26.03.2013
Fossile und Nukleare Brennstoffe: Versorgungssituation
(Energy Watch Group) Die globale Versorgungslage mit fossilen und atomaren Rohstoffen ist entgegen der in letzter Zeit in der Öffentlichkeit kommunizierten Prognosen sehr angespannt. So steuert die USA aktuell auf den Höhepunkt der Schiefergasgewinnung zu, dem ein tiefer Rückgang der Förderung noch in diesem Jahrzehnt folgen wird. Die Erdölindustrie will den Förderrückgang der produzierenden Felder mit steigendem Aufwand durch neue Fördersonden oder unkonventionelle Erdölförderung ausgleichen. Doch neue Fördertechnologien wie Fracking sind umstritten und in den meisten Fällen von schlechterer Qualität bzw. teurer in der Erschließung oder haben einen höheren Schadstoffanteil.
In seiner neuesten wissenschaftlichen Studie präsentiert die Energy Watch Group ein weltweites Versorgungsszenario mit fossilen und nuklearen Brennstoffen bis 2030. Der Bericht basiert auf einer von der Energy Watch Group in Auftrag gegeben Studie zur Ressourcenverfügbarkeit im Jahr 2008, deren Daten aktualisiert und insbesondere die letzten 5 Jahre kritisch betrachtet wurden. Neben Erdöl wurde auch die Verfügbarkeit von Erdgas, Kohle sowie die Situation der Kernenergie und Uranversorgung untersucht. "Die Welt steht am Scheideweg seiner Energieversorgung. Politik, Wirtschaft und Verbraucher müssen verstehen, dass wir jetzt Maßnahmen ergreifen müssen, um zukünftige Versorgungsengpässe zu vermeiden.“, so Werner Zittel, Autor der Studie und Vorstand der Ludwig-Bölkow-Stiftung.
Die Studie belegt, dass billige und bisher reichlich vorhandene fossile Energieträger zu Ende gehen. Erdgas- als auch die Kohleförderung werden vermutlich um das Jahr 2020 das Fördermaximum erreichen. Der Initiator der Energy Watch Group Hans-Josef Fell geht davon aus, dass: „Spätestens der bald erwartete Rückgang der weltweiten Erdölförderung zu deutlichen Versorgungsproblemen führen wird. Über ein oder zwei Jahrzehnte betrachtet wird der Rückgang so groß werden, dass er nicht durch eine Substitution mit Erdgas und Kohle ausgeglichen werden kann. Auch die Kernenergie wird keinen wesentlichen Einfluss auf die zukünftige Energieversorgung haben. Wir werden schnell an unsere Grenzen stoßen.“
Download der Studie (dt. kurz)
Download der Studie (engl. lang)
Quelle: Energy Watch Group, www.energywatchgroup.org
Anmerkung: In der Ausgabe 5/12 der SONNENENERGIE erschien der Artikel "Schon mitten drin in der Energiekrise?", welcher sich ebenso zu diesem Themenkomplex beschäftigt (Link zum Artikel):
26.03.2013
Ermäßigte Teilnahmegebühren: Aktiv-Solarhaus in Wien
Am 11. und 12. April findet in Wien das vierte Symposium Aktiv-Solarhaus statt. Auch dieses Jahr erwartet der Veranstalter OTTI wieder ca. 100 Teilnehmer auf der eineinhalbtägigen Veranstaltung, die sich zu einer Plattform für den interdisziplinären Erfahrungsaustausch zwischen planenden Ingenieuren und Architekten, Bauträgern und Immobiliengesellschaften, Wohnungswirtschaft, Forschungsinstituten, Herstellern von Komponenten und Systemanbietern entwickelt hat.
Ab 2020 dürfen in Europa nur mehr nahezu energieautarke Gebäude errichtet werden. Dies gilt für Neubauten und große sanierte Objekte. Diese Veränderungen betreffen hauptsächlich urbane Regionen, da bereits heute mehr als 80 % aller Menschen in der EU in Städten leben und dieser Trend weiter zunehmen wird. Wie sehen die Gebäude der Zukunft in der Stadt der Zukunft aus? Welche Technologielösungen werden dafür entwickelt? In der Forschung entwickelt man schon längst Plusenergiehäuser, die mehr Energie erzeugen als sie verbrauchen. »Aktiv-Solar« geht noch einen Schritt weiter und bindet den gesamten Lebenszyklus, von der Errichtung, über den Betrieb, bis zum Rückbau, in sein Konzept ein. Einige Leuchtturmprojekte für solche Energieüberschusshäuser wurden bereits verwirklicht und Ergebnisse umfangreicher Monitoring Studien beweisen die Machbarkeit. Drastische Energieverbrauchssenkung durch effiziente Gebäudehülle mit passiver Solarenergienutzung, Einsatz aktiver - vornehmlich im Gebäude integrierte - erneuerbare Technologien und Vernetzung durch intelligente Steuerungs- und Kommunikationssysteme sind dabei die wesentlichsten Lösungsansätze.
Das Symposium widmet sich aktiv-solaren Gebäudekonzepten im städtischen Umfeld mit folgenden Themenschwerpunkten:
- Rahmenbedingungen und Umsetzungsstrategien
- Aktiv-solare Gebäudekonzepte, Projekte und Aktivitäten
- Aktiv-solare Wohn-, Büro- und Gewerbeimmobilien im Neubau
- Erfolgreiches Erneuern im Gebäudebestand
- Aktiv-solare regional und Städteplanung
- Energetisch - ökologisch - ökonomische Lebenszyklusbilanz
- Spannungsfeld Energieeffizienz und Architektur
Eine begleitende Fachausstellung bietet die Möglichkeit der Selbstdarstellung und rundet die Veranstaltung ab.
Ansprechpartner: Britta Haseneder, OTTI - Bereich Erneuerbare Energien. Tel: +49 (0)941 29688 37, britta.haseneder(at)otti.de
Weitere Informationen zur Veranstaltung sowie das aktuelle Programm: www.otti.de/pdf/Aktiv_Solarhaus_sah4119.pdf
Die DGS ist Unterstützer des Symposiums, DGS-Mitglieder erhalten eine Ermäßigung auf die Teilnehmergebühren.
26.03.2013
Ermäßigte Teilnahmegebühren: Solarakademie Franken
Im Januar war die Solarakademie Franken mit Ihrem Kurs- und Seminarprogramm in ihr zweites Jahr gestartet. Das Programm der Solarakademie Franken wurde in Kooperation mit dem Landesverband Franken e.V. der DGS erstellt.
Sinn und Ziel der Solarakademie Franken ist die Stärkung der Solartechnik durch Qualität in der Weiterbildung. Die Solarakademie Franken / DGS Solarschule Nürnberg hat zahlreiche Experten aus dem inneren und äußeren Kreis der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V., insbesondere dem Landesverband Franken, zusammengeführt: Gemeinsam fördern wir die sachgerechte Konzeption und die fachgerechte Ausführung von Solaranlagen.
Durch Qualifizierung und Qualität soll der Erfolg der Solartechnik in die Zukunft getragen werden: Wir bieten Ihnen Basis- und Fachseminare sowie Kurse zu den Bereichen Photovoltaik und Solarthermie. Die Schwerpunkte liegen dabei auf Technik & Qualität, Wirtschaft & Finanzen, Recht & Steuer. Die Solarakademie Franken ist am Leitbild der DGS ausgerichtet. Ihre Vision ist nachhaltig solar: Wir vermitteln Fachwissen aktuell, kompetent und firmenneutral. In “optimaler Brennweite und exakter Tiefenschärfe” bringen wir die von Ihnen gefragten Inhalte fokussiert auf den Punkt.
Die nächsten Veranstaltungen im April:
08.04.: Photovoltaik - Eigenstromnutzung II
10.04.: Sachverständigenwesen und Erstellen von Gutachten
12.04.: Photovoltaik und Recht: Vertragsfragen
16.04.: Solares Lüften - Lüften mit Energiegewinn
18.04.: Wartung von PV-Anlagen
23.04.: Photovoltaik - Kennlinienmessung
24.04.: Einführung in die Thermographie
26.04.: TÜV Rheinland: Prüfung zum Gutachter
29.04.: Große Solarthermieanlagen, Prozesswärme und Kühlung
Weitere Informationen: www.solarakademie-franken.de
DGS-Mitglieder erhalten bei der Solarakademie Franken 10% Rabatt.
Weitere Seminare und Kursangebote der DGS finden Sie hier:
26.03.2013
SONNENENERGIE 2/2013: Effizienzhaus im Plus?
Erste Ergebnisse des Modellvorhabens Effizienzhaus Plus: Gebäude, die mithilfe von regenerativen Techniken mehr Energie erzeugen als sie verbrauchen. Dieses Konzept existiert bereits seit längerem und wurde auch schon mehrfach in die Praxis umgesetzt. Nun hat sie auch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, kurz BMVBS in seinem Förderprogramm Modellvorhaben im Effizienzhaus Plus Standard formuliert. Das Ziel: Den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen im Gebäude- und Verkehrssektor deutlich zu reduzieren. Deutschlandweit sind bisher über 10 solcher Wohngebäude im Effizienzhaus Plus Standard gebaut worden.
Das Effizienzhaus Plus in Berlin, wurde 2011 errichtet, es ist 2010 aus einem öffentlich ausgelobten Architektur- und Hochschulwettbewerb hervorgegangen. Es soll Vorbildcharakter haben und zeigen, dass Klima- und Umweltschutz nicht Verzicht bedeuten, sondern energieeffizientes Wohnen und umweltfreundliches Fahren mit gehobenem Lebensstandard vereinbar sind. Nach Ansicht des Bauherren, Minister Peter Ramsauer, wird dieses Projekt aktuellen Zukunftsvisionen im Bau- und Verkehrsbereich zum Durchbruch verhelfen.
Auf der Internetseite des BMVBS 1) gibt es einen Einblick über das Energiekonzept und die technische Ausstattung. Ein online Monitoring zeigt alle relevanten Daten. Ministerialrat Hans-Dieter Hegner ist von dieser Transparenz hellauf begeistert: „Hier können Sie alles verfolgen, auch wenn wir scheitern“ 2). Anhand der dort vorliegenden Daten untersucht dieser Artikel die tatsächlichen Energiegewinne und die daraus resultierende Energieeffizienz. Soweit möglich werden Rückschlüsse auf die Zukunftsfähigkeit und Praxistauglichkeit des Konzepts gezogen. Welchen konkreten Nutzen hat das Projekt für private Bauherren und die Energiewende?
Anmerkung: Am 24.03 erschien in der Sonntagsausgabe der Welt der Artikel "Alles nur Fassade?", welcher sich ebenso mit dem Effizienzhaus Plus in Berlin beschäftigt: www.welt.de/print/wams/wirtschaft/article114716994/Alles-nur-Fassade.html
Hier können Sie auch mitdiskutieren:
www.welt.de/finanzen/immobilien/article114705167/Effizienzhaus-Plus-Die-ernuechternde-Bilanz.html#disqus_thread
26.03.2013
SONNENENERGIE 2/2013: Solar Decathlon 2014
Team Rooftop aus Berlin erhält Zuschlag: Der Solar Decathlon ist ein internationaler studentischer Bau- und Designwettbewerb, der seinen Ursprung im US Department of Solar Energy hat. Das 2002 erstmals ins Leben gerufene Programm bietet alle zwei Jahre insgesamt 20 Studententeams aus aller Welt die Möglichkeit, ein Solarhaus zu entwerfen und zu bauen. In Anbetracht der energiewirtschaftlichen und klimatischen Entwicklung war die zusätzliche Einführung des Solar Decathlons Europe (SDE) im Jahre 2010 eine einmalige Gelegenheit, um Pilotprojekte nach Europa zu bringen und die Öffentlichkeit weiter für das Thema nachhaltiges Bauen zu sensibilisieren.
Es geht vor allem darum ein Haus zu kreieren, das nicht nur mit selbst produziertem Solarstrom betrieben wird, sondern sich aktiv mit seinen Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen auseinandersetzt. Durch die Einheit von Technik und Ästhetik eröffnen sich neue Formen von Nutzerkomfort und Nachhaltigkeit.
Solar Village in Versailles
Im aktuellen Wettbewerbszyklus liegt ein besonderer Fokus auf den Themen Verdichtung, Mobilität und Mäßigkeit. Unter diesen und vielen weiteren Gesichtspunkten sind im letzten Jahr rund um den Globus Skizzen und technische Entwürfe entstanden und zum „SDE 2014 en France“ Hauptquartier nach Frankreich geschickt worden. Ende 2012 standen letztlich jene 20 Projekte fest, welche vom SDE mit 100.000 € gefördert werden und in die zweite Phase des Wettbewerbes eintreten dürfen.Auf die nun anstehende anderthalbjährige Plan- und Bauphase folgt der dritte Wettbewerbsabschnitt: die Häuser werden in einem Pop-up Dorf, dem „Solar Village“, errichtet. Die Bauten werden eine Woche lang unter zehn architektonischen, technischen, ökonomischen und sozialen Aspekten bewertet. Das nächste „Solar Village“ wird 2014 in Versailles stehen, unter anderem werden dort Häuser aus Indien, Taiwan, Japan, den USA, Mexico und Chile zu sehen sein, aber auch zahlreiche europäische Prototypen.