27.09.2010
Tunesien setzt auf RAL Güteschutz Solar
Die staatliche Energieagentur Tunesiens ANME (Agence Nationale pour la Maîtrise de l’Énergie) www.anme.net.tn ist mit der Einführung eines Förderprogramms für netzgekoppelte Photovoltaik betraut. Im Rahmen des BATSOL Programmes sollten in Tunesien netzgekoppelte PV Anlagen, die im Eigenverbrauchsmodus betrieben werden, mit einem Zuschuss bedacht werden. Zur Qualitätssicherung des Programms und der geförderten Anlagen haben sich die Verantwortlichen an die RAL Gütegemeinschaft Solarenergieanlagen e.V. (www.ralsolar.de) gewand. Im Rahmen einer Kooperation zwischen der RAL Gütegemeinschaft Solarenergieanlagen e.V. und der ANME Tunesiens kam es zu einer Übernahme und Adaption der RAL Gütebestimmungen für Tunesien.
Hierzu haben der Vorsitzende der RAL Gütegemeinschaft Dr. Matthias Klauss und das geschäftsführende Vorstandsmitglied Dr. Jan Kai Dobelmann im Auftrag der GTZ Schulungen für die führenden PV-Fachkräfte des Landes und die Verwaltungsangestellten des Förderprogrammes abgehalten und die Implementierung der Richtlinien unterstützt. In Tunesien wird auf Basis dieser Erfahrungen nun ein eigenes Qualitätssicherungsprogramm aufgebaut, dass in wesentlichen Teilen auf den Anforderungen der RAL GZ 966 beruht und mit diesem auf Jahre kooperiert.
Für die RAL Gütegemeinschaft ist diese Kooperation der Anfang einer Internationalisierung der Richtlinien", so dass geschäftsführende Vorstandsmitglied Dr. Jan Kai Dobelmann. "In nächster Zeit werden wir das Regelwerk auch auf englisch und chinesisch publizieren, um der steigenden Nachfrage nach dem Regelwerk in anderen Sprachen gerecht zu werden."
Die RAL Gütegemeinschaft Solarenergieanlagen e.V. ist eine Vereinigung von über 200 Mitgliedsunternehmen (Herstellern, Planern und Handwerkern) die sich einer Qualitätssicherung für Photovoltaik und Solarthermieanlagen verschrieben haben. Die RAL Gütegemeinschaft gibt kostenfrei die technische Lieferbedingung RAL-GZ 966 heraus. Ein technisches Regelwerk, dass zunehmend zum Standardwerk in der Ausschreibung von Photovoltaikanlagen wird. Mit einer Bestellung nach RAL-GZ 966 können Laien ihre Solarenergienalagen rechtssicher nach der guten fachlichen Praxis ausschreiben.
27.09.2010
Aktion Häuptling Sonnenwasser
Wenn wir Bewohner der Industrieländer morgens ins Bad gehen, sind wir sicher, dass aus den Wasserhähnen und Duschen sauberes Wasser fließt. Gefahrlos können wir von diesem Wasser trinken. Köstliches, sauberes, keimfreies, gesundes Wasser. Viele Millionen Menschen weltweit können aber mit einer solchen Garantie nicht rechnen. Ihre Gesundheit, ihr Leben sind von krankmachendem Trinkwasser bedroht.
„Mehr als eine Milliarde Menschen hat heute keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.“ (Spiegel-Online, 19.März 2009). „Täglich sterben fünftausend Kinder unter fünf Jahren an Durchfallerkrankungen, verursacht durch unsauberes Wasser.“(Welthungerhilfe, Bonn). „Bis zum Jahr 2050 werden rund sieben Milliarden Menschen in 60 Ländern unter akutem Wassermangel leiden.“ (UNO-Bericht).
Für die zukünftige Wasserversorgung wird der Einsatz von regenerativen Energien von großer Bedeutung sein. Besonders für Menschen in entlegenen, netzfernen Regionen wird die solare Wasserdesinfektion ein um ein Vielfaches verbessertes Leben bedeuten. Sie werden so autark. Eine neu entwickelte Wasserreinigungsanlage, mit Sonnenkraft betrieben, bietet schon jetzt eine solche Möglichkeit.
Das indigene Volk der Deni lebt im Südwesten Amazoniens. Hier wie bei vielen anderen Indiovölkern auch werden 80 % aller Krankheiten durch verseuchtes Trinkwasser verursacht. Ab November 2008 wurde im Deni-Dorf Morada Nova eine Pilotanlage in einem Langzeittest erfolgreich erprobt. Seit April 2010 ist nun eine technisch verbesserte Anlage im Dauerbetrieb. Sie liefert für ca. 250 Ureinwohner bis zu 400 Liter sauberes Trinkwasser pro Stunde. Das Herzstück der Anlage ist eine in einem Metallrohr befindliche, mit Solarenergie betriebene Ultraviolettlampe. Ihre UV-Strahlen zerstören die DNA der im durchfließenden Wasser vorhandenen Mikroben. So entsteht absolut keimfreies, sauberes Trinkwasser.
Was dort in Morada Nova und in zwei anderen Deni – Dörfern jetzt schon Realität geworden ist, soll in Zukunft möglichst vielen Menschen, die unter verseuchtem Trinkwasser leiden, weltweit ermöglicht werden. Die „Aktion Häuptling Sonnenwasser“ hat deshalb zum Ziel, viele dieser Wasserreinigungs- anlagen rund um den Globus zu installieren. Denn: Sauberes Trinkwasser ist ein Menschenrecht! Dies wurde vor kurzem auch von der UNO-Vollversammlung noch einmal ausdrücklich bestätigt.
Wer dieses Ziel unterstützen möchte, kann es einerseits durch Spenden an den Verein „Sonnenwasser e.V.“ tun. Spendenkonto: Commerzbank KtoNr. 0111287901, BLZ 20080000. „Sonnenwasser e.V.“ ist als steuerbegünstigter Verein vom Finanzamt Kiel-Nord anerkannt. Steuernr.: 19 293 7980 5. Aber er kann auch die DVD „Sauberes Trinkwasser - ein Menschenrecht“ bestellen. Die DVD berichtet über eine Reise ins ferne Deni - Land / Amazonasgebiet und die Erprobung der neuartigen solaren Wasserdesinfektion. Die DVD kostet 10,00 € ( + 2,00 € Versandkostenbeteiligung). Der Verkaufserlös kommt der „Aktion Häuptling Sonnenwasser“ zugute.
Bestellung über „Sonnenwasser e.V.“
Fritz Strohecker, Kirchstraße 16, 24229 Schwedeneck
Tel. 04308 / 214040 oder 0151 / 28231532
27.09.2010
Tipp: Artikel in der Sonne Wind & Wärme
Am 24. September erschien in der Ausgabe 14/2010 der Zeitschrift "Sonne Wind Wärme" ein Artikel vom DGS-Autor Matthias Hüttmann. Er ist Chefredakteur der Zeitschrift SONNENENERGIE, freier Journalist und Mitarbeiter im Landesverband Franken der der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie. Das Thema des Artikels: "Praxistipps: Sonnenwärme richtig nachrüsten".
Hier ein kleiner Auszug: Viele Solaranlagen sollen bestehende Öl- und Gasheizungen unterstützen. Doch wer die Anschlüsse „irgendwie“ verlegt, riskiert, die Sonnenwärme in einem ineffizienten System gleich wieder zu verlieren. Ohne einen guten Solarspeicher bringen die besten Kollektoren nichts. Warmwasserboiler und Bereitschaftsspeicher, wie sie in den meisten bestehenden Heizungen vorkommen, unterscheiden sich in ihrem Aufbau aber grundsätzlich von Solarspeichern. Sie sind zum Beispiel nicht in der Lage, Wärme in verschiedenen Temperaturzonen zu schichten und haben meistens hohe Verluste. Auch wurden die vorhandenen Heizungen meist nicht unter dem Gesichtspunkt einer späteren Solarenergienutzung geplant.
Doch nur wenn alle Komponenten richtig zusammenarbeiten, lässt sich mit Sonnenkollektoren Energie sparen. Schließlich kommt es nicht darauf an, möglichst viel Sonnenenergie vom Dach zu holen, sondern mit ihr fossile Brennstoffe zu ersetzen. Bei Kollektorerträgen von 500 bis 800 kWh/m2 lassen sich effektiv etwa 300 bis 350 kWh/m2*a fossile Energien einsparen, wenn die Anlage korrekt eingebunden wird. Wird sie das nicht, schmilzt der Vorteil dahin – im Extremfall verbraucht der Nutzer mit der Solaranlage mehr Öl als vorher. Bei der Integration einer Solarwärmeanlage in ein bestehendes System gilt es deshalb einige grundlegende Dinge zu berücksichtigen.
Viele Fehler entstehen erfahrungsgemäß durch ein „organisch wachsendes“ Konzept, die Anlagenkonfiguration entsteht dabei ganz offensichtlich in mehreren Bauphasen. Technisch gesehen sind Solarwärmeanlagen heute durchaus zuverlässig, was unzählige gebaute Anlagen beweisen. Jedoch können Solaranlagen Energieverluste, die auf unzureichenden Kenntnissen in Bereichen der Heizungstechnik beruhen, nicht so einfach wie ein konventioneller Heizkessel kompensieren.
27.09.2010
SONNENENERGIE 5/2010: Solarspiegel, völlig anders
Physiker erfindet „solaren Linearspiegel“ für Wärme- und Stromgewinnung geeignet: Sein „Linear-Solarspiegel“ kann die Energiewelt revolutionieren, ist Hans Graßmann von isomorph sicher. Dieser Tage stellte er in Bayreuth die „Weltneuheit“ vor: Mit der lässt sich konzentriert sonnige Wärme und Strom gewinnen. Erste Serien-Spiegel sind im Herbst 2010 zu kaufen.
Nur zwei Stellmotoren
Genial einfach, dennoch schlichtweg High-Tech, und noch dazu eine Innovation aus dem Handwerk: So sieht Hans Graßmann seinen „Linearspiegel“ zur Konzentration von Sonnenstrahlung. Denn das Isomorph-System kommt mit gerade mal zwei Motoren für alle Spiegel zusammen aus. Dagegen werden bislang beispielsweise für riesige Solarturmkraftwerke (in Wüsten oder in Jülich/NRW) für jeden Reflektor zwei Stellmotoren für die Sonnennachführung benötigt. Der Trick: „Man muss die Spiegel schräg aufhängen“ und mit einem Stangensystem miteinander verbinden. Ein kleines Rechnersystem steuert die Sonnennachführung.
„Langfristig sollten 200 Euro pro Quadratmeter möglich sein“, meint Hans Graßmann: Der Bruchteil des heutigen Preises von Sonnenkollektoren oder Solarstrommodulen, bei „doppelter Effizienz“ von Kollektoren, und bei 24-fach auf Solarzellen konzentriertem Licht. 2,7?Cent koste die Kilowattstunde Solarwärme bei Serienproduktion seines Spiegels, hat er ausgerechnet.
Prototyp vorgestellt
Doch zunächst gibt es nur einen Prototypen: Der wurde an der Handwerkskammer HWK Oberfranken nicht nur vorgestellt, sondern werde auch in der Lehrlingsausbildung für verschiedenste Berufsfelder eingesetzt, wie Matthias Graßmann versicherte, Hans’ Bruder und HWK-Vizepräsident.Damit der Linearspiegel auch tatsächlich in Serie hergestellt wird, haben Hans und Martin die Isomorph Deutschland GmbH (IMD) mit Sitz in Bamberg gegründet: Die hat inzwischen sechs Angestellte. Matthias Graßmann führt in Bamberg bereits einen Handwerks-Familienbetrieb in der 3. Generation.
27.09.2010
SONNENENERGIE 5/2010: Klimafreund Wärmepumpe?
Fortsetzung: Luft-Luft – Kompaktwärmepumpe für ein Passivhaus mit einem Erdreich-Kollektor, einer kontrollierten Wohnraumlüftung und einer solaren Warmwasserbereitung: Im Rahmen des „Feldtests Elektro-Wärmepumpen“ hat die Lokale Agenda 21 – Gruppe Energie Lahr (Schwarzwald) in der Phase 1 als Sonderfall 3 auch die Energieeffizienz einer 500 Watt-elektrischen Luft-Luft – Kompakt-Wärmepumpe in einem Passivhaus ermittelt. Das Einfamilienhaus aus dem Jahre 2005 steht in Lahr Schwarzwald) und verfügt über eine beheizte Wohnfläche von 130 m2.
Beschreibung und Messtechnik
Ein 100?m Erdkollektor erwärmt in einer ersten Stufe die Umgebungsluft (Bild 1: roter Luftstrang links oben). Er ist in drei parallel verschalteten Kunststoffrohren von je 33 m Länge und einem Durchmesser von 20 cm in einer Tiefe von 1,2 m verlegt. Die im Winter vorerwärmte und im Sommer abgekühlte Luft gelangt anschließend über einen Kreuzgegenstrom-Wärmetauscher, der in einer zweiten Stufe der Abluft des Hauses einen großen Teil der Wärme entzieht, zum Kondensator der Wärmepumpe. Er erhöht in einer dritten und letzten Stufe die Temperatur der Zuluft auf die erforderliche Höhe von maximal 45°C.
Die Abluft des Passivhauses (blauer Luftstrang oben Mitte) heizt die vorerwärmte Umgebungsluft („Frischluft“ im Bild) im Kreuzgegenstrom-Wärmetauscher auf, kühlt sich im Verdampfer der Wärmepumpe weiter ab und geht als Fortluft wieder an die Umgebung. Eine 13 m2 große Sonnenkollektoranlage in Verbindung mit einem 500 l Wasser-Latentwärmespeicher (Paraffin) unterstützt die Wärmepumpe bei der Heizung (Heizkörper im Bad) und der Trinkwarmwasserbereitung. Sie ist aber nicht Gegenstand der Untersuchung. Die nachfolgenden Ergebnisse beziehen sich nur auf den Beitrag der Luft/Luft-Wärmepumpe zur Heizung in den Wintermonaten.