26.09.2012
EEG-Umlage fair teilen: Artikel und Petition
In der aktuellen Ausgabe der SONNENENERGIE finden Sie einen Artikel zu der im EEG 2012 beschlossenen Erweiterung der "Besonderen Ausgleichsregelung für stromintensive Unternehmen und Schienenbahnen". Aus aktuellem Anlass wurde eine Petition mit dem Ziel der Streichung dieser Erweiterung gestartet.
SONNENENERGIE 5/12: EEG-Umlage fair teilen
Immer mehr Unternehmen werden von der Umlage befreit
Rückblende zur Orientierung: In den letzten Jahren ist der Nettostrombedarf von privaten Haushalten, Gewerbe, Industrie und Verkehrssektor relativ konstant geblieben. Das gleiche gilt für die von Netzbetreibern an Endkunden gelieferte Strommenge (Letztverbrauch). Dieser berechnet sich aus dem Nettostrombedarf abzüglich der von Stromproduzenten selbst erzeugten und am Standort verbrauchten elektrischen Energie, die nicht über das öffentliche Stromnetz transportiert wird. Dazu zählt auch der PV-Eigenverbrauch. Der Letztverbrauch wiederum wird aufgeteilt in einen EEG-Umlagepflichtigen nicht-privilegierten und einen privilegierten Letztverbrauch.
Wer ist damit gemeint?
Privilegiert in diesem Sinne sind seit 2003 stromintensive Unternehmen, die eine Begrenzung der Zahlung der EEG-Umlage beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragen dürfen. Bis 2004 wurde die Regelung von 59 Unternehmen für eine Strommenge von 5,85 GWh in Anspruch genommen. Der Anwendungsbereich der Regelung ist deutlich erweitert worden, so dass Anfang 2012 insgesamt 730 (Teil-)Unternehmen mit einer Strommenge von 85.290 GWh durch die BAFA als privilegiert anerkannt wurden – darunter 51 Schienenbahnen. Das umfasst rund 15% des erwarteten Nettostrombedarfs. Im Evaluierungsbericht der Bundesnetzagentur wurde die aus der Besonderen Ausgleichsregelung folgende Mehrbelastung für nicht-privilegierte Letztverbraucher auf 2,5 Milliarden Euro geschätzt. Bei diesen Stromkunden handelt es sich vorwiegend um Haushaltskunden sowie kleine und mittlere Unternehmen. Gemäß der Regulierungsbehörde wäre bei einer gleichwertigen Kostenbelastung eine EEG-Umlage „in Höhe von knapp 3 ct/kWh ausreichend“.
lesen Sie hier weiter
Hier können Sie unterschreiben (Petition)
26.09.2012
Veranstaltungstipp: DGS-Seminare und Kursangebote
Am Montag, den 22. Oktober findet von 15:00 bis 18:00 Uhr im Bauzentrum München das DGS Seminar "Photovoltaik und Brandschutz" statt. Veranstalter ist der Landesverband Oberbayern der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS). Die Teilnahmegebühr beträgt 60 €, das Seminar richtet sich vor allem an Planer, Installateure, Betreiber von PV-Anlagen, Bauträger, Bauherren und Hausverwaltungen.
Photovoltaik und Brandfälle häufen sich in den Medien und verunsichern potentielle Anlagenbetreiber. Grund genug für uns folgende Fragen mit unserem Seminar zu erläutern:
- Welche Probleme und Gefahren gibt es in der Praxis tatsächlich?
- Sind Photovoltaikanlagen die Verursacher für Brände?
- Das richtige Verhalten im Brandfall
- Welche Vorbeugende Maßnahmen bzw. technische Lösungen gibt es?
Veranstaltungsort:
Bauzentrum, Willy-Brandt-Allee 10, München, Seminarraum 4.OG
Anmeldung und Programm
Weitere Seminare und Kursangebote der DGS finden Sie hier:
- DGS-Landesverband Thüringen
Auszug: Solar(fach)berater Photovoltaik, Fachplaner Photovoltaik, Solar(fach)berater PV-Inselanlagen - DGS-Landesverband Berlin-Brandenburg
Auszug: DGS Fachkraft Photovoltaik, PV Thermografie, PV steuerlich betrachtet - DGS-Landesverband Franken (Solarakademie Franken)
Auszug: PV-Kennlinienmessung, Elektrotechnische Grundlagen für PV, PV-Eigenstromnutzung
26.09.2012
Veranstaltungstipp: 8. bis 10.10. - Battery+Storage
Vom 08. bis 10. Oktober findet in Stuttgart die Internationale Fachmesse für Batterie- und Energiespeicher-Technologien statt. Eine neu gegründete Messe, ein seit über einem Jahrzehnt etabliertes Brennstoffzellenforum und ein Elektromobilitätskongress vereint an einem Veranstaltungsort versprechen eine Themenvielfalt und Informationsdichte, die letztendlich die gesamte Energie- und Mobilitätsbranche betreffen und voranbringen werden.
Die Loslösung von endlichen Ressourcen und die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energiequellen ist die Aufgabenstellung, der alle Akteure der Energie- und Mobilitätsbranche gegenüberstehen. An Alternativen der Energiegewinnung mangelt es nicht, jedoch werden zuverlässige und langfristige Speichermöglichkeiten für Wind- und Sonnenenergie dringend benötigt. Moderne Batteriesysteme, Wasserstoff- und Brennstoffzellen bieten Lösungen.
Die Plattform f-cell wird in diesem Jahr nicht nur räumlich, sondern auch thematisch durch die Battery+Storage ergänzt – sowohl im Messebereich als auch im Konferenzprogramm. Die Themengebiete werden auf diese Weise sinnvoll verknüpft, was allen Beteiligten neue Blickwinkel eröffnet. Neben der Fachmesse und den dazugehörigen Konferenzen wird am 10. Oktober der e-mobil BW Technologietag stattfinden. Mehr als 400 Teilnehmer versammeln sich jährlich zu diesem wichtigen Branchentreffpunkt, der die aktuellen technologischen Trends der Elektromobilität in Deutschland abbildet.
Links:
www.battery-storage.de
26.09.2012
SONNENENERGIE 5/2012: Solarstromlieferung vor Ort
Konzepte zur wirtschaftlichen Optimierung von Eigenverbrauchsanlagen auf fremden Dächern: Hundert Prozent Vergütung für Anlageneigentümer, 20 Jahre Strompreisgarantie für Gebäudeeigentümer, ist das möglich – zumal unter dem Vorzeichen des neuen EEG 2012? Neue Betreiberkonzepte, die von DGS Franken entwickelt wurden, helfen die Abzüge durch das Marktintegrationsmodell zu vermeiden. Das Konzept „Dritte vor Ort beliefern“ erlaubt dem Anlagenbetreiber über den Solarstrom-Lieferpreis rechnerisch eine „EEG-Volleinspeisung“ zu realisieren. Allerdings ist für den selbst verbrauchten Strom eine verringerte EEG-Umlage zu berücksichtigen. Um die EEG-Umlage gänzlich zu vermeiden, wurden im Besonderen die Konzepte zur „ideelle Teilmiete“ und zur tatsächlichen Miete der Gesamtanlage entwickelt.
Ausgangslage
Durch die Einführung des Marktintegrationsmodells wird der wirtschaftliche Betrieb von Photovoltaikanlagen vor neue Herausforderungen gestellt. In den Leistungsklassen zwischen 10 und 1.000 kW werden nur noch 90% der Erträge vergütet. Können Anlagenbetreiber den verbleibenden Anteil nicht selbst verbrauchen, erhalten Sie lediglich den Strombörsenpreis. Eine Direktvermarktung – ein möglicher Ausweg für Großanlagen – macht im Bereich der „mittleren Anlagen“ unter 250 kW wenig Sinn. Der zusätzliche Kostenaufwand ist zu hoch. Da auch die Vergütung insgesamt stark reduziert wurde, sinken die berechneten Renditen oftmals unter die Marken, die eine Investitionsbereitschaft auslösen. Welche Möglichkeiten stehen Investoren noch offen, die ihre Anlagen insbesondere auf fremden Dächern realisieren? Können angesichts der Kürzungen und Beschränkungen im aktuellen EEG noch ausreichend hohe Dachmieten gezahlt werden, um Gebäudeeigentümer zu überzeugen, in Gestattungsverträge einzuwilligen?
26.09.2012
SONNENENERGIE 5/2012: Schon mitten drin in der Energiekrise?
Warum wir mit der globalen Energiewende nicht warten sollten: Darf es ein bisschen weniger sein? Diese Frage stellt sich die Welt offensichtlich viel zu selten. Das globale Wachstum kennt kein Ende, die Ausbeutung der Rohstoffe geht damit einher. Zwar ist es offensichtlich, dass dieses Wirtschaften keine Zukunft haben kann, jedoch helfen uns die gewohnten Verdrängungsmechanismen darüber hinweg zu kommen. Eine technische Lösung wird kommen, das war schon immer so. Den Mut sich selbst zu hinterfragen, bringt der Energiejunkie Mensch leider nur bedingt auf. Letztendlich verhält sich der Energiesüchtige nicht anders als andere Abhänge. Es entsteht auch bei ihm ein starkes, oft unüberwindbares Verlangen. Schwierigkeiten, den Konsum zu kontrollieren führen zu einer fortschreitenden Vernachlässigung von Verpflichtungen oder Aktivitäten: Es kommt zu einer Toleranzerhöhung. Probleme die mit dem eigenen Missbrauch einhergehen, werden verharmlost bzw. als unvermeidbar hingenommen. Eine pragmatische Suche nach Lösungen wird bevorzugt.
A Global Forecast for the Next Forty Years
Vor wenigen Wochen wurden von der Deutsche Gesellschaft des Club of Rome (CoR), einer von 30 Nationalen Gesellschaften des CoR, unter dem Titel „Wachstum? Ja bitte – aber 2.0“ sieben Thesen veröffentlicht, wie Wachstum künftig aussehen muss, damit es zukunftsfähig wird. Dort ist zu lesen, dass Wachstum vielfach immer noch als Selbstzweck angesehen und unkritisch mit Fortschritt und Lebensqualität identifiziert wird. Der damit faktisch verbundene Umwelt- und Ressourcenverbrauch wird ausgeblendet. Es gibt jedoch große Wertschöpfungspotentiale, die der Natur, den Menschen und der Wirtschaft zu Gute kommen, ein Wachstum, das im Sinne der nachhaltigen Entwicklung wirkt. Im Zuge der Euro-Krise ist von dem Gedanken eines nachhaltigen Wachstums bislang keine Rede. Die Krise als Chance wird nicht erkannt.
Unter www.clubofrome.de/weitere-initiativen.html steht der deutsche Kurzbericht zum „blättern“ und als pdf zum Download bereit. Der neue Bericht des CoR ist in englischer Sprache im Buchhandel erhältlich (ISBN 1603584218). Seit dem 24. September 2012 wird auch die deutsche Ausgabe im deutschen Buchhandel über den oekom Verlag zu erwerben sein.