31.08.2018
Erdgas ist klimaschädlicher als Kohle
Es ist eine groteske Situation. In der Wissenschaft geht man seit Jahren mehrheitlich davon aus, dass Erdgas alles andere als klimafreundlich ist, während bei Politik und Energieunternehmen das Mantra vom idealen Partner für die Erneuerbaren Energie und von der harmlosen Brückentechnologie gepflegt wird. Und genau dies wird von einer Mehrheit in der Energiewendecommunity überglücklich aufgenommen und aktiv weitergetragen. Warum? Es scheint einen Konflikt zu entschärfen, der vielen Solarfreunden unangenehmen ist. Erneuerbare Wärmetechnologien konnten nie soweit durchgesetzt werden wie Photovoltaik oder die Windkraft. Zum Narrativ gehört seit den Zeiten der Rot-Grünen Koalition, in denen das EEG durchgesetzt wurde, solare Wärme seit technisch nicht so weit entwickelt. Man müsse deswegen andere Wege gehen. Tatsache ist, ein dem EEG vergleichbares Gesetz zur Durchsetzung solarer Wärme konnte nicht mehr entwickelt werden. Die Rot-Grüne Koalition zerbrach vorher. Stattdessen wurde die Philosophie vom Energiesparen und von der Energieeffizienz kultiviert. So ist die Gegensätzlichkeit zu verstehen, die EEG und EnEV bis heute prägt. Expansives Wachstum auf der einen Seite und Einsparung auf der anderen, der Wärmeseite. Aufgefallen ist das wenigen.
Genau in diesen Widerspruch stößt die Theorie vom Erdgas als Brückentechnologie, die allerdings nur dann einleuchtend erscheint, wenn sie als klimaverträglich verkauft werden kann. Deutlich wird das, wenn selbst Energieunternehmen wie Shell, Gazprom, Wintershall oder Statoil sich regel mäßig als Klimaschützer inszenieren, wenn sie auf ihr Geschäft verweisen, die Welt mit Erdgas zu versorgen. Aber genau das ist ein groß inszenierter Schwindel. Bereits 2014 kritisierte ein US Professor von der Cornell University im Bundesstaat New York, Robert Howarth, die These vom sauberen Energieträger. Seine These war schon damals, wer neben dem Treibhausgas CO2 auf Methan schaue, der verstehe, dass Erdgas ein größerer Treiber für die Erderwärmung sei als Kohle und Erdöl. Er leitete sie aus seinen Arbeiten für aus Schiefer- und Sandstein per Fracking gewonnenes Erdgas ab, die er schon im Jahr 2011 veröffentlicht hatte. Damals allerdings, so gab auch Howarth zu, fehlten verlässliche Datensätze für konventionelles Erdgas.
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31.08.2018
Schwerpunkt Solarisierung im Wärmebereich
Der Sommer mit seinen außergewöhnlichen Wetterlagen scheint noch längst nicht vorüber, da gehen die Gedanken schon wieder in Richtung der kälteren Jahreszeit. Damit ist weniger das farbenfrohe Bild des Herbstes oder der Traum von schneebedeckten Landschaften gemeint, sondern das Thema solares Heizen und Solarisierung im Gebäudebereich. Das kommt daher, weil die DGS auf der letzten Delegiertenversammlung im Mai 2018 beschlossen hat, sich schwerpunktmäßig mit Solarisierung bei der Wärme zu befassen. Manche benutzen dafür den Begriff Wärmewende, andere machen sich explizit Gedanken darüber, wie der Wärmesektor besser mit dem Stromsektor, der weiter in der Solarisierung vorangeschritten ist, verbunden werden könnte.
An dieser Stelle möchten wir betonen, dass der Begriff der Sektorenkopplung hier bewusst nicht verwendet werden soll, da er uns als inhaltsleere Hülse erscheint. Ohne nähere Bestimmung, wer oder was verkoppelt werden soll, bleibt dies eine dieser modernen Worthülsen, die lediglich darüber Auskunft geben, wie wenig der Benutzer darüber nachgedacht hat. Einzelne Sektoren der Industriegesellschaft waren schon immer verkoppelt. Früher war dies weniger technisch gemeint, sondern hatte etwas mit den dahinterstehenden Interessen zu tun. So sind Mineralölwirtschaft und die Automobilbranche schon immer eng verkoppelt, schließlich kann einer ohne den anderen nicht. Jedenfalls bis heute. Das gilt auch für die Heizungsbauer und die Erdgasbranche, eine Sektorenkopplung mit jungen Wurzeln. Wie sehr der aufs Technische reduzierte Begriff der Sektorenkopplung der Vernebelung der dahinter stehenden Interessen dient, wird schnell klar, sobald man die Frage nach den handelnden Industrien und Ländern aufwirft. Eine rein technische Sektorenkopplung ist eine Chimäre und Opium fürs Volk, sonst nichts.
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31.08.2018
Neue EU-Richtlinien sorgen für Irritationen: Einzelabrechnung nicht überall nötig
Der Anruf eines Fernwärme-Fachmanns hat das Redaktionsteam aufgeschreckt: In den neuen Richtlinien der EU-Kommission für Energieeffizienz werde einiges bürokratisch überreguliert. „Stellt Euch vor, bei Studentenwohnheimen oder in Hospizen müssen künftig Verbräuche pro Zimmer abgerechnet werden.“ Bisher sind in vielen Fällen Komplett-Monatsmieten für solche Räume üblich, also Pauschalen inklusive Strom und Wärme. Die Brüsseler Behörden haben zwei Erneuerungsverfahren bestehender Regeln auf den Weg gebracht. Zum einen die „Energieeffizienz-Richtlinie der EU“, kurz EED. Die gibt es aber schon seit 2012. In Deutschland gilt seit 15. April 2015 das „Gesetz zur Teilumsetzung der europäischen Energieeffizienzrichtlinie Art. 8 Abs. 4 EED“: Das verpflichtet große Unternehmen zur Durchführung regelmäßiger Energieaudits. Über den Rest der EED ist nichts wirklich Erhellendes zu finden. Auch nicht hier auf Regierungsseiten.Lesen Sie hier weiter
31.08.2018
Der Mensch, der Kohlenstoff und die große Hitze
Der Klimawandel ist allgegenwärtig. Heute stellen wir Ihnen zwei sehr interessante Internetseiten vor. Dabei geht es zum einen um Wissensvermittlung, zum anderen um Visualisierung. Deshalb ist es wichtig mehr über Fakten und Hintergründen zu erfahren. Diese zwei Beispiele können hier durchaus hilfreich sein. Auch wenn die Informationen in englischer Sprache verfasst wurden, sind sie gut verständlich und lesenswert.
Auf den Seiten des „Global Carbon Atlas“, einer Plattform zur Erforschung und Visualisierung der aktuellsten Daten über Kohlenstoffflüsse, wird gezeigt, wie durch menschliche Aktivitäten und natürliche Prozesse CO2 in die Atmosphäre gelangt und welche Auswirkungen der vom Menschen veränderte Kohlenstoffkreislauf auf den Klimawandel hat. In der „Carbon Story“ wurde die Geschichte und mögliche zukünftige Beziehung zwischen Kohlenstoffemissionen und menschlicher Entwicklung pädagogisch aufgearbeitet. Die Website ist für die breite Öffentlichkeit gedacht. Die Daten basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, aktuellen Messungen und Beobachtungen und wissenschaftlichen Modellierungen des Klimawandels. Der kurze Rundgang durch unsere Kohlenstoffgeschichte blickt zurück und zeigt den menschlichen Fortschritt unseren Einflusses auf den Kohlenstoff in der Atmosphäre. Ebenso kann man entdecken wann, wo und von wem heute Kohlenstoffdioxid emittiert wird und wie die Zukunft aussehen könnte: Begeben Sie sich auf die Reise
Die andere Empfehlung stammt von der Website "science alert". Dort finden sich sieben sehr aussagekräftige und informative Karten und Diagramme, die dabei helfen die Hitze dieses Sommers zu verstehen und sie in historische Perspektive zu setzen. Sehr beeindruckend ist eine animierte Karte, die zeigt, wie viele Orte auf dem Planeten unter außergewöhnlich heißem Wetter zu leiden hatten. Dabei wird deutlich, dass nur wenige Gebiete von der Hitze, die sich über den ganzen Planeten ausbreitete, unberührt blieben. Auch waren einige Gebiete, wie der Westen der Vereinigten Staaten, Japan und Skandinavien, wiederholt betroffen. Die 7 Grafiken und Animationen zeigen eindrücklich, dass zahlreiche Orte auf allen Kontinenten nördlich des Äquators das jeweils heißeste Wetter in der Geschichte erlebt haben: Die animierte Karte finden Sie direkt auf dieser Seite
Matthias Hüttmann
31.08.2018
SONNENENERGIE 3|18: Ab morgen auch als Printausgabe
Wie immer war die aktuelle Digitalausgabe der SONNENENERGIE noch vor Erscherscheinen der gedruckten Version erhältlich. Abonnenten der Online-Ausgabe können die digitale Version Deutschlands ältester Fachzeitschrift für Erneuerbarer Energien, Energieeffizienz und Energiewendeist bereits seit letzten Montag lesen. Die SONNENENERGIEdigital ist mit allen gängigen Systemen kompatibel und somit plattformübergreifend nutzbar, Sie können sie überall komfortabel lesen: Ob mit dem Browser am PC und Mac, auf dem Laptop, auf Ihrem Smartphone, dem Tablet-PC oder auch mit dem iPad. So haben Sie die SONNENENERGIE immer bei sich, ob zu hause oder unterwegs.
Zum Inhalt: Die Ausgabe 3|18 beschäftigt sich mit dem Verbrauch fossilen Brennstoffs, der abschreckenden FAQ des VDE|FNN zu Stecker-Solar-Geräten, einem Buch (von dem Donald Trump nicht will, dass du es liest), Braunkohle, solarem Bauen, dem Märchen von den fehlenden Flächen für große Solartherme-Anlagen, der Vermeidung der Stilllegung funktionierender PV-Anlagen nach 2021, Smart Metern, dem Risiko der Anlagenzusammenfassung, Belästigungen durch Reflexion von Solaranlagen, Gemeinwohl-Ökonomie, Deutscher Holzvergasertechnik und konsequentem Energiemanagement. Das ist nur ein Ausschnitt, das Inhaltsverzeichnis können Sie hier einsehen. Die SONNENENERGIE bietet wie gewohnt Artikel aus dem gesamten Spektrum rund um das Thema Erneuerbare Energien und Energiewende. Vertreten sind alle Aspekte: Politik, Wirtschaft und Technik. Sie sehen, die SONNENENERGIE bietet auch diesmal Artikel aus dem gesamten Spektrum rund um alle die Erneuerbaren tangierenden Aspekte: Politik, Wirtschaft und Technik. Hier können Sie die gedruckte wie auch die digitale SONNENENERGIE abonnieren. Hier finden Sie die Übersicht aller bislang erschienenen Ausgaben, zwei davon sind freigeschaltete Schnupperversionen, die Sie auch ohne Abo lesen können. Die digitale SONNENENERGIE ist selbsterklärend, wir haben zu Ihrer Erleichterung trotzdem ein kleines Benutzerhandbuch erstellt, dass Ihnen das Lesen leichter machen wird.
Für DGS-Mitglieder ist die digitale SONNENENERGIE kostenlos, für alle anderen gibt es das Jahresabo zum Preis von 39 €. Um als DGS-Mitglied oder auch als Abonnent die digitale SONNENENERGIE regelmäßig lesen zu können füllen Sie einfach das Formular auf dieser Seite aus. Aber auch Nichtmitglieder können die SONNENENERGIE, in gedruckter oder digitaler Form, abonnieren. Nachfolgend finden Sie einen Link zum Bestellformular für das Abo der digitalen SONNENENERGIE. Die gedruckte SONNENENERGIE können Sie hier abonnieren. Beide Abos, gedruckt oder digital, gibt es im Jahresabo für 39 €. Das ermäßigte Abo für BdE-Mitglieder, Rentner, Studierende, Schüler, Behinderte, Arbeitslose erhalten Sie für 35 € im Jahr. Im Bahnhofs- und Flughafenbuchhandel ist das Einzelheft zum Preis von 9,75 € erhältlich. DGS-Mitglieder können die SONNENENERGIE in beiden Varianten lesen.
31.08.2018
Neues Wissensportal für solare Wärmenetze
Unter der Adresse www.solare-waermenetze.de stellt das Steinbeis Forschungsinstitut Solites ein völlig neu gestaltetes Informationsangebot zu solarthermisch unterstützten Wärmenetzen zur Verfügung. Highlight auf der Internetplattform ist ein neues Wissensportal – eine Datenbank voller Know-how zu diesem Thema.
„Wir machen hier geballtes Wissen und zahlreiche Veröffentlichungen zu solaren Wärmenetzen zugänglich, die wir zusammen mit nationalen und internationalen Partnern in über zwei Jahrzehnten erarbeitet haben”, sagt Thomas Pauschinger, der in der Solites-Geschäftsleitung die Bereiche Marktbereitung und Kommunikation verantwortet. Das Spektrum des Wissensportals reicht von Informationsbroschüren und wissenschaftlichen Publikationen über das kostenfreie ScenoCalc-Auslegungstool für große Solarthermiefelder bis hin zu harten Technik-Fakten für Profis. Alle Inhalte sind nicht nur über die Volltextsuche erreichbar, sondern wurden auch gründlich verschlagwortet und kategorisiert.Die neugestaltete Internetseite ist ein internationales und mehrsprachiges Projekt, an dem unter Federführung von Solites rund 25 Partner aus 13 verschiedenen Ländern beteiligt waren. Hervorgegangen ist sie aus dem Portal www.solar-district-heating.eu, das sich seit zehn Jahren für Wissenschaft, Fernwärme- und Solarbranche zur zentralen Anlaufstelle zum Thema solare Wärmenetze entwickelt hat. Im letzten Jahr verzeichnete die Seite mit 75.000 Zugriffen einen Höchststand.
„Der Besucherrekord ist aber auch ein weiterer Beleg dafür, dass unser Thema stark im Kommen ist”, meint Pauschinger: „Die endlich steigende Aufmerksamkeit für die Wärmewende, diesen bislang sträflich vernachlässigten Teil der Energiewende, lenkt den Fokus jetzt auf den Einsatz von Solarthermie in Wärmenetzen. Solarwärme ist im großen Maßstab kostengünstig, flächeneffizient und technisch ausgereift. Deshalb ist große Solarthermie zentraler Bestandteil fast aller wissenschaftlich fundierten Lösungsansätze für die Energiewende.”
Mit dem Relaunch ist das Portal unter dem Zugang www.solare-waermenetze.de jetzt nicht mehr nur für Desktop-Computer optimiert, sondern auch auf jeder Art von mobilem Endgerät leicht nutzbar. Gerade weil es sich mit Hilfe von diversen Förderungen über 10 Jahre kontinuierlich entwickeln konnte, ist es heute eine Fundgrube nicht nur für Doktoranden und Masteranden, sondern beispielsweise auch für Stadtwerke, Wohnungswirtschaft, Kommunalvertreter und Bürgerenergiegenossenschaften. „Wir sind froh, dass dieser innovative evolutionäre Ansatz von den verschiedenen Fördermittelgebern auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene unterstützt wird”, sagt Pauschinger.
Das Portal www.solar-district-heating.eu (www.solare-waermenetze.de) wurde durch Beiträge und Mittel aus den Fördervorhaben SDHp2m (Programm Horizon 2020 der Europäischen Kommission), Solnet 4.0 (Förderinitiative EnEff.Gebäude.2050 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie) und SolnetBW II (Förderprogramm Trafo BW des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg) ermöglicht.
23.08.2018
DGS-Veranstaltungen September-Novenber
Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie ist regional aktiv. Auf lokaler Ebene wird diese Interessensvertretung durch 36 Sektionen und neun Landesverbände wahrgenommen. Unsere Mitglieder sind Experten in den jeweiligen Fachgebiete und kommen aus allen Disziplinen und Fachbereichen.
Diese führen permanent eine Vielzahl von Veranstaltungen und Projekte durch. In der aktuellen Ausgabe der SONNENENERGIE haben wir exemplarisch einige Veranstaltungen aufgeführt, diese finden in der Bundesrepublik verteilt, z.B. in Berlin, Münster, Nürnberg, Weimar oder Kassel statt. Vom Veranstaltungstyp handelt es sich dabei um Seminare, Schulungen, Vorträge, Exkursionen und vieles mehr.
Hier geht es zur Veranstaltungsübersicht aus der SONNENENERGIE
DGS SolarSchulen
Die DGS SolarSchulen bieten seit 1996 in Deutschland Solar(fach)berater-Kurse an, aktuell an 9 Standorten. Seit 2006 hat die DGS Berlin-Brandenburg die Koordination aller SolarSchulen übernommen. Die DGS bietet neben den Solar(fach)berater-Kursen auch weiterbildende Kurse zum Thema Erneuerbare Energien und Energieeffizienz an.
Hier finden Sie Informationen zu den Kursen in den DGS-SolarSchulen