22.11.2010
RAL Gütegemeinschaft zur Brandschutzproblematik bei PV-Anlagen

Die RAL Gütegemeinschaft diskutiert mit Sicherheitsfachleuten auf dem ersten deutsch-niederländischen Sicherheitskongress SercurCom in Kalkar zum Thema Brand bei Photovoltaikanlagen. Am 16. und 17. November 2010 fand in Kalkar der erste deutsch-niederländische Sicherheitskongress SecurCom statt. Auf diesem beteiligte sich der RAL Gütegemeinschaft mit Beiträgen zu dem aktuellen Thema Brände bei PV-Anlagen.
Das geschäftsführende Vorstandsmitglied der RAL Gütegemeinschaft Dr.-Ing. Jan Kai Dobelmann referierte hierbei über die technischen Überlegungen der RAL Gütegemeinschaft eine rechtsverbindliche Regelung für Brandschutzkonzepte an PV-Anlagen zu erlassen. Dr. Dobelmann stellte das Konzept der RAL Gütegemeinschaft Solarenergieanlagen e.V. (www.ralsolar.de) zur internationalen Diskussion mit Brandschutzexperten, Sicherheitsfachkräften und Versicherungen. Die von dem RAL-Vorstandsmiglied Dr. Ming Yi Wang vom Gesamtverband der deutschen Versicherer (www.gdv.de) zusammengestellten und bereits mit den Feuerwehren abgestimmten Richtlinien wurden in der Expertendiskussion einhellig begrüßt und als ein praktikabler Weg eingestuft endlich zu mehr Sicherheit für Investoren und Installateuren und Feuerwehren zu kommen.
Die RAL Gütegemeinschaft wird noch in diesem Jahr die Novellierung der Güte- und Prüfbestimmungen (RAL-GZ 966) durchführen. Hierbei wird in der nächsten Woche das öffentliche Konsultationsverfahren zu den inhaltlichen Vorschlägen der Novelle eröffnet. Nach Abschluss dieses Konsultationsprozesses mit den Fach und Verkehrskreisen wird die Novellierung durch das Deutsche Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V. (RAL) durchgeführt. Nach Veröffentlichungen des Endtextes liegt der Erlass dann rechtsverbindlich vor.
"Die aktuelle Diskussion um Brandschutz an PV Anlagen zeigt deutlich, wie wichtig es ist als Anbieter von technischen Regelwerken rasch und rechtsverbindlich reagieren zu können. Die aktuellen Forderungen und Appelle mancher Beteiligter in dieser Diskussion zeigen gerade den Schwachpunkt andere Systeme, die entweder unverbindliche Apelle von Vereinen sind und deshalb keinen rechtsverbindlichen Anklang finden oder wie Normen an Zeitpläne derart lange Zeitpläne gebunden sind, das die gebotene aktuelle Reaktion unmöglich ist.
22.11.2010
DGS Solarschulen: Prüfung am 4. Dezember 2010

Die DGS Solarschule bieten bundesweit Kurse zum Solar(fach)berater Photovoltaik und Solarthermie an. Diese richten sich vorwiegend an Heizungs- und Elektroinstallateure, Dachdecker oder kaufmännische Angestellte, aber auch Architekten, Energieberater oder Bauingenieure. Wer mit einem Gesellen- oder Meisterbrief bzw. einem Diplom berufliche Vorkenntnisse nachweist, kann sich zum Solarfachberater zertifizieren lassen. Für Laien ist der Solarberater möglich. Voraussetzung ist in beiden Fällen eine erfolgreich bestandene Prüfung, die zweimal im Jahr abgelegt werden kann.
Am 4. Dezember 2010 wird den Teilnehmern erneut die Möglichkeit gegeben, an einem der 9 Standorte von DGS Solarschulen eine Prüfung abzulegen. Die Prüfung dauert 2,5 Stunden; Die Prüfungsgebühr beträgt 59 Euro. Da die Prüfung bundesweit einheitlich ist und folglich auch zum gleichen Termin erfolgt, können die Teilnehmer im Vorfeld wählen, bei welcher Schule sie sich anmelden. Die Auswertung erfolgt jedoch an der Solarschule, an der die Teilbnehmer Ihren Kurs besucht haben. Ihr Zertifikat bekommen sie im Erfolgsfall von der Zentrale, der DGS-Solarschulen in Berlin zugeschickt.
Einen ausführlichen Artikel zu den DGS Solarschulen finden Sie übrigens in der aktuellen Ausgabe der Sonnenenergie.
22.11.2010
SONNENENERGIE 6/2010: Eine verpasste Chance
Die Kampagne „SOLAR – SO HEIZT MAN HEUTE“ wird ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht: Die Aussetzung der Förderung solarthermischer Anlagen nach dem Marktanreizprogramm MAP im Frühjahr dieses Jahres war für uns absolut kontraproduktiv“, urteilt Stefan Söhnle vom Solarenergie Kompetenzzentrum solid gemeinnützige GmbH in Fürth. Solid betreut eines von drei Kompetenzzentren, die im Rahmen der Kampagne „Solar – so heizt man heute“ seit Jahresbeginn eingerichtet wurden und die den Bau großer solarthermischer Anlagen, kurz GroSol, in Deutschland voran bringen sollen. Mit der Kurzformel GroSol sind Solarwärmeanlagen für Miethäuser mit drei bis zwölf Wohneinheiten gemeint, die zumeist von Kleinanbietern und Privatleuten betrieben werden. Sie machen in Deutschland rund 90 Prozent der Mehrfamilienhäuser aus und beherbergen immerhin 80 Prozent aller Mietwohnungen. Die Zentren sollen Hilfestellung für Investoren und Schulungen für Fachleute aus Handwerk, Energieberatung und Planung bieten. Im Internet gibt es auf Mehrfamilienhäuser zugeschnittenes Informationsmaterial.
Da in diesem Marktsegment die Beratung und somit auch vielfach die Kaufentscheidung über ein enges Verhältnis des Hausbesitzers zu einem vertrauten Installationsbetrieb läuft, zielt die erste Phase der breit angelegten Kampagne auf die Information der Handwerksbetriebe und die zweite, die nun nach den Querelen um das MAP, im Frühjahr 2011 starten soll, auf die Vermieter. Finanziert wird dies zu jeweils 50 Prozent vom Bundesumweltministerium (BMU) und den beiden Verbänden Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) und Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) bzw. deren Mitgliedsfirmen.
Die Koordination der Öffentlichkeitsarbeit von „Solar – so heizt man heute“ liegt bei der Sunbeam GmbH aus Berlin. Auch eine Reihe anderer durch das BMU geförderter Aktivitäten soll der „Marktbelebung“ dienen. Dazu zählen Ausarbeitungen zu den Themen Technik und Recht. Hauptverantwortlich für den Bereich Technik ist die Solarpraxis AG, für den Bereich Recht die Anwaltskanzlei Geiser & von Oppen. Die Ergebnisse dieser Arbeiten finden Eingang in die Webseite www.solarwaerme-info.de. Zentral ist neben der Webseite vor allem die Informationsbroschüre „Solarwärme – Informationen für Vermieter“.
22.11.2010
SONNENENERGIE 6/2010: Nanoröhren bei Farbstoffzellen
1,25 Millionen Euro Förderung bekam kürzlich der Werkstoffwissenschafts-Lehrstuhl „Korrosion und Oberflächentechnik“ an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) Erlangen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG. Davon dürften auch Farbstoffsolarzellen („Graetzel-Zellen“) einen Schub bekommen. Das „Koselleck-Programm“ der DFG unterstützt „besonders innovative und im positiven Sinn risikobehaftete Forschungsvorhaben“. Wie zum Beispiel jenes mit den Nanoröhren aus Titan-Dioxid: Mit denen beschäftigt sich Patrik Schmuki seit Jahren.
Das Team um den Schweizer Professor, der in Erlangen forscht, will mit Nanoröhren aus Titan-Dioxid (TiO2) die Trennung und den Transport von Ladungsträgern in „Solarzellen mit Flüssigelektrolyten“ beschleunigen. Das ist für die Effektivität jener auch als Graetzel-Zellen bekannten Stromerzeuger wichtig: Diese sind nach dem Deutschen Michael Graetzel benannt, welcher an der Technik-Hochschule von Lausanne in der Schweiz forscht. Auch „Blättgrün-“ oder „Titandioxid-Zellen“ werden jene Solarzellen genannt, die Prof. Graetzel erstmals vor fast zwei Jahrzehnten entwickelt hat. Deren Problem: Die Langzeitstabilität. Doch deren Vorteil: Selbst großflächige Fenster in Wohn- oder Geschäftshäusern könnten dadurch zur Solarstromproduktion genutzt werden.