Newsletter
Ina Röpcke

Raphael Mainusch: Solarer Senkrechtstarter

Ein Portrait von Ina Röpcke

Raphael Mainusch: mit 17 Jahren in die DGS eingetreten, zwei Jahre später bereits seine eigene PV-Firma.
[Foto: WEMA GmbH Erneuerbare Energien]

Der heute 19-jährige Raphael Mainusch ist mit 17 Jahren in die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) eingetreten. Aus dem ehrenamtlichen Engagement entwickelte sich Unternehmertum. Sein Schwiegervater, DGS-Mitglied seit 16 Jahren, steht ihm als Mentor zur Seite.

Die Fridays for Future-Demonstrationen waren Raphael Mainusch nicht genug. Der heute 19-Jährige wollte nicht nur auf die Straße gehen, sondern „konkret etwas bewegen“. Dass es sich bei ihm dann in Richtung Photovoltaik entwickelte, hat er seinem Schwiegervater Joachim Westerhoff zu verdanken. Der 66-Jährige ist schon seit 2009 Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) e.V. und seit vielen Jahren Vorstandsvorsitzender der DGS-Sektion Arnsberg. Seit 2023 engagiert Mainusch sich ebenfalls ehrenamtlich in der DGS. Daraus entstand ein Unternehmen für die Planung und Realisierung von Photovoltaikprojekten, das er Ende 2023 gründete und seither erfolgreich aufbaut. Sein Schwiegervater steht ihm als Mentor beratend zur Seite.

Noch in der Schulzeit hat Mainusch angefangen, seinen Schwiegervater zur Solartechnik zu löchern. So eignete er sich das erste Grundlagenwissen an. Die Materie gefiel ihm, so dass er Anfang 2023 in die DGS eintrat, um in Deutschlands erstem und ältestem Solarverein weitere Kontakte zu knüpfen und sein Wissen zu vertiefen. „Obwohl ich damals wenig Solarwissen hatte, war die Eintrittsschwelle sehr niedrig. Das angenehme Klima im Verein, aber auch die Vergünstigung, die ich als Schüler erhalten habe, haben mich schnell überzeugt“, erinnert er sich.

Mit ehrenamtlichen Vorträgen begonnen

Als er noch im Sauerland wohnte, begann Mainusch, als Vorstandsmitglied der DGS-Sektion Arnsberg ab März 2023 Vorträge über Solaranlagen auf Einfamilienhäusern und die Kombination mit Wärmepumpen zu halten. Dazu gehörte eine kostenlose Erstanalyse, die er mit seinem Schwiegervater entwickelt hatte. Die beiden wollen interessierten Privatleuten die Hemmschwelle nehmen und erstellen für sie in einer maximal 30 Minuten dauernden Erstberatung einen Belegungsplan für Solarmodule auf dem eigenen Dach. „Das kam gut an“, sagt Mainusch und der Gedanke, aus dem Ehrenamt einen Beruf zu machen, wurde immer präsenter.

Die Mitgliedschaft in der DGS half ihm, in der Branche Fuß zu fassen. „Über die DGS bekommt man gute Kontakte in der Branche und vor allem zu denen, die einem die wichtigen und schwierig zu klärenden Fragen beantworten können“, erzählt er.

„Vor allem in Zeiten wie diesen mit hoher Unsicherheit unter anderem durch die negativen Strompreise, aber gleichzeitig auch hohen Renditemöglichkeiten bei Batteriespeichern, gibt es häufig wichtige Änderungen. Die durch die DGS geformten Kontakte helfen, auf dem neusten Stand zu bleiben.“

Nach seinem Umzug nach Düsseldorf im September 2024 wollte er diese wertvollen Kontakte nicht aufgeben. Mit Britta Wenders, die in der Immobilien-Baubetreuung tätig ist, gründete er ehrenamtlich die DGS-Sektion Metropolregion Rheinland – ein Zusammenschluss aus der aktiven Sektion Rheinland und einer inaktiven Sektion in der Nähe. Mainusch wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt, Wenders zur zweiten Vorsitzenden.

Regionales Engagement in Sektionen

Als Sektionen bezeichnet der Bundesverband die 19 regionalen Zusammenschlüsse der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V., in denen sich Ehrenamtliche für die Nutzung der Solarenergie und Steigerung der Energieeffizienz engagieren. Zum Beispiel mit Vorträgen, Beratungen und Solarfesten. Eine Aktivität dieser Sektion war ein Infostand auf dem Frühlingsfest in Hattingen im vergangenen Jahr.

Das Interesse von Hausbesitzerinnen und -besitzern bestätigte Mainusch darin, eine eigene Firma zu gründen. Im Juli 2023 – im Alter von 18 Jahren – meldete er ein Einzelunternehmen an, mit dem er die ersten kostenpflichtigen Solarberatungen anbot und Solarprojekte von Privatleuten koordinierte. Im Dezember 2023 bekam er den Auftrag für eine erste Freiflächenanlage und gründete dafür die WEMA GmbH Erneuerbare Energien, deren Geschäftsführer er ist. Sein Schwiegervater steht ihm beratend zur Seite.

Die WEMA bietet an, Photovoltaikprojekte im Commercial & Industrial (C&I) Bereich zu begleiten oder als Generalunternehmen (EPC-Unternehmen) von der Konzeptentwicklung bis hin zur Inbetriebnahme auszuführen. Für Anlagen mit 3,03 Megawatt Leistung agierte die WEMA bereits als Generalunternehmen, außerdem hat Mainusch Anlagen mit elf Megawatt Gesamtleistung begleitet. Weitere Anlagen sind in Planung.

Bei der DGS will der Jungunternehmer weiterhin aktiv bleiben. „Es mir wichtig, mehr junge Leute von der DGS zu begeistern und den Verein in der Öffentlichkeit bekannter zu machen.“