17.01.2013
KFW fördert am März wieder Erneuerbare Heizsysteme
(KfW) Wer sein Haus oder seine Wohnung energetisch saniert, profitiert ab März von einer Aufstockung der Investitionszuschüsse. Insbesondere private Eigentümer profitieren von höheren Zuschussbeträgen. Die verbesserte Zuschussförderung kann ab sofort direkt bei der KfW beantragt werden. Parallel zu den Verbesserungen bei den Investitionszuschüssen werden auch die Tilgungszuschüsse in der Kreditvariante für die KfW-Effizienz-häuser 70 und 55 (aktueller effektiver Jahreszinssatz 1,00 Prozent) angehoben. Eine Antragstellung wird ab 01.03.2013 über die Hausbanken möglich sein.
Ab März startet die KfW zudem ein eigenes Kreditprogramm zur Förderung von Heizungen auf Basis Erneuerbarer Energien. Die zinsgünstigen Kredite von bis zu 50.000 Euro je Wohneinheit können in Kombination mit Investitionszuschüssen aus dem Marktanreizprogramm des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Anspruch genommen werden. Gefördert werden beispielsweise der Einbau von thermischen Solarkollektoren, Biomasseanlagen oder Wärmepumpen.
Die Verbesserung der Investitionszuschüsse im Einzelnen
- Erhöhung der Investitionszuschüsse für Einzelmaßnahmen von 7,5 % auf 10 % der förderfähigen Kosten, maximaler Zuschussbetrag 5.000 Euro pro Wohneinheit
- Erhöhung der Investitionszuschüsse für den Standard KfW-Effizienzhaus 70 von 17,5 % auf 20 % der förderfähigen Kosten, maximaler Zuschussbetrag 15.000 Euro pro Wohneinheit
- Erhöhung der Investitionszuschüsse für den Standard KfW-Effizienzhaus 55 von 20 % auf 25 % der förderfähigen Kosten, maximaler Zuschussbetrag 18.750 Euro pro Wohneinheit
Die Verbesserung der Tilgungszuschüsse in der Kreditvariante im Einzelnen
- Erhöhung der Tilgungszuschüsse für den Standard KfW-Effizienzhaus 70 von 10 % auf 12,5 % des Zusagebetrages, maximal 9.375 Euro je Wohneinheit
- Erhöhung der Tilgungszuschüsse für den Standard KfW-Effizienzhaus 55 von 12,5 % auf 17,5 % des Zusagebetrages, maximal 13.125 Euro je Wohneinheit
Anmerkung: In der aktuellen Ausgabe der SONNENENERGIE sind zwei Interviews mit der KfW und dem BAFA zu den aktuellen Energieeffizienz-Förderprogrammen.
Sollten Sie noch weitergehende Fragen haben: Weitere Informationen erhalten Sie unter www.kfw.de und www.bafa.de. Profitieren Sie zudem vom DGS-Service: Wenn Sie sich unter unter www.dgs.de/energieeffizienz.html registrieren, erhalten Sie von unabhängigen Experten der DGS kurzfristig Informationen, welche Förderprogramme Sie optimal kombinieren können.
17.01.2013
Guerilla-PV
Mit einer PV-Kleinstanlage einen Teil der Tagesgrundlast im Haushalt decken:
Ein PV-Modul von 245 Watt und ein Wechselrichter gleicher Größe, zusammengeschaltet und durch Kabel und Stecker mit dem privaten Hausnetz verbunden, können den (Bezugs)Zähler langsamer laufen lassen, wenn die Sonne scheint. Das Modul findet seinen Platz auf dem Balkon oder an die Wand gelehnt nach Süden ausgerichtet und befestigt, damit es nicht weggeweht wird oder umfällt. Ist damit wahr geworden, was Günther Cramer vor Jahren als Vision skizziert hatte: ein kleines PV-Kraftwerk für jedefrau und jedermann erschwinglich, bestehend aus einem schuhkartongroßen Kasten (mit Wechselrichter etc.) der mit einem Stecker als „negativer“ Verbraucher über jede Haushaltssteckdose mit dem Haushaltsnetz verbunden werden kann?
Matthias Brake hat auf den Internetseite von Telepolis einen kurzen Beitrag zu diesem Thema verfasst (Guerilla-Photovoltaik per Steckdosen-Plugin). Link: http://www.heise.de/tp/blogs/2/153517
17.01.2013
Ermäßigte Teilnahmegebühren bei der Solarakademie Franken
Im Januar ist die Solarakademie Franken mit Ihrem Kurs- und Seminarprogramm in ihr zweites Jahr gestartet. Das Programm der Solarakademie Franken wurde in Kooperation mit dem Landesverband Franken e.V. der DGS erstellt.
Sinn und Ziel der Solarakademie Franken ist die Stärkung der Solartechnik durch Qualität in der Weiterbildung. Die Solarakademie Franken / DGS Solarschule Nürnberg hat zahlreiche Experten aus dem inneren und äußeren Kreis der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V., insbesondere dem Landesverband Franken, zusammengeführt: Gemeinsam fördern wir die sachgerechte Konzeption und die fachgerechte Ausführung von Solaranlagen.
Durch Qualifizierung und Qualität soll der Erfolg der Solartechnik in die Zukunft getragen werden: Wir bieten Ihnen Basis- und Fachseminare sowie Kurse zu den Bereichen Photovoltaik und Solarthermie. Die Schwerpunkte liegen dabei auf Technik & Qualität, Wirtschaft & Finanzen, Recht & Steuer. Die Solarakademie Franken ist am Leitbild der DGS ausgerichtet. Ihre Vision ist nachhaltig solar: Wir vermitteln Fachwissen aktuell, kompetent und firmenneutral. In “optimaler Brennweite und exakter Tiefenschärfe” bringen wir die von Ihnen gefragten Inhalte fokussiert auf den Punkt.
Die ersten Veranstaltungen im Januar/Februar:
25.01.2013: Elektrotechnische Grundlagen für Photovoltaik
01.02.2013: Direktvermarktung und Einspeisemanagement
07.02.2013: Ertragsprognosen für Photovoltaikanlagen
18.02.2013: Photovoltaik und Recht: Vertragsfragen
19.02.2013: Photovoltaik: Richtig versichern, Steuervorteile
20.02.2013: DGS Solar(fach)berater Photovoltaik
26.02.2013: PV-Anlagen - Sachkundenachweis (Servicetechniker)
26.02.2013: PV-Anlagen - Sachkundenachweis (Gutachter)
28.02.2013: Photovoltaik und Wärmepumpe (Produktschulung)
Weitere Informationen: www.solarakademie-franken.de
DGS-Mitglieder erhalten bei der Solarakademie Franken 10% Rabatt.
Weitere Seminare und Kursangebote der DGS finden Sie hier:
17.01.2013
SONNENENERGIE 1/2013: Sozialverträgliche Energiewende?
Die Transformation umweltfreundlich, wirtschaftlich und sozialverträglich gestalten durch eine gerechte Verteilung der Einkommen und Lasten. Eine Übersicht und Bilanz der in den Jahren 2011 und 2012 geführten Auseinandersetzungen. Teil 1: Energiewende und Erneuerbare-Energien-Gesetz.
Die Energiewende
Die Energiewende 2011 bedeutet eine Abkehr von Bisherigem, aber nicht nur von der Atomenergie, sondern auch von zentralisierten Versorgungsstrukturen und bisherigem Verbraucherverhalten. Neben technischen Änderungen ist aber auch eine Bewusstseinswende notwendig. Der Verbraucher soll zum Mitwirkenden werden, durch Energieeinsparung, Kauf energieeffizienter Geräte und die Nutzung Erneuerbarer Energien. Ohne eine Verhaltenswende gibt es auch keine Energiewende.
Das Erneuerbaren Energien-Gesetz und die Umlage
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hat das erklärte Ziel, regenerative Energien zu fördern, um aus der fossilen und atomaren Energiewirtschaft auszusteigen. Dahinter stehen ökologische Einsichten und eine neue Risikobewertung der Atomenergie. Das EEG ist seit 12 Jahren erfolgreich, kopiert in über 50 Ländern der Erde, in Deutschland ist es jedoch zu erfolgreich.
Die Energieversorger und die Regierung haben nicht mit einem so großen Engagement umweltbewusster Menschen und innovativer Industrieunternehmer gerechnet. Der Anteil der Erneuerbaren am Stromverbrauch in Deutschland ist mit 25% inzwischen größer als der der Atomenergie und Steinkohle mit je 19%. Finanziert wird die Förderung der Erneuerbaren Energien mit einer Umlage unter den Stromkunden (keine staatliche Subvention). Das ist vergleichbar mit der Autoversicherung (Bonus/Malus-System). Sie beträgt im Jahr 2013 5,3 ct/kWh. Das sind 20% des Haushaltsstrompreises in Höhe von 26 ct/kWh. Aber nur 43% davon sind – wie im Folgenden gezeigt wird – den Erneuerbaren Energien zuzurechnen. Es verbleiben also lediglich 2,3 ct/kWh. Bei einem Dreipersonen-Haushalt mit jährlich 2.500 kWh sind dies gerade einmal 4,80 Euro pro Monat für die Umwelt. Die Handykosten eines solchen Haushalts liegen um das Zehnfache höher!
17.01.2013
SONNENENERGIE 1/2013: Dunkle Wolken über Wüstenkraftwerken
Ist Desertec noch eine erfolgversprechende Vision? Solarthermische Kraftwerke sollen langfristig einen wichtigen Beitrag für die globale Energieversorgung liefern. Erste Wüstenkraftwerke befinden sich bereits in Spanien, den USA, Marokko oder Abu Dhabi. Laut Dr. Hans-Joachim Konz, Mitglied des Vorstandes von Schott, befinden sich weltweit 40 weitere Projekte in der Konstruktion bzw. in der konkreten Planungsphase. Erst kürzlich hat Schott 17.000 Solar-Receiver für eine Anlage nach Indien geliefert. Diese Receiver sind das Herzstück von CSP-Wüstenkraftwerken, bei denen aus gebündelter Sonnenenergie mittels Dampfturbinen Strom erzeugt wird. Die Solar-Receiver werden von Schott seit 2006 im bayerischen Mitterteich in Serie produziert. Am 22. November feierte man Jubiläum: In der Oberpfalz, zeitgleich auch im spanischen Tochterwerk in Aznalcóllar, wurde der einmillionste CSP-Receiver fertig gestellt.
Technischer Fortschritt
Neben neu zu erschließenden Standorten wird ebenso in die technologische Weiterentwicklung der Parabolrinnenkraftwerke investiert. Laut Schott wurde der Wirkungsgrad des Receivers seit dem Beginn der Produktion 2006 kontinuierlich um 4% zu verbessert. Auch können diese dank eingebauter Edelgaskapseln länger als bislang üblich betrieben werden. Da im Laufe der Jahre Wasserstoff aus dem Thermoöl durch das Stahlrohr permeiert wird das Vakuum zwischen den beiden Glasrohren zerstört. Derart erhitzte Receiver mussten frühzeitig ausgetauscht werden. Dem wirkt das Edelgas entgegen. Durch öffnen der Kapsel mittels Laser entweicht der eingeschlossene Inhalt. In der Folge werden die Wasserstoff-Moleküle gebunden, das Vakuum bleibt erhalten. Eine weitere Innovation stellt das Solarkessel-Konzept von Desertec-Mitgründer Dr. Ulrich Hueck dar. Momentan handelt es sich zwar noch um strategische Überlegungen, als nächster Schritt soll jedoch eine Machbarkeitsstudie erstellt werden. Der neue Ansatz: Künftig sollten auch günstigere flache Spiegel eingesetzt werden. Gewöhnlich sind Solarthermische Kraftwerke wegen ihrer Parabolrinnenspiegeln bzw. Fresnel Spiegeln auf horizontale Flächen beschränkt. Durch die Möglichkeit auch unebene Gelände nutzen zu können erhofft man sich sowohl eine Kostensenkung wie auch eine Verbesserung des Wirkungsgrades.
Zwei Tipps in dem Zusammenhang:
- Im Rahmen der Ringvorlesung Umwelt findet am Mittwoch, den 23. Januar 2013 in der TU München (Arcisstraße 21, Hörsaal 1100) der Vortrag: Desertec – Ein partnerschaftlicher Beitrag zur globalen Energie- und Ressourcenwende statt. Referent ist Andreas Huber (Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft Club of Rome).
- Interview mit Gregor Czisch zur Energiewende: "Es fehlt der Blick fürs Ganze": www.euractiv.de/energie-und-klimaschutz/artikel/gregor-czisch-zur-energiewende-es-fehlt-der-blick-frs-ganze-007048