PVplug: Bringt die Energiewende in die Städte!
PVplug ist eine Gruppe, die sich zusammengefunden hat, um die Barrieren für Stecker-Solar-Geräte (1) abzubauen und dadurch Pionierarbeit für die urbane Energiewende leisten. Sie hat sich auf der Intersolar 2016 konstituiert und seitdem zahlreiche neue Mitglieder gewonnen. Seit August 2016 ist PVplug eine Arbeitsgruppe der DGS. PVplug vereint die Kompetenz von Ingenieuren, Wissenschaftlern, Rechtsanwälten, Energiebloggern, Unternehmern, Fachjournalisten und PR-Arbeitern, die ehrenamtlich tätig sind. Das Team von PVplug besteht mittlerweile aus fast 50 engagierten Männern und Frauen.
Näheres und aktuelle Aktivitäten finden Sie hier auf dem Infoportal pvplug
Das Potential ist riesig, die Anwendung denkbar einfach
Ein bis zwei Photovoltaik-Module können mit einem Wechselrichter über einem Schukostecker direkt in das häusliche Stromnetz angeschlossen werden. Damit kann theoretisch jeder Haushalt ca. 10 % seines Stroms ab 4 ct/kwh selbst produzieren. Der Stromzähler läuft dann einfach langsamer. Das ist oft die einzige Möglichkeit für Mieter und Wohnungseigentümer, die außer ihrem Balkon keine eigenen Flächen haben, an der Energiewende teilzunehmen. Doch die Einspeisung über den Schukostecker ist bisher nicht genormt. viele Netzbetreiber nutzen diese Lücke für Panikmache und Amtsanmaßung.
Unbegründete Panikmache
Wie die Untersuchung des PI Photovoltaik-Instituts Berlin in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS), der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin und dem Unternehmen Indielux gezeigt haben, ist es in jedem Haushalt mit Sicherungsautomaten ohne Sicherheitsbedenken möglich bis zu 2,6 Ampere (Ca. 630 Wp, entspricht 2 PV-Modulen) mit Stecker-Solar-Geräten einzuspeisen. Darauf basieren unsere Sicherheitsregeln.
Wirtschaftlich motivierte Amtsanmaßung
Wie ein Verfahren der Bundesnetzagentur gezeigt hat, liegt die Art des Steckverbinders außerhalb der Zuständigkeit des Netzbetreibers. Dennoch maßen sich viele Netzbetreiber an, den Nutzern von Stecker-Solar-Geräten den Betrieb zu untersagen. Zurückzuführen ist dieses Verhalten auf wirtschaftliche Interessen: Die Netzbetreiber werden nach einem Netzentgelt pro kWh Strombezug vergütet. PV-Anlagen reduzieren diesen Strombezug, während die Netzbetreiber fest Installierte Systeme aufgrund eindeutiger Gesetzgebung dulden müssen, nutzen sie bei steckbaren Systemen die lückenhafte Gesetzgebung um Wettbewerb zu verhindern.
Ursache eine verfehlte Energiepolitik
Zurückzuführen ist dieses Problem auf die von Lobbyisten gesteuerte Politik der CDU/CSU/SPD Bundesregierung:
- Diese unterzeichnet Klimaabkommen, hat aber bis heute keinen Plan vorgelegt, wie sie die zugesagten Ziele umsetzen wird.
- Sie subventioniert die fossil nukleare Energieindustrie in Milliardenhöhe die damit Staaten finanziert die unsere demokratisch freiheitlichen Werte offen bekämpfen.
- Sie versucht die technisch einfache PV-Stromerzeugung durch unüberschaubare Regelungen zu einem Monopol der Energiekonzerne zu machen.
- Anstatt die Strommarktmechanismen an eine dezentralere Stromerzeugung anzupassen, spricht sie bei der Eigenstromproduktion von Endsolidarisierung und Deindustrialisierung (2).
EU Regeln anerkennen
Dabei könnte es doch so einfach sein, wie es die EU fordert und es uns unsere Nachbarn vormachen: Die Niederlande haben eine Bagatellgrenze von 500W/2,25A für die Einspeisung von PV-Strom in Endstromkreise erprobt. 200.000 Niederländer haben sich selbst kleine Anlagen installiert, ohne dass es zu Zwischenfällen gekommen ist. Auch in Österreich (600 VA), in der Schweiz (600W/2,6A) und in Portugal gibt es solche vereinfachten Regelungen für die Einspeisung aus kleinen dezentralen Anlagen.
Aktiv werden
Daher ruft die DGS Sie dazu auf Ihre Stromversorgung im Rahmen Ihrer Möglichkeiten selbst in die Hand zu nehmen. Am einfachsten geht das mit dem Anschluss eines sicheren Stecker-Solar-Gerätes nach DGS Standard. Damit entlasten Sie nicht nur Ihren Geldbeutel sondern beschleunigen auch den unvermeidlichen Wandel zu einer nachhaltigen Energieversorgung. Zudem verleihen Sie damit den Forderungen der DGS nach verbraucherfreundlichen Regeln für Stecker-Solar-Geräte Nachdruck:
- Eine Bagatellgrenze für den Anschluss von Stecker-Solar-Geräten durch den Nutzer
- Keine oder vereinfachte Meldepflichten für Anlagen bis 800 Watt gemäß EU Netzkodex 2016/631
- Eine rationale Risikowahrnehmung wie in der Schweiz, den Niederlanden und Österreich, um auch hierzulande die Möglichkeit zu bieten, sichere Stecker-Solar-Geräte ohne zusätzlichen Aufwand in Betrieb nehmen zu können
- Ein klares Bekenntnis der Netzbetreiber und der Politik zur dezentralen Stromerzeugung und zum Abbau bestehender normativer Hürden für Bürger, die regenerative Stromerzeugungseinrichtungen betreiben (Prosumer)
Eine ausführliche Begründung unserer Forderungen finden Sie in unserem Positionspapier.
(1) Die Geräte haben viele technische Namen: Mini Solar Anlage, micro Solar Anlage, plug in Solar Anlage, mini Solar Generator, plug in Solar Gerät, plugin PV Anlage, plug in Solar Generator, mikro Solar Generator, plug in PV Gerät, micro Solar Modul. Umgangssprachlich heißen sie auch Balkon-Solaranlage, Guerilla-PV oder Balkonmodul.
(2) Von der gleichen Kanzlerin, wurde zusammen mit der FDP, mit der EEG-Novelle 2010 die wahrscheinlich größte Deindustrialisierung der deutschen Nachkriegsgeschichte durchgeführt. Zum Glück hat der Ausverkauf der PV-Industrie den weltweiten Siegeszug der erneuerbaren nur beschleunigt, leider kann Deutschland davon nur noch im geringen Maße profitieren, da die Patente nun ausländischen Unternehmen gehören.