundesgesetze zu ändern, um Fahrverbote abzuwenden. Merkel schaltete sich ein, denn das angeordnete Fahrverbot für Frankfurt gilt als sensibles Wahlkampfthema gerade für Zehntausende Pendler und Diesel-Besitzer im Großraum Frankfurt. An den EU-Stickoxyd-Grenzwerten soll dabei nicht gerüttelt werden, aber in Städten, in denen die Grenzwerte nur geringfügig überschritten werden, sollen Fahrverbote gesetzlich "nicht verhältnismäßig" werden. Der EU-Grenzwert liegt bei 40 Mikrogramm, der Jahresmittelwert von Stickstoffdioxiden in Frankfurt lag im vergangenen Jahr bei 47 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft.
Ungeschickt nur, dass der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier in einem Schreiben an die Bundesregierung am 10. Oktober sich selbst aus dieser Kategorisierung herauskatapultiert hat, indem er explizit anmerkte, dass in Frankfurt an einigen Plätzen auch Werte über 50 Mikrogramm erreicht werden (Börneplatz 2017: 54 Mikrogramm/m3). Es wollte damit darauf hinwirken, dass Frankfurt wie andere Städte in den "Genuss" des "großen" Diesel-Aktionspaketes (mit Hardware-Nachrüstungen) kommt, welches Anfang Oktober von der Bundesregierung vorgestellt wurde. Städte zwischen 40 und 50 Mikrogramm sollten laut Regierung nur ein eingeschränktes Maßnahmenpaket erhalten. Am Sonntag wird sich zeigen, ob diese nun angekündigte Gesetzesänderung beim Wähler ankommt. Verschiedene Umweltverbände, Pressekommentare und politische Gegner hatten jedenfalls keinerlei Verständnis dafür.
26.10.2018
SONNENENERGIE 3|18: Blendend schöne Solaranlagen überall
Belästigungen durch Reflexion nehmen zu: Ursachen und Folgen: Jdes PV-Modul reflektiert einfallendes Licht. Manche mehr manche weniger. Unterscheiden lassen sich nur die Reflexionseigenschaften. Was zuerst merkwürdig klingt, lässt sich durch das Abdeckglas erklären, welches ähnlich wie eine Fensterscheibe, bei flachen Einfallswinkel so stark reflektiert, dass es zu Blendung betroffener Personen kommen kann. Daher können, ausgehend von PV- oder Thermie-Belästigungen durch Reflexion nehmen zu: Ursachen und Folgen: Jdes PV-Modul reflektiert einfallendes Licht. Manche mehr manche weniger. Unterscheiden lassen sich nur die Reflexionseigenschaften. Was zuerst merkwürdig klingt, lässt sich durch das Abdeckglas erklären, welches ähnlich wie eine Fensterscheibe, bei flachen Einfallswinkel so stark reflektiert, dass es zu Blendung betroffener Personen kommen kann. Daher können, ausgehend von PV- oder Thermie-Anlagen, egal welcher Größe, Reflexionsemissionen entstehen, die die Umwelt beeinflussen. Entscheidend ist dabei die Intensität der Sonne und der Sonnenstand, bzw. der Einfallswinkel auf die Module, sowie die Reflexionseigenschaften des Abdeckglases. Als Folgen dieser Reflexion können Belästigungen von Anreinern oder im schlimmsten Fall gefährliche Situationen im Straßen-, Bahn- oder Luftverkehr entstehen.
Ein neues Thema nach fast 20 Jahren intensivem PV-Ausbau?
Seit etwa 3 Jahren vernehmen wir beim DGS Landesverband Berlin-Brandenburg eine stetig wachsende Nachfrage an angeforderten "Fachgutachten zur Bewertung der Reflexionssituation von PV-Anlagen"; kurz "Blendgutachten". Damit das auf den ersten Blick vielleicht nicht ganz offensichtliche Thema "Reflexion an PV-Modulen" in die Öffentlichkeit gelangte, musste wohl eine gewisse Zeit vergehen. Denn da der Großteil der Anlagen als nicht störend empfunden wird, mussten erst viele Anlagen umgesetzt werden, um eine kleine Anzahl an streitbaren Konstellationen zu erhalten. Es mussten mehr als 10 Jahre vergehen, bis dieses Thema die heutige Relevanz erreicht hat. Neben den Kosten dauert ein Verfahren vor Gericht seine Zeit, was mitunter ein Projekt in Frage stellen kann. Mittlerweile werden die ersten Streitfälle vor Gericht verhandelt. Aber auch viele Genehmigungsbehörden fordern mittlerweile ein solches Gutachten. Und nicht selten wird die DGS von überraschten Projektierern kontaktiert, die auf die schnelle ein "Blendgutachten" benötigen. Unabhängig von ihrer Größe muss jede PV-Anlag die Emissionsrichtwerte einhalten. So kommt es vermehrt bei kleinen, nicht genehmigungsbedürftigen Anlagen, zu Streitfällen.
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26.10.2018
Digitaler Zwilling und Enabler: Ein kurzer Einblick in die FVEE Jahrestagung 2018
Unter dem Motto „Die Energiewende – smart und digital“ präsentierten die Mitgliedsinstitute des ForschungsVerbund Erneuerbare Energien (FVEE) auf ihrer Jahrestagung am 17. und 18. Oktober im Umweltforum Berlin ihre aktuellen Forschung zur Digitalisierung im Energiesektor. Der Start in die Tagung war wie immer dem BMBF und BMWI mit einem Einblick in die politischen Rahmenbedingungen vorbehalten. 1,3 Mrd. Euro jährlich ist das Budget, das hinter dem frisch veröffentlichten siebten Energieforschungsprogramm steht. Neben allgemein zu erwartenden Themen wie Effizienz und Erneuerbaren Energien liegt ein Schwerpunkt des Programms auf so genannten „Reallaboren“. Damit soll ein beschleunigter Transfer von Innovationen in die Praxis erreicht werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Digitalisierung. Damit hat der FVEE mit dem Tagungsthema ganz aktuell ins Schwarze getroffen.
Digitalisierung spielt eine besondere Rolle in der Transformation des Energiesystems. Wie auf der Tagung mehrfach betont wurde, wird es bei zukünftig bis zu 18 Mio. Einzelanlagen (im Vergleich zu ca. 300 Kraftwerken im „alten“ System) mit den herkömmlichen Kommunikationsmethoden zwischen den Betreibern nicht mehr funktionieren. Die Digitalisierung mit ihren Möglichkeiten für Information und Kommunikation wird für die Regelung, Steuerung, Überwachung von Anlagen und für die Prognose der Einspeisung aus den fluktuierenden Erneuerbaren Energien Sonne und Wind benötigt. Dafür wird eine informationstechnische Erschließung des gesamten Energiesystems (bis zum Verbraucher) anvisiert.
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26.10.2018
Ladetechnik-Vorstellungen auf der eMove
In der vergangenen Woche fand auf dem Messegelände in München die Mobilitätsveranstaltung eMove360 statt. Das Spektrum der Messe umfasst die Bereiche Elektromobilität sowie vernetztes und autonomes Fahren. Wer hier eine Vielzahl von Elektrofahrzeugen erwartet hatte, wurde enttäuscht. Als bekannte große Fahrzeughersteller hatten nur Tesla und e.Go größere Stände, andere Hersteller fehlten. Auch die namhaften Zulieferer der Automobiltechnik waren nicht vertreten. Dafür einige Neuigkeiten – auch im Rahmen des eMove-Awards, die als gute Ideen Erfolg versprechen.
So entwickelt die Firma Easelink aus Graz derzeit einen Ladebalg, der von den E-Auto-Herstellern im Unterboden der Fahrzeuge eingebaut werden soll. Auf dem Garagenboden wird die dazugehörige Ladeplatte fest verschraubt und angeschlossen. Wird das Fahrzeug in der Garage abgestellt, senkt sich der Kabelbalg auf die Platte und es kann direkt mit bis zu 22 kW AC steckerlos geladen werden (Bild1). Ziel von Easelink ist es, im Jahr 2021 in Serie zu gehen. Gegenüber dem induktiven Laden kann hier eine deutlich höhere Ladeleistung realisiert werden.
Die Firma Intech aus Garching bei München stellte einen umgerüsteten klassischen Linienbus der Stadtwerke Landshut vor, der unter der Markenbezeichnung Etrofit vom Dieselbus auf Elektroantrieb umgerüstet wurde. Beim Umbau werden Motor, Getriebe und Hinterachse ausgebaut und durch eine Antriebsachse mit Elektromotor ersetzt. Batterien sowie neue Heiz- und Klimatechnik werden auf dem Dach angebracht. Nachdem derzeit nur wenige Elektrobusse von den großen Herstellern lieferbar sind, schafft diese Umrüstung für Kommunen die Chance, trotzdem eine rasche Umrüstung des öffentlichen Nahverkehrs zu erreichen.
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26.10.2018
Solar-Millennium-Gründer unterliegt gegen Süddeutsche Zeitung
„Klage abgewiesen!“ Eindeutig fiel das Endurteil aus, das die Vorsitzende Richterin Monika Bieber von der 11. Zivilkammer am Landgericht Nürnberg-Fürth verkündete. Damit muss Hannes Kuhn voraussichtlich auf jene 78 Mio. Euro verzichten, die er als Schadenersatz von der Süddeutschen Zeitung (SZ) und zwei ihrer Journalisten eingeklagt hatte. Kuhn hette einen SZ-Bericht vom 25. Juli 2013 dafür verantwortlich gemacht, dass er Anteile der sich zumindest im Strudeln befindlichen Solar Millennium AG nicht an Schweizer Investoren hatte verkaufen können. In der Urteilsbegründung stellte nun die Kammer vor allem klar: Sie habe keinen kausalen Zusammenhang zwischen dem SZ-Artikel und dem Absprung des Investors von den Kaufabsichten erkennen können.
Während SZ-Redakteur Uwe Ritzer und sein Anwalt Martin Schippan der Urteilsverkündung beiwohnten, war die Partei des Klägers Kuhn nicht anwesend. Trotzdem hat der Unternehmer nun einen Monat Zeit, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Wie zu hören war, dürfte Kuhn allein das Verfahren in der ersten Instanz am Landgericht über 700.000 Euro gekostet haben: Neben Gerichtsgebühren von 329.000 Euro dürften beide anwaltschaftliche Vertretungen jeweils Rechnungen von gut 200.000 Euro stellen, so die Rechtsanwaltsgebührenordnung. Das Gericht jedenfalls lud dem Kläger Kuhn die gesamten Verfahrenskosten auf. Vor allem „einen Versuch der Einschüchterung von kritischen Journalisten“ vermutet SZ-Anwalt Schippan hinter Hannes Kuhns Vorgehen. Der jedenfalls hatte weder die Hinweise der Richterin in der Güteverhandlung noch nach der Befragung zweier Schweizer Zeugen genutzt, die Klage zurückzuziehen.
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26.10.2018
Kleiner Medienspiegel
Zulieferer der Nutzfahrzeugindustrie deckt erstmals Grundlast eines Werkes mit Solarstrom: Die BPW Gruppe produziert am Stammwerk seit vergangenem Jahr komplett CO2-neutral. BPW deckt die Grundlast eines seiner Werke erstmals mit Sonnenenergie. Das Engagement des Familienunternehmens ist breit angelegt und reicht von ressourcenschonenden Produkten über den Umwelt- und Naturschutz bis zur politischen Bildung. Auf dem Dach des BPW-Werks in Wiehl-Brüchermühle produzieren seit Januar diesen Jahres 1.320 Solarmodule auf 2.200 Quadratmetern Strom, der rechnerisch die elektrische Grundlast des Bremsenwerkes abdeckt. Damit wächst die Solarstromproduktion auf insgesamt 5.300 Quadratmeter und durchschnittlich 750.000 kWh pro Jahr. Den darüber hinausgehenden Strombedarf deckt das Unternehmen seit Sommer 2017 aus zertifizierten erneuerbaren Quellen – das Stammwerk in Wiehl ist seither komplett CO2-neutral: http://newsroom.bpw.de/pressreleases/bpw-deckt-erstmals-grundlast-eines-werkes-mit-solarstrom-neuer-nachhaltigkeitsbericht-jetzt-online-2779812
40 Jahre Blauer Engel: Das Umweltzeichen der Bundesregierung feiert Geburtstag. Seit 1978 setzt er unabhängig von wirtschaftlichen Interessen anspruchsvolle Umweltkriterien für Produkte und Dienstleistungen. Die Idee damals: ein verlässliches Gütezeichen zu schaffen, das eine klare Orientierung beim umweltfreundlichen Einkauf gibt. Heute zählt es zu den bekanntesten Labeln, mehr als 12.000 Produkte tragen den Blauen Engel, vom Staubsauger bis zum Smartphone. Bald soll es auch einen Blauen Engel für klimafreundliche Logistikdienste und Mehrwegbechersysteme geben. Zudem werden erstmals zwei Textilprodukte das Umweltzeichen tragen. 1978 startete der Blaue Engel als erstes Umweltzeichen weltweit mit sechs Produktgruppen, darunter FCKW-freie Spraydosen, leise Rasenmäher und Mehrwegflaschen. 2018 tragen mehr als 12.000 Produkte von 1.600 Unternehmen den Blauen Engel. Derzeit sind Drucker, emissionsarme Innenwandfarben, schadstoffarme Lacke, Bodenbeläge, Möbel und Recyclingpapier die stärksten Produktgruppen. Neben sozialen Standards und einer engen Vernetzung mit internationalen Umweltzeichen setzt der Blaue Engel zukünftig einen weiteren Schwerpunkt auf die Digitalisierung und zertifiziert mit den großen Rechenzentren neben Laptops, Smartphones und Routern auch die dahinterliegende Infrastruktur. In Planung sind zudem Umweltzeichen für Server und ressourceneffiziente Software: https://www.blauer-engel.de/sites/default/files/publication/uba-40jahreblauerengel-publikation-de-web-bf.pdf
Neuartiges Recycling von Bauschutt: Im Projekt »BauCycle« haben es sich die Fraunhofer-Institute für Bauphysik IBP, für Materialfluss und Logistik IML, für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT und für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB zur Aufgabe gemacht, den Bauschutt wieder aufzubereiten, aus dem mineralischen Gemisch einen nachhaltigen Wertstoff zu generieren und Anwendungsmöglichkeiten für den Hochbau aufzuzeigen. Ziel ist es, Partikel mineralischer Bauabfälle wiederzuverwerten, die kleiner als zwei Millimeter sind. Das Recyclingkonzept für feinkörniges Material aus dem Baubereich lässt sich auch auf andere Branchen übertragen, die mit ähnlichen Feinfraktionen arbeiten. Diese fallen in vielen mechanischen Aufbereitungsanlagen an, etwa beim Recyling von Glas oder in der Bergbauindustrie: https://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2018/oktober/neuartiges-recycling-von-bauschutt.html
Neuer Zellverbinder erhöht die Modulleistung: Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE und Heraeus erforschen und optimieren neuartige, selektiv beschichtete Zellverbinder in einem gemeinsamen Forschungsprojekt. Der SCRTM-Zellverbinder (Selectively Coated Ribbon) erzielt einen Leistungsgewinn von durchschnittlich 1,9 W bei herkömmlichen Solarmodulen mit 60 Zellen. Der Verbinder lässt sich ohne Anlagenmodifikation und ohne zusätzliche Kosten in der industriellen PV-Modulfertigung einsetzen. Das Fraunhofer ISE hat Module mit dem SCR-Verbinder in seinem akkreditierten TestLab PV Modules erfolgreich geprüft. Heraeus und Ulbrich entwickelten einen Prozess für die Herstellung des effizienten Zellverbinders und stellten das neue Produkt im September 2018 auf der EU PVSEC in Brüssel dem Fachpublikum vor: https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/presseinformationen/2018/neuer-zellverbinder-erhoeht-modulleistung.html
BSI kündigt Rollout für Ende Januar 2019 an: Im Dezember soll das erste Smart-Meter-Gateway zertifiziert sein, die Markterklärung am 31. Januar 2019 folgen. Laut Dennis Laupichler, dem Referatsleiter für Cybersicherheit beim Bundesamt BSI, geht man davon aus, dass im Dezember die ersten Zertifizierungen abgeschlossen sein werden. Laut Laupichler ist das BSI auf der Zielgraden, es werden derzeit noch die letzten Schwachstellen-Analysen und Penetrationstests der Gateways durchführt. Dass Netzbetreiber möglichst schnell auch Daten aus den Gateways nutzen wollen, die noch nicht Teil der Zertifizierung sind, ist beim BSI indes angekommen. Eine Task Force habe sich gebildet. Womöglich sei bereits ein Software-Update für die Geräte der Generation 1 möglich, sagte Laupichler auf Nachfrage eines großen Verteilnetzbetreibers: https://www.energate-messenger.de/news/187056/bsi-kuendigt-rollout-fuer-ende-januar-2019-an
Fortschreibung des GebäudeEnergieGesetzes: Die zuständigen Bundesministerien bereiten einen neuen Entwurf für das GebäudeEnergieGesetz (GEG) vor. Der erste Referentenentwurf blieb 2017 bekanntlich auf dem Parlamentarischen Weg "stecken". Inzwischen ist im Juli dieses Jahres auch die neue EU-Gebäuderichtlinie in Kraft getreten und setzt neue Energie-Standards bis 2030. Thomas Bareiß, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, berichtet hier zur aktuellen GEG-Fortschreibung: http://www.enev-online.eu/geg_news/181024_Thomas_Barreiss_BMWi_Fortschreibung_GEG.pdf
Kombinierter Energiespeicher als Schlüsseltechnologie: Ein an der TU Graz entwickeltes System nutzt Wasser als elektrisches und thermisches Speichermedium. Der Energiespeicher soll den Ausbau emissionsneutraler Kraftwerke vorantreiben und 90 Prozent unseres Energiebedarfs decken. Die Idee ist simpel: Das Team um Franz Georg Pikl, Doktorand am Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der TU Graz, kombiniert die bewährten Vorteile der Pumpspeichertechnologie und der thermischen Energiespeicherung mit dem Energieträger Wasser und führt sie in einem „Heißwasser-Pumpspeicherkraftwerk“ zusammen. Dieses neue System speichert und liefert bedarfsgerecht Elektrizität, Wärme- und Kälteenergie. Technische und energiewirtschaftliche Machbarkeitsstudien attestieren diesem hybriden Speicherkonzept eine hohe Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Mit dieser entwickelten Energiespeicherzentrale kann eine Vielzahl von erneuerbaren Energieträgern über netzgebundene Energieinfrastruktur gebündelt werden, um den Herausforderungen der Energiewirtschaft gerecht zu werden. Beim Kongress der International Commission on Large Dams mit 78 vertretenen Ländern, ICOLD 2018, in Wien wurde dieses Forschungsprojekt mit dem internationalen Innovationspreis ausgezeichnet: https://idw-online.de/en/news704503
Matthias Hüttmann