15.11.2010
DGS-Stellungnahme zur Brandschutzproblematik bei PV-Anlagen

Der Deutsche Feuerwehrverband fordert umgehend einen Abschaltmechanismus für PV-Anlagen. Die DGS hat eine Stellungnahme zur DFV-Position erarbeitet sowie ihre Position zur Brandschutzproblematik dargelegt. Die DGS unterstützt die Position des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV). Die Vorbehalte ergeben sich daraus, dass technische Lösungen um PV-Module im Brandfall sicher abzuschalten und gleichzeitig die Anlagensicherheit langfristig zu gewährleisten noch nicht marktreif sowie die entsprechenden normativen Produktanforderungen derzeit noch nicht erarbeitet sind.
Folgende Situation und Problematik besteht:
- Die Bewertung von vorhandenen Konzepten und Technologien hat ergeben, dass der flächendeckende Einsatz von Abschaltungen auf Modulebene derzeit nicht realisierbar ist. Als gravierender Mangel wurden die fehlenden Nachweise zur Langzeitzuverlässigkeit bei Abschaltlösungen festgestellt. Die Fehlerwahrscheinlichkeit dieser Geräte darf die der Module nicht überschreiten. Es besteht die Gefahr, dass die Brand und Elektrosicherheit von Anlagen durch die angebotenen Lösungen verringert und nicht erhöht wird.
- Die Abschaltvorrichtungen müssen im Brand- und Havariefall sicher funktionieren, die Auslösung für Einsatzkräfte muss nachvollziehbar sein. Die Hersteller haben zu gewährleisten, dass die Einrichtung über einen Zeitraum von weit mehr als 20 Jahren sicher funktioniert oder dass die Funktionsweise überwacht wird und ggf. Maßnahmen zum Ersatz eingeleitet werden können.
- Bisher wurde noch keine dementsprechende Produktnorm sowie die damit verbundene Zertifizierungsanforderung zum Prüfen der Funktionsfähigkeit und Langzeitbeständigkeit erarbeitet.
- Bei in die Modulanschlussdose integrierten Abschaltlösungen zeigt sich derzeit ein weiterer Mangel: Bei Anlageninstallation muss der Installateur die verschalteten PV-Module eines Stranges (Kurzschlussstrom und Leerlaufspannung siehe Norm VDE 62446) durchmessen, um damit mögliche Fehler des Moduls sowie in der Modulverschaltung auszuschließen. Bei den bisher angebotenen Modulabschaltlösungen ist dieses nicht möglich.
Die komplette Stellungnahme finden Sie hier:http://www.dgs-berlin.de/fileadmin/PDF/DGS_zur_DFV_Brandschutzposition.pdf
Position des Deutsche Feuerwehrverbands: http://www.feuerwehrverband.de/photovoltaik.html
15.11.2010
Gegenseitige Mitgliedschaft von DGS und ACESOL vereinbart
DGS und ACESOL, der Solarverband in Chile, haben am 7. November die gegenseitige Mitgliedschaft vereinbart. Zu diesem Zweck weilte Pablo Pastene, der Ehrenpräsident von Acesol, in Berlin.
Die Nutzung der Sonnenenergie steht in Chile noch ganz am Anfang, die Möglichkeiten sind enorm, besonders in den Hochebenen des Nordens mit Einstrahlungswerten auf die Horizontale von bis zu 2.400 kWh pro m2 und Jahr. Selbst Santiago de Chile, die Hauptstadt in der Mitte des Landes gelegen, empfängt noch ca. 1.500 kWh pro m2 und Jahr. Der Kupferbergbau als einer der wichtigsten Exportindustrien benötigt sowohl Wärme als auch Strom in großen Mengen. Hier kann die Solartechnik ansetzen; die ersten Solarkraftwerke sind in der Planung. Auch im Gebäudebereich ist es sinnvoll, z. B. solarthermische Anlagen für die Warmwasserbereitung und falls nötig für die Beheizung der Gebäude zu nutzen. Ein Förderprogramm für den sozialen Wohnungsbau ist zu diesem Zweck aufgelegt worden.
DGS und ACESOL werden auf folgenden Gebieten eng zusammenarbeiten: Übernahme und Anpassung der RAL-Gütebedingungen, gemeinsame Durchführung von Schulungen, Übersetzung von Teilen der Leitfäden „Solarthermische Anlagen2 und „Photovoltaische Anlagen“ für Schulungszwecke, Planung von solarthermischen und Photovoltaikanlagen, Ertragsgutachten.
R. E. Wuest, der Vorsitzende des LV Berlin BRB, befindet sich zur Zeit in Chile, um die Zusammenarbeit mit Leben zu füllen.
15.11.2010
Meldeportal der Bundesnetzagentur online

Betreiberinnen und Betreiber von PV-Anlagen können ab sofort Anlagen online über das neue PV-Meldeportal der Bundesnetzagentur melden. Das PV-Meldeportal der Bundesnetzagentur ist unter www.bundesnetzagentur.de => Sachgebiete => Elektrizität/Gas => Anzeigen/Mitteilungen => Meldung Photovoltaikanlagen verfügbar.
Um das PV-Meldeportal nutzen zu können, muss sich der Anlagenbetreiber zunächst mit seinen persönlichen Angaben - online über die Startseite des PV-Meldeportals - bei der Bundesnetzagentur registrieren. Neben seinem Namen und der postalischen Anschrift gibt der Anlagenbetreiber seine E-Mail-Adresse und ein Passwort an und sendet die Daten an die Bundesnetzagentur. Diese verschickt per E-Mail einen Aktivierungslink.Nachdem dieser bestätigt wurde, können die Angaben zur Photovoltaikanlage erfasst und direkt an die Bundesnetzagentur übermittelt werden. Die einzelnen Schritte zur Erfassung und Übermittlung der Daten ergeben sich aus dem PV-Meldeportal.
Allgemeine Informationen zum PV-Meldeportal sind der ersten Seite des PV-Meldeportals zu entnehmen, die von jedermann aufgerufen werden kann. Alternativ ist wie bisher die Meldung über das "Formular zur Meldung von Photovoltaikanlagen" per Brief, Fax oder als E-Mail-Anhang möglich. Zu beachten ist, dass das gewählte Meldeverfahren - über das PV-Meldeportal oder per Formular - beibehalten werden muss, falls Änderungsmitteilungen zu dieser PV-Anlage erforderlich sind. Ein Wechsel zwischen beiden Verfahren ist nicht möglich.
Bei beiden Meldeverfahren versendet die Bundesnetzagentur nach Übernahme der Daten an die Anlagenbetreiber eine Registrierungsbestätigung mit den gemeldeten Angaben und der Registrierungsnummer als Kennzeichnung für die Datenmeldung. Die Bundesnetzagentur empfiehlt Anlagenbetreiberinnen und -betreibern, wegen des wesentlich schnelleren Versandes der Registrierungsbestätigung - in der Regel wenige Tage nach erfolgter Meldung - ihre PV-Anlage über das PV-Meldeportal zu melden.
15.11.2010
Seminare: RAL-GZ 966 sichert Qualität und Rendite

Am Dienstag, den 23. November finden im Bauzentrum München zwei Seminare zum Thema "Das RAL-Gütezeichen 966 sichert Qualität und Rendite - Rechtssichere Vereinbarungen zu Planung, Ausschreibung, Montage, Abnahme und Gewährleistung" statt. Der Referent beider Kompaktseminare ist Dr. Jan Kai Dobelmann, Dipl.-Ing. (EUR ING) MSc MBA von der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS). Das erste Seminar (10-13 Uhr) beschäftigt sich mit dem Bereich Solarthermie, das zweite (14-17 Uhr) mit Photovoltaik.
Thema: Aus der Qualitätssicherung ist bekannt: Nur über rechtssichere Vereinbarungen zu gutem Material, geschultem Personal und einer hochwertigen Montage kann ein hochwertiges Endprodukt entstehen. In der rasant wachsenden Branche Solartechnik mit ständigen Innovationen und neuen Produkten ist die Qualitätssicherung für alle Beteiligten schwieriger geworden. Eine Bestellung der thermischen Solaranlage nach dem RAL Güteschutz Solar (RAL-GZ 966) verschafft Bauherren die Sicherheit, ihre Anlage nach der guten fachlichen Praxis ausgeschrieben, und einen Rechtsanspruch auf eine korrekte Ausführung und Dokumentation gerichtsfest formuliert zu haben.
Inhalt: Das Seminar erläutert verständlich die Inhalte und Vorgehensweise für eine korrekte Projektdurchführung von Solaranlagen nach der guten fachlichen Praxis. Sie erhalten Hinweise auf die wichtigsten Fehler und Fallen im Projektmanagement. Anhand von konkreten Beispielen werden nachvollziehbare Hinweise gegeben, und der Nutzen einer Vereinbarung des Gütezeichens dargestellt.
Zielgruppe: Fachplaner/-innen, Handwerker/-innen, Architekten/-innen, Bauingenieure/-innen, Bauträger, Verwalter/-innen, Beiträte, Vertreter/-innen von Wohnungsbaugesellschaften und Behörden, Investoren/-innen, Sachverständige, Studierende, Bauherren.
15.11.2010
SONNENENERGIE 6/2010: Kommentar
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Erneuerbare Energien und das Sankt-Florians-Prinzip: Mit dem Sankt-Florian-Prinzip bezeichnet man bekanntlich Verhaltensweisen, potentielle Bedrohungen oder Gefahrenlagen nicht zu lösen, sondern auf andere zu verschieben. Dieses Prinzip kann man grundsätzlich in Zusammenhang mit Veränderungen anwenden. Man spricht sich dabei am besten generell für Reformen aus, betont aber gleichzeitig, dass es sinnvoller sei, diese an anderer Stelle durchzuführen.
Anhänger dieses Prinzips freuen sich deshalb auch über Meldungen, die ihr Nichthandeln wissenschaftlich untermauern. So meldete kürzlich das Handelsblatt, dass einer Studie von McKinsey zufolge, nationale Alleingänge in der Energiepolitik die EU mehrere Billionen Euro kosten und dass Energiekonzepte, wie sie die Bundesregierung plant, ineffizient seien. Hierbei ging es nicht um die glorreiche Verlängerung der Kernkraftwerkslaufzeiten, sondern vielmehr um den unkoordinierten Ausbau von Wind- und Solarenergie. Ein radikaler Umstieg auf Erneuerbaren Energien (EE) würde die EU-Staaten, so die Unternehmensberater, von 2020 bis 2050 mindestens 6,6 Billionen Euro kosten. Man solle, so der Vorschlag, den grünen Strom besser dort produzieren, wo die Sonne am meisten scheint, in Südeuropa, oder sich die Windräder am besten drehen, in Küstenregionen.