29.07.2016
SONNENENERGIE 4|2016: Die nächste Phase der Energiewende
Heute ist die neue Ausgabe der SONNENERGIE erschienen. Die August-Ausgabe beschäftigt sich vor allem mit den Themenkomplexen Unabhängigkeit/Autarkie und Elektromobiltät:
Die großen Gesetzespakete sind verabschiedet: Die Digitalisierung der Energiewende, das Strommarktgesetz und das EEG für 2017. Alle drei wurden kurz vor der Sommerpause durch das Parlament gepeitscht. Konstruktive Hinweise und Änderungswünsche, die wesentliche Verbesserungen für den Ausbau der Erneuerbaren Energien gebracht hätten, wurden ignoriert - egal, ob diese Vorschläge von den Verbänden wie der DGS, von Firmen oder vom Bundesrat gemacht wurden. Wir stimmen jetzt nicht ins große Wehklagen ein, obwohl wir viele Gründe dafür hätten.
Existentielles bei den Konventionellen
Doch trifft es im Moment nur die erneuerbare Branche? Mitnichten. Die großen Stromkonzerne wenden sich zu spät von den konventionellen Energien ab und suchen ihr Heil nun in der Aufspaltung in zwei Konzernteile. Die Website der eon-Abspaltung uniper erklärt, dass die klassische Energiewelt für die Versorgungssicherheit unverzichtbar ist. Möglicherweise ist hier der Wunsch der Vater des Gedankens. Schließlich sind konventionelle Kraftwerke derzeit nicht mehr rentabel zu betreiben. Und wie lange das "derzeit" anhält, ist mehr als unklar. Durch den Brexit wird der Neubau des AKW Hinkley Point C ebenfalls unwahrscheinlich.
Gerade die beiden großen Energiekonzerne haben im Zusammenhang mit ihren Aufspaltungen betont, dass sie mit den Stromnetzen sichere Einnahmen aus den gesetzlich garantieren Renditen für den Netzbetrieb haben. Und jetzt? Die Bundesnetzagentur tritt mit Schwung gegen dieses Standbein und hat Anfang Juli die garantierten Zinssätze für Neuanlagen von 9,05 auf 6,91 Prozent gesenkt. Das sind wahrlich schlechte Nachrichten für die Netzbetreiber in Deutschland und gleichzeitig ein Hoffnungsschimmer für die Strompreise der Verbraucher. Kann die alte Energiewelt so die kommenden Jahre überleben?
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29.07.2016
Auch 2015 im Heizungskeller nichts Neues
Wie der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) am Montag in einer Presseerklärung mitteilte, hat sich am Modernisierungsstau in Deutschlands Heizkellern im vergangenen Jahr wenig geändert. Die für eine Reduzierung der Klimagase wichtige Wärmewende ist nach wie vor nicht in Sicht. Trotz Kampagnen für Energieeffizienz und aufgehübschten Förderbedingungen bleiben rund zwei Drittel aller zentralen Heizungsanlagen im Bestand veraltet und technisch ineffizient, so der BDH.
An der reservierten Haltung von Hausbesitzern und Wohnungswirtschaft haben nicht einmal die günstigen Zinsen etwas zu ändern vermocht. „Gerade einmal 17 Prozent der insgesamt 21 Millionen Anlagen entsprechen dem Stand der Technik und koppeln gleichzeitig Erneuerbare Energien ein.“ Zu diesem Ergebnis kommt die Erhebung zum energetischen Zustand des Anlagenbestandes. Diese wird jährlich gemeinsam vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV) und dem BDH veröffentlicht. „Beim derzeitigen Modernisierungstempo würde es rund 30 Jahre dauern, die 8,7 Millionen Gas-Heizwertgeräte zu modernisieren. Bei den 5,1 Millionen Öl-Heizwertkesseln würde dies sogar über 90 Jahre dauern.“
Die Krux der deutschen Klimapolitik besteht darin, dass der Wärmemarkt seit vielen Jahren als größter Energieverbrauchssektor und damit auch als größtes Energieeinspar- und CO2-Minderungspotenzial identifiziert ist, die Wärmepolitik der Bundesregierung sich aber als unfähig erweist, diese Potenziale zu heben. „Würden die annähernd 14 Millionen veralteten Anlagen modernisiert, könnten 13 Prozent des deutschen Energieverbrauchs eingespart werden“, merkt dazu Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH, an.
Aber auch BDH und Schornsteinfeger begegnen dem nur mit der hilflosen Forderung, die Beratungsleistungen in die Förderprogramme aufzunehmen, so jedenfalls Oswald Wilhelm, Präsident des Bundesverbandes des ZIV. Dass der Apell, „auf marktwirtschaftliche Strategie“ und „auf keine Technologieverbote“ zu setzen, seit Jahren wirkungslos verhallt, scheint beide Verbände nicht zu irritieren. „Die beiden Verbände setzen auf die Doppelstrategie aus Energieeffizienz und Erneuerbaren Energien“, wiederholt Uwe Glock, Vizepräsident des BDH, die alte Leier. Also Kombi von viel Brennbarem garniert mit etwas Erneuerbarem. Die Tatsache, dass die Philosophie der Energieeinsparverordnung (EnEV) und der darauf aufbauenden Fördersysteme der KfW, die viel zu stark auf die Dämmung der Gebäudehülle setzen, vom Publikum, also vom vielbeschworenen Markt, nicht angenommen werden, will auch der BDH öffentlich nicht thematisieren. Und der Versuch, ein vorstellbares Verbot von fossilen Gas- und Ölkesseln schon im Vorfeld als „Technologieverbot“ zu brandmarken, ist angesichts von Hightech-Lösungen bei regenerativen Heizungssystemen realitätsfremd.
Andere Länder wie etwa Dänemark, haben sich zu solchen Schritten längst entschlossen und sind alles andere als technologiefeindlich. Im Gegenteil, sie machen damit den Weg frei für Lösungen wie z.B. das „Smart District Heating“, intelligente Nahwärmesysteme, die alle verfügbaren erneuerbaren Energiequellen klug kombinieren. Die technologisch höchst anspruchsvollen Energiemanagementsysteme der Dänen, welche die erneuerbaren Verbundlösungen steuern, verhalten sich zu den Primitivreglern deutscher Heizungsbauer wie der Ochsenkarren zum Hochgeschwindigkeitszug ICE. Die selbsternannten Vorkämpfer gegen ein Technologieverbot sind es, die die Uralttechnik der Verbrennung im Blechkessel tatsächlich am Markt halten. Heizen wie die Neandertaler, mehr steckt hinter dieser aufgeblasenen Position nicht. Aber die Technologieführerschaft ist kein Selbstläufer, den Fortschritt in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf.
Aber auch in der Bundesregierung haben die Bremser und Asbach-Technikfreaks nach wie vor Hochkonjunktur. Anstatt eine völlig neue EnEV aufzusetzen, die das Verhältnis von Gebäudedämmung und intelligenter Haustechnik ins Lot rückt, will die Bundesregierung das Thema Wärme in dieser Legislaturperiode nicht mehr anpacken. Veränderte ordnungspolitische Maßnahmen sind ein Tabu. Der Klimaschutzplan 2050, in den Bundesumweltministerin Barbara Hendricks einige wirksame ordnungspolitische Maßnahmen gegen die Klimagasemissionen hineinschreiben wollte, ist erst vor kurzem vom Kanzleramt kassiert worden. Da Frau Merkel sich eh höchst selten erklärt, weiß kein Mensch, wie das mit Klimaschutz und Wärmewende weitergehen soll. Und das Umweltministerium dementiert gegenüber der DGS, jemals ketzerische Gedanken wie ein Verbot von Gas- und Ölkesseln im Herzen getragen zu haben.
Infografiken: Die angebliche Effizienzstruktur verdient ihren Namen nicht:
Effizienzstruktur Heizungsanlagenbestand
Gesamtzahl zentrale Wärmeerzeuger_2015
Klaus Oberzig
Siehe auch Artikel aus der SONNENENERGIE 6|15: Fossile Heizungen bliben Standard
29.07.2016
Erneuerbare im Verbund auf kalifornisch: Tesla und Solarcity
In den vergangenen Wochen war der amerikanische Hersteller von Elektroautos, Tesla Motors, meist mit negativen Schlagzeilen in den deutschen Medien aufgetaucht. Ende Juni hatte ein Tesla-Pkw mit Autopilot einen Laster gerammt, der Fahrer kam ums Leben. Bei den Meldungen über diesen Unfall wurde die Firma immer wieder als Vertreter des autonomen Fahrens charakterisiert, ein Thema, das bei Technologie-Pionier Elon Musk, dem Mehrheitsaktionär des kalifornischen Elektroautobauers, nicht im Focus steht. Denn Musk beschäftigt sich neben der Elektromobilität auch mit der Produktion von Photovoltaik und dem Bau und der Entwicklung von Elektrospeichern. Er denkt sektorübergreifend. So ist er neben Tesla auch mehrheitlich am US Photovoltaik-Unternehmen Solarcity beteiligt.
Seit längerem ist bekannt, dass Musk beide Unternehmen zusammenführen und mit seinem dritten Standbein, einer Gigawatt-Fabrik für Speicher, „saubere Energielösungen aus einer Hand“ anbieten will. Tesla hat am Dienstag offiziell seine neue Batteriefabrik in Nevada eröffnet. Bis 2018 will der Konzern dort bis zu 5 Milliarden Dollar investieren, gemeinsam mit dem Kooperationspartner Panasonic. Und auch die Übernahme von Solarcity unter das Dach von Tesla scheint kurz vor dem Abschluss, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet. Danach werde Tesla für Solarcity rund 2,8 Milliarden US-Dollar bezahlen. Nach letzten Äußerungen von Musk könnten dann voraussichtlich Anfang 2017 die Lithium-Ionen-Batterien, die Tesla für sein zukünftiges Mittelklasseauto „Model 3“ braucht, in großen Stückzahlen produziert werden. Bereits 2018 wolle Tesla rund 500.000 Elektrofahrzeuge ausliefern, so die Planung von Musk.
Mit der Übernahme von Solarcity realisiert Musk den zweiten Teil seines Masterplans, einen „One-Stop-Shop“ für erneuerbare Energie zu schaffen. Tesla bietet den Verbrauchern Photovoltaik-Anlagen, Speicher und Elektroautos aus einer Hand und unter einer Marke. Dies sei nur möglich, wenn Tesla und Solarcity nicht mehr verschiedene Firmen seien, sagte Musk dazu. Er realisiert damit eine Vision, die in Deutschland bislang wenige Anhänger hat, nämlich die der erneuerbaren Verbundlösungen. Um in der Energiewende voranzukommen, müssen erneuerbare Technologien kombiniert werden, um die damit verbundenen Synergieeffekte nutzen zu können. Auch wenn die Entwicklung der erneuerbaren Technologien von Deutschland ausging und hier sehr weit vorangetrieben wurden, lässt sich feststellen, dass deren kombinierte Anwendungen hierzulande noch zu wenig gedacht und realisiert wird. Zu stark ist die Orientierung, etwa beim Bau von Wind- oder Solarparks, an den Regeln des EEG, welches eine Förderung von Verbundlösungen gar nicht kennt.
Auch im Wärmebereich wird unter Kombi- oder Hybridlösungen die Verbindung von fossilen mit erneuerbaren Technologiekomponenten verstanden. Die Tatsache, dass dies nicht nur technologisch zu eingleisig gedacht und zu wenig anspruchsvoll ist, wird zudem von der Politik der Bundesregierung nicht aufgelöst, sondern noch verstärkt. Anstatt beim Aufbau der Elektromobilität in Deutschland einen Weg zu Verbundlösungen zu suchen, also Elektroautos, die Ökostrom fahren, zu fördern, wird die singuläre Anschaffung eines E-Mobils mit 4.000 Euro „belohnt“. Die bei Tesla integrierte Batterielösung mit PV, die sektorübergreifend auch für die Haustechnik, bis hin zum Wärmebereich einsetzbar ist, wird gar nicht erst versucht. Stattdessen „reicht es“, wenn die Elektromobilität den Kohleverstromern neue Kunden zutreibt. Die gleiche Förderphilosophie findet sich übrigens auch bei der Bafa-Förderung für den Wärmebereich. Gefördert werden rein quantitativ Solarkollektoren, Wärmepumpen etc. aber keine erneuerbaren Verbundlösungen. Qualitative Maßstäbe gibt es nicht. Es wird spannend sein, ob und wie sich die Idee der EE-Verbundlösungen, oder des „One-Stop-Shop“, um bei der Terminologie des Tesla Geschäftsmodells zu bleiben, hier im Mutterland der Energiewende entwickeln wird.
Links: Tesla Motors, Solarcity
Klaus Oberzig
29.07.2016
Spendenaufruf: Fachliteratur für Bildungseinrichtungen im Bereich Erneuerbare Energien
Das DGS-Projekt "Fachliteratur für Bildungseinrichtungen im Bereich Erneuerbare Energien" bei der Spendenplattform betterplace ist online. Wir freuen uns über jede Spende, sei sie auch noch so gering. Bitte helfen Sie mit, sei es nur in dem Sie für die Verbreitung dieses Links sorgen.
Auch im Bildungsbereich sind die Ausgaben der Bundesregierung trotz durchgehend steigender Steuereinnahmen weiterhin recht dürftig. Darunter haben natürlich auch immer mehr Berufsschulen, Fachhochschulen und andere Bildungseinrichtungen im öffentlichen Bereich und schlussendlich auch deren Schüler und Studenten zu leiden. Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS) bittet Sie daher um Ihre Unterstützung.
Zusammen mit mehreren Hochschulen und Vereinen möchten wir deutschlandweit ein wichtiges Bildungsprojekt umsetzen. Geplant ist, diese Hochschulen mit einer der besten Fachliteraturen im Bereich Erneuerbare Energien, den Leitfäden für Photovoltaik und Solarthermie der DGS auszustatten. Ziel dabei ist es, die Bildungsqualität in diesen Bereichen ein gutes Stück hochwertiger zu gestalten und den Studenten eine bestmögliche Ausbildung zu ermöglichen. Die Leitfäden der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. werden schon seit Jahren deutschlandweit zu Bildungs- und Weiterbildungszwecken eingesetzt und haben sich vielfach bewährt.
Hier können Sie diese Aktion unterstützen
29.07.2016
Bundesweiter Praxistest für Solarthermie startet
Mit der Installation der ersten Solarthermieanlage startet nächste Woche der Praxistest Solarthermie. Mit dem vom Bundesumweltministerium geförderten Test zeigt die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online auf www.wirksam-sanieren.de/solarthermie, was Hauseigentümer beim Einsatz von Solarthermie beachten sollten. Aus 6.500 Bewerbern hat co2online sechs Haushalte aus ganz Deutschland ausgewählt, die nun begleitet werden: von der Information über die Installation bis zur Nutzung der Solarthermieanlage. Den Anfang macht ab Montag eine Familie aus der Nähe von München. Aus den Erfahrungen der Teilnehmer sowie Tipps von Experten entsteht ein Leitfaden für Hauseigentümer, die Solarthermie nutzen wollen.
Monitoring für Solarthermie – Erfolgskontrolle per Energiesparkonto
Auch Gas Smart Meter, Wärmemengenzähler und Kaltwasserzähler werden für den Praxistest Solarthermie eingebaut. Alle Daten zum Wasser- und Energieverbrauch der Teilnehmer fließen automatisch ins Energiesparkonto von co2online. Damit wird geprüft, wie stark der Energieverbrauch nach
dem Einbau der Anlage sinkt und ob eventuell nachgebessert werden kann.
Fünf Tipps für Hauseigentümer zu Solarthermie und Kesseltausch
Bei Heizungswechsel immer Solarthermie prüfen: Wer seinen Heizkessel tauscht, sollte prüfen, ob sich eine Solarthermieanlage rechnet. Manche Handwerker haben Solarthermie nicht im Angebot und bieten sie deshalb nicht an. Am besten den Handwerker gezielt danach fragen oder ein weiteres Angebot einholen.
Energieberatung in Anspruch nehmen: Ob sich eine Solarthermieanlage lohnt, kann ein Energieberater herausfinden. Nach der Beratung kann er auch vorliegende Angebote prüfen, bei der Installation auf handwerkliche Qualität achten und nachher Tipps für die Nutzung geben.
Fördermittel nicht vergessen: Für Solarthermie gibt es seit Anfang des Jahres eine noch höhere
Förderung. Auch die Energieberatung wird vom Staat gefördert. Neben dem finanziellen Vorteil gibt es ein weiteres Plus: Bei Förderprogrammen sind Handwerker oft dazu verpflichtet, die Qualität ihrer Leistung nachzuweisen.
Solarthermie-Heizung optimieren: Nur wenn auch ein hydraulischer Abgleich durchgeführt wird, arbeitet die Heizung optimal und verteilt die Wärme effizient im Haus. Hauseigentümer sollten deshalb darauf achten, dass der hydraulische Abgleich Teil des Angebots für Heizkessel oder Solarthermie ist. Die Mehrkosten rechnen sich in der Regel innerhalb weniger Jahre.
Daten zum Energieverbrauch sammeln und auswerten: Wer Daten zum Heizenergieverbrauch sammelt, kann das Sparpotenzial einer Maßnahme besser abschätzen. Nach der Umsetzung ist zu sehen, wie gut beispielsweise eine Solarthermieanlage läuft oder ob nachjustiert werden muss. Möglich ist das mit dem kostenlosen Energiesparkonto (www.energiesparkonto.de).
29.07.2016
Befragung von Photovoltaik-Gewerbekunden
EuPD Research führt eine Umfrage unter Photovoltaik-Gewerbekunden durch. Befragt werden Unternehmen, Vereine, öffentliche Einrichtungen etc., die eine Photovoltaik-Anlage über 30 kWp betreiben.
Die Umfrage greift unter anderem Themen, wie den Ablauf des Kaufprozesses von Photovoltaik-Anlagen auf. Nachdem EuPD Research dies für den Endkunden bereits detailliert beschrieben hat, soll nun untersucht werden, inwiefern sich der Kaufprozess der Gewerbekunden unterscheidet. Es wird herausgearbeitet, wie potentielle Kunden im gewerblichen Bereich am besten zum Thema Photovoltaik angesprochen werden können. Die Motive zur Installation werden dabei ebenso beleuchtet wie die Renditeerwartungen der Unternehmen.
Ein weiteres Schwerpunktthema der Studie sind Speicherlösungen für Photovoltaik-Anlagen. "Nachdem sich der Markt für Speicherlösungen in privaten Haushalten, nicht zuletzt auch förderbedingt, stetig positiv entwickelt, liegen große Potentiale im Bereich der Gewerbekunden. Aktuell besteht hier die Herausforderung, dieses Kundensegment hinsichtlich deren Bedarfe zu analysieren und zu verstehen", erklärt Dr. Martin Ammon, Leiter des Bereiches Energiewirtschaft bei EuPD Research. Die Umfrage geht dabei auch der Frage nach, welche Einsatzbereiche und Funktionen von Energiespeichern für Gewerbekunden interessant sind bzw. welche Faktoren derzeit gegen die Installation eines Speichers sprechen.
EuPD Research sucht gegenwärtig noch Gewerbekunden (Unternehmen, Vereine, öffentliche Einrichtungen etc.), die eine Photovoltaik-Anlage installiert haben und interessiert sind, an der Studie teilzunehmen.
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29.07.2016
Photovoltaik-Nachfrage stürzt ins Sommerloch
Das Interesse an PV-Anlagen ist im zurückliegenden Juni ins Sommerloch gefallen. Mit rund 90 Punkten verharrt der Index unter seinem 12-Monats-Durchschnitt. Im Gegensatz zur PV-Nachfrage ist das Interesse am Kauf eines PV-Speichers mit 103 Indexpunkten nach wie vor überdurchschnittlich.
Der SolarContact-Index, ein Maß für die Intensität der Online-Nachfrage nach PV-Anlagen und PV-Speichern, ist im vergangenen Juni von 104 Indexpunkten im Mai auf ein aktuelles Jahrestief von 91 Punkten gefallen. Ursächlich für diesen Rückgang ist ein deutlicher Einbruch bei den Online-Anfragen nach der Neuinstallation von Solarstromanlagen im Kleinanlagensegment. In diesem Bereich ist der SolarContact-Index von 102 Punkten im Mai sogar auf 87 Punkte im Juni abgerutscht. Lediglich die gestiegene Anzahl an Online-Kundenanfragen nach Solarstromspeichern wirkte sich positiv auf die Indexentwicklung aus: Mit 103 Indexpunkten wurden sogar mehr Kundenanfragen im Internet gestellt als im Mai (102 Punkte).
Dass die Nachfrage nach PV-Systemen insbesondere im Juni zurückgegangen ist, stellt jedoch keine Überraschung dar. Bereits in den vergangenen Jahren zeichnete sich im Juni ein deutlicher Nachfragerückgang ab. Dieses klassische Sommerloch scheint dieses Jahr nur auf die Nachfrage nach PV-Anlagen begrenzt zu sein, denn das Interesse an Angeboten für PV-Stromspeicher ist 2016 auch im Juni konstant geblieben. Diese für die Solarbranche positive Entwicklung ist sowohl der Preisentwicklung, die aktuell tatsächlich einen für den Endkunden wirtschaftlichen Bereich erschlossen hat, als auch der Weiterführung des Speicherförderprogramms geschuldet. Diese positiven Kauffaktoren bewirken, dass viele Anlagenbetreiber konkret über eine Investition in ein Speichersystem nachdenken und Vergleichsangebote suchen.
Im Rückblick auf den Indexverlauf der Jahre 2013 bis 2015 hat sich ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes Sommerloch im Juni und auch Juli gezeigt. Die Anfrage-Entwicklung im zweiten Halbjahr verlief jedoch sehr unterschiedlich: Während es im zweiten Halbjahr 2013 deutlich nach oben ging, verlief der Index im vergleichbaren Zeitraum 2014 und 2015 im Zickzackkurs. Indizien für die Entwicklung im Kleinanlagenbereich im dritten Quartal 2016 ließen sich eventuell aus der jetzt verabschiedeten EEG-Novelle 2016 ableiten. Denn während auch Anlagengrößen ab 750 kW ausgeschrieben werden sollen, könnte sich eine Belebung aus einer EEG-Umlagereduzierung für Mieterstrommodelle ergeben.
Hintergrund: Der SolarContact-Index stützt sich auf die Nachfrage nach allen Gewerken rund um Solaranlagen im Internet und wird von der DAA Deutsche Auftragsagentur aus Hamburg erhoben. Die DAA ist einer der größten deutschen Internet-Anfragedienstleister für regenerative Energietechnik und ist u.a. auf die Projektvermittlung für Solaranlagen, Heiztechnik sowie Dämmungs- und Sanierungsarbeiten spezialisiert.
Weitere Informationen finden Sie unter www.solaranlagen-portal.com/photovoltaik/solarcontact-index/juli-2016
Anmerkung: Nächste Woche werden wir die aufbereiteten Juni-Daten der Bundesnetzagentur veröffentlichen.
29.07.2016
Infoveranstaltung Dezentrale Energieversorgung in Malaysia
Im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien findet am 13.09.2016 eine Informationsveranstaltung zum Thema „Dezentrale Energieversorgung in Malaysia“ in München statt. Die Konferenz wird einen breiten, thematischen Überblick zum malaysischen Markt im Bereich der dezentralen Energieversorgung mit dem Schwerpunkt auf Hybrid-, Insel- und Kleinstlösungen für PV, Kleinwasserkraft und Speicher geben. Neben energiewirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen sind vor allem aktuelle Förder- und Finanzierungsangebote Gegenstand der Veranstaltung. Das Programm wird durch praktische Hinweise zum Markteintritt komplettiert.
Der stetig wachsende Energiebedarf Malaysias erfordert mittelfristig einen enormen Ausbau der Kapazitäten, wobei bis 2020 mindestens 11% des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien bezogen werden soll. 2011 wurde in diesem Zusammenhang ein Einspeisegesetz teilweise nach deutschem Vorbild in Malaysia eingeführt. Doch auch für netzunabhängige Lösungen gibt es großes Potenzial. Dies gilt insbesondere für den weniger besiedelten Teil im Osten des Landes und für dessen Inseln. Hier würde sich ein öffentliches Stromnetz kaum rechnen und so ist die lokale Bevölkerung und besonders die lokale Infrastruktur (Krankenhäuser, Schulen etc.) auf die Versorgung durch Hybrid-, Insel- und Kleinstlösungen angewiesen, wobei PV und Kleinwasser als Energiequellen besonderes Potenzial bieten.
Veranstaltungsort: TOP-Tagungszentrum, Arnulfstraße 83, 80634 München.
Die Teilnahme ist kostenfrei, für die Tagesverpflegung fallen 30,- € an.
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