17.09.2014
Direktvermarktung von Solarstrom und Stromlieferung an Kunden

Der Solarmarkt ist im Umbruch. Anlagenerrichter, Projektentwickler und Energiegenossenschaft werden zukünftig nur noch Projekte realisieren können, wenn Sie sich zumindest teilweise vom EEG unabhängig machen. Neben dem Vor-Ort-Verbrauch ohne Netzdurchleitung gilt die (regionale) Direktvermarktung, d.h. die Solarstromlieferung mit Netzdurchleitung, als ein mögliches Geschäftsmodell jenseits des EEG. Es gibt Hinweise, dass das BMWi an einem System zur Direktvermarktung von erneuerbaren Energien an Letztverbraucher arbeitet, das keine oder eine verringerte Pflicht zur Zahlung der EEG-Umlage vorsieht. Dies würde die Wirtschaftlichkeit der regionalen Direktvermarktung stark verbessern.
Die regionale Direktvermarktung mit dezentrale Erzeugung und Verteilung setzt bei den Projektentwicklern in besonderer Weise technisches und betriebswirtschaftliches Know-How voraus: Der Strom wird entweder an einen Stromhändler oder an einen Abnehmer im räumlichen Zusammenhang zur Anlage geliefert, beispielsweise an ein benachbartes Wohn- oder Industriegebiet. Der Betreiber der Anlage wird zu einem EVU im Sinne des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG). Als EVU muss der Betreiber bislang auf jede verkaufte Kilowattstunde selbst die EEG-Umlage erheben und abführen – wie jeder andere Stromanbieter auch. Auch die Netzentgelte müssen an die Netzbetreiber bzw. die Konzessionsabgabe an die Kommune abgeführt werden.
Die Anlagenbetreiber, die ihren Strom direktvermarkten, müssen zudem die Stromerzeugung ihrer Anlage prognostizieren und entsprechend Fahrpläne ihrer Stromproduktion erstellen. Sie müssen sich um das Bilanzkreismanagement, die Rechnungsstellung, die Stromkennzeichnung mit Herkunftsnachweisen, die Vermarktung von Überschüssen sowie den Ausgleich des Strombedarfs während die Anlage keinen Strom produziert, kümmern. Um die Versorgungssicherheit zu garantieren müssen sie mit einem Stromhändler kooperieren. Das übersteigt oft das betriebswirtschaftliche Wissen der Betreiber. Deshalb gibt es auch Dienstleister, die sich genau dieses Geschäftsfeld erschließen.
Die Solarakademie Franken bietet für Interessierte am 29.09.2014 in Nürnberg das Seminar „Direktvermarktung von Solarstrom und Stromlieferung an Kunden: neue Erlösmodelle für Solaranlagen“
Infos und Anmeldung: www.solarakademie-franken.de/termine/SP08-2014-09-29
Weitere Seminare zum EEG 2014 und den DGS Betreibermodellen
30.09.2014: Photovoltaik - Eigenstromnutzung in Gewerbe, Kommune, MFH (Teil1)
www.solarakademie-franken.de/termine/SP05-2014-09-30
01.10.2014: Photovoltaik - Eigenstromnutzung in Gewerbe, Kommune, MFH (Teil 2)
www.solarakademie-franken.de/termine/SP06-2014-10-01
13.10.2014: Photovoltaik und Recht: Neue Konzepte - Neue Verträge (Tipp!)
www.solarakademie-franken.de/termine/SP10-2014-10-13
14.10.2014: Photovoltaik im Steuerrecht – Neueste Infos zu Eigenstrom, Stromlieferung und Batterien
www.solarakademie-franken.de/termine/SP11-2014-10-14
17.09.2014
Anwenderforum Direkteinspeisung, Eigenverbrauch und Speicherung
Am 20. und 21. Oktober findet in Köln das Anwenderforum Direkteinspeisung, Eigenverbrauch und Speicherung von PV-Strom statt. Ziel dieses Forums ist es, den Teilnehmern einen Überblick des aktuellen Marktes und dessen Möglichkeiten zu verschaffen.
Fachlicher Leiter ist Herr Dr. Nicolas Bogdanski vom TÜV Rheinland. Das Forum wird durch OTTI und den TÜV Rheinland organisiert. Der Teilnehmerkreis sind Planer, Projektierer, Anwender, Ingenieure, Spediteure und Installateure.
Inhalte:
- Energiespeicher für die Energiewende
- Überblick Speichertechnologien
- Funktionsprinzipien von PV Anlagen mit Speichern
- Energiemanager zur Optimierung des Eigenverbrauchs
- Auslegung und Wirtschaftlichkeit
- Sicherheit und Performance
- Zulassungsbedingungen
Die SONNENENERGIE ist Medienpartner der Veranstaltung.
Für DGS-Mitglieder gelten ermäßigte Teilnehmergebühren.
Das Programm finden Sie hier
17.09.2014
Ihre Chance: Kostenlose Prüfung Ihrer Angebote!
Planen Sie derzeit eine Photovoltaik- oder Solarthermieanlage? Haben Sie sich schon mehrere Angebote für eine Anlage eingeholt aber wissen nicht, welches Angebot am besten ist? Die DGS kann Ihnen helfen!
Heutzutage ist es bei der Fülle an Installateur- und PV-Unternehmen und deren unterschiedlichsten Angeboten nicht mehr leicht zu entscheiden, welches Angebot am besten auf die eigenen Wünsche und Ansprüche zugeschnitten ist. Wie bereits angekündigt, werden wir als DGS unser Angebot für DGS-Mitglieder weiter ausbauen. Auch viele unserer Mitglieder erachten es als sinnvoll, eine Angebotsprüfung im Photovoltaik- und Solarthermie-Bereich anzubieten. Dies zeigen auch die Ergebnisse der von uns durchgeführten Mitgliederbefragung Ein Ergebnis unserer Umfrage sehen Sie in der Grafik. Diese Angebotsprüfung wird von uns derzeit noch vorbereitet und steht somit bald in den Startlöchern.
Hier ist Ihre Chance: Die ersten 10 eingegangen Angebote (bis zu 5 Angebote zu einem Objekt, Größe bis maximal 30kW peak) werden von uns kostenfrei geprüft werden, danach werden die Kosten für die Prüfung 50€ betragen und auch für nicht-Mitglieder zu einem etwas höherem Entgelt zur Verfügung stehen. Dies alles dient der Überprüfung und Verbesserung unserer internen Prozesse.
Senden Sie uns Ihre Angebote bitte per Mail an folgende Adresse: frauenknecht(at)dgs.de
17.09.2014
Neue Märkte in Südafrika mit Hilfe der DGS maxx-solar academy
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Mit EEG Reform und Niedergang des PV Marktes in Deutschland, versucht das junge Team der Thüringer e:craft systems GmbH deutsches Know-how mit den großen Perspektiven des südafrikanischen PV Marktes zu verknüpfen. Das deutsche Dienstleistungsunternehmen e:craft systems GmbH gründete sich 2013 als Joint-Venture und bündelt die Kompetenzen der internationalen Montage von PV-Großanlagen mit dem technischen Background der Elektroplanung und Installationstechnik.
Michael Quaas, Geschäftsführer der e:craft systems GmbH, ist bereits seit Beginn 2013 in Südafrika tätig. Im Mai 2014 hat er gemeinsam mit der Südafrikanerin Michelle Andrews die e:sun:systems (Pty.) Ltd. als Tochterunternehmen in Durban an der Ostküste Südafrikas gegründet. Das EPC Unternehmen ist auf die Planung und Ausführung von Dachanlagen im privaten, kommerziellen und industriellen Sektor spezialisiert. "Mit ca. 2000 Sonnenstunden und einer wachsenden Nachfrage an Energie birgt der südafrikanische Markt ein riesen Potenzial für die Branche" so Quaas. Quaas weiß jedoch auch, dass es immer noch an Fachkräften, vor allem im Bereich der Installation fehlt.
Mit Hilfe der von der DGS Thüringen und der Thüringer Firma maxx-solar & energie GmbH & Co.KG gegründeten maxx-solar-academy möchte die e:sun:systems Ltd. zukünftig weiteres Fachpersonal ausbilden, um der steigenden Nachfrage an der südafrikanischen Ostküste gerecht zu werden. Mit Partnern wie Schletter Südafrika hat Herr Quaas bereits im vergangenen Jahr zahlreiche Südafrikaner auf verschiedenen Baustellen im Bereich Montage von PV Systemen angelernt. "Das Training auf der Baustelle ist jedoch nicht nachhaltig genug, durch die Zusammenarbeit mit der maxx-solar academy versprechen wir uns, eine breitere Masse anzusprechen und so aktiv den Solarmarkt in Südafrika mit aufzubauen" so Frau Andrews, GF der e:sun:systems Ltd..
17.09.2014
BdE: Sanktionen gegen Russland sind „gefährlichen Irrsinn“

Der Bund der Energieverbraucher lehnt die Wirtschaftssanktionen gegen Russland als „gefährlichen Irrsinn“ ab. Denn man könne seinen Willen nicht gegenüber einem Land durchsetzen, von dessen Lieferungen man vollkommen abhänge. Es sei eine gefährliche Illusion, zu glauben, man könnte auf das Drittel der Öl- und Gaslieferungen verzichten, die derzeit aus Russland bezogen werden. Ohne diese Lieferungen zerbräche die deutsche Wirtschaft in kurzer Zeit wie eine Porzellantasse. Daran änderten auch die Notfallreserven für Öl und Gas nur wenig. Über einen Plan B habe man noch nicht einmal ernsthaft nachgedacht. Aber auch schon Lieferdrosselungen würden zu unvorhersehbaren Preissprüngen führen.
Fritz Pleitgen warnt mit einem Gedicht von Puschkin: „Reizt Russlands Zaren nicht! Ihr wäret schlecht beraten! Mag ganz Europa uns bekriegen, der Russe weiß wie stets, zu siegen“. Ähnlich, so Pleitgen, klinge es aus dem heutigen Russland. Der Bund der Energieverbraucher e.V. fordert eine forcierte Abkehr vom Öl und Gas ähnlich wie in Dänemark sowie ein sofortiges Ende der Wirtschaftssanktionen. „Wenn man Russland zu nichts zwingen kann, dann wirkt jeder Versuch dazu nur hilflos und lächerlich“, so der Vereinsvorsitzende Dr. Aribert Peters.
In Dänemark dürfen seit 2013 in Neubauten keine Öl- und Gasheizungen installiert werden. Ab 2016 ist dort die Installation auch in Bestandsgebäuden verboten, sofern Fernwärme zur Verfügung steht. In Deutschland führt das seit 2009 geltende Erneuerbare-Wärme-Gesetz bis zum Jahr 2020 zu einer Verdoppelung des Wärmeanteils aus erneuerbaren Energien auf 14%. Die Expertenkommission zum Monitoring der Energiewende geben Effizienzmaßnahmen im Gebäudebereich die erste Priorität. Der Erfolg der Energiewende wird ohne den entsprechenden Beitrag des Gebäudebereichs und die dazu notwendigen Investitionen nicht zu erreichen sein. Impulse zu einer Energiewende im Gebäudebereich fehlten weitgehend, so die Kritik des Bundes der Energieverbraucher e.V.
Neue Kooperation
Zwischen dem Bund der Energieverbraucher und der traditionsreichen Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) wurde eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Dadurch soll die Information und das Wissen über Energieeinsparung, Energieeffizienz und Solarenergienutzung verstärkt und gemeinsam weiter ausgebaut werden. Die Kooperationspartner setzen sich für den Ausbau der Erneuerbaren Energien, insbesondere der Solarenergie, die Steigerung der Energieeffizienz sowie das Erschließen von Einsparpotentialen im Gebäudebereich ein.
Unter anderem soll es 2015 einen gemeinsamen Messeauftritt auf der Intersolar geben und DGS-Mitglieder die ENERGIEDEPESCHE zu einem Sonderpreis beziehen können. Mitglieder des Bund der Energieverbraucher können die SONNENENERGIE ebenso günstiger erhalten.
17.09.2014
SONNENENERGIE 4/2014: Wandel statt Wende
Als Unwort kommt die Energiewende noch vor, ihre Befürworter tun sich schwer gegen den Pendelschlag in der Meinungsbildung. Muss es also heißen: Die Wende ist tot, es lebe die Wende? Beim zweiten Anlauf wäre jedenfalls mehr drin, und dafür können wir Wladimir Putin danken. Sein Gehabe warnt uns, dass sibirisches Gas schon mal weniger oder auch mal woandershin fließen kann, auf alle Fälle wird es teurer, denn bald werden wir mit neuen Großkunden um sibirisches Gas wetteifern, das zahlungspotente China wird die Preise treiben.
Es sei denn, wir drehen die verpatzte Wende zu einem beherzten Wandel in unserem Umgang mit Energie. Dazu gibt es Ansätze, die wir in dem Buch diskutieren. Was der Öffentlichkeit fremd bleibt, ist der Beitrag, den die Solarthermie leisten könnte, wenn man sie ließe. Denn ohne Solarthermie bleibt es bei energetischen Winkelzügen, die zwar manchen Anbietern zupass kommen, aber zur Energiewende wenig beitragen. Nehmen wir den Stand der Technik der Solarthermie in die Strategie auf: Was wäre zügig mit welchem Aufwand zu erreichen?
Die Gesetze der Physik wie der Ökonomie gelten auch, wenn sie stören. Verbrauchen wir einen Rohstoff, bis das Ende der Vorräte absehbar wird, müssen wir mit steigenden Preisen rechnen. An diesem Punkt sind wir beim Öl angelangt, mancherorts auch schon beim Gas. Noch gibt es Öl in Mengen, trotzdem ist der Höhepunkt der Ölförderung bereits überschritten. Die Kosten steigen, da machen die Produzenten auch mit weniger Förderung die gleichen Gewinne. Bevor sie in noch kompliziertere Verfahren investieren, warten sie ab, bis auch diese durch hohe Preise rentabel werden.
So läuft es bei allen Rohstoffen, auch ohne Krisenherde im russischen Einzugsbereich. Zwar fällt uns Menschen immer eine Lösung ein, die auf Kosten der Zukunft geht, so die Gewinnung von Schiefergas (englisch: fracking), aber auch sie verlangen ihren Preis, ungestraft lässt sich die Natur nicht ausbeuten; allenfalls lassen sich die Reparaturen auf spätere Generationen abwälzen. Wie bei der Atomkraft. Da gelten auf einmal die Risiken beim Abbau der Atomkraftwerke und der Endlagerung als „unüberschaubar“. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Das wissen die Experten schon lange, aber die Entscheider wissen nur, wie man sich drückt vor Expertenwissen. Ein pazifischer Tsunami und ein Imperialist im Kreml ermuntern uns nun zur strengeren Überprüfung, wie es um die Energieversorgung steht. Nicht nur sollen unerschöpfliche, saubere, verlässliche Energiequellen die endlichen ersetzen, sie sollen es tun, bevor die Chinesen mitspielen. Das ist kaum noch zu schaffen, aber entschärfen lässt sich das Problem.