15.06.2018
Georg Salvamoser Preis 2018 geht an Arbeitsgruppe PVplug der DGS
Aus einer Vielzahl hochrangiger Bewerbungen hat die Jury die Preisträger ausgewählt: Der Georg Salvamoser Preis 2018 geht an die Firma Simmler GmbH & Co. KG in Lauchringen sowie an die Arbeitsgruppe »PVplug« der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS). In der Kategorie JUNGE ENERGIE gewinnt der Verein Green City e.V. mit seinem erfolgreichen Projekt "Energieschule München". Die Auszeichnungen werden am 21. Juni 2018, 16.30 Uhr im Rahmen der INTERSOLAR in München verliehen. Als Gastrednerin konnte die renommierte Energieökonomin Prof. Dr. Claudia Kemfert gewonnen werden. Moderieren wird die Veranstaltung der bekannte Fernsehjournalist und Autor Dr. Franz Alt.
Hauptpreis 1: Arbeitsgruppe PVplug der DGS
Für die Gründung der Arbeitsgruppe PVplug der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) vernetzten Marcus Vietzke, Daniel Bannasch und Thomas Seltmann im Jahre 2016 viele Befürworter*innen von Balkonmodulen. Mit dem Ziel, solche Stecker-Solar-Geräte einfach anwendbar zu machen, kämpfte sich die Gruppe genau in die Gremien vor, die über entsprechende Normen, konkret die Neuformulierung der DIN VDE 0100-551, entscheidet. Mit hartnäckiger Öffentlichkeitsarbeit machten sie auf die dortigen Hürden aufmerksam und erreichten schließlich eine Umformulierung der DIN Norm, die nun auch offiziell den Anschluss von „Mini-Modulen“ an Steckdosenstromkreise zulässt. PVplug setzte dabei auf fundierte Argumente wie beispielsweise mit einer eigens erstellten Sicherheitsstudie, die in den Normungsgremien zu einer Neubewertung des Gefährdungspotentials führte. Andererseits bindet die Gruppe auf kreative Weise die Energiewende-Bürger*innen aktiv in die sonst kaum sichtbaren Prozesse der Normungsgestaltung ein.
Jurymeinung
„Die Gruppe PVplug hat mit viel Engagement die trockene Thematik der DIN-Normung in die Öffentlichkeit gebracht und auf die politischen Implikationen hingewiesen, um somit längst überholte und nicht mehr zeitgemäße Bestimmungen zu hinterfragen und erfolgreich zu ändern. Dieses herausragende Engagement würdigt die Jury mit einem der beiden Hauptpreise in Höhe von 10.000 Euro.“
www.pvplug.de
15.06.2018
SONNENENERGIE 2|18: Jetzt auch als Printausgabe
Wie immer war die aktuelle Digitalausgabe der SONNENENERGIE noch vor Erscherscheinen der gedruckten Version erhältlich. Abonnenten der Online-Ausgabe können die digitale Version Deutschlands ältester Fachzeitschrift für Erneuerbarer Energien, Energieeffizienz und Energiewendeist bereits seit letzten Montag lesen. Die SONNENENERGIEdigital ist mit allen gängigen Systemen kompatibel und somit plattformübergreifend nutzbar, Sie können sie überall komfortabel lesen: Ob mit dem Browser am PC und Mac, auf dem Laptop, auf Ihrem Smartphone, dem Tablet-PC oder auch mit dem iPad. So haben Sie die SONNENENERGIE immer bei sich, ob zu hause oder unterwegs.
Zum Inhalt: Die Ausgabe 2|18 beschäftigt sich Dem Photovoltaikmarkt in Deutschland und Nordafrika sowie dem Markt der solaren Prozesswärme, den Möglichkeiten alter PV-Anlagen nach Ende der EEG-Vergütung, einer neuen Software für schnelle Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen, einer neuen DGS-Broschüre, ästhetischen Solaranlagen, der Sackgasse Erdgas, Konzepten zur Solarisierung städtischer Quartiere in Hamburg, Flächensynergien bei Erneuerbaren Energien und der europäischen Gebäuderichtlinie. Das ist nur ein Ausschnitt, das Inhaltsverzeichnis können Sie hier einsehen. Die SONNENENERGIE bietet wie gewohnt Artikel aus dem gesamten Spektrum rund um das Thema Erneuerbare Energien und Energiewende. Vertreten sind alle Aspekte: Politik, Wirtschaft und Technik.Die SONNENENERGIE bietet wie gewohnt Artikel aus dem gesamten Spektrum rund um das Thema Erneuerbare Energien und Energiewende. Vertreten sind alle Aspekte: Politik, Wirtschaft und Technik. Sie sehen, die SONNENENERGIE bietet auch diesmal Artikel aus dem gesamten Spektrum rund um alle die Erneuerbaren tangierenden Aspekte: Politik, Wirtschaft und Technik. Hier können Sie die gedruckte wie auch die digitale SONNENENERGIE abonnieren. Hier finden Sie die Übersicht aller bislang erschienenen Ausgaben, zwei davon sind freigeschaltete Schnupperversionen, die Sie auch ohne Abo lesen können. Die digitale SONNENENERGIE ist selbsterklärend, wir haben zu Ihrer Erleichterung trotzdem ein kleines Benutzerhandbuch erstellt, dass Ihnen das Lesen leichter machen wird.
Für DGS-Mitglieder ist die digitale SONNENENERGIE kostenlos, für alle anderen gibt es das Jahresabo zum Preis von 39 €. Um als DGS-Mitglied oder auch als Abonnent die digitale SONNENENERGIE regelmäßig lesen zu können füllen Sie einfach das Formular auf dieser Seite aus. Aber auch Nichtmitglieder können die SONNENENERGIE, in gedruckter oder digitaler Form, abonnieren. Nachfolgend finden Sie einen Link zum Bestellformular für das Abo der digitalen SONNENENERGIE. Die gedruckte SONNENENERGIE können Sie hier abonnieren. Beide Abos, gedruckt oder digital, gibt es im Jahresabo für 39 €. Das ermäßigte Abo für BdE-Mitglieder, Rentner, Studierende, Schüler, Behinderte, Arbeitslose erhalten Sie für 35 € im Jahr. Im Bahnhofs- und Flughafenbuchhandel ist das Einzelheft zum Preis von 9,75 € erhältlich. DGS-Mitglieder können die SONNENENERGIE in beiden Varianten lesen.
15.06.2018
Symposium Solarthermie: läuft!
Das Symposium Solarthermie im Kloster Banz findet dieses Jahr zu einem ungewöhnlich späten Zeitpunkt statt. Dass es überhaupt durchgeführt werden konnte, ist dem Engagement des Konferenzveranstalter conexio zu verdanken. Das ist nicht selbstverständlich, schließlich droht die Solarthermie, so die euphorische Einschätzung so mancher Stromfetischisten, marginalisiert zu werden. Wie konnte man erst kürzlich auf twitter lesen: „Die Wärmewende im Privatsektor braucht disruptive Innovation. Disruption bedeutet, es geht eine alte Lösung über die Wupper. Opfer ist die Solarthermie im Einfamilienhaus.“ Ob es soweit kommt, ist momentan nicht abzusehen, eines jedoch sollte man bedenken: Solarthermie ist keine alte Lösung, genauso wenig wie Photovoltaik. Und es geht nicht um ein entweder/oder sondern um ein sowohl als auch. Alte Lösungen sind alle fossilen Technologien. Wie in einem Einfamilienhaus der wachsende Bedarf an elektrischer Energie für IT und Mobilität durch PV gedeckt werden soll, wenn die sich auch noch um die Heizung kümmrn soll ist auch nicht so ganz klar. Das nur grundsätzlich vorweg.
Das Symposium geht noch bis Freitag und eines ist auch klar: Die Solarthermie ist nicht tot. Vielmehr hat sie noch gar nicht richtig begonnen. Das ist zumindest die Einschätzung des Architekten Florian Lichtblau. Auch Prof. Klaus Vajen von der Uni Kassel ist durchaus guten Mutes. Schließlich habe Solarthermie im langjährigen Vergleich mit Photovoltaikanlagen eine steilere Lernkurve vorzuweisen. Diese Einschätzung wird auch vom Bundesverband Solarwirtschaft bestätigt. Die Preisentwicklung bei PV beträgt demnach 15,5 Prozent, Solarthemie kommt dagegen in den letzten Jahren auf 18 Prozent. Trotzdem muss Solarthermie noch günstiger werden. Das liegt jedoch vor allem daran, dass wir in einer verzerrten Kostenwelt leben, in der sogenannte Externalitäten, d.h. „versteckte Kosten“ von fossilen Brennstoffen, die uns und der Umwelt Schäden zufügen, nicht eingerechnet werden. Siehe CO2-Bepreisung.
Die Aufgaben für die Branche sind aber umfangreicher, als „nur“ Kosten zu reduzieren. Beispielsweise muss man sich darüber im Klaren sein, dass es auch beim Heizen Geschäftsmodelle gibt, die dem Geiste des Silicon Valley entsprungen sind. Heizen 2.0 oder Solarwärme 2.0, darauf muss man sich gefasst machen, so Roger Hackstock vom Verband Austria Solar. Auf großartige Unterstützung durch die Bundesregierung hoffen, sollte man im Übrigen nur sehr bedingt. Denn trotz eines schon länger anhaltenden zweistelligen Nachfragerückgangs bei der Solarthermie sind keine weiteren konkreten Maßnahmen zur Förderung in Sicht. Das wäre von dieser Regierung vielleicht auch zu viel verlangt. Klimaschutz steht leider schon lange nicht mehr oben auf der Agenda der Bundespolitik. Das zeigt der aktuelle Klimaschutzbericht. Die Bundesrepublik wird ihr Ziel, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2020 im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent zu senken, nicht erreichen. Nicht zuletzt deshalb wäre es höchst fahrlässig, auf das Potential der Solarthermie im Gebäudebestand zu verzichten. Das können wir uns einfach nicht leisten!
Matthias Hüttmann
15.06.2018
Die Heat Changers Kampagne: Verschaffen Sie der Solarwärme Gehör!
Die Initiative Sonnenheizung hat ein Crowdfunding-Projekt gestartet, um Menschen zu motivieren, die Entwicklung einer Kampagne zur Förderung von Solarwärme auf internationaler Ebene zu unterstützen. Auf der Kickstarter-Website können Unterstützer der Initiative Sonnenheizung helfen, ihr Finanzierungsziel von 35.000 EUR zu erreichen, indem sie innerhalb eines Zeitraums von 45 Tagen einen bestimmten Geldbetrag beisteuern. Jeder Unterstützer erhält dementsprechend ein Belohnung. Mit diesen Mitteln wird eine Online-Community und eine Kommunikationskampagne für sechs Monate eingerichtet.
Die Heat Changers Kampagne wird die Aufmerksamkeit der Verbraucher auf die Solarwärme lenken, indem sie Inhalte, die in dieser frühen Phase des Entscheidungsprozesses relevant sind, sorgfältig auswählt und diese über Online-Tools und soziale Medien international verbreitet.
Die Kampagne spricht die Verbraucher aus drei verschiedenen Perspektiven an: Emotionen, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit. "Wir, als Heat Changers, sind von er Sonnenwärme begeistert. Daher werden die Emotionen eine Schlüsselkomponente der Kampagne sein. Es reicht nicht, die technischen Aspekte einer Solaranlage zu erklären und sie mit anderen Heiztechnologien zu vergleichen. Wir wissen, dass alle Entscheidungen emotional getroffen werden. Außerdem sind die Menschen motivierter, mehr über die Solarthermie zu erfahren, wenn sie sehen, dass sie funktioniert und profitabel ist ", erklärt Stefan Abrecht, verantwortlich für die technische Beratung und Lobbyarbeit der Initiative Sonnenheizung und unabhängiger Solarthermie-Experte.
Lesen Sie hier weiter und untersützen Sie die Kampagne! Die DGS tut das bereits aktiv!
15.06.2018
Erneuerbaren Energien unter einem Dach – Aktuelles vom BEE
Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) ist der Dachverband der deutschen Verbände im Bereich der Erneuerbaren Energien. Die DGS ist ebenfalls seit langen Jahren Mitglied beim BEE. In dieser Woche hat die diesjährige Mitgliederversammlung des BEE in Berlin stattgefunden. Wir nutzen diesen Anlass, die Arbeit des BEE vorzustellen.
Ziel des BEE ist die Weiterentwicklung der Erneuerbaren Energien und der grundlegende Umbau der Energieversorgung, weit über die PV- und Windbranche hinaus, Ziel ist eine 100%-Versorgung. Beim BEE sind auch Verbände wie das Bündnis Bürgerenergie (BBEn), der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) und der Fachverband Biogas und der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) als Mitglieder verzeichnet. Die Mitgliederliste umfasst neben Verbänden aber auch Unternehmen sowie private und institutionelle Fördermitglieder. Präsidentin des BEE ist seit 1. März dieses Jahres Frau Dr. Simone Peter, die zuvor Parteivorsitzende der Grünen war und sich bereits langjährig für Erneuerbare Energien eingesetzt hat, z.B. in ihrer Funktion als Umweltministerin 2009 bis 2012 im Saarland und zuvor als Geschäftsführerin der Agentur für Erneuerbare Energien AEE) in Berlin.
Frau Dr. Peter betonte bei ihrer Berichterstattung die Wichtigkeit der gemeinsamen Weiterentwicklung der Erneuerbaren Energien, die Schwerpunktsetzung auch auf die Bereiche der Wärme und Mobilität und die Fokussierung auf die Klimaziele 2020, von denen sich die Koalition in Berlin ja bereits größtenteils verabschiedet hat. Der Dachverband BEE soll weiter gestärkt werden, sie sieht nach wie vor einen großen Rückhalt in der Bevölkerung für die Energiewende. Frau Dr. Peter führte seit ihrem Amtsantritt zahlreiche Gespräche mit vielen Ansprechpartnern aus den unterschiedlichsten Bereichen, um möglichst viele „mitzunehmen“, dazu gehören neben Vertretern der erneuerbaren Energien auch Treffen mit Politikern, Umweltverbänden wie DUH und WWF und auch z.B. den Gewerkschaften. Letztere haben auch Bedeutung im Bereich des Kohleausstieges in der Lausitz und in NRW, dort soll die aktuell eingerichtete Kohlekommission Perspektiven für Land und Arbeitsplätze aufzeigen. Ein direkter Sitz in der Kommission ist dem BEE verwehrt geblieben, jedoch ist Reiner Priggen vom Landesverband LEE NRW im Gremium vertreten.
Lesen Sie hier weiter
15.06.2018
Ein intelligentes Energiemanagementsystem für die Wärme
Das Schlagwort von der Digitalisierung ist gegenwärtig in aller Munde. Allerdings denken die meisten dabei an Strom. Doch digitale Steuerungen spielen auch im Wärmebereich eine große Rolle, ja sie verfügen als komplexe Systeme sogar über eine längere Tradition, als dies im Strombereich der Fall ist. Dort ist in der Erzeugung von PV- und Windstrom noch immer singuläre Anlagentechnik der Stand der Technik und die Digitalisierung konzentriert sich auf Netztechnik und Demand Side Management, also die Steuerung von Verteilung und Verbrauch. Dass es rein regenerative bzw. solare Alternativen zur sogenannten Effizienzstrategie mit Erdgasbrennwert gibt, wie sie von den Merkel-Koalitionen propagieren wurde und wird, zeigte eine Veranstaltung des DGS Landesverbandes Berlin-Brandenburg Ende Mai in der Hauptstadt. Ihr Titel lautete „JuriMaxx - Energiemanager als Herzstück regenerativer und solarer Großanlagentechnik zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung“. Vorgestellt wurde die neueste Version dieser Systemlösung, die manch einem Solarthermiker als „Solarenergiezentrale“ in Erinnerung sein mag. Inzwischen sind von diesem System, das speziell für den Geschosswohnungsbau entwickelt wurde, über 500 Anlagen europaweit in Betrieb.
Der Juri Energiemanager übernimmt das komplette Wärmeenergiemanagement im Gebäude. Er verbindet jede beliebige Energiequelle, sowohl regenerativ als auch konventionell, zu einer einheitlichen Heizungsanlage und ist Solar-, Hausanschluss- und Regelungsstation in einem. Dabei fungiert er als Steuerzentrale des gesamten Systems, in der alle Informationen der Systemkomponenten und der Umwelt zusammenlaufen. Diese Informationen können nicht nur verwaltet und angepasst, sondern auch visualisiert werden. Diese intelligente Steuerung stimmt die Bereitstellung der Energie auf den Verbrauch ab und ermöglicht einen suffizienten Betrieb der gesamten Heizungsanlage. So verbindet sie die bislang getrennt betriebenen, fossilen Kessel oder Fernwärmeübergabestationen mit der Solaranlage zu einem einheitlichen Heizungssystem mit mehreren Wärmeerzeugern. Sie kann aber auch als rein regenerative Anlage gefahren werden. Die Warmwassererzeugung wird zentral, wie auch in Wohnungsstationen geregelt.
Lesen Sie hier weiter
15.06.2018
Energieautark im Sonnenhaus
Komfortabel und umweltfreundlich wohnen in bezahlbaren Häusern oder Wohnungen. Das halten viele Menschen für nicht machbar. Dabei werden seit einigen Jahren immer mehr energieautarke Sonnenhäuser umgesetzt, sowohl als Ein- oder Mehrfamilienhäuser, als Neubauten oder als Bestandsbauten. Prof. Timo Leukefeld, Wissenschaftler und Solarunternehmer, stellt sein Sonnenhauskonzept am Donnerstag, 21. Juni, 19 Uhr in der Bezirksregierung Münster, Domplatz 1-3 vor. Er hat ein energieautarkes Haus entwickelt, das 2011 als das erste tatsächlich energieautarke Haus Europas Marktreife erlangte und dafür im gleichen Jahr den Deutschen Solarpreis erhielt.
Nach dem Vortrag von Prof. Leukefeld berichtet Till Garvert als Bewohner eines Sonnenhauses in Werne von seinen Erfahrungen in den vergangenen drei Jahren.
Zu der vom NRW-Landesverband der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS NRW) organisierten Veranstaltung sind alle Interessierten eingeladen. Kooperationspartner sind die Energieagentur NRW, die Stadt Münster und die Verbraucherzentrale NRW. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei, um Anmeldung bei der DGS-Geschäftsstelle in Münster wird gebeten (Tel. 02 51/13 60 27, E-Mail: muenster(at)dgs.de).
15.06.2018
Kleiner Medienspiegel
Deutsche Verbraucher zahlen die höchsten Strompreise in der EU: Das hat Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union, zur letztjährigen Entwicklung der Energiepreise in der EU veröffentlicht. War die Bundesrepublik bislang immer Zweiter, so steht Deutschland nun als Spitzenreiter mit den höchsten Energiepreisen an der Spitze. Teuer war der hiesige Strom schon immer, aber noch teurer war er stets in Dänemark. Das hat sich nun umgedreht. So weit gekommen ist es durch viele Strompreiserhöhungen, sowie die Politik der Schwarzen Null, derentwegen Steuern und Abgaben nach wie vor hoch bleiben. Und als dritten Faktor darf man die Netzgebühren nicht vergessen, die so etwas wie die Lizenz zum Gelddrucken sind. Und so sieht die aktuelle Rangliste nun aus: Deutschland 30,5 Cent und Dänemark 30,1 Cent pro kWh Strom. Der EU-weite Durchschnitt liegt übrigens bei 20,5 Cent, und in Bulgarien gibt’s die Kilowattstunde schon für 9,8 Cent. Eurostat hat das Strompreisniveau der EU-Mitgliedstaaten auch in sogenannte Kaufkraftstandards umgerechnet. Auch hier zahlen die Deutschen am meisten: Strompreis: endlich Erster.
Kräftiger Anstieg des Energieverbrauchs im ersten Quartal 2018: Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) ergab sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Zuwachs von 5,7 Prozent auf insgesamt 3.856 Petajoule (PJ) beziehungsweise 131,5 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE). Neben den kalten Monaten Februar und März hatten nach Ansicht der AG Energiebilanzen auch die anhaltend gute Konjunktur sowie die Bevölkerungszunahme eine Auswirkung auf den Energieverbrauch. Ohne den Einfluss der Witterung wäre der Energieverbrauch nur um rund 3 Prozent gestiegen. Am deutlichsten fiel der Verbrauchszuwachs beim Erdgas aus. Er lag knapp 20 Prozent höher als im ersten Quartal des Vorjahres. Das spiegelt die große Bedeutung wider, die Erdgas inzwischen hat. Der Verbrauch von Mineralöl verringerte sich insgesamt um etwas mehr als 1 Prozent. Während der Absatz an Ottokraftstoff zunahm, gab es beim Diesel sowie beim Flugkraftstoff Rückgänge, auch der Heizölabsatz lag im Minus. Steinkohle lag um knapp 12 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraumes. Auch die Braunkohle lag im Minus, allerdings nur mit 1,5 Prozent. Bei der Kernenergie kam es Trotz der Außerbetriebnahme des Kernkraftwerks Gundremmingen Ende 2017 zu einer deutlichen Zunahme der Stromproduktion. Die Erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch im ersten Quartal 2018 um knapp 9 Prozent. Zu dieser Entwicklung trugen, außer der Solarenergie, alle Formen der Erneuerbaren bei: Mit 34 Prozent war der Zuwachs bei der Wasserkraft infolge höherer Pegelstände an den Flüssen am stärksten. Bei der Windkraft gab es ein Plus von 22 Prozent und bei der Biomasse von 4 Prozent. Die Solarenergie verzeichnete dagegen ein Minus von 6 Prozent: https://ag-energiebilanzen.de/#quartalsbericht_q1_2018
Zwei Kämpferinnen gegen die Braunkohle sind als Mitglied in die "Kohle-Kommission" berufen worden: Hannelore Wodke (Grüne Zukunft Welzow) vertritt die Lausitz und Antje Grothus (Buirer für Buir) ist für das Rheinland berufen. Dass zwei Vertreterinnen der Interessen von betroffenen Anwohnerinnen in diese Kommission gekommen sind, ist ein großer Erfolg. Die Bundesregierung konnte sich dem Druck der Bevölkerung und der Betroffenen in den Tagebauregionen nicht entziehen. Die Kommission, die bis Dezember 2018 einen Kohleausstiegspfad erarbeiten soll und nun - nach vielen Verzögerungen - von der Bundesregierung eingesetzt wurde, wird von Vielen "Kohlekommission" genannt. Ihr offizieller Name lautet aber unverfänglich „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung (WSB)“. Uninformierte werden eher nicht darauf kommen, dass es um das brisante Thema Kohleausstieg für den Klimaschutz gehen soll. Gehen "soll"! - Ob es darum auch tatsächlich gehen wird, darüber kann man angesichts von Verlautbarungen der Beteiligten ins Zweifeln geraten. Einer der Wenigen, der sich unmissverständlich äußert, ist der Direktor des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung, Prof. Hans-Joachim Schellnhuber (die Menschheit geht heute sehenden Auges der Klimakatastrophe entgegen). Dass auch er in die Kommission berufen wurde, wird aber eher nicht an die große Glocke gehängt. „Als Naturwissenschaftler in der Kommission werde ich insbesondere geltend machen, dass ein zögernder Kohleausstieg durch die Gesetze der Physik bestraft werden würde." Die Dringlichkeit des Klimaschutzes werde tagtäglich durch die zunehmenden Wetterextreme unterstrichen: Beschluss zur Einsetzung der Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung". Und am 24.06.2018 geht es zur großen Demo „Stop Kohle“ in die Hauptstadt: https://www.stop-kohle.de/
Hacker-Angriff auf Stromversorger: Am 13. Juni 2018 meldete die Tagesschau, das deutsche Stromnetz sei offenbar ins Visier von Hackern geraten. Das teilte das Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik gegenüber dem WDR mit. An viele Energieunternehmen seien E-Mails mit gefährlichen Anhängen verschickt worden. Teilweise sei es den Angreifern gelungen, in die Büros und Netzwerke der Firmen einzudringen. Um wen es sich bei den Hackern handelt, sei noch nicht bekannt: Unbekannte Täter, Tagesschau 13.6.2018.
Bundestag beschließt EEG-Änderung für Bürgerenergie-Projekte: Der Deutsche Bundestag hat in seiner Sitzung am 08.06.2018 die vom Bundesrat initiierte Änderungen des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) beschlossen. Damit ergeht die Gesetzesänderung noch rechtzeitig vor der nächsten Ausschreibung für Windenergieanlagen an Land im August. Die Gesetzesinitiative zur Änderung des EEG war vom Bundesrat ausgegangen. CDU/CSU, SPD und FDP stimmten für die Vorlage, AfD und Linke dagegen. Bündnis 90/Die Grünen haben sich enthalten. Mit dem Beschluss des Bundestages zur Änderung des EEG gilt für Bürgerenergiegesellschaften weiterhin, dass sie sich nur dann mit Projekten an den Ausschreibungen der Bundesnetzagentur beteiligen können, wenn für die Vorhaben bereits eine immissionsschutzrechtliche Genehmigung vorliegt. Diese Regelung war zunächst nur für die ersten beiden Ausschreibungen im Jahr 2018 vorgesehen. Durch den jetzigen Bundestagsbeschluss verlängert sich diese Regelung bis zur Ausschreibungsrunde am 01. Juni 2020: IWR 08.06.2018.
Scheuer befreit Elektro-LKW von Maut: Das Verkehrsministerium will Speditionen unterstützen, auf umweltfreundliche Lkw umzusteigen. Hierzu wird eine Förderrichtlinie für energieeffiziente und /oder CO2-arme Lkw vorgelegt, die Anfang Juni 2018 im Bundesanzeiger veröffentlicht werden soll. Erste Anträge können voraussichtlich noch im Juli beim Bundesamt für Güterverkehr (BAG) gestellt werden. Förderfähig ist die Anschaffung von Lkw und Sattelzugmaschinen (mind. 7,5 Tonnen Gesamtgewicht) mit Erdgasantrieb (CNG), Flüssigantrieb (LNG) oder bestimmten Elektroantrieben (reine Batterieelektrofahrzeuge und Brennstoffzellenfahrzeuge), die für den Güterverkehr bestimmt sind. Die Fahrzeuge müssen als serienmäßiges Neufahrzeug in einem EU-Mitgliedstaat zum Verkauf angeboten werden. Sie müssen außerdem über das zum Zeitpunkt der Anschaffung in den Unionsnormen vorgeschriebene Umweltschutzniveau hinausgehen oder - bei Fehlen solcher Normen - den Umweltschutz verbessern. Die Höhe des Zuschusses ist abhängig von der Antriebsart. Pro Lkw und Sattelzugmaschine beträgt dieser pauschal: 8.000 Euro für CNG; 12.000 Euro für LNG und E-Antriebe für Fahrzeuge bis 12 Tonnen; 40.000 Euro für E-Antriebe für Fahrzeuge ab 12 Tonnen. Pro Unternehmen ist der Zuschuss auf 500.000 Euro begrenzt. Im Jahr 2018 stehen 10 Mio. Euro zur Verfügung, das Förderprogramm ist bis zum Ende 2020 befristet. Ab dem 01.01.2019 sollen Elektro-Lkw zudem komplett von der Lkw-Maut befreit werden. Von der Mautbefreiung wird ein großer Anteil der bereits heute in Deutschland zugelassenen rund 11.800 Elektro-Nutzfahrzeuge profitieren. Erwartet wird eine Mautersparnis von etwa 5.000 Euro pro Jahr und Nutzfahrzeug ab 7,5 t zulässigem Gesamtgewicht: IWR 04.06.2018.
Ein großer Schritt für die Bürgerenergie in Deutschland und Europa: Es ist ein Durchbruch für die Bürgerenergie in Europa und eine Niederlage für den Blockade-Kurs der Bundesregierung: In den frühen Morgenstunden des 14. Juni haben die Verhandler von Rat, Kommission und Parlament im sogenannten „Trilog“ einen Kompromiss für die neue Erneuerbare-Energie-Richtlinie verkündet. Der Einigung waren monatelange Verhandlungen vorausgegangen. Am Vorabend begonnen, berichteten noch um Mitternacht EU-Parlamentarier auf Twitter von zähen Verhandlungen. Die Nacht auf Donnerstag schließlich brachte den Durchbruch: Energie-Aktive mit Sonnendach bekommen explizit das Recht, bis zu einer Anlagengröße von 25 kWp abgabenfrei Strom zu verbrauchen und zu speichern. Daneben definiert die EU mit dieser Richtlinie erstmals ein konkretes Recht auf erneuerbare Eigenversorgung. Bürgerenergie-Akteure werden als das anerkannt, was sie sind: ein integraler Bestandteil des Energiesystems. In vielen Ländern Europas wird damit der erneuerbare Eigenverbrauch erstmals ermöglicht. Und auch für Deutschland bringt das Paket erhebliche Verbesserungen: Die ab 10 kWp Anlagengröße fällige „Sonnensteuer“ in Deutschland wird zurückgedrängt und gilt erst für Anlagen ab 25 kWp. Die Einigung in Brüssel zeigt: vereint können wir als Bürgerenergie-Akteure in ganz Europa etwas bewegen, die Fossilen-Lobby in die Schranken weisen und Schritt für Schritt das Fundament für eine Bürgerenergiewende schaffen. Ihr Engagement ist unser Auftrag, der Bundesregierung zu zeigen, welche Aufgaben durch die Einigung auf sie zukommen – und dafür zu sorgen, dass sie erledigt werden. Dazu werden wir eine rechtliche Expertise erstellen lassen: Bündnis Bürgerenergie BBEn
Klaus Oberzig