19.09.2013
Die DGS zur Bundestagswahl: Entscheidende Richtungswahl
Am Sonntag steht mit der Bundestagswahl einiges auf dem Spiel. Für die DGS ist die Energiewende und mit ihr der Ausbau der Erneuerbaren Energien das zentrale Element und Voraussetzung für eine verantwortungsvolle und gerechte Energiepolitik. Unsere Forderung lautet: 100% Erneuerbare Energien bis 2050. Dass dies machbar und auch weit kostengünstiger als alle Szenarien mit moderateren Zuwachsraten ist, belegen diverse Studien. Die Bundesregierung stellt mit ihren Plänen in Bezug auf das EEG einerseits die Erfolgsgeschichte der Photovoltaik in Frage und setzt mit der Stromlüge weiter auf Volksverdummung. Zudem fehlen nach wie vor die Anreize zu einem überfälligen Durchstarten der Solarthermie. Wenn man von Energiewende redet und sich nur um die Stromwende kümmert, versäumt man wesentliches. So macht Strom bekanntlich lediglich 25% des Energieverbrauches in Deutschland aus. Der Rest - Wärme (50%) und Treibstoffe (25%) -bleibt außen vor.
Dies ist jedoch kein Zufall, sondern Methode und offenbart die energetische Gesinnung der aktuellen Regierung. Die Wirtschaftsflügel der Parteien und insbesondere die Leitung des Wirtschaftsministeriums durch die FDP vertreten immer deutlicher einseitig die Interessen der Energieversorger. Die Energiewende von unten, eine vorausschauende, über Legislaturperioden hinaus wirkende Energiepolitik ist offensichtlich nicht gewollt. Einem notwendigen Generationenvertrag und einer aktiven Unterstützung regional- dezentraler Bürgerprojekte, wie sie beispielsweise Energiegenossenschaften darstellen, wird Stück für Stück die Grundlage entzogen. Die Vision der Bundesregierung war und ist eine zentrale, fossil-atomare Energieversorgung in der Hand einiger weniger Unternehmen, deren Ziel Profit ist. Die Nutzung der Erneuerbaren Energien ist das genaue Gegenteil. Sie stehen für eine dezentrale Strom- und Wärmeproduktion an der viele teilhaben können. Nicht zuletzt durch das Engagement der Bürger, dass es jedem ermöglicht, aktiv die Energiewende, aber eben auch Preisstrukturen zu beeinflussen. Speziell bei der Sonnenenergie wird ein kostenloser, überall frei verfügbarer Rohstoff verwendet, mit dem man als solches keine Geschäfte machen kann.
Die Schwarz-Gelbe Regierung steht dagegen für einen Rollback in der Energieversorgung und eines ist sicher: Ohne Fukushima würde man weiter gegen den Willen der Mehrheit der Deutschen an der Atomenergie festhalten. Es genügt nicht, sich das Wort Energiewende lediglich aus opportunistischem Kalkül anzueignen. Der Umbau der Energiewirtschaft kann nur gelingen, wenn dieser auch der eigenen Überzeugung entspricht. Bei der Bundestagswahl entscheiden wir über die Zukunft der Energiewende. Gerade jetzt werden wesentliche, teilweise unumkehrbare, Richtungsentscheidungen getroffen.
Das Präsidium der DGS
19.09.2013
DGS-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen gegründet
Am 10. September fand die Gründungsversammlung des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) e.V. in Münster statt. Die zahlreich erschienenen Interessierten an Fragen der Solarenergie kamen aus allen Landesteilen in NRW. „Dieses Interesse ist umso erfreulicher, als derzeit massive Bestrebungen in der Bundespolitik zu verzeichnen sind, eine dezentrale, bürgernahe Energieproduktion und den Übergang zu einer Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien zu bremsen“ - so Franz Hantmann aus Münster.
Die versammelten Bürger, Wissenschaftler, Energieberater, Ingenieure und Firmen waren sich einig, die Verbreitung Erneuerbarer Energien auf Landesebene und in Kommunen und Kreisen schneller voranzubringen und konkrete Lösungswege aufzuzeigen. Dazu gehören die Veranstaltung von Workshops und die Verbreitung von Informationen über neue Energietechniken und deren Einsatzmöglichkeiten in Wohngebäuden, Betrieben und Kommunen. Als ältester wissenschaftlich-technischer Verein in Deutschland möchte dieser eigenständige Impulse für eine zukunftsfähige Energieversorgung geben – gemäß dem Motto: Wir machen unsere Energie selbst.
„Mit der Gründung des Landesverbandes können die im Lande verstreuten örtlichen Aktivitäten der DGS-Sektionen und Mitglieder gebündelt und vernetzt werden“ sagte Dr. Peter Deininger, Vorsitzender der DGS-Sektion Münster und Mitinitiator des Landesverbandes. Darüber hinaus stehen mit der Bundesorganisation der DGS mit Sitz in Berlin und der Zeitschrift „Sonnenenergie“, sowie weiteren Landesverbänden erfahrene Partner und Fachleute für den Wissens- und Erfahrungsaustausch zur Verfügung. Somit können innovative Lösungen der Erzeugung von regenerativer Wärme und Strom, die Wandlung von Wärme in Strom und Strom in Wärme, Energiespeicherung und die intelligente Steuerung der Komponenten vorgestellt und diskutiert werden. Hinzu kommen Hilfestellungen für die Auswahl technischer Komponenten und deren effektive und wirtschaftliche Kombination.
Prof. Dr. Bernhard Hoffschmidt, Solarinstitut Jülich brachte die Sache auf den Punkt: “Eine dezentrale Energiewende mit Erneuerbaren Energien nutzt der Umwelt, den Bürgern, der Wirtschaft und den Kommunen vor Ort, vermindert die enormen Ausgaben für Energieimporte und trägt zur Friedenssicherung bei. Dies gilt in hohem Maße gerade auch für Nordrhein-Westfalen.
Mit der Vereinsgründung des Landesverbandes und den gewählten Vorstandsmitgliedern soll die Arbeit – parallel zur Eintragung in das Vereinsregister – so rasch als möglich aufgenommen werden.
In den Vorstand wurden gewählt:
Dr. Peter Deininger, 1. Vorsitzender
Dipl.-Ing. Franz Hantmann, stellv. Vorsitzender
Dipl.-Ing. Ralf Köbbemann-Rengers, stellv. Vorsitzender
Dipl. -Ing. Ulrich Lasar, Schriftführer
Dipl. -Ing. Kai Müller, Finanzen
ISES Solar World Congress vom 3.-7.11. in Cancún, Mexiko
Die International Solar Energy Society (ISES) veranstaltet dieses Jahr zusammen mit ihrer mexikani-schen Sektion, der Asociación Nacional de Energía Solar (ANES), den ISES Solar World Congress 2013 (SWC), der vom 3.-7. November in Cancún, Mexiko stattfinden wird. Der ISES SWC findet bereits seit den 1950er Jahren im zweijährigen Turnus statt. Die Veranstaltung ist sowohl auf regionaler Ebene, als auch weltweit sehr bedeutsam für die Erneuerbare-Energien-Branche und bietet die optimale Gelegenheit zum Ideenaustausch zwischen Wissenschaft, For-schung, Industrie und Politik.
Es werden über 1.000 Teilnehmer aus allen Teilen der Welt erwartet. Unter dem Motto „Renewables Working Together for All“ richtet der Kongress seinen Fokus auf die Erforschung des Zusammenspiels der verschiedenen erneuerbaren Energieträger. Das Kongressprogramm bietet zahlreiche Vorträge von führenden Experten, Workshops für angehende Fachleute, ein Messegelände mit namhaften Firmenausstellern, sowie Foren, 90-minütige Diskussionsrunden zu diversen Themen, in denen die Teilnehmer die Möglichkeit haben, den Inhalt aktiv mitzugestalten.
Mit Mexiko als gastgebendem Land, findet der ISES Solar World Congress (SWC) zum ersten Mal in Lateinamerika statt. Als eines der aufstrebenden Länder im Bereich der Solarenergie, treibt Mexiko mit seinen immensen erneuerbaren Energiequellen die stark expandierenden Solarthermie- und Photovoltaik-Märkte weiter an.
Mehr Informationen über den Kongress unter www.swc2013.org.
Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie ist seit 1989 die deutsche Sektion der International Solar Energy Society (ISES).
19.09.2013
Batteriespeicher zur Optimierung der Eigenstromversorgung
Am 25. September 2013, von 15:00 bis 18:00 Uhr, veranstaltet die Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein GmbH (EKSH) in Kooperation mit der DGS die Fachtagung "Batteriespeicher zur Optimierung der Eigenstromversorgung aus Photovoltaik und Kleinwindanlagen".
Wachstumsmarkt Batteriespeicher: Batteriespeicher für Privathaushalt und Gewerbe zur Zwischenspeicherung von dezentral erzeugtem Strom von PV, Kleinwindanlagen oder BHKW’s sind heute bereits am Markt verfügbar. Sie ermöglichen eine Steigerung des Eigenverbrauchs auf 60 bis 70 Prozent. Gleichzeitig entlasten sie das Verteilnetz, indem sie in Spitzenproduktionszeiten Strom speichern und in Spitzenlastzeiten die gespeicherte Energie zur Verfügung stellen. Batteriespeicher können die Verfügbarkeit der Eigenerzeugung von Solarstrom ausweiten und zugleich die von den Verbrauchern zu tragenden Energiewende-Kosten senken, stellte das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE jüngst fest.
Doch wann rechnet sich für den Privathaushalt die Investition in einen Batteriespeicher? Welche technischen Alternativen bieten sich? Wir haben Experten eingeladen und freuen uns auf innovative Unternehmen, die ihre technisch anspruchsvollen Speichersysteme präsentieren werden. Außerdem stellen wir das neue EKSH-Testprogramm für Haushalts-Batteriespeicher vor, bei dem Pilotinvestoren in Schleswig-Holstein einen Zuschuss erhalten, wenn sie der EKSH für drei Jahre die Messdaten ihrer Anlage zur Verfügung stellen.
Internet: www.eksh.org, Veranstaltungsort: Restaurant an den Holstenhallen Justus-von-Liebig-Straße 2-4, 24537 Neumünster
19.09.2013
Fachseminar Energieeffiziente Gebäudesanierung am 10.10. in Berlin
Energieeffizienz mit hocheffizienten Standards aus dem Bereich der Passivhaus-komponenten ist die Grundlage der energetischen Gebäudesanierung und wird in diesem Fortbildungsmodul intensiv behandelt. Aufbauend auf den Anforderungen des Denkmal- und Klimaschutzes werden insbesondere die Techniken zur Optimierung der Gebäudehülle anhand der relevanten Bauteile und der charakteristischen Gebäudetypen aufgezeigt. Wichtig dabei ist, Best-Practice-Beispiele aus energetischer und gestalterischer Sicht in der korrespondierenden Gebäudetypologie aufzuzeigen.
Über die Einflüsse von Gebäudetechnik und Erneuerbaren Energien wird ein kurzer Überblick gegeben, um das Zusammenwirken von Effizienz und Versorgungssystemen einschätzen zu können. Als Ausblick werden Quartierstypologien und mögliche Sanierungskonzepte sowie Versorgungsstrukturen dargestellt, um auf Dauer einen klimaneutralen Gebäudebestand zu erzielen.
Dieses Seminar findet am 10.10.2013 in Berlin von 16:00 bis 20:00 Uhr statt. Dozent ist Dr. Burkhard Schulze Darup aus Nürnberg. Detaillierte Informationen zu den Inhalten, den Kontakt und Eckdaten finden Sie unter www.energie-und-baukultur.de und auf dem Flyer!
Dieses Seminar findet in Kooperation mit der DGS Berlin statt
19.09.2013
Direkteinspeisung, Eigenverbrauch und Speicherung von PV-Strom
Vom 4. bis 5. November findet in Köln das Anwenderforum "Direkteinspeisung, Eigenverbrauch und Speicherung von PV-Strom" statt. Verastalter ist das Ostbayerische Technologie-Transfer-Institut OTTI in Kooperaton mit dem TÜV Rheinland.
Die regenerative Energieerzeugung ist unverzichtbar und Teil unseres Energieversorgungssystems. Die Schnelligkeit des weiteren, möglichst nicht subventionierten Ausbaus ist auch davon abhängig, wie sich auf den einzelnen Haushalt oder das Gewerbe bezogen das Verhältnis zwischen Eigenverbrauch und Netzeinspeisung von eigenerzeugtem Strom darstellen lässt. Die jetzigen Strompreise im Haushalts- oder Kleingewerbesektor lassen Kosteneinsparungen beim direkten Verbrauch von photovoltaisch eigenerzeugtem Strom erkennen. Sofern kostengünstige Speichersysteme verfügbar werden, kann dieser Trend zeitlich weiter ausgedehnt und unterstützt werden. Die Eigenverbrauchsoptimierung steht bei diesen Konzepten natürlich im Vordergrund. Speichersysteme werden verstärkt nachgefragt
und durch das Marktanreizprogramm der Bundesregierung wird die Verbreitung gefördert.
Daher ist es wichtig, Technologie- und Preistrends zu erkennen, den ökologischen und ökonomischen Nutzen bei der Einzelanwendung und den volkswirtschaftlichen Nutzen beurteilen zu können. Ebenso ist es wichtig, Risiken abzuschätzen, die bei der Installation, dem Betrieb und im Falle von Fehlern eintreten können.
19.09.2013
Fachseminar Energie- und Baukultur am 25.10. in Kempten
Das Aufeinandertreffen von Denkmalschutz und Energieeffizienz erzeugt mitunter sehr kontroverse Diskussionen. Dieses Seminar bietet fundierte Argumente und Lösungsansätze anhand sehr unterschiedlicher Beispiele. Für charakteristische Gebäudetypen werden mit großer Detailtiefe Konstruktionen und Gebäudetechniksysteme mit hocheffizienten Energiestandards unter Beachtung der baukulturellen Erfordernisse dargestellt. Die objektbezogenen Planungsansätze werden abgerundet mit der Fragestellung: Was ist städtebaulicher Denkmalschutz?
Dieses Seminar findet am 25.10.2013 in Kempten von 11:00 bis 18:30 Uhr statt. Dozent ist Dr. Burkhard Schulze Darup aus Nürnberg. Detaillierte Informationen zu den Inhalten, den Kontakt und Informationen zur Anerkennung für die dena Energieeffizienz-Expertenliste finden Sie auf dem Flyer!
Dieses Seminar findet in Kooperation mit dem Energie- und Umweltzentrum Allgäu statt.
19.09.2013
SONNENENERGIE 4-5/2013: Dallas Reloaded, Teil 2
Teil 2: Schiefergas–Exploration in Deutschland? Die Geologen sind gefragt! Nachdem im ersten Teil der Fracking Reihe auf Grundlagen der Technik, die Umweltauswirkungen, die Veränderung für die internationale Energieversorgung sowie die Rolle Deutschlands in der internationalen Energiepolitik eingegangen wurde, wird nun im zweiten Teil die konkrete Situation in Deutschland bezüglich des Hydraulic Fracking und die geologischen Hintergründe beschrieben. Als hochentwickelte Industrienation gehört Deutschland mit zu den größten Energieverbrauchern der Welt. Hauptenergieträger sind Erdöl (34 %), Erdgas (20 %), Steinkohle (Hartkohle) und Braunkohle (24 %) sowie Erneuerbare Energien (12 %, 2012) und Kernenergie mit noch (8 %, 2012). Die Kernenergie wird schon in wenigen Jahren durch den nun doch sehr schnellen vorgezogenen Ausstieg keine Rolle mehr spielen.
Aus dem Bild wird deutlich, dass wir ganz überwiegend auf Importe der Energierohstoffe angewiesen sind. Nur bei der Braunkohle sind wir mit großen Reserven für viele Jahrzehnte Selbstversorger. Der traditionelle heimische Steinkohlebergbau läuft bereits in wenigen Jahren aus (unrentabel). Die Erneuerbaren Energien sollen und müssen in den kommenden Jahrzehnten im Energiemix eine gewichtigere Rolle spielen als heute. Dies sollte vor allem aus Gründen des Klimaschutzes und eines möglichst raschen Abbaus der Abhängigkeit vom Import von Erdöl/-gas erfolgen.
Der Schiefergas-Rausch in den USA
In den letzten 10 bis 15 Jahren hat in den USA eine kleine „Energierevolution“ stattgefunden. Die intensive Explorationstätigkeit in den ausgedehnten Landflächen hat die bisher hohe Importabhängigkeit insbesondere von Erdgas radikal verändert. Die USA sind dank der Erschließung ihrer „nicht-konventionellen“ Schiefergas-Vorkommen, die bereits ca. 30 % ihrer gesamten Erdgasförderung ausmachen, importunabhängig geworden. Sie sind in wenigen Jahren zum größten Erdgasproduzenten neben Russland geworden. Damit sind auch die Weltmarktpreise für Erdgas kräftig „durcheinander geschüttelt“ worden.