19.07.2010
DGS-Stellungnahme zur Wiederaufnahme der MAP-Förderung

(DGS Fachauschschuss Solarthermie) Das Klimaschutzziel der Bundesregierung sieht unter anderem eine Erhöhung des Anteils der Erneuerbaren Wärme von 7 auf 14% bis 2020 vor. Die Situation auf dem deutschen Markt zeigte 2009 einen Marktrückgang bei der Solarthermie um ca. 30%, bei der Wärmepumpe um ca. 20% und bei Pelletheizungen um ca. 10%. Genau in dieser Marktlage verkündete die Bundesregierung am 3. Mai diesen Jahres einen Bewilligungsstopp beim Marktanreizprogramm (MAP) mit monatelanger Unklarheit, ob die Förderung wieder aufgenommen wird oder nicht. Die Folge war ein weiterer Rückgang der Umsätze, z. B. im Bereich Solarthermie um 33% im Mai 2010.
Der Förderstopp wurde mit Sparzwängen bei der Haushaltssanierung begründet. Das ifo-Institut hat errechnet, dass die Einnahmeausfälle durch den Förderstopp größer sind als die Einsparungen (Einsparungen 115 Mio, Einnahmeausfälle min. 250, max. 580 Mio.). Am 12. Juli wurde die Förderung in Teilbereichen wieder aufgenommen. Zusätzlich wurden noch Mittelreduzierungen für 2010 (von 500 auf 380 Mio.) und bis 2013 auf jährlich 340 Mio. beschlossen.
Um den Anteil der Erneuerbaren Energien auf 20% im Jahre 2020 und auf 50% im Jahre 2050 anzuheben, müssen die bisherigen Anstrengungen stark erhöht werden. Stattdessen kürzt die Bundesregierung die Mittel in den Bereichen MAP (Solarthermie, Biomasse, Wärmepumpe), KfW (energetische Gebäudesanierung) und Photovoltaik. Es werden dabei nicht nur Firmen und Arbeitsplätze im Bereich zukunftsfähiger Technologien gefährdet und Einnahmeausfälle produziert sondern auch lauthals verkündete Klimaschutzziele verpasst.
Prof. N. Stern, ehemaliger Weltbank-Chefökonom und jetziger Leiter des volkswirtschaftlichen Dienstes der britischen Regierung, hat in seinem Report (2006) festgestellt, dass unterlassener Klimaschutz fünf- bis zwanzigmal mehr kostet als durchgeführte Klimaschutzmaßnahmen. Wenn wir weiterhin im Klimaschutz so halbherzig handeln, bürden wir uns und den kommenden Generationen zusätzlich enorme Probleme auf.
Das wichtigste im Überblick:
- Es gibt eine geänderte Förderrichtlinie:
http://www.bafa.de/bafa/de/energie/erneuerbare_energien/index.html
- Es müssen neue Anträge gestellt werden, Anträge, die im Zeitraum des Förderstopps beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eingegangen sind, werden abgelehnt.
- Für bereits errichtete Anlagen wurde eine Ausnahmeregelung geschaffen. Anlagen, die im Zeitraum 1.11.2009 bis 28.2.2010 errichtet wurden sind bis zu 9 Monate nach der Installation noch antragsberechtigt.
- Zukünftig wird sich die MAP-Förderung auf den Gebäudebestand konzentrieren. Als neue Fördervoraussetzung ist in der Richtlinie festgelegt, dass nur Gebäude, "die bereits über ein Heizungssystem verfügen" förderfähig sind. Einzige Ausnahme bilden hier solare Prozesswärmeanlagen, die auch weiterhin im Neubau möglich sind.
- Die Förderung von Warmwasseranlagen ist nur noch in der Innovationsförderung im Bereich der Mehrfamilienhäuser möglich.
- Die Fördersätze werden angepasst.
- Basisförderung (für Kombianlagen hauptsächlich auf Ein- und Zweifamilienhäusern) 90 Euro/qm
- Innovationsförderung (für Warmwasser, Heizungsunterstützung, Kälteanlagen, Prozesswärme) 180 Euro/qm
- Kesseltauschbonus (befristet bis Ende 2010) 400 Euro
- Regenerativer Kombinationsbonus 500 Euro
- Effizienzbonus (nur noch eine Stufe) insgesamt das 1,5-fache der Basisförderung
19.07.2010
RAL Gütegemeinschaft Solarenergieanlagen mit neuem Vorstand

Die RAL Gütegemeinschaft Solarenergieanlagen e.V., Herausgeberin der RAL Güte- und Prüfbestimmungen für Solarenergieanlagen RAL-GZ 966) hat ihre 5. Jahreshauptversammlung am 10. Juli in Kassel abgehalten und dabei einen neuen Vorstand gewählt.
Neuer, einstimmig gewählter Vorsitzender der RAL Gütegemeinschaft (www.ralsolar.de) ist der promovierte Bauingenieur Dr.-Ing. Matthias Klauß. Schwerpunkt seiner Amtsperiode sieht der erfahrene Solargutachter und Ausbilder an DGS-Solarschulen in der besseren integration der Regelwerksansätze (RAL-GZ 966) in die Schulungsprogramme unterschiedlicher Bildungsträger. So wurde unter seiner Initiative beschlossen ein offenes Bildungspakte zum Inhalt der Richtlinien zu erstellen, dass wie das Regelwerk (Link) kostenfrei verfügbar sein wird.
Nicht mehr zur Wahl stellte sich der bisherige Vorsitzende, der Berliner Solarexperte Bernd Rainer Kasper, dem seitens des geschäftsführenden Vorstandsmitglieds Dr. Jan Kai Dobelmann ausdrücklich für sein intensives Engagement in der Startphase des Vereins gedankt wurde.
Weiterhin wurden Dr.-Ing. MingYi Wang vom Gesamtverband der deutschen Versicherer (GDV) als stellvertretender Vorsitzender sowie der bekannte freie Sachverständige Christian Keilholz als Vorsitzender des Güteausschusses einstimmig in Ihren Vorstandsposten bestätigt. Das Amt des von der DGS benannten Vorstandsmitglieds wird von DGS-Präsident Jörg Sutter wahrgenommen.
Im Güteausschuss, der die Vergabe der Gütezeichen koordiniert, ist künftig für den Bereich Konzeption im Bereich Photovoltaik Herr Norbert Taphorn vom Ingenieurbüro Taphorn in Lohne vertreten. Die anderen Mitglieder wurden in Ihren Positionen bestätigt.
Die RAL Gütegemeinschaft hat nach Abschluss der internen technischen Arbeiten am Regelwerk den Beschluss gefasst über zwei technische Koordinatoren sich breiter in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Herr Björn Hemmann wird den Bereich Photovoltaik koordinieren und Herr Oskar Wolf wird den Bereich Solarthermie verantworten und die Ausschussarbeit über die Vereinsgrenzen hinweg in technischer Hinsicht vertreten.
Auf der Jahreshauptversammlung ist auch die Weiterentwicklung der aktuellen Aktivitäten intensiv diskutiert und verabschiedet worden. So wurden Zeichen gesetzt dioe zuletzt in Tunesien und Tschechien erfolgreiche Übertragung des Gütezeichensystems auch auf andere Länder anzugehen und dabei die Güte- und Prüfbestimmungen auch in anderen Sprachen wie z.B. englisch oder chinesisch anzubieten. Im Bereich der technischen Weiterentwicklung wurde beschlossen einen Vorschlag der Firma Sika Chemie zur Aufnahme von rechtsverbindlichen technischen Richtlinien für Klebe und Dichtverbindungen in der Solartechnik intensiver zu verfolgen.
Über die RAL Gütegemeinschaft Solarenergieanlagen e.V.
Seit 2005 bietet die RAL Gütegemeinschaft Solarenergieanlagen e.V. mit ihren über 200 Mitgliedern ein kostenfreies technisches Regelwerk (RAL-GZ 966) an, das von jedermann (Fachmann udn Laien) für die rechtssichere Ausschreibung und Vergabe von Solarprojekten nach der guten Fachlichen Praxis genutzt werden kann. Die RAL Gütegemeinschaft ist Teil des RAL Insituts St. Augustin, das sich aus über 180 Gütegemeinschaften, den RAL Farben und dem Blauen Engel zusammensetzt.
www.ralsolar.de
19.07.2010
Seminartipp: Sonnenhaus-Seminar am 30. August in Hamburg

Am Montag, 30. August findet im SolarZentrum Hamburg das 18. bundesweite Sonnenhaus-Intensivseminar für Architekten, Planer, Energieberater und Handwerker statt. Veranstaltungsort ist der ELBCAMPUS, Hörsaal im Kompetenzzentrum der Handwerkskammer Hamburg (Zum Handwerkszentrum 1, 21079 Hamburg). Vermittelt werden dabei praxisbezogenes Grundlagenwissen zu den Themen Bauen und Sanieren mit der Sonne, beginnend bei der Auswahl des Grundstücks und den ersten Entwurfsschritten, der Planung von Heizungskonzepten mit Großflächenkollektoren und Großspeichern und natürlich auch Marketingaspekte. Die Heizungskonzepte beleuchten auch die Kombination von großen Solaranlagen mit Biomassekesseln, wie zum Beispiel Kachelöfen oder Pelletskessel. Kritische Betrachtungen zum Heizen mit Strom (einschl. Wärmepumpe) runden die Inhalte ab.
Unabhängigkeit, Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit sind zentrale Bedürfnisse von Hausbesitzern und Bauherren, wenn es um die Energieversorgung geht. Das Bauen und Heizen mit der Sonne steht auf der Wunschliste dabei an erster Stelle. Sonnenhäuser bieten Bewohnern ein Höchstmaß an Wohnkomfort, Wirtschaftlichkeit und Unabhängigkeit. Hinter dem Namen Sonnenhaus versammeln sich Gebäude, die zu mehr als 50 Prozent ganzjährig mit Solarwärme versorgt werden. Diese Sonnenhäuser sind die Zukunft des energiesparenden Bauens und Sanierens. Sie sind aber nicht nur für die Hausbesitzer und Bewohner interessant, sondern vor allem auch für Planer, Berater und Fachbetriebe ein wachstumsstarkes Marktsegment mit Zukunftsperspektiven.
Intensivseminare vermitteln das Wissen über Sonnenhäuser anhand zahlreicher realisierter Beispiele aus dem Wohn- und Nichtwohngebäudebereich. Neben dem Neubau wird der Fokus auch auf der solaren Altbausanierung liegen. Die Seminare wenden sich in erster Linie an Architekten, Energieberater und Fachbetriebe des Heizungs-/Sanitärbereichs. Die Veranstaltungen beinhalten drei Vorträge von Sonnenhaus-Fachleuten mit langjähriger Praxiserfahrung. Referenten sind der Sonnenhaus-Architekt Dipl.-Ing. (FH) Georg Dasch, der Planer für Solar- und Heizungstechnik Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Hilz und der Wirtschaftsingenieur und ebenfalls Fachmann für Solar- und Heizungstechnik Dipl.-Ing. Andreas Schuster.
Abgerundet werden die informativen Vorträge durch eine Exkursion im Raum Hamburg zu bestehenden Sonnenhäusern. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, das Seminar kostenpflichtig. Kooperationspartner vor Ort sind die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) Landesverband Schleswig-Holstein/Hamburg und die Handwerkskammer Hamburg.
19.07.2010
SONNENENERGIE 4/2010: Solar Decathlon Europe 2010
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Solar Decathlon Europe 2010
Teil 3 Heizen-Lüften-Kühlen: Der Solar Decathlon Europe (SDE) ist ein internationaler studentischer Wettbewerb, bei dem 19 verschiedene Universitäten aus der ganzen Welt ihren Entwurf eines Plus-Energiehauses, welches sich allein durch Sonnenenergie versorgt und dabei höchste Ansprüche an Wohnkomfort und -qualität erfüllen muss, präsentieren. Zum Finale des Wettbewerbs transportierten alle teilnehmenden Teams ihre Prototyphäuser nach Madrid, wo sie sich vom 18. bis 27. Juni 2010 in zehn verschiedenen Wettbewerbsdisziplinen messen mussten.
Die in den vorangegangenen beiden Ausgaben der SONNENENERGIE vorgestellten vier deutschen Finalteilnehmer des SDE 2010 – aus Berlin, Rosenheim, Stuttgart und Wuppertal – schildern nun, wie sie mit Hilfe ihrer HKL-Systeme (Heizen-Kühlen-Lüften) den Häusern Leben einhauchen. Ziel ist es, höchst effiziente und vernetzte Systeme zu entwickeln, die standortabhängig optimale klimatische Raumbedingungen erzeugen und somit den Bewohnern des Hauses einen hohen Wohnkomfort ermöglichen. So müssen bei Wohnraumtemperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität des Innenraumes die engen Vorgabefenster des Wettbewerbs genauestens eingehalten werden. Die Systeme werden nach Funktionalität, Effizienz, Innovation und Nachhaltigkeit bewertet und stellen für alle vier deutschen Teams eine große Herausforderung dar. Wie all dies gelingen soll und welche Techniken zum Einsatz kommen werden, stellen die Teams im Folgenden vor.
SONNENENERGIE 4/2010: Feiern mit der Sonne
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Rolf Dischs Solarsiedlung in Freiburg wird zehn Jahre alt: Es war im Jahr 2000, als die ersten Bewohner im neuen Freiburger Stadtteil Vauban einzogen. Ein ehemaliges Kasernengelände sollte nach Abzug der französischen Armee umgenutzt werden. Die Stadt Freiburg hatte hierzu ehrgeizige städtebauliche Ziele entwickelt: Sowohl sozial, als auch ökologisch sollte ein Vorzeigequartier entstehen. Wie weit die Bürgerbeteiligung, einmal angeregt, dann tatsächlich gehen würde und dass gerade dadurch die Grenzen des nachhaltig Machbaren weit über die ursprünglichen Pläne hinaus verschoben würden, das war anfangs kaum zu ahnen. Und ebenso wenig, dass eine ganze Reihe von Architekten mit großartigen, später vielfach preisgekrönten Lösungen und Ideen aufwarten würden, die dem Quartier bis heute weltweite Beachtung zuteil werden lassen. Medien, Fachpublikum, Ökotouristen: kein Tag vergeht ohne Führungen oder Fernsehaufnahmen. Und zurzeit präsentiert die Stadt Freiburg das Quartier sogar auf der EXPO in Shanghai.
Solarsiedlung, Sonnenschiff und Heliotrop
Auf dem ehemaligen Sportplatz des Kasernengeländes entstand die Solarsiedlung: 50 Reihen- und neun Penthäuser, dazu das Gewerbe- und Bürogebäude Sonnenschiff. Nachdem dem Architekturbüro von Rolf Disch 1995 mit dem Experimentalbau Heliotrop® zum ersten Mal weltweit ein Gebäude gelang, das nicht nur außerordentlich energieeffizient war, sondern darüber hinaus einen erheblichen Überschuss an Energie produziert, wurden diese Erfahrungen auf den Siedlungsbau übertragen, auf Häuser, die für „ganz normale“ Hausbauer erschwinglich sein sollten.
19.07.2010
SONNENENERGIE 5/2010: Vorschau und Anzeigenplanung
Nach der SONNENENERGIE ist vor der SONNENENERGIE. Es ist schon wieder soweit, die 5. Ausgabe der SONNENENERGIE steht vor der Tür. Zur besseren Anzeigenplanung finden Sie hier eine kleine Themenauswahl der nächsten Ausgabe. Das Heft hat den Themenschwerpunkt Biomasse
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Anzeigenschluss: 01.09.2010
Redaktionsschluss: 01.08.2010
Erscheinungstermin: 10.08.2010
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