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Berit Müller

DGS Berlin auf dem KollapsCamp 2025 – Resilienz, Funk und solidarische Energieinseln

Ein Rückblick von Berit Müller

Berit Müller auf dem DGS Workshop auf dem KollapsCamp 2025 [Bildquelle: DGS Berlin]

Vom 14. bis 18. August war die DGS beim KollapsCamp 2025 in Kuhlmühle dabei – einem thematisch dichten und atmosphärisch besonderen Vernetzungstreffen, bei dem über 100 Workshops, Diskussionen und Praxisformate zu sozialen, psychologischen, technischen und ökologischen Fragen der Krisenbewältigung und Resilienz stattfanden (und hier habe ich bestimmt noch WS-Ausrichtungen vergessen…).

Unser Beitrag: Workshop „Resiliente Inseln –Energie-Versorgung in der Krise sichern“

Unser Workshop zur resilienten Energieversorgung in Inselnetzen war mit über 50 Teilnehmenden sehr gut besucht. Viele kamen ohne technischen Hintergrund, aber mit großem Interesse an der Frage: Wie funktioniert unsere Energieversorgung eigentlich – und was braucht es, damit sie lokal ausfallsicher wird?

Nach einer kompakten Einführung zur Struktur der Stromversorgung (inkl. Akteurslandschaft, Netzabhängigkeit und Katastrophenschutz) diskutierten wir die besonderen Anforderungen für autarke Systeme unterschiedlicher Größenordnungen. Dabei beleuchteten wir auch, welche Erneuerbaren Energien jeweils sinnvoll eingebunden werden können und dass Verantwortung, Wartung und Lastmanagement organisiert sein müssen.

Das KollapsCamp 2025 Bildquelle: DGS Berlin

Praxisnah und ortsbezogen

In vier Gruppen entwickelten die Teilnehmenden Konzepte für resiliente Energieinseln:

  • Für das Dorf Kuhlmühle entstand eine erste Idee, wie die vorhandenen Ressourcen (Land, Wasser, Infrastruktur, …) zu einer resilienten Energieinsel verknüpft werden könnten.
  • Die Gruppe, die sich eine Situation im urbanen Raum ausgewählt hatte, musste sich mit begrenztem Platz, fehlender Wasserinfrastruktur und Versiegelung auseinandersetzen – ein aufschlussreicher Kontrast.

Trotz Enge entwickelte sich im Zelt ein lebendiger, interaktiver Austausch – getragen von der Offenheit und dem Engagement der Teilnehmenden. Wir haben uns sehr über das positive Feedback gefreut – und geben dieses Lob gerne zurück: Es wurden so viele interessante Fragen gestellt, praktische Überlegungen eingebracht und neue Perspektiven eröffnet, dass der Workshop ein echter Gemeinschaftsprozess wurde.

Lernen, Vernetzen, Improvisieren

Außerhalb unseres eigenen Formats haben wir neben einem Einstieg in den Katastrophenschutz und der Diskussion der Frage, was solidarisch eigentlich heißt, am Funker-Workshop „keep the channels open“ teilgenommen, um die Unterschiede zwischen Funkfrequenzen, Geräten und Anwendungen kennenzulernen. In einem spontan organisierten Technik-Lab probierten Teilnehmende anschließend aus, wie man mit Lora-Mesh-Funk und einfacher Solartechnik Kommunikationsnetze auch ohne Mobilfunk aufbauen kann.Die Diskussionen und praktischen Übungen im Camp reichten von technischen Lösungen über politische Visionen bis hin zu Selbstverteidigung, Wahrnehmungsfragen, Erster Hilfe und sozialer Infrastruktur in der Krise (und hier fehlen sicher noch einige Aspekte). Dabei blieb auch der Begriff „Kollaps“ bewusst offen.

Zu guter Letzt:

Wir nehmen viele Impulse aus dem Camp mit – und auch die Rückmeldung, dass es einen großen Bedarf gibt an konkretem Wissen zur dezentralen, solidarischen Energieversorgung. Die DGS wird an dem Thema weiterarbeiten und freut sich über Austausch, Kooperationen und Menschen, die sich dazu mit uns vernetzen.

Vielen Dank an die grandiose Organisation von Räumen, Dorfplatz, Essen, Schichtenplan für die Beteiligung aller (über 600 Teilnehmenden) am Gelingen des Camps, Workshops (incl. Platz für weitere Workshops die spontan entstehen konnten), Morgengymnastik, Schwimmen im See, Vernetzungsgruppen und, und, und …

Einen weiteren Beitrag haben wir auch auf LinkedIn veröffentlicht

Das KollapsCamp 2025 Bildquelle: DGS Berlin