07.03.2011
26. Symposium Photovoltaische Solarenergie
Das diesjährige, mittlerweile zum 26'ten Mal durchgeführte Symposium Photovoltaische Solarenergie, war wie schon die Jahre zuvor sehr gut besucht. Dank der gewohnt guten Organisation durch OTTI war das im Kloster Banz bei Bad Staffelstein vom 2. bis 4. März veranstaltete Expertenforum wieder ein großer Erfolg.
Ausbau 2010
Die Photovoltaik ist zwar noch ein ganzes Stück davon entfernt, das öffentliche Netz der Stromversorgung voll auszulasten, doch hat sie durch den Zubau der letzten Jahre eine Größenordnung erreicht, bei der ohne entsprechende Anstrengungen sicher bald kein reibungsloser Ablauf mehr möglich sein wird. So nahm das Thema Netzintegration auch einen zentralen Platz bei dem diesjährigen Branchentreffen ein. Die installierte Leistung, nach dem letztjährigen Zubau von 7 GWp, hat mittlerweile etwa 17 GWp erreicht. Im Jahresdurchschnitt trägt die Solarenergie damit zu 2% zur deutschen Stromproduktion bei.
„Damit das Stromnetz auch weiterhin voll funktionstüchtig bleibt, muss es für das Ökostrom-Zeitalter gerüstet werden. Erzeuger, die das schwankende Angebot der Sonne nutzen, müssen technisch so ausgestattet sein, dass sich das Angebot mit der nur schwer zu beeinflussenden Nachfrage der Verbraucher in Einklang bringen lässt.“ erklärt Dr. Philipp Strauss, der fachliche Leiter des Symposiums.
Ausbau bis 2050
Achtzig Prozent regenerativ erzeugter Strom im Netz bis zum Jahr 2050 ist das erklärte Ziel der Bundesregierung, so Dipl. Ing. Cornelia Viertel vom BMU. Der Weg dort hin und die Rolle der PV wurde ausgiebig diskutiert. So könnten PV-Anlagen bei Netz-Störungen stabilisierend wirken und zur Frequenzerhaltung im Netz beitragen, ein Überangebot könnte gespeichert werden. Eine jährliche Zubauleistung um die 5 GWp sieht Carsten Körnig vom BSW als sinnvoll an um mit der Netzintegration und der Akzeptanz des Verbrauchers keine Schwierigkeiten zu bekommen. Um langfristig Grundlastkraftwerke wie z.B. Atomkraftwerke zu verdrängen werden jedoch 20 bis 30 Prozent PV-Strom im Netz benötigt. Laut Prof. Volker Quaschning vom HTW in Berlin sind hierfür allerdings 8 GWp Zubauleistung pro Jahr nötig. Er rechnet im übrigen schon 2013 damit, dass in den ersten Haushalten eine kWh Solarstrom genau so viel wie der Strom aus der Steckdose kosten wird.
Am zweiten Tag wurden schwerpunktmäßig die Themen Energiemeteorologie, Simulation, Eigenstromnutzung und Gebäudeintegration behandelt. Der dritte Tag stand im Zeichen von Qualität, Ertrag und Sicherheit. Nächstes Jahr im März wird man auf eine EEG-Novelle zurückblicken, der Zubau wird sich sicherlich nicht ein weiteres mal in Folge im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln, man wird mindestens zwei Degressionsstufen hinter sich haben und Haken an den neun Zielen des BSW verteilen. Man wird sich zum 27. Symposium Photovoltaische Solarenergie treffen und es wird wieder der Geist des Klosters zu spüren sein.
Netzintegration und Brandschutz
Unter der Rubrik DGS-Aktuell finden Sie hier einen ausführlichen Bericht zu den zwei Schwerpunkten Netzintegration und Brandschutz. Dort finden Sie auch einen direkten Link zu der "brandaktuellen" Broschüre „Brandschutzgerechte Planung, Errichtung und Instandhaltung von PV-Anlagen“.
07.03.2011
Photovoltaik volkswirtschaftlich positiv
In den vergangenen Monaten wurde bei der Diskussion um die Solarstromerzeugung in Deutschland zunehmend einseitig die Höhe der Einspeisevergütung und die daraus hervorgehenden Kosten der Umlage für die Stromverbraucher thematisiert. Im Gegensatz dazu zeigt eine Studie von Roland Berger und Prognos auch den volkswirtschaftlichen Vorteil durch die Solarstromnutzung auf.
Die Studie (Roadmap) wurde im vergangenen Jahr durch den Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) in Auftrag gegeben, sie beschreibt die Zukunft der Photovoltaik in Deutschland. Die Roadmap verneint nicht die aktuellen Kosten, zeigt aber zukünftig einen gesamtwirtschaftlich positiven Beitrag. Je nachdem, welches Szenario angesetzt wird, wird der volkswirtschaftliche Nutzen zwischen den Jahren 2021 und 2026 positiv. Werden dabei auch noch die vermiedenen CO2-Belastungen angesetzt, so wird ein positiver Beitrag bereits im Jahre 2020 erreicht (siehe Grafik).
Dieser positive Beitrag wird bis zum Jahre 2030 dann zwischen 25 und 75 Mrd. Euro betragen – ein Resultat aus den erwarteten Innovationen und Investitionen in dieser Branche. Dies ist also – neben der größeren Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern und deren Preisentwicklung - ein weiteres Argument für den weiteren Ausbau der Solarstromnutzung in Deutschland.
Anmerkung: Zu der PV-Roadmap finden Sie in der aktuellen Ausgabe der DGS-Zeitschrift SONNENENERGIE einen ausführlichen Artikel.
07.03.2011
SONNENENERGIE 2/2011: Solarwärme-Renditen
Neben hausgemachten Schwierigkeiten wird als Grund für die unbefriedigenden Absatzzahlen von Solarwärmeheizungen gerne folgendes Argument ins Feld geführt: Solarthermie ist im Gegensatz zu PV einfach nicht wirtschaftlich!
Sind es die vergleichsweise hohen Investitionskosten der Solarheizung oder liegt es an der mangelnden Phantasie des Verbrauchers, der sich exorbitante Ölpreise einfach nicht vorstellen mag. Womöglich ist es die Kombination aus beidem, weshalb der Riese nicht aus seinen Dämmerzustand aufwacht. Gerne gibt man auch der unstetigen Bereitstellung von Fördergeldern die Schuld. In der Ausgabe 4/2010 der SONNENENERGIE hatten wir allerdings aufgezeigt, dass die Anzahl der Förderanträge bei der BAFA jahrelang nahezu im Einklang mit dem Preis für das Barrel Öl schwang. Bis auf die letzten zwei Jahre war das zumindest der Fall. Jedoch selbst ein Zweijahreshoch des Heizölpreises führt bei der Branche nur zu leiser Hoffnung.
Wirtschaftlichkeit berechnen
Es gab schon unzählige Versuche Solarwärme wirtschaftlich zu rechnen. Leider bediente man sich dabei meist statischer Methoden oder holte sich gar Rat beim berühmten Milchmädchen. Für eine fundierte Berechnung von Wirtschaftlichkeit sollte man jedoch ausschließlich dynamische Methoden verwenden. Als mögliche Varianten stehen hier das Kapitalwertverfahren, die Endwert- oder die Annuitätenmethode zur Auswahl. Bei ersterer werden die zu erwartenden Einnahmen auf den Investitionszeitpunkt bezogen. Bleibt nach Abzug der Investitionskosten ein Rest, lohnt sich die Anlage. Beim Endwertverfahren wird ausgerechnet, was nach Ablauf der „Lebenszeit“ auf dem „Konto“ übrig bleibt. Beim dritten Verfahren bedient man sich dem so genannten Annuitätsfaktor, der die jährliche Belastung bei einer angenommenen Abschreibungszeit und einem effektiven Zinssatz für das eingesetzte Kapital errechnet. Es fällt schwer sich vorzustellen, dass der dreistufige Vertrieb von Wärmetechnik seinen Kunden eine solche Berechnung begreiflich machen kann.
07.03.2011
SONNENENERGIE 2/2011: Wenn Gutachter nur die Hälfte prüfen
Prüfer verlassen sich auf Aussagen eines Betreibers und bestätigen physikalisch „unmöglichen“ Wirkungsgrad: Das deutsche Gutachterwesen genießt weltweit guten Ruf. Ein dabei immer wieder gehörter Name: TÜV. Viele Menschen verknüpfen mit den drei Buchstaben Seriosität, Unbestechlichkeit, Überparteilichkeit, Genauigkeit. Denn sie kennen die Akribie, mit denen TÜV-Sachverständige alle zwei Jahre ihr Privatauto unter die Lupe nehmen und kleinste Mängel groß herausstellen. Auch die Dekra hat sich inzwischen auf diesem Sektor einen Namen gemacht.
Doch durch Testate für die GFE-Group Nürnberg kratzen Gutachter des TÜV Süd Czech und der Dekra Industrial kräftig am guten Image. GFE steht seit Ende 2010 unter schwerem Betrugsverdacht. Über 20 Verdächtige sollen Anleger um mindestens 29 Mio. Euro betrogen haben, behauptet die Staatsanwaltschaft: Potemkinsche Pflanzenöl-Blockheizkraftwerke (BHKW) waren das Mittel zum möglichen Betrugszweck.
Gegenüber TÜV Süd und Dekra gab es von Seiten der Staatsanwaltschaft dagegen bislang keine Vorwürfe. Dabei testierte ein TÜV-Süd-Team diesem BHKW: Eine Kilowattstunde Strom werde aus 105,1 Gramm Rapsöl erzeugt – umgerechnet ein Wirkungsgrad von 91 Prozent. Und die Dekra-Leute schrieben diesen Wert („82,8 bis 91%“) sogar direkt in ihr „Messprotokoll“ hinein.
Logisch, dass der Auftraggeber GFE mit solchen „Gutachten“ herumwedelt und Renditen von 30% jährlich verspricht; eine Anwältin von einem TÜV- und Dekra-„zertifizierten wirtschaftlichen Perpetuum Mobile“ schwärmt. Und auch verständlich, wenn Gewinnfixierte dem BHKW-Anbieter GFE die Bude einrennen. Etwa 1.000 Investoren sollen jene hochwirtschaftlich testierten Kraftwerke bestellt haben. Wie viele Aufträge allein wegen des testierten 91%-Wirkungsgrads zustande kamen, ist nicht festzustellen.
Von sich seriös gebenden, wie der TÜV Süd gar weltweit agierenden Gutachterkonzernen sollte man in jedem Fall qualitativ hochstehende Arbeit erwarten können und nicht halbe Sachen. Das waren die GFE-Zertifikate aber. Wer also glaubt, der Begriff „Gutachten“ bedeute immer, jemand habe ganz genau auf etwas geachtet und die Ergebnisse detailliert und qualifiziert beschrieben, der irrt.
07.03.2011
eejobs.de: Neue Online-Stellenbörse für Erneuerbare Energien
Im boomenden Bereich der Erneuerbaren Energien einen passenden Job zu finden, wird jetzt für Berufseinsteiger und erfahrene Branchenprofis viel einfacher. Am 1. März startet eejobs.de, die Online-Stellenbörse für Erneuerbare Energien. Betreiber sind greenjobs.de, das mit 300.000 Besuchern pro Monat führende Internetportal für Umweltberufe, und die Fachzeitschrift Solarthemen. Schon zum Start sind unter www.eejobs.de über 500 Stellen zu finden.
Fachliche Spezialisierung auf die Erneuerbaren Energien bei gleichzeitig hoher Reichweite, das sind die entscheidenden neuen Qualitäten von eejobs.de. Diese kommen Jobsuchenden ebenso zugute wie Unternehmen auf der Suche nach neuen Mitarbeitern. „Mit eejobs.de werden wir für den bislang unübersichtlichen Stellenmarkt im Bereich der Erneuerbaren Energien einen neuen Standard setzen“, ist sich greenjobs.de-Geschäftsführer Jan Strohschein sicher. Punkten wollen die Betreiber des Portals auch mit günstigen Preisen. Schon ab 49,- Euro können Unternehmen und öffentliche Einrichtungen in der Einführungsphase ein Stellenangebot schalten. Im Gegenwert steckt jede Menge Erfahrung: „Wir starten nicht irgendeine neue Online-Jobbörse, sondern wir führen zwei erfolgreiche Angebote mit ihren jeweiligen Stärken und den entsprechenden Nutzerzahlen zusammen“, erläutert Solarthemen-Herausgeber Guido Bröer.
Die vier Gründer sind in der Erneuerbare-Energien-Branche keine Unbekannten: Guido Bröer und Andreas Witt geben seit 1996 die Branchenzeitschrift Solarthemen heraus und sind auch Initiatoren der Solarbundesliga. Uwe Trenkner und Jan Strohschein starteten greenjobs.de im Jahr 2000 zunächst ehrenamtlich und machten das Portal zur erfolgreichsten Internet-Stellenbörse für Umwelt-Fachkräfte. Während Strohschein als Projektmanager am renommierten Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung arbeitet, leitete der international tätige Unternehmensberater Trenkner jahrelang als Geschäftsführer den Branchenverband ESTIF, der die Solarwärme-Industrie in Brüssel vertritt.