10.08.2018
Der Begriff der "Heißzeit" schlägt ein wie eine Bombe
Das Sommerloch, das bisher auch von der Dürre-Hitze nicht wirklich aufgefüllt wurde oder aufgefüllt werden sollte, erlebt nun doch noch Aufregung und ein Thema, welches das mediale Sommer-Gedöns beiseite wischte. Alleine der Begriff der „Heißzeit“, englisch „Hothouse Earth“, den das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PiK) in einer Pressemitteilung erstmals im deutschen Sprachraum einsetzte und damit vor den Folgen des Klimawandels warnte, wurde innerhalb von Stunden zum medialen Knaller. Hatte das ZDF noch Montag in einem ZDF-Special massiv die Anpassungs-Karte gespielt - Deutschland und seine Bürger müssten sich jetzt schleunigst an veränderte Wetterbedingungen anpassen, von der Landwirtschaft und ihren Pflanzen bis hin zur kommunalen Wasserversorgung, die klimafest gemacht werden müssten - so ließ die neue Begrifflichkeit aus Potsdam das alles in Sekundenschnelle Makulatur werden. Brachte Volker Agres, seines Zeichens Umweltexperte des Mainzer Senders noch Tags zuvor das Kunststück fertig, den Klimawandel als Problem der richtigen Anpassung abzuhandeln, das mit der richtigen Technik kein Problem sei, so änderten sich die Statements nach Bekanntwerden einer neuen internationalen Studie, an der Pik Potsdam beteiligt war, schlagartig. Plötzlich war wieder die Rede davon, dass vor allem dringende Maßnahmen gegen den Klimawandel erforderlich seien. Umweltverbände und die Grünen forderten einen zügigen Kohle-Ausstieg, außerdem wirksame CO2-Grenzwerte im Verkehr und in der Landwirtschaft. Und plötzlich war auch wieder vom Pariser Klimaschutzabkommen die Rede. Der 2015 in der französischen Hauptstadt von 196 Staaten unterzeichnete Vertrag sieht eine Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad vor.
Und genau hier setzte die neue Botschaft von der drohenden Heißzeit an. Selbst wenn das Pariser Klimaabkommen eingehalten werden würde, könne dem Planeten eine Heißzeit drohen, so Professor Hans Joachim Schellnhuber, Chef von PiK-Potsdam. Industrielle Treibhausgasemissionen, so das Statement, seien nicht der einzige Faktor, der die Temperatur auf der Erde beeinflusse. „Unsere Arbeit weist darauf hin, dass eine vom Menschen verursachte globale Erwärmung von 2°C andere Prozesse des Erdsystems anstoßen könnte. Diese sogenannten Rückkoppelungen wiederum könnten die Erwärmung weiter vorantreiben – selbst wenn wir aufhörten, Treibhausgase auszustoßen“, sagt dazu Leitautor Will Steffen von der Australian National University (ANU) und dem Stockholm Resilience Centre (SRC). „Um dieses Szenario zu vermeiden, ist es notwendig, das menschliche Handeln in eine neue Richtung zu lenken, von der Ausbeutung zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Erdsystem.“ Derzeit liegt die globale Durchschnittstemperatur bereits um gut 1°C über dem vorindustriellen Niveau und steigt etwa 0,17°C pro Jahrzehnt an. Aber Kippelemente im planetarischen Getriebe könnten das Erdsystem darüber hinaus dem Gleichgewicht bringen.
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10.08.2018
Elektroflotten-Förderung schon bei zwei Autos: Ende August ist Schluss!
„Elektroauto-Flotten, das haben doch nur Großkonzerne oder Stadtwerke.“ Diesen Denkfehler machen offenbar viele und haben deshalb erst gar nicht auf die Förderinitiative „Elektrofahrzeuge und Infrastruktur“ des Bundesverkehrsministeriums reagiert. Wie sonst wäre es erklärbar, dass man beim Projektträger Jülich PTJ offensichtlich krampfhaft nach Antragstellern fahndet?
Flotten im aktuellen Flotten-Förderprogramm des Bundes für die Anschaffung von Elektroautos beginnen schon bei zwei Fahrzeugen, heißt es vom PTJ. Der hat den Auftrag, das Förderprojekt durchzuführen. Und von wegen Großkonzerne: Je kleiner das Unternehmen, umso höher der Zuschuss vom Bund! Deshalb können Kleinstunternehmen sogar damit rechnen, 60 Prozent der Mehrkosten eines E-Autos gegenüber seinem Verbrenner-Pendant zu bekommen. Damit kann über kurz oder lang das Elektrofahrzeug wirtschaftlicher sein als der Benziner oder Diesel.
Der Förderaufruf schließt bereits am 31. August, also in drei Wochen. Das scheint die größte Krux zu sein. Wer diese Förderung will, muss schnell reagieren. Außer, der PTJ verlängert die Antragsfrist am Ende doch noch. Denn am Telefon klingen die Mitarbeiter der Förderstelle so, als würden sie liebend gerne das bereitgestellte Geld ausgeben, haben dafür aber bisher kaum Anträge bekommen. Vielleicht liegt das ja daran, dass kaum jemand von diesem Flotten-Förderprogramm weiß?
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10.08.2018
Welchen Anteil hat der Klimawandel an der aktuellen Hitzewelle?
(KlimaLounge) Haben Sie inzwischen auch die Nase voll von der Hitze? Ich bin ja ein wärmeliebender Mensch und genieße heiße Sommer, aber inzwischen sehne ich mich nach etwas Abkühlung. Das warme Wetter hält nun schon viel zu lange nahezu ohne Unterbrechung an – und genau das ist auch das Ungewöhnlichste daran. Seit April ist es zu warm. Schon seit Mitte April war ich regelmäßig im See schwimmen. Etwas Vergleichbares habe ich noch nie erlebt, obwohl ich schon seit meiner Schulzeit jedes Jahr möglichst früh damit anfange – damals haben wir immer einen kleinen Wettbewerb in der Klasse daraus gemacht, wer schon am 1. Mai im See war. (OK, es gibt auch Eisbader, habe ich auch ab und zu gemacht, aber das ist etwas anderes als Schwimmen gehen.)
Doch werfen wir einen Blick auf die objektiven Daten. Der April war in Deutschland der wärmste April seit Beginn der Messungen, und der Mai war der wärmste Mai. Juni und Juli setzten zwar keine neuen Rekorde (die sind von 2003 und 2006), gehörten aber auch zu den wärmsten. Wie außergewöhnlich die gegenwärtige Hitzeperiode ist, sieht man am besten, wenn man den Zeitraum April bis Juli zusammen betrachtet (siehe Abbildung). Potsdam ist hier natürlich kein Sonderfall; der Deutsche Wetterdienst hat eine sehr ähnliche Grafik für ganz Deutschland veröffentlicht.
Die Daten zeigen in der glatten Klimakurve eine stetige Klimaerwärmung seit ca. 1980 um gut 2 °C. Die läuft parallel zur globalen Erwärmung, nur doppelt so rasch. Das ist typisch für Kontinentalgebiete. Schließlich setzt sich der globale Mittelwert der Temperatur zu mehr als zwei Dritteln aus Ozeanflächen zusammen, die sich wegen der Wärmespeicherung und Verdunstung langsamer und weniger erwärmen als Landgebiete. Die Daten zeigen weiter, dass 2018 um 4,3 °C über dem Mittelwert der ersten 30 Jahre liegt und damit nochmals knapp 2 °C über der Klimakurve. Das ist mit Abstand der größte Ausreißer nach oben (oder unten) relativ zur Klimakurve. Was ist da los?d.
lesen Sie den hier den vollständigen Beitrag von Stefan Rahmstorf
10.08.2018
Der Krieg um die seltenen Metalle
(Zeitpunkt.ch) Die Digitalisierung bringt auch neue Konflikte um Ressourcen. Die könnten noch heftiger sein als die Erdölkriege und zudem die Energiewende gefährden, schreibt der französische Journalist Guillaume Pitron.
Digitale Revolution, Energiewende, ökologischer Wandel und andere Schlagworte erzählen uns von einer neuen Welt, die endlich von fossilen Materialien, Umweltverschmutzung, Knappheit, politischen und militärischen Spannungen befreit sein wird. Zumindest sehen das Journalisten, Politiker, Forscher und Prognostiker so.
Das Buch «La guerre des métaux rares» des französischen Journalisten Guillaume Pitron, das Ergebnis einer sechsjährigen Untersuchung, zeigt uns, dass es wahrscheinlich ganz anders ist. Indem wir uns von fossilen Brennstoffen emanzipieren, versinken wir in eine neue Abhängigkeit von den seltenen Metallen. Sie sind unentbehrlich für die Entwicklung der neuen ökologischen Gesellschaft mit ihren Windkraftanlagen, Solarmodulen und in unseren Smartphones, Computern, Tablets und anderen vernetzten digitalen Geräten unseres täglichen Lebens eingebettet. Die ökologischen, wirtschaftlichen und geopolitischen Kosten dieser Abhängigkeit werden noch höher sein als die unserer heutigen Industriegesellschaft, sagt Pitron.
Seltene Erden, Graphit, Chrom, Germanium, Platinoide, Platin, Wolfram, Antimon, Beryllium, Fluor, Rhenium, Prometheum ... Sechs Jahre lang untersuchte Guillaume Pitron in einem Dutzend Ländern all diese neuen seltenen Materialien, die allmählich fossile Brennstoffe ersetzen sollen.
Das ist ein Ausschnitt aus einer Veröffentlichung von Zeitpunk, dem "Magazin für intelligente Optimistinnen und konstruktive Skeptiker" aus der Schweiz, den wir mit freundlicher Genehmigung hier vorstellen dürfen. Den kompletten Artikel können Sie hier nachlesen, das Magazin Zeitpunkte im Internet: www.zeitpunkt.ch
Anmerkung: Der Journalist Guillaume Pitron ist Preisträger des Erik Izraelewicz-Preises für Wirtschaftsrecherchen 2017. Er arbeitete mit Zeitschriften wie Geo, National Geographic oder Le Monde Diplomatique zusammen und führte Regie bei mehreren Dokumentarfilmen. Die Geopolitik der Rohstoffe ist ein Schwerpunkt seiner Arbeit. Das Buch "La guerre des métaux rares – La face cachée de la transition énergétique et numérique" ist sein erstes Buch. Es ist 2018 erschienen bei "Les liens qui libèrent", ISBN: 979-10-209-05 74-1.
10.08.2018
Auf ein Wort: Claudia Kemfert
Claudia Kemfert leitet seit 2004 die Abteilung „Energie, Verkehr, Umwelt“ am DIW in Berlin und ist seit 2009 Professorin für Energieökonomie an der Hertie School of Governance in Berlin. Sie hatte auf der Messe Intersolar Europe 2018 in München unter Moderation von Franz Alt einen Gastvortrag für den Georg-Salvamoser-Preis gehalten. Die DGS bekam einen der Preise für die Arbeitsgruppe PVPlug überreicht. Anlässlich der Veranstaltung konnte ihr DGS-Vizepräsident Jörg Sutter ein paar Fragen stellen.
Kemfert machte dabei klar, dass die Erneuerbaren Energien aus Ihrer Sicht deutlich schneller ausgebaut werden sollten um die Energiewende erfolgreich werden zu lassen. So sollten Anreize für den lastnahen Zubau samt optimierten Lastmanagement und dezentraler smart grids und Speicher geschaffen werden. Zudem müsse der Kohleausstieg heute eingeleitet und bis 2030 abgeschlossen sein. Energiesparmaßnahmen im Gebäudebereich sollten forciert und die nachhaltige Verkehrswende inklusive Elektromobilitätsquote und Erhöhung der Dieselsteuer sowie Einführung der blauen Plakette eingeführt werden.
Sie führt im weiteren aus, da die Erneuerbaren Energien im Zentrum des künftigen Energiesystems stehen werden, eine direkte Elektrifizierung des Verkehrs technologisch und wirtschaftlich effizient und mit einem realisierbaren Zubau der Anlagen vereinbar ist. Die Einbindung von Batterien kaönne, so Kemfert, künftig systemdienlich zur Stromspeicherung und Entlastung der dezentralen Netze beitragen. Auch der Güterverkehr könne ebenso mit elektrischen LKWs oder aber direkt auf der Schiene stattfinden. So bieten sich für lange Distanzen flüssige Treibstoffe an, die aus Erneuerbaren Energien gewonnen werden, wie beispielsweise Power to Gas. Der großflächige Einsatz von Power to Gas oder Wasserstoff für alle Verkehrsbereiche würde einen bis zu siebenfachen Mehr-Ausbau Erneuerbarer Energien nach sich ziehen. Und es bedarf einer adäquaten Infrastruktur, die heute errichtet werden muss. In 20 Jahren wird man es kaum erreichen können, aber die Weichenstellungen müssen heute getätigt werden.
lesen Sie hier das ganze Kurz-Interview
10.08.2018
DGS Diskussionsforum Solarisierung am 21.08.: „Zwei Grad. Eine Tonne“
Veranstaltungstipp der DGS Thüringen: Am 21. August findet im Klimapavillon Weimar von 17 bis 19.00 Uhr das Diskussionsforum Solarisierung: „Zwei Grad. Eine Tonne“ statt. Dazu ist der österreichische Autor Christof Drexel zu Gast in Weimar.
In seinem neu erschienenen Buch "Zwei Grad. Eine Tonne." nimmt er den Klimaschutz ganz pragmatisch unter die Lupe. Was müssen wir tun und wie viel davon? In seiner Buchvorstellung wird Christof Drexel aufzeigen, wie wir die Klimaschutzziele erreichen können. Im anschließenden Diskussionsforum wollen wir keine Phrasen wiederholen, sondern konkret werden. Eine Diskussion zu Klimaschutz und Konsum ohne erhobenen Zeigefinger, dafür aber umso näher an der Praxis.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Weitere Informationen bei Facebook oder auf der Website des LV Thüringen unter www.dgs-thueringen.de/zwei-grad-eine-tonne/.
10.08.2018
Energiewende – Bewusstseinswende
(Christfried Lenz) Gegenwärtig haben wir in Deutschland Dürre und Hitze in einer noch nie dagewesenen Qualität. Man möchte meinen, dass – analog zum GAU in Fukushima, der die Erneuerung des Atomausstiegs bewirkte – dieses unmittelbare Spürbarwerden des Klimawandels ebenfalls einen energiepolitischen Aufbruch auslöst: Endlich Schluss mit der Hinauszögerung des Kohleausstiegs, Bremsen los für die Erneuerbaren!
Das Gegenteil ist der Fall: Netzbetreiber sind zwar heilfroh, dass die Photovoltaik die Stabilität sichert, da Kühlwassermangel die Wetterabhängigkeit von Atom- und Kohlekraftwerken offenkundig macht, doch Energieminister Peter Altmaier (CDU) freut sich über etwas ganz anderes: beim Windkraftbauer Enercon werden 132 Beschäftigte entlassen, insgesamt sollen in Deutschland mehr als 800 Arbeitsplätze abgebaut werden. Laut Altmaier schützt das vor Strompreiserhöhung!
Im Unterschied hierzu kann sich die kanadische Firma „Central European Petroleum GmbH“ (CEP), die im brandenburgischen Erholungsgebiet Schwielochsee (Lieberose/Oberspreewald) 30 Jahre lang Gas und Öl fördern will, des Wohlwollens der Regierung sicher sein. Es bleibt den Menschen vor Ort überlassen, durch bürgerschaftlichen Kampf das völlig anachronistische Vorhaben möglicherweise zu stoppen. Ebenso in Niedersachsen, wo in Wasserschutzgebieten nach Gas gebohrt werden soll und dringender Verdacht besteht, dass Krebshäufungen durch Emissionen der Gasförderung verursacht werden.
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10.08.2018
Kleiner Medienspiegel
IKEA-PV: In den Niederlanden und Belgien gibt's jetzt PV Anlagen bei Ikea... zu recht guten Preisen. Auf der firmeneigenen Webseite heißt es dazu, Ikea wolle die Kunden dazu inspirieren, „ein nachhaltigeres Zuhause zu leben und gleichzeitig auf die Kosten zu achten - wählen Sie Sonnenenergie, um saubere Energie zu erzeugen und Geld zu sparen“. IKEA Family-Mitglieder erhalten außerdem 15% Rabatt auf den Gesamtpreis. Der Möbelriese kooperiert dazu mit Solarcentury, einem der größten und am längsten aktiven Unternehmen in der Solarenergiebranche aus Benelux. Seit 1998 ist es eines der zuverlässigsten und angesehensten Unternehmen in der Welt der Sonnenkollektoren. Als Basispaket bietet Ikea „8 Stück blaue Polypanels für 2.740 Euro inklusive Garantien und Installation auf dem Dach bis zum Zählerschrank“. Andere Pakete kosten 3.291 und 4.564 Euro. https://www.ikea.com/nl/nl/zonnepanelen.html
ALDI SÜD baut flächendeckendes Netz von Elektrotankstellen: Der Discounter baut sein Netz von Elektroladestationen signifikant aus und will damit vor allem das Fahren längerer Strecken ermöglichen. Die Filialen mit den neuen Elektrotankstellen liegen entlang der Autobahnen A3, A5, A6, A7, A8 und A9 und sind in maximal fünf Minuten Fahrzeit von einer Abfahrt aus zu erreichen. Die neuen kostemlos nutzbaren Ladesäulen haben eine Leistung von 50 kW und können von allen gängigen Elektroauto-Modellen genutzt werden. Auf mittlerweile 1.300 seiner 1.890 Filialen wird klimaschonenden Strom mit eigenen Photovoltaikanlagen produziert, bis Ende 2018 kommen 60 weitere Filialen hinzu: www.aldi-sued.de/sonnetanken
Internationales Bürgerwind-Symposium in Bonn: Anlässlich der IRENA Innovation Week Anfang September 2018 veranstalten die World Wind Energy Association (WWEA) und der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) am 6. September in Bonn das 3. Internationale Bürgerwindsymposium, zusammen mit dem Bürgerenergieforum für alle Erneuerbare Energien in Bürgerhand. Der Schwerpunkt in diesem Jahr wird auf dem Thema Innovation und neue Geschäftsmodelle liegen. Nach den letztjährigen Symposien mit jeweils mehr als 100 Experten und Praktikern aus 20 Ländern werden erneut zahlreiche internationale und deutsche Experten, darunter Vertreter von Bürgerwindprojekten, Politikern, Wissenschaftlern und Bürgerwindexperten, erwartet. Ziel ist es, den Stand der Bürgerenergie in NRW, Deutschland und der Welt zu erfassen und Impulse für die Fortentwicklung zu liefern. Die Veranstaltung ist Teil eines durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen geförderten zweieinhalbjährigen Forschungsprojekts: Hier ist das Programm
Grüner Aktionsplan für Klimaschutz und Klimaanpassung: Kaum ist die PiK-Studie über die Heißzeit in aller Munde, melden sich die Grünen mit einem Aktionsplan für Klimaschutz und Anpassung, den sie am 4. August 2018 per Mail verschickten. Es brauche beides, „damit Menschen, Städte, Umwelt und Natur widerstandsfähiger gegen die Folgen der Klimakrise gemacht werden könnten und einen größeren Beitrag zur Minimierung der Klimakrise leisten“. Beim Lesen wird man nachdenklich, es könnte auch ein vorhandenes Papier sein, das jetzt wieder aus der Schublade geholt wird. „Das Geld dafür sollte im Wesentlichen aus den zukünftigen Einnahmen durch eine CO2-Bepreisung gewonnen werden“. Und weiter: „Anpassung sei jedoch keine Alternative zur Minderung von CO2. Jedes Grad Erderwärmung macht einen Unterschied, wie heftig die Auswirkungen der Klimakrise in den nächsten Jahrzehnten sein werden. Daher kommt es auch auf jede eingesparte Tonne CO2 an. Wenn wir nicht endlich raus gehen aus den fossilen Energieträgern wird es irgendwann auch für eine Anpassung zu spät sein.“ Ganz schön unkonkret für einen Aktionsplan. Mal abgesehen davon, dass die sogenannte Lenkungswirkung der CO2-Bepreisung sich als Flopp herausgestellt hat, sollten die Grünen sich nicht mit dem Recycling alter Ideen hervortun, sondern ernst zu nehmende Vorschläge machen: Grüner Aktionsplan vom 4. August 2018
Fünfter Konvent des Bündnisses Bürgerenergie BBEn in Wittenberg: Themen werden u.a. die Zukunft des Energiemarktes sein. Das zweitägige Treffen in der Stiftung Leucorea in der Lutherstadt Wittenberg beginnt am Freitagnachmittag, den 23. November um 16.00 Uhr. Bis zum Samstagnachmittag soll über die aktuellen Herausforderungen und Perspektiven der Bürgerenergie diskutiert werden. Im Juni 2018 konnte das Bündnis Bürgerenergie gemeinsam mit zahlreichen UnterstützerInnen aus der Bürgerenergie-Community einen Erfolg bei den Verhandlungen um die neue europäische Erneuerbare-Energien-Richtlinie in Brüssel feiern. Ein Lichtblick für die von Berlin arg gebremste Bürgerenergie! Die Brüsseler Einigungen beim Clean Energy Package zeigen: der Anfang einer Energiepolitik, die den Prosumer und lokale Energie-Gemeinschaften ins Zentrum stellt, ist gemacht. Für die Bürgerenergie eröffnen sich zahlreiche neue Entwicklungsmöglichkeiten, etwa beim Bürgerstromhandel und beim Eigenverbrauch. „Beim Konvent 2018 möchten wir mit Ihnen ausloten, wie ein Ordnungsrahmen aussieht, der Bürgerenergie und Bürgerstromhandel gemeinwohlorientiert ermöglicht und fördert“. Und mit der Politik darüber diskutieren, wie die optimale Umsetzung der "Hausaufgaben" aus Brüssel für die Bürgerenergiewende aussieht: Hier geht’s zum Programm und hier zur Anmeldung
Bauwerkintegrierte PV -Photovoltaik sichert sich global immer mehr Marktanteile: Sie ist die Energieerzeugung, die allgemein die kostengünstigste Alternative zu fossilen und nuklearen Energieträgern darstellt. Immer noch erfolgt der überwiegende Ausbau der Solarnutzung in Form von Aufdach- und Freiflächenanlagen – ein Trend geht aber längst Richtung gebäudeintegrierter Photovoltaik. Denn mit gebäudeintegrierten Solaranlagen lassen sich enorme Flächenpotenziale erschließen. Der Schlüssel, für die Akzeptanz in der Bevölkerung, sei die gestalterische Integration der Solarzellen in die Gebäudehülle. Darüber und wieso klassische Photovoltaik-Anwendungen nicht das Modell der Zukunft sind, schreiben Hermann Issa und Sebastian Lange von der Allianz Bauwerkintegrierte Photovoltaik BIPV einem aktuellen Artikel im PV Magazin
Wärmepumpen knacken 1-Millionen-Marke: In einer gemeinsame Pressemitteilung von BDH (Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie) und ZIV (Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks – Zentralinnungsverband) auf Basis der Erhebungen des Schornsteinfegerhandwerks wurden die Bestandszahlen der zentralen Wärmeerzeuger im Jahr 2017 vorgelegt. Erstmals überstieg die Zahl der installierten Wärmepumpen in Deutschland 1 Mio. Stück. Die Wärmepumpen kamen damit auf 5 % des Gesamtbestands zentraler Wärmeerzeuger (insg. knapp 21 Mio.). 2017 betrug der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr somit 17 %. Oswald Wilhelm, Präsident des ZIV, gab aber zu bedenken, dass der Modernisierungsmarkt weiterhin stagniert: https://www.bdh-koeln.de/presse/pressemitteilungen/artikel/07/2018/waermepumpen-knacken-1-millionen-marke.html
Blick zurück - Spiegel prognostizierte 1974 eine neue Eiszeit: In der Meldung vom 12.08.1974 ist zu lesen, dass Klimaforscher kühlere und nassere Zeiten befürchten. Dort heißt es unter anderem: Spätestens seit 1960 wächst bei den Meteorologen und Klimaforschern die Überzeugung, dass etwas faul ist im umfassenden System des Weltwetters: Das irdische Klima, glauben sie, sei im Begriff umzuschlagen -- Symptome dafür entdeckten die Experten nicht nur in Europa, sondern inzwischen in fast allen Weltregionen. Am Anfang standen Messdaten über eine fortschreitende Abkühlung des Nordatlantiks. Dort sank während der letzten 20 Jahre die Meerestemperatur von zwölf Grad Celsius im Jahresdurchschnitt auf 11,5 Grad. Seither wanderten die Eisberge weiter südwärts und wurden, etwa im Winter 1972/73, schon auf der Höhe von Lissabon gesichtet, mehr als 400 Kilometer weiter südlich als in den Wintern zuvor: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41667249.html
Klaus Oberzig / Matthias Hüttmann