25.10.2013
Offener Brief an die Verbände VDE, DKE und ZVEH
Kraftwerke auf dem Balkon lassen sich nicht verhindern: Unter bestimmten Umständen kann es bei, beziehungsweise nach der Installation einer Mini-PV-Anlage zu Gefahren kommen, die auch ein Fachmann nicht hundertprozentig ausschließen kann. Deshalb rät Bernd Dechert, Geschäftsführer Technik im ZVEH (Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke), seinen Betrieben besser auf Aufträge zu verzichten.
Eine Einschüchterung des Elektrohandwerks ist allerdings eine umstrittene Strategie zur Verhinderung von Kleinst-PV-Anlagen (Guerilla-PV). Die Frage die sich hier stellt: Kann man einerseits dazu auffordern – wie der VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik) in seiner Pressemitteilung vom 26.04.2013 – Kleinst-PV-Anlagen nicht selbst ans Haushaltsnetz anzuschließen, sondern dies fachgerecht durch Elektrofachkräfte (Elektro-Installateure) machen zu lassen, wenn gleichzeitig der ZVEH seinen Handwerksbetrieben empfiehlt auf solche Aufträge zu verzichten? Die aktuelle Situation: PV-Kleinstanlagen sind ein wichtiger Baustein der bürgernahen, dezentralen Energiewende. PV-Kleinstanlagen werden kommen, wenn sie nicht von Fachhandwerkern installiert werden, dann werden die Bürger es – mehr schlecht als recht – selber machen. Damit sind Risiken verbunden und Unfälle vorprogrammiert. Nur wer trägt dann die Verantwortung? Eine Verweigerung ist eine gefährliche Strategie. ....lesen Sie hier weiter
Aus diesem Grund hat die DGS einen offenen Brief an die Verbände VDE, DKE und ZVEH geschrieben:
Sehr geehrte Damen und Herren,
bisher gibt es in den elektrischen Verteilnetzen für die Tarifkunden vorwiegend Verbrauchsgeräte mit Leistungen bis zu 2 kW. Geräte zur Erzeugung elektrischer Energie mit Einspeisung in das Niederspannungsverteilnetz gab es in dieser Leistungsklasse praktisch nicht. In Zukunft wird es Kleinst-Kraftwerke, insbesondere kleine Photovoltaik-Anlagen mit Leistungen von einigen 100 Watt, bis unter 1 kW geben, die in das Smart Grid in den einzelnen privaten Haushalten integriert werden müssen.
Es gibt nur unzureichende technischen Regeln, Normen und Richtlinien für das Elektrohandwerk, wie diese Kleinst-Kraftwerke im Niederspannungsnetz fachgerecht anzuschließen und zu integrieren sind. Für die sichere Anwendung von Steckersolarmodulen oder von anderen regenerativen Einspeisern im Endkundenbereich wäre die Entwicklung einer genormten Einspeise-Steckdose (1, ein von der DGS entwickelter Lösungsansatz) sinnvoll, der von den Gremien aufgenommen werden sollte.
Um die Sicherheit elektrischer Anlagen auch weiterhin zu gewährleisten sowie eine Gefährdung der Bevölkerung durch die Nutzung elektrischer Energie auszuschließen, ist es dringend notwendig, dass sich die einschlägigen Institutionen (VDE, DKE, ZVEH u.a.) in Deutschland dieser Aufgabe annehmen.
Wir fordern deshalb VDE, DKE und ZVEH auf, diese technischen und rechtlichen Grauzonen umgehend zu beseitigen und für die Verbraucher (Prosumer) und das Elektro-Handwerk klare Richtlinien zu erarbeiten und in Kraft zu setzen, damit sowohl das Handwerk als auch der normale Tarifkunde in Zukunft diese Kleinst-Kraftwerke am Niederspannungsnetz (Smart Grid) sicher nutzen kann.
Wir schließen uns damit den Forderungen des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie des EU-Parlaments an (Entschließungsantrag vom 22.04.2013) unverzüglich die Anschlussbedingungen für Kleinst-Kraftwerke in den Ländern der Europäischen Union zu vereinfachen und zu harmonisieren. Wir betonen: Kleinst-Kraftwerke sind ein wesentlicher Bestandteil der dezentralen Energiewende mit 100 % Erneuerbare Energien in Deutschland!
mit freundlichen Grüßen
Präsidium der DGS sowie
FA Photovoltaik der DGS
(1) INS-Projektskizze an das BMWi zum Vornormprojekt „Stromkreis zum Anschluss von dezentralen Kleineinspeisern mit genormter Einspeise-Steckdose“ der DGS Berlin Brandenburg e.V. vom 05.04.2013
25.10.2013
EnergyMap zeigt ab jetzt auch die regionalen EEG-Zahlungen
Seit 2009 dokumentiert die DGS auf der Webseite www.EnergyMap.info drei mal pro Jahr den Zubau der Erneuerbaren Stromerzeugung in Deutschland. Der aktuelle Stand und die historische Entwicklung der Energiewende wird so für jedes Bundesland, jeden Landkreis und jede Gemeinde schnell nachvollziehbar.
Das letzte Update der EnergyMap hat erneut bestätigt, dass die Energiewende bisher vor allem in ländlichen Regionen statt findet. Sicherlich haben Städte weniger Platz für Windkraft oder Biogas, doch auch wenn man nur die Solarstromanlagen auf den Hausdächern vergleicht, ist die Landbevölkerung deutlich aktiver als es die Stadtmenschen sind. Der Faktor 10 ist keine Seltenheit.
Als Neuerung werden auf der Webseite nun auch die regionalen EEG-Zahlungen ausgewiesen. So können Kommunalpolitiker sehr schnell erkennen, welche wirtschaftliche Bedeutung die Energiewende in ihrer Region bereits erreicht hat. Der Unterschied zwischen kW und kWh mag für viele noch verwirrend sein, aber bei Euro weiss dann doch jeder sofort was relevant ist.
25.10.2013
SONNENENERGIE 6/2013 erscheint am 2.11.
Die nächste Ausgabe der SONNENENERGIE ist bereits im Druck, sie erscheint am 02. November am Kiosk. Mit vielen interessanten Beiträgen ist auch diese Ausgabe wieder einmal sehr lesenswert. In den nächsten Ausgaben des DGS-Newsletters stellen wir Ihnen einzelne Artikel vor, die Sie im Übrigen auch immer unter www.sonnenenergie.de komplett lesen können, das Inhaltsverzeichnis der Ausgabe 6/2013 gibt es hier zum Download. Die Artikel der Ausgabe 4_5/2013 stehen Ihnen ab dem 2. November als pdf-Versionen hier online zum Abruf.
Die SONNENENERGIE erscheint wie gewohnt, zunächst nur als gedruckte Version. Über die nächsten Wochen hinweg werden einzelne, ausgewählte Artikel online gestellt. Dabei gibt es eine Einschränkung: Die meist sehr informativen Tabellen, Bilder und Grafiken gibt es nur im Heft. Erst bei Erscheinen einer neuen SONNENENERGIE ist die Vorgängernummer im Onlinearchiv abrufbar. Möchte man aktuell informiert sein kommt man somit eigentlich nicht umhin sich der DGS anzuschließen. Die lukrativen Prämien erleichtern zudem den Beitritt. Hier können Sie nachsehen wo sich der nächstgelegene Verkaufsstand befindet.
Die SONNENENERGIE ist seit 1975 ist das offizielle Fachorgan der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS). Die DGS ist seit fast fast 40 Jahren Deutschlands mitgliederstärkste technisch-wissenschaftliche Fachorganisation für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz. In der SONNENENERGIE erscheinen Artikel von Fachleuten für Interessierte der Erneuerbaren Energien. Hochaktuelle Informationen aus Wissenschaft und Technik für jedermann, aber auch relevante, fundierte Fachartikel für die Spezialisten der Branche. Die SONNENENERGIE erreicht aber neben Fachleuten und Interessierten auch Vertreter der Presse und politische Entscheidungsträger.
25.10.2013
OTTI PV-Symposium: Ermäßigung für Frühbucher und DGS-Mitglieder
Die DGS unterstützt auch 2014 das Symposium Photovoltaische Solarenergie von OTTI. Die 29. Auflage findet nächstes Jahr vom 12. bis 14. März unter der fachlichen Leitung von Herrn Dr. Günther Ebert (Fraunhofer ISE, Freiburg), wie immer in Kloster Banz, Bad Staffelstein, statt. Für DGS-Mitglieder gibt es noch bis zum 1. November einen besonders günstigen Frühbucherrabatt.
Folgende Schwerpunkte werden neben der Eröffnungssitzung und der am Mittwoch Nachmittag stattfindenden Diskussionsrunde „Wie viel PV verträgt Deutschland“ an den drei Veranstaltungstagen besonders thematisiert:
- PV-Anlagen und Komponenten
- Netzintegration und Wechselrichter
- Stromversorgung mit erneuerbaren Energien
- Qualitätssicherung
- Energiemeteorologie und Simulation
- Energiespeicher in netzgekoppelten Systemen
- Neue Geschäftsmodelle / Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen
Bereichert wird das Symposium durch eine der größten Fach- und Posterausstellungen in Deutschland zum Thema Photovoltaik. Alle aktuellen Informationen finden Sie auf der neu gestalteten Homepage unter www.pv-symposium.de, wo in Kürze auch das komplette Programm hinterlegt sein wird.
Die besonders vergünstigte Teilnahmegebühr für DGS-Mitglieder (statt 840,- EUR nur 660,- EUR), gilt noch bei Anmeldung bis zum 1. November 2013. Nutzen Sie diese Chance! Den Infoflyer mit dem Anmeldeformular finden Sie hier. Für Rückfragen steht Ihnen jederzeit gerne Frau Heidloff (Tel.: 0941 29688-38, Mail: andrea.heidloff(at)otti.de) von OTTI e.V. zur Verfügung.
25.10.2013
DGS Workshop zu PV Stromspeichersystemen am 6.11.
Am 2. Storageday der SolarAllianz am 5. November 2013 werden verschiedene Stromspeicherlösungen renommierter Firmen vorgestellt. Ergänzend dazu bietet die DGS am Folgetag einen firmen- und produktunabhängigen Workshop an. Dieser greift typische Fragen und Themen auf, die sich aus den Umfragen vorangegangener Storagedayteilnehmer ergeben haben.
Im Mittelpunkt des Workshops steht die technische und wirtschaftliche Optimierung von PV-Anlagen im Kontext von Eigenverbrauch. Produktübergreifend wird auf das Betriebsverhalten verschiedener Batterietechniken das Lademanagement sowie auf die normativen Anforderungen eingegangen.
Der Workshop findet am 6. November von 9 bis 15 Uhr in der DGS Geschäftstelle (Wrangelstr. 100, 10997 Berlin-Kreuzberg) statt. Die Teilnahmegebühren betragen 145 EUR, die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt. Zum Workshop gibt es eine einfache Verpflegung. Anmeldungen unter dgs(at)dgs-berlin.de wie auch unter 030/2938126.
25.10.2013
Solare Prozesswärme am 5.12.
Am 5. Dezember findet in Frankfurt im Cosmopolitan im Hauptbahnhof das OTTI-Fachforum "Solare Prozesswärme" statt. Dort treffen sich Solarexperten und Fachplaner industrieller Energieversorgung. Das Programm richtet sich an Solarplaner bei Herstellern und Ingenieurbüros sowie Fachplaner industrieller Energieversorgung, Energieberater und Energiebeauftragte in Unternehmen.
Energieberatern, Fachplanern und Energiebeauftragten werden die wesentlichen Grundlagen thermischer Solarenergienutzung vermittelt. Solarplaner lernen in Parallelvorträgen die Grundlagen industrieller Wärmebereitstellung und -nutzung und erfahren wie Energieaudits durchgeführt werden. Allen Teilnehmern werden die wichtigsten Anwendungsgebiete solarer Prozesswärme, Möglichkeiten zur Einbindung von Solarwärme in bestehende Strukturen und realisierte Beispiele vorgestellt. Sie lernen wie man die Vorplanung von Prozesswärmeanlagen durchführt. Dies beinhaltet die Identifikation eines geeigneten Integrationspunktes für Solarwärme, die Vorauslegung von Kollektorfläche und Speicher sowie erste Ertragsabschätzungen. Hier können Sie auf Wunsch auch eine konkrete mitgebrachte Fragestellung einbringen.
Folgende Fragestellungen werden u.a behandelt:
- Welche Möglichkeiten bietet die Nutzung solarer Prozesswärme in Industrie und Gewerbe?
- Welche Branchen und Anwendungsgebiete eignen sich besonders gut und wie können diese erschlossen werden?
- Was müssen Solarplaner, Energieberater und Energiebeauftragte von Firmen leisten, um solare Prozesswärme in ihr Portfolio aufzunehmen?
25.10.2013
Erfolgreiches O&M-Geschäft bei PV-Anlagen am 6.12. und 3.4.
Die Pflege von PV-Bestandsanlagen wird für viele Branchenakteure ein zunehmend wichtiger Geschäftszweig. Auch für die Projektverantwortlichen während der Entwicklungs- und Bauphase ist das Wissen um die technische Betriebsführung wichtig, soll doch vermieden werden, dass Kosten von der Planungs- und Ausführungsphase in die Betriebsphase verschoben werden. Udo Siegfriedt vom Landesverband Berlin-Brandenburg der DGS hält am 06.12.2013 in Berlin und am 03.04.2014 in Würzburg das Seminar "Erfolgreiches O&M-Geschäft – Einstieg in die technische Betriebsführung von PV-Anlagen" mit folgenden Inhalten:
- Aufgaben O&M: Sicherheit im Betrieb(u. a. elektrische Sicherheit, Diebstahlschutz…), Ertragssicherung, Dokumentation (Betrieb)
- normative Anforderungen für die Abnahme und wiederkehrende Prüfungen
- Messdatenerfassung und -auswertung
- Fehlersuche und -erkennung
- Festlegung notwendiger Maßnahmen abgestuft nach Relevanz des Fehlers
- Fehlersuche
- regelmäßige Wartungsarbeiten (elektrisch, Grünpflege…)
- technische Ausgestaltung von O&M-Verträgen
Das Seminar findet im Rahmen der Seminarreihe der Solarpraxis AG statt. Mehr Informationen zu diesem Seminar finden Sie hier.
25.10.2013
Aktion zur EEG-Umlage: StrompreisPhantasien
Die gemeinnützige Umweltorganisation "energie neu denken" startet mit einem Netzwerk an Unterstützern eine Email-Kampagne für eine transparente EEG-Umlage auf der Stromrechnung. Wieder stehen die Erneuerbaren am Pranger, weil die EEG-Umlage auch 2014 steigt. Die Erneuerbaren Energien - allen voran die Photovoltaik - werden als Preistreiber dargestellt. Doch welchen Anteil die Erneuerbaren an der Umlage haben, bleibt im Dunkeln. Viele Fachleute fordern dazu jetzt mehr Transparenz, denn gerade der Ausbau von Sonne und Wind an Land ist mittlerweile eigentlich ungeahnt günstig.
Die Höhe der Umlage wird allen Stromkunden auf ihrer Rechnung präsentiert. Wie sich diese zusammensetzt und was sie mit den tatsächlichen Förderkosten zu tun hat, ist jedoch daraus nicht ersichtlich. Zwar ist bekannt, dass die Steigerung der Umlage nur zu einem Bruchteil auf die Zahlungen für Erneuerbare Energien zurückzuführen ist. Jedoch ist die gesamte EEG-Umlage derzeit so intransparent und irreführend für die Stromverbraucher in Deutschland, dass der Großteil glaubt, der Ausbau von Sonne und Wind koste einfach viel.
Das ist allerdings falsch. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien hat mit der EEG-Umlage immer weniger zu tun. Im Jahr 2009 flossen in die faktische Förderung der Erneuerbaren Energien knapp 11 Mrd. Euro, im Jahr 2013 sollen es laut Prognose etwa 20 Mrd. Euro werden. Das ist kaum eine Verdoppelung. Auf der Stromrechnung sieht das anders aus. Der Stromkunde musste im Jahr 2009 pro kWh etwa 1 Cent für die Erneuerbaren zahlen. 2013 musste er jedoch ganze 5,277 Cent berappen. Wie wird aus einer tatsächlichen Kostenverdoppelung eine Verfünffachung?
Für 2014 sollen es nun sogar 6,3 Cent Vergütung werden! Laut Studien gehen etwa 13 Prozent von dieser Steigerung auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien zurück. Der Rest sind zusätzliche Ausgaben und Kostenverschiebungen. Die Kampagne will erreichen, dass die Industrieprivilegien und andere Kostentreiber auf der Stromrechnung erscheinen. So sollen die wahren Gründe der Preissteigerungen transparent gemacht werden. Alle Unterzeichner fordern die zuständigen Politiker und Amtsträger auf, diese Forderung umzusetzen.
Hier können Sie die Kampagne unterstützen:
http://www.energie-neu-denken.de/strompreis-phantasien.php