19.01.2018
Bad Policy oder wie schlecht unsere Regierung wird
Das ist schon eine Art organisierte Verblödung, wenn unsere gewählten Vertreter sagen: Wir wollen reine Luft, aber keine Fahrverbote und am Verbrennungsmotor festhalten. Gleichzeitig wird behauptet, dass man bemüht ist das Klima zu retten. Was nicht gesagt wird: Man will die Bürger für dumm verkaufen und sich dabei nicht erwischen lassen. Die Ergebnisse der Sondierungsgespräche sind genau genommen eine Katastrophe, im wahrsten Sinn des Wortes, die Klimakatastrophe wird zum Regierungsprogramm. Die Ignoranz grenzt schon an intellektueller Verweigerung. Ganz offensichtlich muss man sich nicht groß verbiegen, wenn man in den Ergebnissen der Sondierungsgespräche unter dem Punkt Klimaschutz die ursprüngliche Formulierung „das kurzfristige Ziel für 2020 wird aus heutiger Sicht nicht erreicht werden. Wir werden ein Maßnahmenpaket vereinbaren, mit dem die Lücke so weit wie möglich geschlossen und das Ziel am Anfang der 2020’er Jahre erreicht wird“ umformuliert wird in „Wir bekennen uns zu den Klimazielen 2020, 2030 und 2050. Die Handlungslücke zur Erreichung des Klimaziels 2020 wollen wir so schnell wie möglich schließen.“
Damit konnte man die Gemüter schnell wieder beruhigen, jedoch ist der entscheidende Absatz nach wie vor vorhanden und der hat es in sich. Dort steht, dass das Minderungsziel für 2030 auf jeden Fall erreicht werden soll, allerdings nur „unter Beachtung des Zieldreiecks Versorgungssicherheit, Sauberkeit und Wirtschaftlichkeit sowie ohne Strukturbrüche“. Spätestens hier sollte man hellhörig werden. Das ist nichts anderes als ein Bekenntnis zum „Weiter So“ und letztendlich ein Niederschreiben guter Vorsätze mit jeder Menge Ausstiegsmöglichkeiten. In Anbetracht der unzureichenden Politik und der immer deutlicher zu Tage tretenden Abhängigkeiten der Politik, die offensichtlich immer weniger Interesse am Ganzen hat und auch nur noch bedingt Herr im eigenen Haus ist, wird man den Verdacht nicht los, dass es um die Vorbereitung eines ganz anderen Ziels geht.
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19.01.2018
Gegen die Freiheit des Mandats
Kaum beachtet: Arbeitsweise nicht nur von GroKos widerspricht dem Grundgesetz, oder: Eigentlich wollte ich genau diesen Kommentar veröffentlichen:
- Nach der Nacht der Nächte bei den Sondierungsgesprächen zwischen Union und SPD wurde ein 28-Seiten-Papier mit vielen Details veröffentlicht. Eine mögliche neue „GroKo“ will die Renten nicht weiter absenken; die Flucht-Immigration auf eine Zahl begrenzen, die eh nie mehr auftreten wird; den Verbraucherschutz auch in der digitalen Welt sicherstellen und die Netzneutralität erhalten; eine Investitionsoffensive für Schulen in Deutschland auf den Weg bringen“. Viele Details, über die in den Medien rauf und runter diskutiert wird. Dass die Umwelt kaum noch eine Rolle spielt, wird fast übersehen.
Und auch auf einen wunden Punkt des Papiers geht bisher kaum niemand ein. Vielleicht weil er ganz unten steht, im vorletzten Absatz, unter „ferner liefen“? >Im Bundestag und in allen von ihm beschickten Gremien stimmen die Koalitionsfraktionen einheitlich ab. Das gilt auch für Fragen, die nicht Gegenstand der vereinbarten Politik sind. Wechselnde Mehrheiten sind ausgeschlossen.
In Artikel 38 Abs. 1 des immer noch geltenden Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland steht ganz klar: >Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt. Sie sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen.< Und der soll plötzlich überhaupt nicht mehr gelten? Schon bisher wurde in vielen Abstimmungen der „Fraktionszwang“ ausgeübt. Auch der steht zwar nicht im Grundgesetz. Dennoch hielten sich die MdB meist daran, mit ihrer Fraktionsspitze zu stimmen.
Aber jetzt, im größten Bundestag aller Zeiten, soll plötzlich kein Abgeordneter, keine Abgeordnete seine oder ihre freie Meinung haben dürfen und nach ihr abstimmen? Gewissensentscheidung verboten? Das kann nicht sein. Dieses Ergebnis der Sondierungsverhandler, diese zwei Sätze >Im Bundestag und in allen von ihm beschickten Gremien stimmen die Koalitionsfraktionen einheitlich ab. Das gilt auch für Fragen, die nicht Gegenstand der vereinbarten Politik sind. Wechselnde Mehrheiten sind ausgeschlossen.< sind schlichtweg geplanter Verfassungsbruch.
Aber dann sagte eine Journalistenkollegin zu mir: „Das war doch schon immer so!“ Ob das stimmt, weiß ich nicht. Zumindest aber im GroKo-Vertrag von 2013 steht tatsächlich wortwörtlich dasselbe: "Im Bundestag und in allen von ihm beschickten Gremien stimmen die Koalitionsfraktionen einheitlich ab. Das gilt auch für Fragen, die nicht Gegenstand der vereinbarten Politik sind. Wechselnde Mehrheiten sind ausgeschlossen." Und auch die Tigerenten-Koalitionäre hatten 2009 genau die gleiche Formulierung bereits gewählt. Sprich: Wir Bürgerinnen und Bürger haben uns längst mit Verfassungsbrüchen der Regierungsparteien abgefunden. Oder hat es gegen diese Regelung je Proteste gegeben?
Heinz Wraneschitz
Ergebnisse der Sondierungsgespräche von CDU, CSU und SPD, Finale Fassung
19.01.2018
Gibt es die ideale Temperatur für die Erde?
In einem Interview mit Reuters, äußerte sich der Direktor der amerikanischen Umweltschutzbehörde EPA, Scott Pruitt, letzte Woche zum Thema Klimawandel. Es sagte unter anderem, dass es nicht darum ginge ob sich das Klima verändert. Vielmehr sei zu klären, woher wir wissen, was die ideale Oberflächentemperatur im Jahr 2100 ist? Diese scheinheilige Frage nach der idealen Temperatur der Erde, wie sie Pruitt stellte, hat einen einfachen Hintergrund. Pruitts Ziel ist es, im Namen seiner Verbündeten aus der Ölindustrie Zweifel zu säen, um letztendlich die Klimapolitik zu schwächen und zu verzögern. Die Verlagerung der Debatte in Richtung der "idealen Oberflächentemperatur" erreicht dieses Ziel, indem es die Wahrnehmung erzeugt, dass wir nicht wissen, welche Temperatur wir anstreben sollen. Es steht im Einklang mit dem Tweet seines Chefs (Trump), der vorschlägt: "Vielleicht könnten wir ein wenig von der guten alten globalen Erwärmung gebrauchen".
Der Guardian befragte eine Reihe von Klimawissenschaftlern Wissenschaftler dazu. Diese stellten übereinstimmend fest, dass zur Minimierung der Risiken, die mit einem schnellen, vom Menschen verursachten Klimawandel verbunden sind, die aktuelle Temperatur, bzw. eine Temperatur so nahe wie möglich an der heutigen Temperstur, aus praktischer Sicht die "ideale Temperatur" darstellt.
Lesen Sie hier die freie Übersetzung des Artikels
19.01.2018
An den SPD-Bundesparteitag - Auf einem toten Planeten gibt es keine Arbeitsplätze mehr
(SFV) Markenzeichen der SPD ist ihr Einsatz für soziale Gerechtigkeit und für auskömmliche Arbeitsplätze. Doch auf einem toten Planeten gibt es keine Arbeitsplätze mehr *. Vorrangig ist deshalb zunächst der Erhalt menschenverträglicher Klimabedingungen, wie sie das Paris-Abkommen vom Dezember 2015 vorsieht. Ein Rechtsgutachten von Prof. Felix Ekardt bekräftigt die Tatsache, dass dieses Abkommen bindend ist, siehe http://www.sfv.de/pdf/ParisSFV7.pdf
Die Klimabedingungen ergeben sich aus den Naturgesetzen. Doch mit Naturgesetzen kann man keine Koalitionsverhandlungen führen! Naturgesetze hören weder auf Drohungen noch auf Versprechen. Ein Weiter-so-wie-bisher würde in wenigen Jahren das Ende der Menschheit bedeuten. Joachim Schellnhuber, der Direktor des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung schreibt dazu in seinem Buch "Selbstverbrennung", "...das Raumschiff Erde steuert dann geradewegs ins Feuer hinein..." Zu Recht fordern deshalb die IPCC-Leute - also die internationale Gemeinschaft der Klimafachleute - die aktive Rückholung von CO2 aus der Atmosphäre in klimarelevanten Mengen, also nicht nur durch Aufforsten von Wäldern, und natürlich keineswegs durch CCS.
Wir brauchen einen Systemwechsel!
Politiker, die heutzutage ein Staatsamt anstreben, dürfen nicht weitermachen wie bisher. Sie müssen sich vertraut machen mit den notwendigen Klimarettungs-Verfahren und den dazu passenden Anreizprogrammen.
Ein schneller Kohleausstieg ist dringlich - gewiss. Aber das alleine genügt längst nicht mehr. Notwendig wird die aktive Rückholung von CO2 aus der Atmosphäre, auch mit technischen Mitteln und überall dort, wo sich die Möglichkeit dazu bietet, also auch und sogar ganz besonders dezentral. Dafür ist z.B. die Speicherung von atmosphärischem CO2 mit Hilfe von überschüssigem Solar- und Windstrom in Methanol-Tanks besonders geeignet. Und dazu kommt dann die dringende Notwendigkeit flankierender Maßnahmen. Wir wiederholen uns vielleicht, aber das scheint notwendig zu sein: Wir brauchen dringend einen massiven Ausbau von Solar- und Windenergie! Und noch dringender brauchen wir einen massiven Ausbau von dezentralen Strom- und Energiespeichern (in Batterieform und in chemischer Form)!
Völlig undiskutabel und unverantwortlich aber ist es, bereits bei den Vorverhandlungen zur GROKO auf die Einhaltung des Pariser Klima-Abkommens zu verzichten. Die GROKO-Verhandlungskommission will ein sinkendes Schiff übernehmen und fragt noch nicht einmal nach den international vorgeschriebenen Rettungseinrichtungen? Wir sehen das als Gipfel der Verantwortungslosigkeit! Von solchen Politikern wollen wir nicht regiert werden. Unser Appell an die Besonnenen in der SPD: Bestehen Sie darauf, dass die Klimagefahr endlich mit naturwissenschaftlichem Sachverstand und der angemessenen Priorität behandelt wird!
* Die eindringliche Formulierung "Auf einem toten Planeten gibt es keine Arbeitsplätze mehr" verdanken wir der "Initiative Gewerkschafter*innen für Klimaschutz"
Der Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV) ist ein Umweltschutzverein, der sich aus Klimaschutzgründen für die rasche und vollständige Umstellung der Energieversorgung auf Sonnen- und Windenergie – national und weltweit – einsetzt.
19.01.2018
Warum laden wir nicht einfach bidirektional?
Bei einer Veranstaltung vor einiger Zeit stellte ein Teilnehmer die Frage, warum bei uns nicht Elektroautos bidirektional geladen werden. Beim bidirektionalen Laden nimmt das Auto sowohl Strom aus dem Netz auf, kann auf Anforderung des Netzbetreibers aber auch Strom aus der Autobatterie in das Netz wieder zurückspeisen.
Das Laden in zwei Richtungen (bi-direktional) kann helfen, das Stromnetz zu stabilisieren. Bei einem Strom-Engpass könnten die Netzbetreiber ein Kommando an angeschlossene Autobatterien geben, damit diese ins Netz einspeisen. Durch kurzfristiges Laden der Batterie von geparkten Fahrzeugen könnte ein Stromüberschuss im Netz geglättet werden. Doch im Gegensatz zu Japan findet das in Deutschland und Europa derzeit nicht statt, hier gibt es lediglich Demonstrationsprojekte, die eine prinzipielle Funktionsfähigkeit beweisen sollen. Aktuell haben Mitshubishi, New Motion und Tennet ein solches Projekt gestartet um eine neue Zusammenarbeit in einem Bereich anzuregen, bei dem aktuell noch keine Wirtschaftlichkeit gegeben ist.
Als erstes muss der Autohersteller ein Fahrzeug bauen, das bidirektionales Laden erlaubt. Im Moment ist das nur bei wenigen Fahrzeugen möglich: Nissan u. Mitshubishi können bidirektional laden, beim Peugeot iOn und Citroën C-Zero soll diese Funktion ab diesem Jahr angeboten werden. Insbesondere bei den deutschen Herstellern ist das nicht möglich. Bei den japanischen Fahrzeugen wird die CHAdeMO-Schnittstelle genutzt, um einen Austausch an Informationen zum Ladestand der Batterie, der Spannung und maximalen Stromstärke sowie Batteriespannung, Akkutemperatur und andere Randbedingungen zu ermöglichen.
Als zweites muss die Ladesäule das bidirektionale Laden beherrschen. Nach dem Austausch der Parameter bestimmt das Batteriemanagementsystem im Auto die Ladeparameter und zwingt die Ladesäule dazu, mit diesen Parametern zu laden bzw. zu entladen. Diese Funktion ist derzeit bei öffentlichen Ladepunkten in Deutschland nicht verfügbar. Es gibt jedoch einige Lösungen für den Heimbereich. Damit ist es möglich, das Elektroauto quasi als Ersatz oder Ergänzung eines Heimspeichers zu benutzen und damit u.a. den Eigenverbrauchsanteil der eigenen PV-Anlage zu erhöhen.
Zum dritten muss auch der Netzbetreiber, an dessen Netz das Auto geladen wird, ein Interesse daran haben, dass er Elektroautos zum Laden und Entladen steuern kann. Das bedingt einerseits die technischen Möglichkeiten, andererseits muss auch ein finanzieller Nutzen vorhanden sein – beides ist derzeit nicht der Fall. Für alle drei Partner, die für das bidirektionale Laden benötigt werden, sind derzeit nur hohe Kosten für die Technik, jedoch kein entsprechender finanzieller Anreiz für die Umsetzung, erkennbar. Ein wirtschaftlicher Anreiz besteht derzeit für niemanden.
Nicht zuletzt stehen dem bidirektionalen Laden derzeit regulatorische Rahmenbedingungen im Weg. Im Abschlussbericht eines entsprechenden Forschungsprojektes werden als Handlungsempfehlungen unter anderem aufgelistet:
- Entfall der hohen Abrechnungsentgelte für Lastgangmessungen
- Änderung der Präqualifikationsparameter (nicht ausgelegt auf kleinteilige Pool-Lösungen)
- Ausschreibezeiträume und Angebotsgröße im Strommarkt müssten verändert werden
- mobile Batteriespeicher müssten von EEG-Umlage und Netzentgelten befreit werden
Diese hohen Hürden stehen dem bidirektionales Laden zusätzlich zur derzeitigen Unwirtschaftlichkeit entgegen. Sollten sich die Rahmenbedingungen nicht ändern, wird auch mit zunehmender Digitalisierung und neuen Lösungsansätzen wie Blockchain usw. das bidirektionale Laden bei uns auch langfristig keine Chance für eine Umsetzung haben.
Jörg Sutter
19.01.2018
SONNENENERGIE 4|17: Mehrfamilienhaus-Konzepte für Strom und Wärme
Es könnte ganz einfach sein: Mehrfamilienhaus-Konzepte für Strom und Wärme und wie das Mieterstromgesetz sie kaputt mach: Mieterinnen und Mieter sollen am Ausbau der Erneuerbaren Energien beteiligt werden, heißt es aus dem zuständigen Ministerium zum Mieterstromgesetz1). Das ist Unsinn. Das Mieterstromgesetz fördert ein Geschäftskonzept für Elektrizitätsversorger, die auf Wohngebäuden erzeugten Strom direkt vor Ort verkaufen.
Mietern und Vermietern wurde eine aktive Beteiligung am Ausbau Erneuerbarer Energien durch dieses Gesetz dagegen noch schwerer gemacht. Auch innerhalb einer Kundenanlage, also hinter dem Stromanschluss, soll nun jede Mehrpersonenkonstellation wie gewerbliche Elektrizitätslieferung behandelt werden. Es wird Zeit, diese Zwangskommerzialisierung der Eigenerzeugung zu bremsen und die rechtlichen Hindernisse für nicht-gewerbliche Konzepte aus der Welt zu schaffen, die technisch und wirtschaftlich schon längst funktionieren, aber nicht nach den Regeln der kommerziellen Stromwirtschaft. Das könnte ganz einfach sein. Denn die meisten dieser Regeln sind hinter dem Stromanschluss völlig überflüssig.
Während Lobbyisten und Manager der Stromkonzerne nur Elektrizitätsversorgungsunternehmen, Stromlieferungen und deren Bilanzierung betrachten, denken Architekten in Gebäudekonzepten und Energiebilanzen. Stromerzeugungsanlagen dienen bei Ihnen keinem Gewerbebetrieb, sondern Gebäuden. Denn um der Energieeinsparverordnung (EnEV) zu genügen, muss ein Neubau inzwischen nicht nur Energie einsparen, sondern auch erzeugen. Aus technischer Sicht ist diese Erzeugung kein Gewerbe, sondern eine Einrichtung zur Selbstversorgung des Gebäudes - wie die Heizung.
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19.01.2018
Gebäude.Energie.Technik 2018
Im kommenden Jahr findet die Gebäude.Energie.Technik (GETEC) vom 02. bis 04. Februar 2018 auf dem Freiburger Messegelände zum 11ten Mal statt. Seit 2008 präsentiert sich die Messe als Informationsplattform und Wegweiser für energieeffizientes Planen, Bauen und Modernisieren sowie erneuerbare Energien und gesundes Wohnen und mit über 220 Ausstellern und über 10.000 Besuchern als führende Fach-Publikumsmesse in Deutschlands Südwesten. Die GETEC bringt Bauherren, Handwerk, Planung und Hersteller zusammen. Inzwischen gilt: GETEC, das ist mehr als Energie! Das umfassende Ausstellungsspektrum wird ergänzt durch ein praxisnahes und kostenfreies Rahmenprogramm mit einem dichten Angebot an Fachvorträgen, Messerundgängen, Seminaren sowie Sonderschauen und Parallelveranstaltungen. Messe-Herzstück ist der „Marktplatz Energieberatung“, der ganz im Zeichen produkt- und herstellerneutraler Impuls-Beratungen steht. Im Anschluss an solch eine Impuls-Energieberatung hilft der „Messe-Scout“ bei der zielgerichteten Auswahl von Produkten und Firmen weiter. Seit der ersten GETEC wurden inzwischen über 5.400 Impulsberatungen auf dem Marktplatz Energieberatung durchgeführt.
Ein Markenzeichen der GETEC sind seit vielen Jahren die Sonderschauen, die sich immer an besonderen Interessen der Messebesucher orientieren. Eine Sonderfläche behandelt die Themen Elektromobilität, Laden und Speichern, eine weitere Sonderschau ´Leben ohne Barrieren (L.o.B.)´ liefert Informationen für alle, die das eigene Wohn- und Lebensumfeld komfortabel barrierefrei – sprich generationengerecht – gestalten möchten. Bereits zum fünften Mal ist die Sonderfläche „BHKW – Solarstrom – Solarwärme“ auf der GETEC vertreten. Die von der Stadt Freiburg initiierte Sonderfläche präsentiert effiziente Eigenversorgungslösungen für Strom und Wärme. Technische, organisatorische und finanzielle Aspekte der Umsetzung von BHKW- und Solarprojekten stehen im Mittelpunkt der Sonderfläche und der angebotenen Vorträge. Außerdem werden Best-Practice-Projekte, Förderangebote und Infoportale vorgestellt.
Weitere Informationen unter www.getec-freiburg.de
Die SONNENENERGIE ist Medienpartner der GETEC
19.01.2018
Kleiner Medienspiegel
Lithiumpreise im extremen Steigflug: Die Versorgung mit dem Schlüsselrohstoff Lithium wird bis 2025 der steigenden Nachfrage aus dem Bereich der Elektromobilität standhalten können. Das ist das Ergebnis der neuen „Rohstoffrisikobewertung – Lithium“ der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). Lithium ist ein unverzichtbarer Rohstoff für die elektrische Energiespeicherung. Aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften ist das Leichtmetall unersetzlich für moderne, wieder aufladbare Batterien, die vor allem in Notebooks, Smartphones und mit stark zunehmender Bedeutung auch für die Elektromobilität benötigt werden. Ausgehend von einem Gesamtbedarf von heute rund 33.000 Tonnen Lithium (Metallinhalt) könnte sich die globale Nachfrage auf Grundlage der Szenarien der DERA bis 2025 mindestens verdoppeln. „Sollte sich die Elektromobilität noch dynamischer entwickeln, rechnen wir mit einer Verdreifachung des Lithiumbedarfs“, so Michael Schmidt. Etwas anders sieht es beim Preis aus. Aktuell hat die zu erwartende Steigerung der Lithiumnachfrage bereits jetzt zu einer Preisexplosion geführt. Seit November 2016 haben sich die Preise für Lithiumkarbonat mehr als verdoppelt. Zuletzt notierte der Preis bei knapp unter 15.000 US$/Tonne. Vor zwei Jahren lag er noch bei ca. 6.500 US$/Tonne: Lithiumproduktion für Elektromobilität auf Rekordkurs
Baustart für weitere 100% solarbeheizte Achtfamilienhäuser in der Schweiz: Am 15. Januar 2018 erfolgte der erste Spatenstich für drei vollständig solarbeheizte Mehrfamilienhäuser. Nach dem Vorbild der 100% solarbeheizten Mehrfamilienhäuser in Oberburg wird auch in der Gemeinde Huttwil ausschließlich mit der Sonne beheizt werden. Das Süddach jedes Hauses wird mit 160 qm thermischen Sonnenkollektoren bedeckt werden, welche den 110.000-Liter Saisonspeicher mit Wärme versorgen. Dieser ist im Zentrum des Hauses aufgestellte und weist eine Kapazität von 8 MWh auf. Die Nutzung der thermischen Sonnenenergie ist gesamtheitlich betrachtet die sanfteste und umweltschonendste aller Erneuerbaren Energien. Die Anlagen bestehen aus einfachen, relativ problemlosen Rohstoffen, welche am Ende ihrer sehr langen Lebensdauer gut recycelt werden können. Die praxiserprobten Saisonspeicher von Jenni Energietechnik sichern die Eigenversorgung mit solarer Wärme über das ganze Jahr. „Wir sind überzeugt, dass Sonnenhäuser mit niedrigem Fremdenergieverbrauch in Zukunft einen klaren Wettbewerbsvorteil darstellen“, sagt Solarpionier Josef Jenni und verweist neben den Erfahrungen in Oberburg auch auf Sonnenhäuser im sächsischen Chemnitz, welche sich dort problemlos vermieten und verkaufen lassen: Solarüberbauung Allmend, Huttwil.
Der Anteil der Energie aus Windkraft wächst in Dänemark rasant: Mehr als 40 Prozent des Stroms, der im vergangenen Jahr in unserem nördlichen Nachbarland verbraucht wurde, kam aus Windkraftanlagen. Das hat das dänische Energie-Ministerium gemäß einer Meldung des Radiosenders Deutschlandfunk vom 12. Januar 2018 mitgeteilt. Es sei ein neuer Rekordwert. Bis 2030 - also in zwölf Jahren - soll die Hälfte des benötigten Stroms aus Erneuerbaren Energien kommen. Dänemark hatte schon in den 1970’er Jahren angefangen, Kohlekraftwerke abzubauen und in Windkraft zu investieren. Zum Vergleich: Deutschland bezieht noch immer einen Großteil seiner Energie aus Kohle- und Atomkraftwerken. Im Jahr 2016 hatte die Windkraft in Deutschland laut Bundeswirtschaftsministerium etwas mehr als zehn Prozent im Energie-Mix ausgemacht. Im Rahmen dänischer Nahwärmenetzte, dem sogenannten Smart District Heating, wird auch zeitweilig überschüssiger Windstrom (Power to Heat) eingespeist. Aktuell speisen die Windenergieanlagen in Europa Strom mit einer Gesamtleistung von bis zu 70.000 Megawatt (MW) ein, davon entfallen rund 10.000 MW auf die Offshore Windenergie in Europa: Dänische Windkraft erreicht Rekord.
EEG-Rücklagen steigen 2017 auf vier Milliarden Euro: Die Jahresbilanz für das EEG-Umlagekonto der vier Übertragungsnetzbetreiber nach dem Erneuerbare-Energien–Gesetzt (EEG) mit Stand vom 31.12.2017 liegt nun vor. Wie der Branchendienst IWR meldet, wurde im Jahr 2017 ein Jahresüberschuss in Höhe von einer Milliarde Euro erzielt. Das ohnehin dicke Guthaben-Polster für den Ökostrom steigt auf knapp vier Milliarden Euro. Der Überschuss der Einnahmen gegenüber den Ausgaben beträgt im Monat Dezember 2017 rund 490 Mio. Euro (Dez. 2016: + 621 Mio. Euro). Das Gesamtguthaben auf dem EEG-Konto steigt Ende Dezember 2017 auf insgesamt 3,92 Mrd. Euro (Ende 2016: + 2,89 Mrd. Euro). Die Einnahmen haben im Dezember 2017 auf 2,3 Mrd. (Dez. 2016: 2,18 Mrd. Euro) zugelegt, während die Ausgaben im Dezember 2017 auf 1,81 Mrd. Euro (Dez. 2016: 1,56 Mrd. Euro) geklettert sind. Unter die Ausgaben fallen vor allem die Vergütungs-Zahlungen an die Betreiber von EEG-Erzeugungsanlagen. Zu den Einnahmen auf dem EEG-Umlagekonto zählen die Einzahlung der EEG-Umlage durch die Stromkunden sowie die Vermarktungserlöse des EEG-Stroms an der Strombörse. Die Ökostromförderung nach dem EEG wird nicht aus Steuermitteln finanziert. Die Netzbetreiber führen ein EEG-Konto mit Einnahmen (u.a. EEG-Umlage und Erlöse aus EEG-Strom Vermarktung) und Ausgaben (u.a. Vergütungszahlungen, Kosten für IT, etc.). Der an der Börse zwangsvermarktete EEG-Strom kommt allerdings nicht als Ökostrom bzw. grüner Strom auf den Markt: Rücklagen auf dem EEG-Konto wachsen
Solarenergie-Ausbau des Bundes 2017 erneut verfehlt: Das Photovoltaik-Ausbauziel der Bundesregierung von 2,5 Gigawatt pro Jahr, entsprechend dem Deckel im EEG, wurde auch 2017 deutlich unterschritten – zum vierten Mal in Folge. Bis Ende November 2017 registrierte die Bundesnetzagentur lediglich neue Solarstromanlagen mit einer Leistung von rund 1,6 Gigawatt (GW). Auch die Errichtung von Solarheizungen war erneut rückläufig. Für das Gesamtjahr 2017 erwartet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) nur eine leichte Steigerung auf 1,7 bis 1,8 GW. Die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen sei 2017 gegenüber dem Vorjahr 2016 im Eigenheimsektor um etwa ein Viertel gestiegen. Insgesamt wurden 2017 rund 55.000 Solarstromanlagen mit einer Nennleistung von bis zu 10 Kilowatt (kWp) installiert, schätzt der BSW. Im Jahr 2016 waren es nur 44.000 neue Solaranlagen. Aufgrund der verbesserten Rentabilität neuer PV-Systeme erwartet der Verband 2018 ein weiteres Anziehen der Nachfrage. Der BSW fordert indes unverdrossen in einem Statement zu den GroKo-Sondierungen von der nächsten Bundesregierung eine „deutliche Beschleunigung des Solarenergie-Ausbaus“: Die Energiewende darf nicht länger halbherziges Stückwerk bleiben
Oxford PV und Helmholtz-Zentrum Berlin kooperieren bei Perowskit-Solarzellen: Das Material Perowskit gilt als besonders geeigneter Halbleiter, um Sonnenlicht in Strom umzuwandeln. Solarzellen mit Perowskit befinden sich allerdings noch im Stadium der Entwicklung. Das soll sich durch eine neue Forschungskooperation zwischen dem britischen Solar-Start-Up Oxford PV und dem Helmholtz-Zentrum Berlin für Material und Energie (HZB) ändern. Ziel ist es, Tandem-Silizium-Perowskit-Solarzellen so schnell wie möglich auf den Markt zu bringen. Bei der Übertragung von Perowskit auf Silizium-Tandem-Zellen in einen industriellen Fertigungsprozess habe das Unternehmen nach eigenen Angaben erhebliche Fortschritte erzielt. Durch die Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) möchte Oxford PV nun das umfassende Know-how des HZB im Bereich der Silizium-Heterojunctions-Solarzellentechnologie nutzen und den nächsten Schritt auf dem Weg zur Serienfertigung gehen zu können. Chris Case, Chief Technology Officer, bei Oxford PV, geht davon aus, dass dies dazu beitragen wird, mit einem namentlich nicht genannten Industriepartner einen Fertigungsprozess aufbauen zu können. "Oxford PV befindet sich derzeit in der Endphase der Kommerzialisierung seiner Perowskit-Photovoltaik-Lösung, die das Potenzial für Effizienzgewinne hat, die die Wirtschaftlichkeit der Silizium-Photovoltaik-Technologie weltweit verändern werden", so Case. Auch für das HZB sei die Zusammenarbeit von strategischer Bedeutung, so Rutger Schlatmann, Direktor des PVcomB-Instituts am HZB: HZB sieht in Perowskit Zukunftschance für PV.
Klaus Oberzig