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Andreas Horn

Der Monatsmarktwert Solar im Oktober 2025

Eine Marktbeobachtung von Andreas Horn

Relativer Monatsmarktwert solar im Verhältnis zum Spotmarktpreis in den Jahren 2019 bis 2025 [Grafik: Dr. Andreas Horn; Datenquelle: www.netztransparenz.de]

Die Übertragungsnetzbetreiber haben unter Netztransparenz.de den aktuellen Monatsmarktwert Solar gegeben. Dieser lag im Oktober bei 6,980 ct/kWh, während der Gesamtmarktwert bzw. Spotmarktpreis (Monatsmittelwert der Stundenkontrakte EPEX Spot) nahezu unverändert gegenüber dem Vormonat bei 8,440 ct/kWh lag. Strom aus Windkraft erzielte einen Marktwert von 5,579 ct/kWh für Onshore-Windstrom, und 6,867 ct/kWh für Offshore Windstrom.

Wie die Titelgrafik anschaulich zeigt, liegen die Oktobermarktwerte für Sonne und Wind voll im erwarteten Bereich: nachdem sich der Spotmarktpreis insgesamt kaum verändert hat, näherte sich der Marktwert für Solar dem Spotmarktpreis wieder an, da im Herbst die Sonne schlicht nicht mehr so viel scheint und somit Solarstrom zwar mithilft, den höheren Stromverbrauch in den Tagesstunden zu decken, aber keinen Überschuss erzeugt, der den Börsenstrompreis stark drücken könnte. Das Windangebot nimmt im Winterhalbjahr jedoch zu, daher liegt jetzt vor allem der Strompreis von Windkraft an Land deutlich unter dem Monatsmittelwert des Börsenstrompreises.

Der Anteil des Solarstroms an der öffentlichen Stromerzeugung lag bei 9,6 %. Im Vormonat war der Solaranteil mit 19,1 % noch doppelt so hoch. Der Anteil von Sonne und Wind gemeinsam an der Stromerzeugung lag bei 51 %.

Interessant ist, wie sich die Börsenstrompreise aller Viertelstunden eines Monats zusammensetzen: Wie groß ist der Anteil der negativen Strompreise wirklich? Wie stark fallen die teuren Strompreise ins Gewicht? Einen guten Überblick hierüber gewinnt man, wenn man die Strompreise der Reihe nach ordnet und auf diese Weise eine „geordnete Monatsdauerlinie der Börsenpreise“ erstellt.

Für den Monat Oktober waren – wie schon in allen Vormonaten mit Ausnahme des Februars – wieder einige Zeiträume mit negativen Strompreisen zu verzeichnen. Allerdings waren diese betragsmäßig sehr klein: beispielsweise lagen die (Day-Ahead-) Preise am 4. Oktober von 1:15 Uhr bis 17:15 Uhr im Mittel bei – 0,7 Euro pro Megawattstunde, d. h. bei nur 0,07 Cent pro Kilowattstunde. Dies ist kaum der Rede wert. In der Abbildung sieht man für die Kurve des Oktober 2025 (rote Kurve), dass zwar rund 50 Stunden mit negativen Preisen aufgezeichnet wurden, diese aber kaum noch negativ waren.

Die geordneten Monatsdauerlinien der Börsenstrompreise im Monat Oktober für die Jahre 2019 bis 2025. Interessant ist die Entwicklung der negativen Strompreise und der Preise „nahe Null“. Die Zahl der Stunden mit negativen Preisen hat zwar zugenommen, aber deren Betrag hat abgenommen. [Datenquelle: www.energy-charts.info; Darstellung: Andreas Horn]

Die schon in früheren Marktkommentaren erläuterten Auswertungen sind in dem PDF nachzulesen. Die Auswertung der geordneten Monatsdauerlinien werden wir in die zukünftigen Berichte aufnehmen.

Mit dem weiteren Ausbau von Solar- und Windenergie, sowie dem Speicherausbau, werden die Zeiten mit Börsenstrompreisen „nahe Null“ weiter zunehmen, und der Betrag der negativen Strompreise wird abnehmen und letztlich verschwinden.