26.06.2014
DGS kritisiert EEG-Entwurf – So wird die Energiewende scheitern
Die DGS lehnt den aktuellen Entwurf des EEG, der am Freitag verabschiedet werden soll, ab. Nachdem die Bereiche Windkraft und Photovoltaik von der Bundesregierung als wichtige Kernpfeiler der Energiewende definiert wurden, wird die Photovoltaik nun massiv ausgebremst.
Die Einführung der EEG-Umlage auf selbsterzeugten Solarstrom ist eine energiepolitische Farce auf Kosten des Klimaschutzes: Während man ökologische Stromeigenerzeugung durch die Umlage belastet, wird beispielsweise der Kraftwerkseigenverbrauch von konventionellen Kohle- und Atomkraftwerken von der Umlage ausgenommen. Der paradoxe EEG-Umlagemechanismus - je preisgünstiger EE‐Strom erzeugt wird, umso stärker wächst die EEG-Umlage insbesondere für Kleinverbraucher - wurde nicht verändert.
Seit Jahren war gängige Meinung, dass der Eigenverbrauch den Umstieg auf Erneuerbare fördert und das EEG finanziell entlastet. Trotzdem werden zukünftig genau die Akteure, die in die Energiewende durch eine Solarstromanlage investieren möchten, finanziell zur Kasse gebeten. Viele Projekte – auch die vom Bund seit dem letzten Jahr ausdrücklich geförderte Speichertechnik - werden nicht mehr rentabel sein, damit droht die Energiewende zu scheitern. Innovative Modelle zur Versorgung von Mietern mit günstigem Solarstrom werden massiv behindert. Auch sollen gemäß dem neuen EEG Ausschreibungen zügig eingeführt werden. Die DGS geht davon aus, dass dadurch, entsprechend der Erfahrungen im Ausland, die Kosten nicht gesenkt, sondern erhöht werden und kleine Betreiber wie Bürgergenossenschaften zukünftig nicht mehr zum Zuge kommen werden.
„Dieser EEG-Entwurf ist weit entfernt von den von uns geforderten stabilen und verlässlichen Rahmenbedingungen, die die Solarunternehmen und Anlagenbesitzer dringend brauchen“, so Jörg Sutter, Vizepräsident der DGS. Allein die Verunsicherung hat in den vergangenen Monaten den Zubau deutlich einbrechen lassen. Nach den Zahlen der vergangenen Monate werden bereits in diesem Jahr die vom Bund definierten Ausbauziele deutlich verfehlt. Und weitere, in den letzten Tagen eingefügte Regelungen zerstören ebenso das Vertrauen: So soll ab 2016 für große Anlagen bei negativen Strompreisen an der Strombörse die Vergütungszahlung ausgesetzt werden. Dieses langfristige Risiko kann ein Investor nicht abschätzen.
„Minister Gabriel wirft mit diesem Gesetz die Photovoltaik in Deutschland weit zurück – ausgerechnet jetzt, wo die Schwelle der Wirtschaftlichkeit erreicht ist und der Solarstrom ein wichtiges Standbein der Energiewende werden könnte. Das ist völlig unverständlich“, so Sutter. Die DGS befürchtet, dass die Energiewende in der bisher angestrebten Form mit diesem neuen EEG scheitern wird. Bürgerbeteiligung ist nicht erwünscht, die Monopolstellung der großen Energieversorgungsunternehmen wird zementiert und die umweltfreundliche Demokratisierung der Energiewirtschaft verhindert. Es ist unsäglich, wie versucht wird mit der Änderung des EEG die konventionelle Energiewirtschaft zu unterstützen. Volkswirtschaftlich unsinnige Kohledreckschleudern sollen durch die Hintertür mit den geplanten Änderungen des EEG unterstützt werden.
Jörg Sutter für das DGS –Präsidium und Ralf Haselhuhn für den DGS-Fachausschuss Photovoltaik
26.04.2014
SONNENENERGIE 3/2014: Energiewende von unten
In Teil 1 der Artikelserie haben wir die Bürgerenergiebewegung als treibende Kraft beschrieben und nachgezeichnet, wie aus den Eigentumsverhältnissen bei den Erneuerbaren Energien das Kraftzentrum der Energiewende wurde. Die Partizipation der Bürger ist in eine Phase eingetreten, in der sie mehr denn je zu einer Bedingung für die Zukunft der Energiewende wird. Dafür brauchen die Akteure eine Weiterentwicklung der sozialen und politischen Rahmenbedingungen, um sich engagieren zu können und die Demokratisierung der Energieversorgung weiter voranzutreiben. Doch genau diese Entwicklung soll offensichtlich blockiert werden.
Sigmar Gabriels EEG-Novelle versucht ein Rollback zu organisieren, indem sie die Energieträger Sonne und Wind an Land deckelt und das Grünstromprivileg streicht. Der Strom aller Produzenten soll direkt vermarktet werden. Bis 2017 sollen die Erneuerbaren in die Zwangsjacke eines Auktionierungsmodells gepresst werden. Wer EEG-Strom selbst nutzt, soll zwischen 50 und 100 Prozent der EEG-Umlage zahlen müssen, analog gilt dies auch für KWK-Anlagen. Das wird dezentral erzeugten Sonnen- und Windstrom unter Druck bringen und kleine Marktteilnehmer abblocken. Bot das Grünstromprivileg eine ökonomische Möglichkeit, regenerativen Strom direkt an Kunden zu liefern, sollen sich die Anlagenbetreiber künftig auf einem großen und undurchschaubaren Markt behaupten oder aber das Know-how der Händler teuer einkaufen müssen. Die Umlage auf erneuerbaren Eigenstromverbrauch wirkt da wie eine zusätzliche Absicherung, damit möglichst viele dezentrale Nutzungsmöglichkeiten auch wirklich vom Markt verschwinden.
26.06.2014
Wagner-Belegschaft gründet Genossenschaft
Wie schon im Editorial der aktuellen SONNENENERGIE geschrieben gibt es womöglich noch eine Zukunft beim Solarpionier Wagner & Co. So hat die Belegschaft in Cölbe am 17. Juni die Genossenschaft „Wagner Solar eG“ gegründet. Bei der Gründungsversammlung wurde der Aufsichtsrat gewählt, der im Anschluss den Vorstand bestimmte. Auch der Eintrag beim Registergericht ist beantragt. Damit ist die Wagner Solar eG handlungsfähig und bereit zur Aufnahme neuer Mitglieder.
Auf der Webseite www.wir-wenden-weiter.de kann man sich jetzt an der Genossenschaft beteiligen. Zahlreiche Personen aus Politik und Gesellschaft sind als Erstunterstützer schon dabei und haben Anteile gezeichnet. Jetzt beginnt die heiße Phase: Mit einer Beteiligung ab 500 € können auch Sie die Übernahme des langjährigen DGS-Mitglieds ermöglichen.
Neben den Formularen für die Beteiligung findet man auf der Webseite auch die Satzung und weitere Informationen.
26.06.2014
60 Jahre ISES, Mitarbeiter/in für Öffentlichkeitsarbeit gesucht
Die International Solar Energy Society (ISES) feiert dieses Jahr ihren 60. Geburtstag. Hervorgegangen aus der Vereinigung Association for Applied Solar Energy (gegr.1954 in Phoenix, Arizona), wurde sie später in die Solar Energy Society und schließlich in 1970 in die heute bestehende International Solar Energy Society (ISES) umgewandelt. ISES ist heute ein erfolgreicher globaler Verband mit vielen Visionen und Zielen für die Zukunft. So unterstützt man die weltweite Vernetzung seiner Mitglieder aus Forschung, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Die Erhöhung der Mitgliederzahlen und damit noch umfassendere globale Informationsarbeit ist eines der wichtigsten Ziele von ISES. Um dies zu erreichen, sind weitere interessante neue Aktivitäten geplant.
Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie ist seit 1989 gleichzeitig die deutsche Sektion der International Solar Energy Society (ISES). ISES ist gemeinsam mit anderen Organisationen Gründungsmitglied der Kampagne „Global 100 % Renewable Energy Campaign“, die letztes Jahr ins Leben gerufen wurde. Im März 2014 hat der World Future Council, Leiter und Mitgründer, eine europäische parlamentarische Anhörung in Brüssel im Rahmen dieser Kampagne zum Thema Politik für 100 % Erneuerbare Energien veranstaltet. Dabei hatten Vertreter von Verbänden, NRO (Nicht-Regierungs-Organisationen) – wie auch ISES –, sowie auch Kommunen und Forschungsinstitute die Gelegenheit, sich mit europäischen Parlamentsabgeordneten auszutauschen. Denn eine stärkere politische Bewegung ist notwendig um das langfristiges Ziel von 100 % Erneuerbaren Energien zu erreichen. Zahlreiche Studien belegen bereits, dass die Verwendung von 100 % Erneuerbaren Energien realisierbar ist. Die große Herausforderung für ISES und die Organisatoren der Kampagne ist, diese Informationen an die Entscheidungsträger heranzubringen und die Kluft zwischen Wissenschaft und Politik zu überbrücken. ISES wird mit den Partnern der Kampagne an weiteren Aktivitäten teilnehmen, um das Ziel 100 % Erneuerbare Energie voranzubringen.
ISES sucht im Bereich Kommunikation/Öffentlichkeitsarbeit eine neue Mitarbeiter/in. Die Stellenbeschreibung ist hier auf der ISES-Internetseite zu finden.
26.06.2014
5° International Solar Cities Congress in Buenos Aires
By this means, we are pleased to invite you to attend the 5° International Solar Cities Congress by sending an abstract for oral presentation or a poster for exhibit. The theme of this edition is “Energy in the cities: Innovation facing Climate Change”. The Congress will be held on November 17 and 18 at the Metropolitan Design Center (Algarrobo 1041) of the Autonomous City of Buenos Aires.
The deadline for submission of abstracts or posters is July the 18th, 2014 and shall be sent to the following email address: paper.solarcities(at)buenosaires.gob.ar.
The Congress aspires to create an atmosphere for discussion regarding the energy sector to address the challenges that Climate Change imposes on the cities and their inhabitants. To this end, the call for participation is extended to those working on the 3 major subjects that articulate the Congress:
- Energy and climate change
- Sustainable construction
- Energy use and local generation
26.06.2014
Renexpo: Energieeffizienz im Mittelpunkt der „Energiefachmesse für Bayern“
Zu ihrem 15-jährigen Jubiläum präsentiert sich die Renexpo, die vom 9. bis 12. Oktober 2014 in der Messe Augsburg stattfindet, mit einem erweiterten Konzept. Der neue Titel der Fachmesse mit Kongress lautet „Renexpo: Die Energiefachmesse für Bayern – Richtig Investieren!“. Von den drei traditionellen Themenschwerpunkten Energiesparen, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien stellt der Veranstalter Reeco in diesem Jahr die Energieeffizienz in den Mittelpunkt. Dabei liegt der Fokus auf Industrie und Gewerbe. Die Symbiose dieser beiden neuen Schwerpunkte ist das „1. Bayerische Industrie- und Gewerbeforum: Energieeffizienz“ am 9. und 10. Oktober in der Augsburger Messe. In einer zielgruppenspezifischen Ausstellung, Workshops und speziellen Fachtagungen werden hier Energieeinsparpotenziale in Industrie und Gewerbe, Dienstleistungsunternehmen und öffentlichen Einrichtungen aufgezeigt und technische Lösungen präsentiert.
Rund 350 Aussteller präsentieren auf der Renexpo Produkte und Dienstleistungen zur Senkung des Energiebedarfs, zur Verwendung energieeffizienter Technologien und Nutzung Erneuerbarer Energien. 16.000 Messebesucher und 1.200 Kongressteilnehmer werden erwartet. Das „1. Bayerische Industrie- und Gewerbeforum: Energieeffizienz“ ist die „Renexpo im Kleinformat“ mit Fokus auf Industrie und Gewerbe. Wie auch bei der gesamten Renexpo, gibt es auf dem Energieeffizienz-Forum eine Ausstellung, Workshops und Fachtagungen. Rund 50 Aussteller zeigen Produkte und Dienstleistungen, die sich speziell an gewerbliche Investoren aus Unternehmen mit hohem Strom- und Wärmeverbrauch richten sowie an Experten und Entscheider aus Industrie, Handel, Forschung, Dienstleistung, Politik und Energieversorger. Die Besucher erfahren, welche Technologien und Strategien zur Erhöhung der Energieeffizienz es gibt, und sie erhalten Entscheidungshilfen für ihre Investition.
Alle Besucher des Energieeffizienz-Forums sind eingeladen, auch die übrige Renexpo mit Fachmesse und Kongress zu besuchen. Das umfangreiche Kongressprogramm beinhaltet neue und bewährte Fachtagungen, darunter zum Beispiel den 14. Fachkongress HolzEnergie des Internationalen Bundesverbandes Bioenergie, die 8. Fachtagung „Dezentrale Mini- und Mikro-Kraft- Wärme-Kopplung“ und die 2. Fachtagung Stromspeicherung in Gebäuden. Die sogenannten Zielgruppentage gehören ebenfalls zum festen Programm der Renexpo. Speziell an Land- und Forstwirte richtet sich beispielsweise der 6. Tag der Forst- und Landwirtschaft. Der 6. Bayerische Bürgermeistertag wird Vertreter von Kommunen aus ganz Bayern anziehen.
Die DGS bzw. die SONNENENERGIE ist Medienpartner der Renexpo. DGS-Firmenmitglieder haben die Möglichkeit in Form eines Gemeinschaftsstandes auf der RENEXPO Augsburg auszustellen, Infos dazu finden Sie hier. Zudem können Sie hier eine Freikarte lösen.
26.06.2014
Die SONNENENERGIE als WebApp
Parallel oder auch anstelle der gedruckten Version gibt es die SONNENENERGIE auch digital. Die Online-Version ist keine pdf-Version sondern vielmehr eine attraktiv gestaltete App welche zu allen gängigen Systemen kompatibel ist. Mithilfe der „WebApp“ kann die SONNENENERGIE mit dem Browser, dem Smartphone, dem Tablet-PC wie auch mit dem iPad komfortabel gelesen werden.
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