30.05.2011
DGS nimmt Stellung zu EEG-Entwurf
In der vergangenen Woche versendete das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit den Referentenentwurf für das EEG 2012 an die Verbände der Erneuerbaren Energien-Branche und bat um Stellungnahme. In den Gesetzesentwurf sind bereits die Ergebnisse des Erfahrungsberichtes eingegangen, zu dem sich auch die DGS geäußert hatte.
Die DGS hat sich aus Zeitgründen bei Ihrer Stellungnahme auf die Photovoltaik konzentrieren müssen. Für eine Stellungnahme wurden der DGS lediglich zwei Werktage eingeräumt. Die Eile wurde mit den aktuellen Entwicklungen des Energiekonzeptes der Bundesregierung begründet.
Insgesamt ist festzustellen, dass das Ministerium die grundsätzlichen Rahmenbedingungen des EEG beibehalten möchte. „Das ist wichtig, damit das Vertrauen in das Gesetz erhalten bleibt“, so DGS-Präsident Jörg Sutter. Es ist vorgesehen den Vorrang für Erneuerbare Energien im EEG weiter festzuschreiben, PV-Anlagen sollen auch weiterhin 20 Jahre plus Inbetriebnahmejahr vergütet werden.
Die Vergütungshöhe wird laut Entwurf weiterhin – wie bereits derzeit umgesetzt - in einem Korridor definiert, der marktabhängig ist. Werden viele PV-Anlagen gebaut, so wird im Folgejahr die Vergütung stärker abgesenkt und umgekehrt. Die Grenze ist bei 3,5 Gigawatt angesetzt, hier fordert die DGS eine Erhöhung auf 4,5 Gigawatt, um insgesamt einen größeren Zubau zu ermöglichen. Auch fordert die DGS einen kleinen Vergütungszuschlag für Anlagen, die in Dach oder Fassade integriert sind.
Die Eigenverbrauchsregelung, die aktuell bis Ende dieses Jahres befristet ist, soll weitergeführt werden. Bei der Regelungsmöglichkeiten der großen Anlagen („100-kWp-Regelung“) wurde eine Klarstellung vorgenommen, so dass mit Verabschiedung des neuen Gesetzes PV-Anlagen eindeutig eine solche Regelung eingebaut bekommen müssen, bislang war das juristisch umstritten.
Nachbesserungen fordert die DGS im Bereich der genannten Regelung, die zukünftig (zum Teil auch rückwirkend) für Anlagen ab 30 kWp vorgesehen ist. Kleine Anlagen unter 30 kWp sollen entweder auch geregelt werden können oder auf maximal 70 % der Spitzenleistung begrenzt werden, um die Netze nicht zu überlasten. „Nach unseren Simulationen können dann Ertragsverluste zwischen 3 und 8 Prozent auftreten“, so Ralf Haselhuhn, Vorsitzender des Fachausschuss Photovoltaik der DGS. Die DGS fordert hier eine Erhöhung auf mindestens 85 %, um einerseits die nötige Entlastung der Netze zu ermöglichen, andererseits aber die Eigentümer von Anlagen nur mit 1-2 % Einbuße in der Sonnenstromernte einzuschränken. - Mehr zu diesem Thema
Es wird spannend werden, welche Änderungen nun im Verlauf des gesetzlichen Verfahrens noch vorgenommen werden.
Die DGS-Stellungnahme zum EEG-Referenten-Entwurf finden Sie hier
30.05.2011
Solarstrom-Eigenverbrauch und EEG-Novellierung
DGS-Vortragsreihe auf der Intersolar: Vor allem der staatlich mit einem Bonus zur Einspeisevergütung besonders geförderte Eigenverbrauch von Solarstrom gewinnt an Bedeutung zur Entlastung der Netze. PV-Strom, der an Ort und Stelle verbraucht wird, muss nicht über das Netz transportiert werden und vermeidet zudem den Bezug von Verbrauchsstrom aus dem Netz. Über diesen doppelten Nutzen hinaus wird der Eigenverbrauch mit der sich in wenigen Jahren abzeichnenden Netzparität für die Haushalte höchst attraktiv, denn dann lohnt es sich, möglichst viel billigeren, selbst produzierten Solarstrom zu verbrauchen, statt Strom aus dem Netz zu beziehen. Ausserdem ist eine reibungslose Integration der Elektromobilität möglich.
Die steuerlichen Aspekte des Eigenverbrauches sind Bestandteil der DGS-Vortragsreihe, die auf der Intersolar Europe stattfinden wird. In der Vortragsreihe (Freitag, 10. Juni 2011, Halle B2, Stand-Nr. B2.550 Neuheitenbörse) werden darüber hinaus u.a. aktuelle Entwicklungen in der Photovoltaik sowie die Novellierung des EEG 2012 vorgestellt und diskutiert.
30.05.2011
DGS-Seminar “PV und Brandschutz“ auf der Intersolar
Jetzt anmelden: Derzeit gibt es hierzulande fast eine Millionen PV-Anlagen, die immer mehr zur Stromversorgung Deutschlands beitragen. Mit der zunehmenden Anlagenanzahl steigt auch das Risiko, dass an einem Gebäude mit einer PV-Anlage auf dem Dach ein Brand ausbricht. Deshalb haben sich die betroffenen technischen Verbände der Solartechnik, des Elektrohandwerkes und der Feuerwehr auf Grundsätze des Brandschutzes verständigt. Das DGS-Seminar behandelt diese Grundsätze sowie die konkrete Umsetzung in der Praxis, er bietet damit wertvolle Hilfestellung für die Umsetzung von PV-Projekten aller Anlagengrößen.
Zielgruppe: Das Seminar richtet sich an Hersteller, Planer, Errichter, Investoren und weitere Projektbeteiligte aus dem Bereich Photovoltaik. Veranstalter ist die Solar Promotion GmbH mit Partner DGS e.V., DGS-Mitglieder erhalten 20 % Ermäßigung auf die Teilnahmegebühr, diese beinhaltet eine Dauerkarte zur Intersolar Europe sowie das Mittagessen.
Online-Registrierung bis 4. Juni unter www.intersolar.de
Photovoltaik und Brandschutz
Mittwoch
8.6.2011 ICM (Messe München)
- 09:15 - 09:30 Einführung
Ralf Haselhuhn, Chairman, DGS e.V., Germany - 09:30 - 09:35 Brandschutz in der aktuellen PV-Diskussion
Jörg Sutter, President, DGS e.V., Germany - 09:35 - 09:55 Brandbekämpfung und Personenschutz
Horst Thiem, Administrative Officer, Munich Fire Department, Germany - 09:55 - 10:15 Vorbeugender baulicher Brandschutz
Wilfried Bär, Fire Safety Expert, Essen Fire Protection/BFSB, Germany - 10:15 - 10:35 Elektrischer Anforderungen zum Brandschutz und Stand der VDE-Normung
Andreas Habermehl, Technical Speaker, Central Association of the German Electrical and Information Technology Industry (ZVEH)/DKE, Germany - 10:35 - 10:50 Kaffeepause
- 10:50 - 11:10 Brandschutz an PV-Anlagen aus der Sicht der Versicherer
Karsten Callondann, Technical Speaker, Association of German Insurance Association (GDV) - 11:10 - 11:30 Fachregeln zur Brandschutzgerechte Planung, Errichtung und Instandhaltung von PV-Anlagen
Christian Brennig, Technical Speaker, German Insurance Association (GDV), Germany - 11:30 - 11:50 Übersicht und Bewertung der verschiedene Abschaltlösungen
Dr. Heribert Schmidt, Fraunhofer Institute for Solar Energy Systems ISE, Germany - 11:50 - 12:10 Brandprüfungen, Bewertung von Brandrisiko und Sicherheitskonzepten
Willy Vaassen, Head of Renewable Energy Department, TÜV Rheinland AG, Germany
30.05.2011
Sonderschau der Intersolar: Netzintegration der Photovoltaik
Der Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland und deren Integration in die Versorgungsnetze ist – nicht erst seit der Atomkatastrophe in Japan – eine der zentralen Herausforderungen der Energiewirtschaft. Schon heute müssen die Netze bei viel Wind oder Sonnenschein enorme Strommengen aufnehmen, vor allem aus Photovoltaik-Kraftwerken und Windparks.
Nach einem Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) - Szenario sollen 2020 bis zu 47 % des Stroms bzw. 111 Gigawatt aus erneuerbaren Quellen stammen. Ziel der PV-Branche ist es, den PV-Anteil, der gegenwärtig bei 17,2 GW gesamt installierter Leistung liegt, auf 52 bis 70 GW bis 2020 zu steigern. Bundesweit sind schon heute über 2 % Solarstrom im Netz.
85 % der deutschen PV-Anlagen haben eine Nennleistung unter 100 kWp. Diese mehr als 800.000 dezentralen Solarstromanlagen speisen in das Niederspannungsnetz ein. Zusammen mit den großen Solarparks ersetzen Photovoltaik-Anlagen vor allem Spitzen- und Mittellastkraftwerke und tragen damit aktiv zur Senkung der Spitzenlast bei.
Die Netzintegration weiterer Gigawatt an Photovoltaik-Kapazitäten sowie veränderte Produktions- und Verbrauchsmuster für Solarstrom erfordern flexiblere PV-Lösungen. Die Sonderschau PV ENERGY WORLD (Halle B5, Stand-Nr. B5.130) informiert vom 8. -10. Juni über die Umgestaltung des Stromsystems. Schwerpunkte sind Smart Grids, intelligentes Energiemanagement, solare Gebäudehüllen, Elektromobilität, Speichertechnologien und Smart Cities.
Weitere Informationen: www.intersolar.de
30.05.2011
Exkursion zur Zero-Emission-Kollektorfabrik am 14. Juni
Am Dienstag, den 14. Juni 2011 veranstaltet die DGS-Sektion Münster eine Exkursion zur Zero-Emission-Fabrik der Fa. Wagner Solartechnik nach Kirchhain in Hessen. Eine Anmeldung ist noch bis zum 1. Juni möglich, der Kostenbeitrag liegt bei 10.- EUR.
Neben dem Besuch der Kollektorfabrik und eine Rundgang durch das PassivSolarHaus, gibt es zudem ein gemeinsames Bio-Mittagessen in der Kantine. Treffpunkt ist das PassivSolarHaus in der Zimmermannstraße 12 in Cölbe (bei Marburg), die Exkursion endet nach Besichtigung der Kollektorfabrik gegen 15 Uhr (Beginn ist 11 Uhr). Wagner & Co ist heute eines der führenden Unternehmen der Solartechnikbranche in Deutschland und Europa und einer der Pioniere dieser modernen Umwelttechnik. Wagner & Co wurde bereits 1979 gegründet.
Kontakt und Anmeldung:
Dr. Peter Deininger
Zumsandestrasse 15
48145 Münster
Tel.: 0251-136027
E-Mail: muenster(at)dgs.de
30.05.2011
SONNENENERGIE 3/2011: Selbstversorgerhaus
Autark vom Stromnetz dank Photovoltaik
Auf der Vorstellung des ersten „energieautarken Hauses“ der Helma Eigenheimbau AG Ende März in Lehrte blickte Projektleiter Prof. Timo Leukefeld zurück auf die Historie der Gebäude, die sich selbst mit Energie versorgen.Es begann alles in Freiburg: 1992 gab es dort bereits das erste energieautarke Solarhaus. Es wurde damals als Nullenergiehaus konzipiert. Der Bauherr, das Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme (ISE), bewies damit, dass es möglich ist ein Haus zu errichten, das gänzlich ohne konventionelle Energieträger auskommt. Das Freiburger Solarhaus deckt 100% seines Energiebedarfs (Wärme und Strom) durch thermische und photovoltaische Nutzung der Sonnenenergie.
Energiekosten hoch – Baukosten runter
Zwischen dem Freiburger Solarhaus und dem Musterhaus in Lehrte liegen mittlerweile fast 20 Jahre. Vieles hat sich geändert, die Faszination, in einem autarken Gebäude zu leben ist geblieben. Auch haben sich die Energiekosten inzwischen deutlich nach oben bewegt. So gab es einen Liter Heizöl 1992 noch für umgerechnet 0,30 EUR. Dass die Kosten für Heizung, Strom und Mobilität gestiegen sind und weiter steigen werden, ist eine Binsenweisheit. Der Autarkiegedanke ist deshalb ein nach wie vor gehegter Wunsch. Aufgrund der sinkenden Investitionskosten für Erneuerbare Energien kann dieser Traum mittlerweile auch kostengünstiger realisiert werden. Waren die Baukosten in Freiburg mit 1.700.000 € noch sehr hoch, liegen sie bei dem Helma-Haus mit schlüsselfertigen 363.000 € bei nur noch knapp 20%. Allerdings sind die beiden Konzepte auch nicht direkt vergleichbar.
30.05.2011
SONNENENERGIE 3/2011: Performance muss messbar sein
In Solarwärmeanlagen wird Monitoring nur selten angeboten. Auf der Messe ISH, die im März in Frankfurt stattfand, wurde deutlich, wie sich die Heizungsbranche auf Solarwärme einzustellen beginnt. Kaum ein Messestand ohne Solaranlagen, die vollmundig – oder sollte man „voll sonnigem Gemüt“ sagen – beworben wurden. „Alles so schön sonnig hier“ ließe sich dazu leicht abgewandelt eine Zeile aus einem Song von Nina Hagen zitieren. Inzwischen fahren nicht nur die spezialisierten Hersteller, die sich lieber auf der Intersolar tummeln, sondern auch die traditionellen Heizungsanbieter voll auf solar ab. Sie entwickeln sich zu Systemanbietern. Doch woran soll man bei all den sonnigen Informationen eine Kaufentscheidung festmachen? Wie sieht es mit der Performance der Anlagen und Systeme aus? Sind bivalente Heizungssysteme, also die Kombination von fossilem Kessel (oder Fernwärme) mit Solar wirklich besser als die herkömmliche Monovalenz? Wo steckt die vielbeschworene Energieeffizienz drin, die einem aus jedem Prospekt anspringt und die neuerdings sogar zum Lieblingsbegriff aller Politiker avanciert ist? Eine Antwort ist, mit Ausnahmen, nicht zu finden.
Monitoring: Fehlanzeige
Ein Monitoring, das diese Frage beantworten würde, wird auch da, wo mit feinster Regelungstechnik und Energiemanagement geworben wird, als Anlagenfeature in der Regel nicht angeboten. Der Wunsch nach einem Leistungsnachweis und nach Transparenz wird stattdessen unter einem Schwall von Worten und Bildern begraben, ein Teil der Glaubwürdigkeit geht verloren. Denn wer Energieeffizienz verspricht, sollte sie auch beweisen. Stattdessen wird suggeriert, dass sich Solarwärme per se rechnet. Wir wissen, dass dies in der Vergangenheit nicht immer der Fall war.