20.06.2014
SONNENENERGIE: Vom Hoffnungsträger zum Sündenbock
Bundesenergieminister Sigmar Gabriel geht nach wie vor davon aus, dass die EEG-Novelle zum 1. August in Kraft treten wird. Noch ist jedoch unklar was genau im Gesetzestext stehen wird. Kaum eine Woche vergeht, an der nicht ein neuer Entwurf die Runde macht. Von den zahlreichen Einwänden und verfassungsrechtlichen Bedenken aller nur denkbaren Interessensgruppen, von Mieterbund bis zum DIHK-Präsidenten, zeigt sich die Bundesregierung jedoch meist recht unberührt. Das verwundert kaum, denn nicht erst mit Beginn der großen Koalition arbeitet die Politik systematisch daran, die „Energiewende von unten“ zu diskreditieren und somit ihre Richtungsentscheidungen zu rechtfertigen.
In einem sehr ausführlichen zweiteiligen Artikel in der SONNENENERGIE belegt Tina Ternus eindrücklich wie augenscheinlich an einem Meinungsumschwung in der öffentlichen und der veröffentlichten Meinung gearbeitet wird. Einer der Drahtzieher, der offensichtlich auch über ein üppiges Budget verfügt, ist die sogenannte „Initiative neue soziale Marktwirtschaft“. Nahezu unerkannt arbeiten mehrere Organisationen, erfolgreich daran, wesentliche Lebensbereiche entsprechend den eigenen Interessen zu prägen. Als eine der einflussreichsten Lobbyorganisationen der deutschen Wirtschaft übt die INSM maßgeblichen Einfluss auf politische Beschlüsse und die Gesetzgebung, wie auch der EEG-Novelle, aus. Aber lesen Sie selbst...
Teil 1: Die Geschichte einer Inszenierung
Teil 2: Die Attacke der Wirtschaftslobby INSM
20.06.2014
EEG Reform – Konsequenzen für Bestands- und Neuanlagen
Die EEG-Reform soll bereits zum 1. August 2014 in Kraft treten. Für große PV-Anlagen wird bald die Direktvermarktung die Regel sein und für Freiflächenanlagen ein Ausschreibungsmodell eingeführt. Im Bereich Eigenverbrauch und Stromlieferung vor Ort drohen dagegen Verschlechterungen. Eigenverbraucher können sich jedoch auf Bestandsschutz berufen, wenn sie die entsprechenden Voraussetzungen bis zum Inkrafttreten des Gesetzes geschaffen haben, bei Stromlieferung vor Ort kann es sinnvoll sein, noch rechtzeitig vor dem 1. August die nötigen Konsequenzen zu ziehen.
Trotz zukünftig drohender Belastung mit (reduzierter) EEG-Umlage ist Eigenverbauch jedoch auch für neue, kleine und mittlere Projekte im Bereich erneuerbare Energien hochinteressant. Um Sie über die neue Rechtslage und damit mögliche oder erforderliche neue Konzepte rechtzeitig zu informieren und noch vor dem Stichtag Entscheidungshilfen zu geben, referiert Rechtsanwalt Peter Nümann im Juni und Juli auf folgenden Veranstaltungen zur EEG-Reform:
EEG 2014 – Konsequenzen für Bestands- und Neuanlagen
Tagesseminar, nach Inkrafttreten der EEG Novelle
o Ort: Solarakademie Franken, Fürther Straße 246c, Nürnberg
o Termin: 14. Juli 10:00 bis 17:00 Uhr
o Kursgebühr: 190,- EUR zzgl. 19 % MWSt.
o Anmeldung: www.solarakademie-franken.de/index.php?id=43
o Weitere Details finden Sie hier ...
o Ort: Rießnerstraße 12B, Weimar
o Termin: 15. Juli 9:30 bis 17:30 Uhr
o Kursgebühr: 200,- EUR zzgl. 7% MWSt.
o Anmeldung: dgs-thueringen.de/anmeldung
o Weitere Details finden Sie hier ...
o Ort: NÜMANN+LANG Rechtsanwälte, Askanischer Platz 4, Berlin
o Termine: 24. Juni, 27. Juni und 16. Juli von 9:30 bis 17:30 Uhr
o Kursgebühr: 200,- EUR
o Anmeldung: solarschule(at)dgs-berlin.de
o Weitere Details finden Sie hier ...
20.06.2014
Russland dreht Erdgas ab, Bundesregierung muss Biogas fördern
(BEE) Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) warnt Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel und die Abgeordneten der Großen Koalition davor, der strategisch wichtigen Biogasbranche die Existenzgrundlage zu entziehen. „Wenn Russland der Ukraine den Erdgashahn zudreht, sollte Gabriel das heimische Biogas fördern und nicht behindern“, sagt BEE-Geschäftsführer Dr. Hermann Falk. Die ukrainische Regierung ist heute darüber informiert worden, dass die Gaslieferungen aus Russland „auf Null“ heruntergefahren worden seien. Die Versorgung Westeuropas ist kurzfristig zwar nicht gefährdet, doch mit Blick auf die längerfristige Entwicklung des Konflikts warnt EU-Energiekommissar Günther Oettinger vor möglichen Versorgungsengpässen im nächsten Winter.
Die EU-Staaten geben jedes Jahr insgesamt mehr als 550 Mrd. Euro für Importe fossiler Energieträger aus. Gut ein Drittel der Erdgas- und Rohöleinfuhren kommt aus Russland. In Deutschland liegt der Anteil mit 36 und 39 Prozent sogar noch etwas höher. Die Bundesrepublik gibt für Öl, Gas und Kohle aus Russland 33 Mrd. Euro im Jahr aus.
„Umso unverständlicher ist es, wie drastisch Gabriel die Biogaserzeugung bei seiner Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zusammen kürzen will“, kritisiert Falk. „Durch saubere Energien Arbeitsplätze und Innovationen im eigenen Land zu schaffen ist wesentlich intelligenter, als Milliarden nach Moskau zu überweisen.“ Wenn der EEG-Entwurf, wie vom Bundeswirtschaftsminister vorgeschlagen, beschlossen würde, schätzt der Fachverband Biogas, dass lediglich ein Neubau von 6 Megawatt pro Jahr möglich wäre. Das im EEG-Entwurf vorgesehene Ausbauziel beträgt dagegen 100 Megawatt, was bereits ein deutlicher Rückgang wäre..
Die heutige Biogasproduktion in Deutschland entspricht ca. 20 Prozent der derzeitigen Erdgasimporte aus Russland. Mit dem verbleibenden Potenzial könnten weitere 10 Prozent ersetzt werden. Langfristig wären 55 Prozent möglich. „In der gesamten EU gäbe es sogar ein Potenzial von 125 Prozent der derzeitigen Erdgasimporte aus Russland“, betont Falk. In der Ukraine findet noch keine nennenswerte Biogasproduktion statt. Mit dem bestehenden Potenzial könnten ca. 15 Prozent der Importe aus dem Nachbarland substituiert werden, langfristig sogar mehr als 89 Prozent. Falk bemängelt zudem, dass weder die Bundesregierung noch die Europäische Kommission ein stringentes Konzept hat, um die Steigerung der Energieeffizienz und den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Wärmebereich voranzutreiben. Dadurch würde der Erdgasverbrauch sinken.
Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Deutschland bündelt der BEE die Interessen von 29 Verbänden und Organisationen mit 30 000 Einzelmitgliedern, darunter mehr als 5 000 Unternehmen. Wir vertreten auf diese Weise 371 400 Arbeitsplätze und mehr als 3 Millionen Kraftwerksbetreiber. Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr.
20.06.2014
3. Anwenderforum Thermische Energiespeicher vom 3. bis 4. Juli
Vom 3. bis 4. Juli 2014 findet in Neumarkt in der Oberpfalz das 3. Anwenderforum Thermische Energiespeicher statt. Es beschäftigt sich unter anderem mit den Themenbereichen: Grundlagen thermischer Energiespeicher, Anwendungen in der Industrie sowie Gebäudesektor und der Rolle der thermischen Speicher im Kontext der Energiewende.
Dass Speicher eine wichtige Rolle in einem zukünftigen Energiesystem spielen werden ist allgemein unstrittig. Welche Rolle dabei allerdings thermische Energiespeicher spielen können, wird meist unterschätzt. Etabliert sind thermische Speichersysteme bereits heute im Gebäudesektor. Als Pufferspeicher in der Heizungsanlage oder zur solarthermischen Bereitstellung von Brauchwasser sind viele Systeme im Einsatz. Auch zur Effizienzsteigerung in industriellen Prozessen können solche Systeme beitragen. Durch thermische Speicher kann Abwärme wieder einer Nutzung zugeführt werden.
Thermische Energiespeicher können aber auch die Integration Erneuerbarer Energien unterstützen. Selbst die viel diskutierte Nutzung fluktuierender Quellen erneuerbarer Elektrizität – Wind und Photovoltaik – können durch thermische Speicher verstetigt werden. Durch die Umwandlung von Strom zu Wärme und anschließende Speicherung als Wärme oder Kälte können u.U. wirtschaftlich interessante Ansätze realisiert werden. Dabei steht im Vordergrund die Tatsache, dass mehr als die Hälfte unseres Endenergiebedarfs in Deutschland in Form von Wärme (Heizung und Prozesswärme) und Kälte (Industriekälte und Klimatisierung) vorliegt. Entscheidend für den sinnvollen Einsatz thermische Speicher ist, dass die vorhandenen Speichertechnologien – sensible, latente und thermo-chemische Speicher – optimal zu den ausgewählten Anwendungen passen. Nur dann können thermische Energiespeicher ihre Stärken ausspielen.
3. Anwenderforum Thermische Energiespeicher
Hotel Berggasthof Sammüller, Schafhofstraße 25, Neumarkt i. d. Opf.
Kontakt: Heike Trum, Tel. +49 941 29688-23, E-Mail: heike.trum(at)otti.de
20.06.2014
Die SONNENENERGIE als WebApp
Parallel oder auch anstelle der gedruckten Version gibt es die SONNENENERGIE auch digital. Die Online-Version ist keine pdf-Version sondern vielmehr eine attraktiv gestaltete App welche zu allen gängigen Systemen kompatibel ist. Mithilfe der „WebApp“ kann die SONNENENERGIE mit dem Browser, dem Smartphone, dem Tablet-PC wie auch mit dem iPad komfortabel gelesen werden.
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