06.06.2011
DGS nimmt erneut Stellung zum veränderten EEG-Entwurf
DGS-Stellungnahme zum veränderten Referentenentwurf des EEG vom 30.5.2011: Die DGS hat sich in einer schriftlichen Stellungnahmeam 01. Juni gegenüber dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit deutich gegen eine zusätzliche Absenkung der Vergütung von Strom aus solarer Strahlungsenergie nach § 20a (6) um 6% entsprechend des veränderten Referentenentwurfs vom 30.05.2011 ausgesprochen.
DGS lehnt weitere EEG-Kürzungen ab
Im Rahmen der aktuellen Diskussion um das EEG 2012 wurde in der vergangenen Woche eine Forderung laut, dass die Einspeisevergütung für Photovoltaik noch stärker als bisher geplant abgesenkt werden soll. Auch die Vergütungshöhe des Eigenverbrauches soll gesenkt werden. Die DGS kritisiert beide Vorschläge.
Die Marktentwicklung im Bereich Photovoltaik sank in diesem Jahr schon spürbar. Selbst die vorgesehenen 9%-Absenkung nach § 20a (2) entsprechend dem EEG-Referentenentwurf vom 19.05.2011 ist für die Branche eine Herausforderung. Der Fokus auf Anlagen auf ehemals militärisch genutzten Flächen in Landschaftschutzgebieten statt hin zu gebäudeintegrierten Anlagen, entsprechend der DGS-Empfehlungen aus DGS-Stellungnahme vom 23.05.2011, wird als kontraproduktiv für die heimische Solarwirtschaft eingeschätzt.
Im EEG wurden die PV-Vergütung den vergangenen zweieinhalb Jahren bereits um 40% gesenkt, weitere Stufen folgen zum 1. Juli 2011 und zum 1. Januar 2012. "Bereits die bisherigen Absenkungen waren für die Branche eine große Herausforderung", so Jörg Sutter, Präsident der DGS. "In den ersten Monaten des Jahres 2011 war ein Abkühlen des Marktes bereits spürbar". Dabei wird ein vernünftiger Zubau der Photovoltaik gerade in Zusammenhang mit dem beschlossenen Atomausstieg dringend benötigt, das EEG hat durch die marktabhängige Vergütungshöhe hier gute Regularien geschaffen. Der Ausbau gerät aber in Gefahr, wenn noch weitere Belastungen entstehen.
Eine Verschlechterung der Vergütung für den Eigenverbrauch erscheint der DGS auch unsinnig: Die Eigenverbrauchsregelung wurde in das EEG aufgenommen, um eine langfristige Entlastung der Netze zu erreichen und die EEG-Umlage zu reduzieren. PV-Strom soll dabei im eigenen Gebäude verbraucht werden. In dieser Woche werden auf der Solar-Fachmesse Intersolar in München eine Reihe von technischen Lösungen zu sehen sein, die Solarstrom und Verbraucher optimal koppeln und sogar dezentral beim Wechselrichter Strom speichern. Diese Entwicklung darf nun nicht durch neue EEG-Änderungen abgewürgt werden. "Sonst muss langfristig mehr Geld für Netzausbau ausgegeben werden als durch die Vergütungsänderung beim Eigenverbrauch gespart werden kann", so Jörg Sutter von der DGS.