Newsletter
Götz Warnke

Was sind die DGS-News?

Ein Bericht von Götz Warnke

Die DGS-News, ein Tochtermagazin der SONNENENERGIE

Tausende lesen seit nunmehr 20 Jahren die DGS-News bzw. ihren Vorgänger, den DGS-Newsletter. Die DGS-News erscheinen mit ca. 48 Ausgaben pro Jahr einmal wöchentlich, und dennoch ist vielen Viel- und Gelegenheitslesern der News nicht klar, was die DGS-News eigentlich sind. Sind sie ein wissenschaftliches Fachmagazin? Sind sie ein Online-Portal für Solarenergie? Sind sie eine digitale Zeitung zur Energiewende? Sind sie ein Special-Interest-Newsletter nach dem Motto „Was sie immer schon über die Energiewende wissen wollten, aber nie zu fragen wagten“.

Was sind die DGS-News also?

Wie alles begann

Wer die DGS-News verstehen will, kommt um einen kurzen Blick auf ihre Entstehungsgeschichte nicht umhin. Seit 1976 hatte die DGS ihre auch über den Vereinskreis hinaus fachlich anerkannte (Mitglieder-)Zeitschrift SONNENENERGIE, die – bis auf eine Ausnahme – sechsmal pro Jahr erschien. Mit der Verbreitung der Solarenergie-Nutzung, mit der Zunahme von Forschungsergebnissen und neuen Produkten insbesondere in den „Nullerjahren“ wurde zunehmend deutlich, dass ein alle zwei Monate erscheinendes Printmagazin nicht mehr alle Neuigkeiten zeitnah abbilden konnte. Zudem nutzten fast zwei Drittel der Deutschen (2008: 65,1%) das Internet, waren also schnelle, aktuelle Nachrichten gewöhnt.

Daher wurde Ende 2008 der DGS-Newsletter ins Leben gerufen. Hier fanden sich kurze Nachrichten, Veranstaltungshinweise und Termine, während ausführliche Artikel und Beiträge der SONNENENERGIE vorbehalten blieben.

Mitte der 2010er Jahre hatte sich die Situation geändert: innerhalb der Erneuerbaren Energien gab es immer mehr technische Ausdifferenzierungen in einzelne Sparten. Bei der Sonnenenergie waren das z.B. Agri-PV, Floating-PV und die anfangs noch als Guerilla-PV bezeichneten Stecker-Solargeräte. Bei der Windenergie waren das der Offshore-Wind und die als Floating-Offshore bezeichneten schwimmenden Windkraftanlagen sowie die „Fliegende Windkraft“ in all’ ihren Spielarten. Für ein Zweimonats-Magazin wurde es zunehmend schwierig, diese vielfältigen Entwicklungen in ihrer Schnelligkeit fachlich-sachlich und aktuell abzubilden. Dazu kamen „neue“ Themen wie die Klimakrise, die den bevorstehenden Mangel an Energierohstoffen (Peak Oil) als drängendstes Argument für eine Energiewende ablöste, und mehr Aufmerksamkeit in der Berichterstattung erforderte.

Last but not least nagten steigende Preise bei Druck und Vertrieb am Finanzrahmen der SONNENENERGIE.

Daher beschloss die Delegiertenversammlung der DGS im Sommer 2016 in Hamburg auf Vorschlag des damaligen Chefredakteurs Matthias Hüttmann, die SONNENENERGIE auf ein viermaliges Erscheinen pro Jahr umzustellen (Quartalsschrift), und daneben den etablierten wöchentlichen DGS-Newsletter zu einem rein redaktionellen Magazin, den „DGS-News“, umzubauen. Dieses sollte wie schon die Zeitschrift SONNENENERGIE nicht nur das Thema Sonnenenergie im engeren Sinne behandeln, sondern auch die indirekten Sonnenenergien (Wind-, Wasser-, und Bio-Energie) und darüber hinaus alle Erneuerbaren Energien sowie den Klimaschutz und die Energiepolitik. Der Unterschied zu dem vorherigen DGS-Newsletter: Es gab neben dem Chefredakteur künftig auch eine eigene News-Redaktion mit journalistisch versierten Redakteuren. Wie schon der kostenlose DGS-Newsletter sollten auch die DGS-News ihren deutlichen Beitrag zum satzungsgemäßen DGS-Ziel der Volksbildung leisten, nur eben professioneller und eigenständiger. Künftig sollte auf Branchen-News, wie sie überall zu finden waren, verzichtet und auf eigene Beiträge gesetzt werden.

Angesichts der Demontage der Erneuerbaren Energien durch die Merkel-Regierungen sollten sich die DGS-News durch eine klare energiepolitische Positionierung und eine deutliche Sprache ausweisen.

Während der Jahrgang 2016 der SONNENENERGIE der letzte war, der mit 6 Ausgaben erschien, nahmen die Redakteure der DGS-News ihre Arbeit auf.

Neben dem Chefredakteur – ebenfalls Matthias Hüttmann – bestand die Redaktion bis Ende 2018 aus den Redakteuren Klaus Oberzig und Heinz Wraneschitz, wobei immer auch mal einzelne Artikel hinzugekauft wurden.

Ab Anfang 2019 verstärkten Jörg Sutter und Götz Warnke das Team; alle Redakteure waren und sind übrigens DGS-Mitglieder und haben bezüglich des Energiethemas einen fachlichen Hintergrund.

2020 verließ Klaus Oberzig die Redaktion nach internen Kontroversen, und Tatiana Abarzúa, die heutige Chefredakteurin der SONNENENERGIE, stieß für einige Zeit zum Redaktionsteam. Ende 2023 trat nach langer Vorankündigung Matthias Hüttmann von seinen Ämtern als Chefredakteur der SONNENENERGIE und der DGS-News zurück, arbeitet aber weiterhin in unregelmäßigen Abständen in der Redaktion mit. Anders als bei der SONNENENERGIE gibt es seitdem bei den DGS-News keinen Chefredakteur, sondern die einzelnen Ausgaben werden von einem Chef vom Dienst (CvD) betreut, der aus dem Redaktionsteam stammt und wöchentlich wechselt.

Ende Mai 2025 schied Götz Warnke als wöchentlicher Schreiber aus, bleibt der Redaktion aber weiterhin mit Beiträgen und als gelegentlicher CvD erhalten. Neu hinzu kam Andreas Horn.

Wie die DGS-News heute produziert werden

Selbst viele DGS-Mitglieder, ja sogar manche DGS-Institutionen wissen nicht genau, wie die News entstehen. Das führt bisweilen zu unerfreulichen Situationen, etwa wenn ein DGS-Landesverband am Spätnachmittag des Donnerstags noch ganz dringend eine Terminankündigung oder ein Pressemitteilung im Newsletter untergebracht sehen möchte. Dabei ist das Prozedere recht einfach:

In den ersten Jahren wurden die News als HTML-Datei erstellt, später konnte der Chefredakteur mit einem Redaktionssystem (Typo3) arbeiten. Seit diesem Jahr, nach dem Relaunch des DGS-Internetauftritts im März 2025, ist diese Arbeit auf mehrere Schultern aufgeteilt. Zum Anfang der Woche fragt der amtierende CvD über den Redaktions-Emailverteiler die Redakteursrunde, welche Artikelthemen sie für die aktuelle Woche anbieten. Das verhindert die Doppelung von Themen und ermöglicht es, den Kollegen – es sind derzeit ausschließlich Männer – ggf. Material aus dem eigenen Fundus weiterzuleiten. In den folgenden Tagen werden dann die Artikel sowie die Medienspiegel und die Rubrik „Übrigens“ verfasst, wobei die Texte einen Mindestumfang von 3.600 Zeichen und einen Maximalumfang von 5.500 Zeichen haben sollen. Nebenbei bemerkt: während noch nie ein Artikel wegen mangelndem Umfang zurückgewiesenwurde wird die maximale Zeichenzahl von einigen Fachredakteuren regelmäßig überschritten.

Spätestens am Donnerstag um 12 Uhr, möglichst früher, sollen die Texte dem CvD zur Verfügung stehen. Dann hat der CvD ca. zwei Stunden fürs Korrekturlesen, für Rückfragen, und für die Reihenfolge in den News. Anschließend werden die Texte an den technischen „guten Geist“ der Redaktion, Aiko Baumann übergeben, der sie in das Newsletterformat einpflegt. Spätestens ab diesem Redaktionsschluss sind keine größeren Änderungen am Newsletter mehr möglich. Anschließend werden die fertigen News bis ca. 16:00 Uhr an die Redaktion versendet, damit jeder Redakteur noch mal darauf schauen kann, um ggf. kleine Fehler zu korrigieren. Sollte es kleinere Korrekturen wie etwa Rechtschreibfehler geben, pflegt Aiko Bauman sie am Abend nochmals ein. Der Versand der News erfolgt dann am Freitag morgen über mehrere Stunden automatisch.

Was also sind die DGS-News?

Die DGS-News sind ein Online-Magazin, das inhaltlich-thematisch die Satzungsziele der DGS behandelt und dem DGS-Satzungszweck der Volksbildung dient. Die News als Fachmagazin behandeln wissenschaftliche und technische Themen, aber auch die Umsetzung dieser Themen im politischen Raum. Das geschieht mit allen journalistischen Darstellungsformen.

Insofern ähneln die DGS-News – sofern man denn vergleichen will – eher einem populärwissenschaftlichem Magazin wie „Spektrum der Wissenschaft“ als einer begutachteten wissenschaftlichen Fachzeitschrift wie „Solar Energy“ oder „Renewable Energy“, zumal eine Begutachtung der Newsbeiträge wegen der kurzfristigen Produktionsabläufe auch gar nicht möglich wäre.

Ein verbreiteter Irrtum ist, dass die Artikel in den DGS-News – wie der Name des Magazins durchaus nahelegen kann – die Meinung der DGS vertreten. Dem ist aber nicht so, wenngleich hin und wieder auch Pressemitteilungen der DGS in den News erscheinen. Zum einen gibt es innerhalb der DGS ein breites Meinungsspektrum (bei Themen wie PV, Solarthermie, PVT, Holzverbrennung – ja oder nein, etc.), zum anderen hat die DGS bei vielen Themen wie z.B. beim Wasserstoff gar keine eigene Verbandsposition formuliert. Daher geben die Artikel immer nur die Sichtweise der einzelnen, jeweils zeichnenden Autoren wieder, die für die Artikel auch die Verantwortung tragen. Insofern herrscht in der DGS-Redaktion schon das, was die EU mit ihrem Medienfreiheitsgesetz für ganz Europa anstrebt: redaktionsinterne Pressefreiheit.

Nichtsdestotrotz freuen sich die mit ihrer Email verlinkten Autoren der News-Artikel über Anregungen und konstruktive Kritik.