03.02.2012
Solarakademie Franken erfolgreich gestartet
Die Weiterbildung im Bereich „Solarenergie“ soll nach Absicht der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie, Landesverband Franken (DGS Franken) ein zentraler Baustein der Energiewende in Nürnberg werden: Am Dienstag, den 31. Januar hat die DGS Franken nun ihre neue Weiterbildungseinrichtung für Handwerker, Planer, Anlagenbetreiber und Investoren eröffnet. Die „Solarakademie Franken“, die für 2012 ein umfangreichen Kurs- und Seminarprogramm anbietet, will die solare Fachkompetenz in der Metropolregion weiter voranbringen.
„Sinn und Ziel der Solarakademie Franken ist die Stärkung der Solartechnik durch Qualität in der Weiterbildung“, sagt Akademieleiter Stefan Seufert. Der Solarstrom-Markt habe sich in den letzten Jahren in rasantem Tempo entwickelt. Nachdem die Branche jahrelang Erfolge vermeldete, setze jetzt eine Konsolidierungsphase ein. Deutsche Solarunternehmen müssen sich durch Qualität deutlicher von Billigproduzenten absetzen. „Auch bei Handwerkern und Planern spielt Fachwissen und Qualität eine immer wichtigere Rolle“ betont Seufert. „Im Bereich der Solarwärme gilt es, gezielt auf Kunden zuzugehen und diese mit echtem Know-how begeistern zu können.“
Hochkarätige Referenten
Die Solarakademie Franken, die auch die Kurse der DGS Solarschule Nürnberg beinhaltet, hat zahlreiche Experten aus dem inneren und äußeren Kreis der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie zusammengeführt. Zudem gibt es eine enge Kooperation mit dem TÜV Rheinland, der das Qualifizierungsangebot vom „Sachkundigen bis zum Gutachter“ erweitert und mit dem Anspruch der Akademie bestens im Einklang steht. Durch Qualifizierung und Qualität soll der Erfolg der Solartechnik in die Zukunft getragen werden. Das Angebot der Solarakademie soll die fachgerechte Ausführung von Solaranlagen und Verbreitung befördern. Externe Fachleute ergänzen das facettenreiche Angebot.
Vom Grundlagenkurs bis zum Expertenseminar
Die Solarakademie bietet vor allem Basis- und Fachseminare sowie Kurse zu den Bereichen Photovoltaik und Solarthermie. Die Schwerpunkte des umfangreichen Programms liegen auf Technik, Qualität, Wirtschaft, Finanzen, Recht und Steuer: In über 40 Veranstaltungen geht es um Themen wie die „Wirtschaftliche Optimierung von Photovoltaikanlagen“, „Blitz- und Brandschutz, „typische Fehlerquellen“ und „Rechtsfragen“. Aber auch „Planerseminare zu großen solarthermischen Anlagen“, „Marketing- und Verkaufsseminare“, „Medienseminare“ und „Seminare speziell für Frauen“ werden angeboten.
Erfolgreicher Start
Bereits das erste Seminar der Solarakademie Franken, das am 31. Januar in den Räumen des Nürnberger Südstadtforums stattfand, war voll ausgebucht. Von DGS-Solarexperte Björn Hemmann wurden 20 „Nicht-Techniker“ aus Finanzberatung, Marketing und Vertrieb die „Elektrotechnischen Grundlagen für Photovoltaik“ näher gebracht. Es sei dem Dozenten hervorragend gelungen „das nicht ganz einfaches Thema sehr anschaulich und begreifbar zu vermitteln“ lobten die Teilnehmer. Deutliches Interesse an weiteren Kursen wurde bereits angemeldet.
Nächstes Seminar bereits in zwei Wochen
Beim kommenden Seminar am 14. Februar werden „Steuerfragen bei Solarstromanlagen“ behandelt. Schließlich machen Photovoltaikanlagen auch aus Privatpersonen Unternehmer, steuerlich betrachtet. Und beim viertägige Kurs „DGS Solar(fach)berater Photovoltaik“ vom 22. bis 25. Februar werden Solarbetriebe geschult, um Kunden zu beraten und Solaranlagen fachgerecht zu planen.
03.02.2012
Fünf Tage im Kloster – die Photovoltaik-Woche von OTTI
(DÜ) Same procedure as last year: Der letzte Schnee ist geschmolzen, die Sonne zeigt sich wieder häufiger, es wird Frühling. Wo trifft sich die PV-Branche? Richtig, in Kloster Banz beim „27. Symposium Photovoltaische Solarenergie“ (29.02. bis 02.03.12) von OTTI.
Die älteste und etablierteste Photovoltaik-Konferenz lockt wieder rund 900 Teilnehmer nach Oberfranken, ist seit Wochen ausgebucht und bringt den Veranstaltungsort an den Rand seiner Kapazitätsgrenzen. Der hochkarätig besetzte Programmbeirat hat wieder ein interessantes Programm an Vorträgen und Posterpräsentationen zu technischen und politischen Aspekten zusammengestellt, das – vor dem Hintergrund der erneuten außerplanmäßigen Vergütungskürzung – viel Gesprächsstoff bieten wird. Und es ist sicherlich nur ein Gerücht, dass viele Teilnehmer gar nicht wegen der wissenschaftlichen Beiträge, sondern nur wegen der exzellenten Möglichkeit zu interessanten „Flurgesprächen“ ins Kloster kommen.
Ergänzt wird das PV-Symposium durch vier vorgelagerte Fachforen und Workshops, die sich spezifischen Teilbereichen der Photovoltaik widmen und bei denen noch freie Plätze zur Verfügung stehen.
- Im „1. PV-Industrieforum“ (27.02.2012) stehen das Marketing von PV-Produkten, die sichere Montage von Solarmodulen sowie die Finanzierung von PV-Anlagen in Deutschland und Europa auf der Agenda.
http://www.otti.de/veranstaltung/id/pv-industrieforum.html - Das „8. Anwenderforum Grundlagen Dünnschicht-Photovoltaik“ (27.-28.02.12) bietet Experten wie Neueinsteigern einen Überblick über die verschiedenen Dünnschicht-Technologien und die aktuelle Entwicklung in diesem dynamischen Marktsegment.
http://www.otti.de/veranstaltung/id/achtes-anwenderforum-grundlagen-duennschicht-photovoltaik.html - Das „4. Anwenderforum Gebäudeintegrierte Photovoltaik“ (28.02.12) wendet sich vorzugsweise an Architekten und Bauplaner, die lernen sollen, ein Solarmodul als „normales“ Bauelement wahrzunehmen, das einerseits die ästhetische Wirkung eines Gebäudes betonen, andererseits aber auch Funktionen der Gebäudehülle übernehmen kann.
http://www.otti.de/veranstaltung/id/viertes-anwenderforum-bauwerkintegrierte-photovoltaik.html - Im Workshop „Einführung in die Simulation von PV Systemen mit INSEL“ (28.02.2012, nachmittags) erhalten die Teilnehmer einen Überblick über die Möglichkeiten, die das Simulationsprogramm INSEL bei der Modellierung und Ertragsprognose von PV-Anlagen bietet.
http://www.otti.de/veranstaltung/id/einfuehrung-in-die-simulation-von-pv-systemen.html
Der Besuch der begleitenden Fachausstellung ist von Montag bis Freitag möglich. Angemeldete Teilnehmer der verschiedenen Veranstaltungen haben kostenlosen Zutritt, Gäste zahlen 40,00 Euro für eine Tageskarte (inkl. eines Mittagessens). Als besonderes Highlight der PV-Woche tritt am Vorabend der Konferenz (28.02.2012, ab 21:30Uhr) die Band „Princess Cut“ aus Berlin auf und wird für mächtig Stimmung sorgen.
Die DGS ist Medienpartner bzw. Mitveranstalter der Veranstaltung.
03.02.2012
SONNENENERGIE 1/2012: Energiewendespeicher
Im Zuge der Debatte um die Energiewende wird verstärkt die Frage der Stromspeicherung gestellt. Doch welche Anforderungen haben Speicher in einem zukünftigen System zu erfüllen.
Es sind schon komische Zeiten. Man könnte fast glauben, dass auf einmal alle für eine Energiewende sind. Gleichzeitig wird nun aber auch scheinbar alles mit der Energiewende begründet. Wer kann schon … ja, wer darf schon etwas gegen die Projekte der Energiewende haben?
Aber hat man überhaupt verstanden, was die Energiewende ist? In vielen politischen Strategiepapieren, aber auch in Vorträgen von wissenschaftlichen Akteuren, tauchen weiterhin vor allem die Projekte der Gigantomanie auf: DESERTEC-Strom aus der Wüste, paneuropäische Höchstspannungsnetze, neue Multimegawatt-Gaskraftwerke auf der grünen Wiese und viele neue Pumpspeicherkraftwerke. Es entsteht der Eindruck, als ob nur Dinge, die man aus dem Weltraum noch sehen kann, eine Rolle spielen.
All zu oft wird - und das auf allen Seiten des Parteienspektrums - damit argumentiert, dass gerade diese Bauprojekte zwingend für eine Energiewende benötigt werden und deshalb so schnell wie möglich realisiert werden müssten. Dass viele dieser Bauvorhaben schon lange vor der medial-politischen Energiewende des Jahres 2011 aus ganz anderen Beweggründen geplant wurden, spielt keine Rolle. Dass die reale Energiewende der letzten zwanzig Jahre bereits eine massive strukturelle Veränderung eingeleitet hat, spielt dabei auch keine Rolle. Wen interessiert es schon, dass bereits heute gut 80% der Erneuerbaren Kraftwerksleistung im Nieder- und Mittelspannungsnetz sind? (Details siehe unter: www.energymap.info) Dieser Trend wird sich in Zukunft aber noch verstärken, weil Solarstrom und Blockheizkraftwerke, die mit Abstand größten Potentiale bieten.
03.02.2012
SONNENENERGIE 1/2012: Ökostrom ohne Ende
Albanien: Großes Potential und große Herausforderungen
Seit den späten 1980er Jahren beschreitet Albanien den Übergang von einer geschlossenen, zentralisierten Wirtschaft hin zu einer offenen Marktwirtschaft in einem mittlerweile demokratischen Gesellschaftssystem. Das weitgehend unbekannte Land an der Adria befindet sich dabei in einem rasanten Wandel. Nach Jahren der weitgehenden Isolation und dem Durchlaufen eines tief greifenden Umbruchs boomt die Wirtschaft. Im Zuge dieses Wachstums steigt der Energiehunger im Land stark an. Trotz der Hochkonjunktur ist man jedoch nach wie vor eines der ärmsten Länder in Europa. Die Zukunft Albaniens, und nicht zuletzt Europas, wird sich auch dadurch entscheiden, auf welcher Weise man sich der wachsenden Herausforderung einer an die zukünftigen ökonomischen und ökologischen Notwendigkeiten angepassten Energieversorgung stellt.
Zwischen Eigenversorgung und Abhängigkeit
Wasserkraft ist Albaniens herausragende Energieressource. Albanien gehört zu den wasserreichsten Ländern. Mehr als 90 Prozent des im Inland erzeugten elektrischen Stroms wird durch Wasserkraftwerke bereit gestellt, der kleine Rest stammt aus thermischen Kraftwerken. Investiert wird vor allem in Hydrokraftwerke, lediglich das Ölkraftwerk in Vlora wurde neu errichtet. Aufgrund der Wetterabhängigkeit kommt es häufig zu Unterdeckungen bei der Erzeugung, mit lang anhaltenden Auswirkungen. Die Stromproduktion unterliegt somit großen Schwankungen. So gibt es Jahre bei denen Albanien durchaus kleine Mengen exportieren könnte, in mageren Jahren ist man dagegen deutlich unterversorgt. Albanien ist nun mal ein Land mit sehr stark schwankenden Niederschlagsmengen. Die jährliche Regenmenge variiert mit am stärksten in Europa. Als es in den Jahren 2002 und 2007 zu längeren Dürreperioden kam, hatte dies eine entsprechend reduzierte Stromerzeugung zur Folge. Auch wenn Albanien selbst einen relativ geringen Ausstoß an Treibhausgas verursacht, sind die Konsequenzen der gestiegenen globalen Emissionen für das Land heute bereits deutlich spürbar. Der fortschreitende Klimawandal wird mittel- und langfristig die Probleme noch erheblich verstärken. Das sind sicherlich nicht gerade ideale Voraussetzungen, wenn man nahezu vollständig von Wasserkraft und Stromimporten abhängig ist. Albanien ist noch weit von einer Energieversorgungssicherheit, wie wir sie beispielsweise kennen, entfernt.