DGS präsentiert sich bei der Intersolar Europe 2010
Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) als Vertretung von rund 2.800 Mitgliedern und Mitgliedsunternehmen fordert anlässlich der jüngsten Beschlüsse die Bundesregierung auf, zu ihrer ursprünglichen Klimaschutzstrategie zurückzukehren. Nach den drohenden Kürzungen beim Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wurde nun auch dem Marktanreizprogramm für Erneuerbare Energien (MAP) der Hahn zugedreht. Somit erweisen sich die Aussagen der Bundesregierung zum Klimaschutz mittlerweile immer deutlicher als reine Lippenbekenntnisse.
Die verheerende Botschaft aus Berlin wird neben der Umwelt vor allem das Handwerk, die mittelständische Industrie und nicht zuletzt den Arbeitsmarkt treffen. „Es ist längst bekannt, dass ein Euro Fördergeld, welcher im Rahmen des MAP ausgezahlt wird, ein vielfaches an Investitionen auslöst“, betont Bernd-Rainer Kasper, Vorsitzender des DGS-Fachausschusses Solarthermie. „Das Auf und Ab der Förderungen, das ist auch nichts neues, erzeugt Kaufzurückhaltung. Industrie und Handwerk werden im Stich gelassen, der Klimaschutz verkommt immer mehr zum Thema von Sonntagsreden.“ Dass sich der Durchbruch der zukunftsträchtigen Technologien dadurch verhindern lässt, ist nicht anzunehmen, aber der zwingend notwendige Umbau der Wärmeversorgung verzögert sich durch diese, wohl auf kurzfristigem Denken basierende Entscheidung, unnötig.
Die DGS ist als langjähriger Träger der Intersolar mit einem Stand auf der Fachmesse Intersolar Europe 2010 vertreten. Besucher können sich dort zu allen Themen rund um die Solarenergienutzung beraten lassen oder konkrete Beratungsangebote auf dem Stand 137 in Halle C3 nutzen. Schließlich erfordert die Professionalisierung der Branche eine zunehmende Qualität der Anlagen, sodass Solarfachleute fundierte Kenntnisse und Fertigkeiten besitzen müssen. Die DGS setzt sich seit 1975 als technisch-wissenschaftlicher Verband für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in Deutschland ein.
Weitere Informationen: www.dgs.de bzw.www.sonnenenergie.de
In Deutschland liefert die Photovoltaik zehn Gigawatt Leistung
Der Ausbau der Photovoltaik hat in Deutschland im vergangenen Jahr einen neuen Rekord erzielt. Solarstromanlagen mit einer Leistung von insgesamt 3,8 Gigawatt wurden neu installiert. Damit liefert die Photovoltaik in Deutschland mit 9,8 Gigawatt umweltfreundlichen Strom. Prognosen gehen davon aus, dass sie bis 2020 auf rund 50 Gigawatt und damit auf zehn Prozent des Strombedarfs ansteigt. Nach Erhebungen des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW) investierte die deutsche Photovoltaikbranche rund 1,8 Milliarden Euro in Auf- und Ausbau sowie in die Modernisierung ihrer Solarfabriken. Im vergangenen Jahr erzielte sie einen Umsatz von neun Milliarden Euro und beschäftigte 60.000 Mitarbeiter.
Die Photovoltaikbranche war 2009 von tiefgreifenden Veränderungen geprägt. Ein rasanter weltweiter Kapazitätsausbau und der Markteinbruch in Spanien hatten quasi über Nacht einen Angebotsüberhang verursacht, der einen radikalen Preisverfall zur Folge hatte. Die Systempreise für Aufdachanlagen bis 100 Kilowatt Leistung fielen laut dem Marktforschungsunternehmen EuPD Research innerhalb von zwölf Monaten von rund 4.000 auf fast 3.000 Euro pro Kilowatt. Für die Bundesregierung war das Anlass, eine über die im Erneuerbaren-Energien-Gesetz hinausgehende festgeschriebene Degression hinausgehende Vergütungssenkung zu beschließen. So soll die Förderung zum 1. Juli 2010 um zusätzliche 15 bis 16 Prozent reduziert werden.
Solarstrom selbst verbrauchen statt verkaufen
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz macht in seiner aktuellen Version den Verbrauch selbst erzeugten Sonnenstroms rentabel. Anstatt den Elektrosaft aus der Photovoltaikanlage ins Netz einzuspeisen, heißt es nun möglichst viel davon selbst verbrauchen. Eigennutzung wird immer dann interessant, wenn der vermiedene Netzbezugsstrom mit mindestens 18 Eurocents netto angesetzt werden kann. In diesem Fall wird die Summe aus vermiedenem Netzbezug zuzüglich der Vergütung für selbst genutzten Strom gleich der Vergütung bei Netzeinspeisung. Den Sonnensaft, den er nicht selbst verbraucht, kann der Solarstromproduzent weiterhin zum normalen Einspeisesatz an den Energieversorger verkaufen.
Die Regierung plant, die bisherigen Regelungen zu ändern. So will sie die maximale Anlagengröße, die von der Eigenverbrauchregelung profitieren kann, von 30 auf 500 Kilowatt anheben. Für die ersten 30 Prozent selbstgenutzten Strom soll die Vergütung nur noch zusätzlich 3,6 Eurocents pro Kilowattstunde betragen. Erst die darüberhinausgehende Selbstnutzung will mit sie mit den bisherigen zusätzlichen acht Eurocents belohnen.
Bei der Intersolar Europe 2010 präsentieren Photovoltaikfirmen Produkte, mit denen sich die Selbstnutzungsquote erhöhen lässt. Hierzu gehören unter anderem Zähler, die die selbst verbrauchte Energie messen und die Erträgen aus der Solaranlage dem Verbrauch gegenüber stellen. Das System zeigt dem Kunden, wann seine Solarerträge am Größten sind und er Stromfresser wie Wasch- und Spülmaschine oder elektrischen Ofen nutzen sollte. Auch mit einem aus einem Datenlogger und einem Web-Portal bestehenden System lässt sich der Eigenverbrauch sowie der individuelle Energieverbrauch unterschiedlicher elektrischer Haushaltsgeräte überwachen und steuern. Es kann automatisch elektrische Geräte wie Waschmaschine oder Geschirrspüler aktivieren.
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Intersolar Europe 2010 vermittelt PV-Wissen für den künftigen Erfolg
Die Intersolar Europe Conference bietet photovoltaisches Know-how für Einsteiger und Experten. Sie informiert ihre Teilnehmer über die aktuellsten Trends und Entwicklungen der Photovoltaikwirtschaft – von den neuesten Technologien über die internationalen Märkte bis hin zu Finanzierungsfragen und internationalen politischen Rahmenbedingungen. Die Intersolar Europe Conference beleuchtet die weltweiten Rohstoffmärkte der Branche und ihre Zwischenprodukte ebenso wie den Anlagenbau und die Fertigungstechnik. Sämtliche Konferenz-Tickets ermöglichen den kostenfreien Eintritt zur Intersolar Europe 2010.
Am 7. Juni 2010 erhalten die Teilnehmer der Konferenz „PV Market Trends“ kompakte Informationen über die aktuelle Marktentwicklung in den Schlüsselmärkten Europa, USA und Indien. Beim „CEO Panel PV Industry“ werden am 8. Juni vier namhafte Vertreter der internationalen Photovoltaikbranche über das aktuelle und zukünftige Marktgeschehen diskutieren. Bei der Tagung „PV Power Plants“ am gleichen Tag geht es um Generalunternehmerschaft für große Solarstromprojekte sowie Entwicklung, Management und Qualitätskontrolle von Kraftwerksprojekten.
In den Workshops „PV Production and Equipment” und “PV Technology” können sich die Teilnehmer über Kosteneinsparungsmöglichkeiten im Material- und Fertigungsbereich sowie über verschiedene Photovoltaiktechnologien informieren. Wissenschaftliches Know-how mit Erfahrungen aus der Praxis verbindet die Tagung „PV Off Grid Power“ am 10. Juni. Einen Tag später, am 11. Juni, können sich Photovoltaik-Profis in einem Trainings-Seminar wertvolle Hinweise für die Kostenanlayse und Technologiebewertung holen.
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Intersolar AWARD zeichnet herausragende Neuerungen aus
Der Intersolar AWARD hat sich als internationaler Technologiepreis in der Solarbranche etabliert. In diesem Jahr können ihn erstmals auch Firmen der Photovoltaik-Produktionstechnik und Aussteller der Intersolar North America bekommen. Längst strahlt der Preis international aus, den die Intersolar-Veranstalter und der Bundesverband Solarwirtschaft 2010 zum dritten Mal an Aussteller der Fachmesse vergeben.
Über die Produktneuheiten hatte eine Jury aus anerkannten Experten entschieden. Auch in diesem Jahr wird ein hochkarätiges Gremium die eingereichten Produkte und Dienstleistungen bewerten, inwieweit sie einen ökologischen, technologischen und wirtschaftlichen Fortschritt darstellen. Ihre Entscheidung werden sie bei der Intersolar Europe 2010 am 9. Juni in der Neuheitenbörse in Halle C3 bei einem Festakt offiziell bekannt geben.