24.05.2019
Der BUND e.V. – Bremser der Energiewende?
Natur- und Umweltschutzverbände tun sich bekanntermaßen schwer mit den Themen der Erneuerbaren Energien (EE). Das liegt sicher auch daran, dass sie traditionell Themen der fossilen Energien meist defensiv-abwehrend behandeln: gegen die Zerstörung der Natur, gegen die Verschmutzung, ja Verseuchung der Umwelt. Und so konzentriert man sich in diesen Verbänden primär auf Bereiche wie Anti-AKW, Anti-Kohle, Anti-Fracking. Das kreative, gestaltende Prinzip der Erneuerbaren Energien liegt diesem Denken eher fern und muss daher vielen „Schützern“ wohl fremd bleiben, auch wenn ohne den Einsatz der EE die meisten der Naturschutzziele vom künftigen Klimachaos auf immer vernichtet würden.
Wenn sich aber einmal einer der großen, politisch einflussreichen Natur- und Umweltschutzverbände detailliert zur Energiewende positioniert, ist das für alle Sonnen-Spezies und Windkraft-Wissenschaftler doppelt interessant. Dies hat im November 2017 der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) mit seiner Position Nr. 66 „Konzept für eine zukunftsfähige Energieversorgung“ getan.[1] Auf insgesamt 57 Seiten entwirft er ein „Ziel-Szenario für das Jahr 2040“ und Strategien für die lang- sowie kurzfristige Änderung unseres Energiesystems. Nach den Vorstellungen des BUND soll „die Energieversorgung bereits im Jahr 2040 hundertprozentig aus erneuerbaren Energiequellen erfolgen“ (S. 3), um das Pariser Klimaabkommen und die Sustainable Development Goals der UN einhalten zu können.
Schon wegen dieses hohen Anspruchs, sich in weniger als einem Viertel Jahrhundert zu 100% mit EE zu versorgen, lohnt es sich, die BUND-Positionen zu den verschiedenen EE einmal genauer anzuschauen:
Photovoltaik
Nach dem Willen des BUND soll die PV in erster Linie an Gebäuden (Dächern, Fassaden) angebracht werden, wobei man bei einer installierten Leistung von 190 GWp von einem Stromertrag von 190 TWh/Jahr ausgeht. Dazu kommen PV-Freilandanlagen auf maximal 0,10 bis 0,15 % der Landesflächen, die auch der Landwirtschaft (Agro-PV) sowie dem Naturschutz dienen können und einen Beitrag zur Biodiversität leisten sollen. Hieraus ergäbe sich nochmals eine Leistungsinstallation von 20 GWp mit einem Jahresertrag von 20 TWh. Flankiert werden soll das Konzept dezentralen Kurzzeitspeichern, die die Leistungsspitzen glätten und so einen Netzausbau vermindern. (S. 16)
Aktuell gibt es drei größere Studien von international renommierten Wissenschaftlern [2], die den künftigen Bedarf Deutschlands an installierter PV-Leistung im Gesamt-EE-Mix erheben:
1. Prof. Dr. Christian Breyer/Lappeenranta University of Technology in Finland:
in 2030 ca. 250 Gigawatt-Peak (GWp).
2. Prof. Dr. Hans-Martin Henning/Fraunhofer ISE: bis 2050 ca. 290 GWp, um die energiebedingten CO2-Emissionen um 90% gegenüber 1990 zu senken.
3. Prof. Dr. Volker Quaschning/HTW Berlin: spätestens 2050 rund 400 GWp inkl. Sektorenkoppelung.
Da Prof. Breyer sich aus weltweiten Vergleichsgründen nur am Stromsystem des Jahres 2030 orientiert und bei Prof. Henning auch 2050 noch kein gänzlich fossil-freies Energiesystem existiert (vom energieaufwändigen Ersatz der CO2-Äquivalenten Emissionen in der Industrie ganz zu schweigen), dürfte der Bedarf an installierter PV-Leistung für eine 100 % fossilfreie Energieversorgung 2040 eher bei Prof. Quaschnings 400 GWp liegen – Steigerungen des Energieverbrauchs durch neue Lebensstile und Verfahren (Bitcoin) noch nicht inbegriffen.
Die im BUND-Szenario angenommene PV-Stromerzeugung von insgesamt 210 (190 + 20) GWp im Jahre 2040 ist jedenfalls völlig ungenügend. Auch wird überhaupt nicht klar, warum die PV-Freiland-Anlagen auf nur maximal 0,10 bis 0,15 % der Landesfläche beschränkt werden sollen, wenn sie denn einen Beitrag zur Biodiversität leisten und evtl. als Schutzgebiete für bedrohte Arten dienen, was durchaus möglich ist. Insgesamt präsentiert sich dieser Abschnitt des BUND-Papiers als wenig durchdacht.
Windenergie
Die Onshore-Windenergie möchte der BUND auf zwei Prozent der Landesflächen als Planungsraum beschränken, wobei der Wert je nach Umgebung zwischen ein und drei Prozent schwanken kann. Angestrebt wird nur ein Drittel mehr Anlagen als heute, und zwar 40.000 Windkraft-Anlagen zu durchschnittlich je 4,0 MW bei 2.500 Jahres-Vollbenutzungsstunden. Bei einer installierten Leistung von 160 GWp ergäbe sich daraus eine Stromerzeugung von 400 TWh. „Die Windenergieanlagen sollten prioritär verbrauchsnah und in den jeweiligen Regionen in den windhöffigsten Gebieten genutzt werden.“ (S. 15 f., 17).
Die für 2040 als installierte Leistung vom BUND angegebenen 160 GWp liegen wieder deutlich unter den von Prof. Quaschning in seiner Sektorkoppelungsstudie[3] ermittelten 200 GWp. Auch bleibt unklar, wie der BUND den häufig auftretenden Widerspruch zwischen Verbrauchernähe und Windhöffigkeit auflösen will. Mögliche partielle Lösungsansätze – wenn man schon nicht das apodiktische 2-Prozent-Ziel aufgeben will – wie etwa (Klein-)Windanlagen im bebauten Umfeld (Haus-, Scheunen- und Fabrikdächer, an Container-Anlagen, unter hohen Brücken etc.) werden gar nicht erst angesprochen.
Auch die Offshore-Windenergie soll gebremst werden: sie soll nicht über die bisher schon genehmigten Anlagen mit einer installierten Leistung von 10 GWp hinauswachsen, was bei geschätzten 4.000 Vollbenutzungsstunden nur 40 TWh/Jahr Windstrom ergeben würde. Als Begründungen dienen die Beschränkung der Eingriffe in die Naturräume des (Watten-)Meeres und der ansonsten erforderliche Stromnetzausbau, sowie die Verhinderung der im Offshorebereich häufigen Beteiligung von Großinvestoren (S. 16). „Der Bau neuer Windparks offshore ist auf die bisher genehmigten Parks zu begrenzen, da die Nutzung der Offshore-Windkraft zu bisher unzureichend erforschten Beeinträchtigungen für den Arten- und Biotopschutz der Nord- und Ostsee führen kann.“ (S. 31)
Im Gegensatz zu der BUND-Position gehen Fachleute von einem erheblich höheren Installationsbedarf für Windstrom aus, z.B. Prof. Quaschning in seiner o.a. Sektorkoppelungsstudie von 76 GWp. So richtig es grundsätzlich ist, die „Eingriffe in die Naturräume des Meeres und des Wattenmeeres“ zu begrenzen, so ist es wissenschaftlich überhaupt noch nicht gesichert, ob konventionelle Offshore-WKAs langfristig negative oder positive Umweltfolgen (Ansiedlung von Hummern, Verhinderung von Schleppnetzfischerei zwischen den WKAs) haben. Bei neuen Konzepten wie den schwimmende Windkraftanlagen („Floating Offshore“)[4] sind schwerwiegende Umweltauswirkungen sogar auszuschließen. Merkwürdig wirkt auch die Ablehnung von Offshore- Windparks wegen des möglichen Einstiegs von Großinvestoren: statt Alternativen wie eine staatliche Trägerschaft oder eine analog zur Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) eingerichtete Deutsche Bundesstiftung Offshore überhaupt in Erwägung zu ziehen, wird lieber ein ganzer Zweig der EE abgelehnt. Letztlich ist eine Beschränkung der Offshore-Windkraft auf 10 GWp weder ökologisch notwendig noch energiepolitisch machbar. Wenn dann der BUND noch, nur weil derzeit noch nicht alle möglichen Beeinträchtigungen erforscht sind, diese Beschränkung dauerhaft bis 2040 festschreiben möchte – anstatt eine entsprechende intensive Forschung zu fordern – , dann wird mehr als deutlich, dass es hier um eine ideologische Verhinderungspolitik geht, und nicht um pragmatische Problemlösungen.
Bioenergie
Biomasse, die heute rund. 45 TWh zur Stromerzeugung beitrage, solle möglichst als Regelenergie und in Form der Kraft-Wärme-Koppelung eingesetzt werden (S.16). Das dabei benötigte Holz sollte aus Reststoffen der Holzverarbeitung (Verarbeitungs- und Nutzungs-Kaskade), aus Altholz oder aus der Landschaftspflege stammen; insgesamt sollen nicht mehr als 50% des jährlichen Holzzuwachses energetisch genutzt werden.
Biogasanlagen sollen flexibilisiert werden – d.h. einspringen können, wenn andere Erzeuger ausfallen. Statt Mais sollen Pflanzen mit geringem Dünger- und ohne Pestizid-Einsatz verwendet werden (auf S. 32 als „insektenbestäubte Blühpflanzen“ präzisiert); auch Reststoffe aus der Land- und Holz-Wirtschaft sowie aus der Biotop- und Landschafts-Pflege werden erwähnt.
Obgleich die heutige Form der Bioenergie mit ihren Großflächen, ihrem Dünger- und Pestizid-Einsatz die ökologischen Schutzziele des BUND von allen EE-Formen wohl am stärksten beeinträchtigt, ist der Abschnitt hierzu nüchtern, realistisch und sachlich.
Wasserkraft
„Die Wasserkraftnutzung wird nicht weiter ausgebaut. Die Erhaltung natürlicher und naturnaher Fließgewässer oder die Renaturierung verbauter Gewässer hat Vorrang vor der Wasserkraftnutzung. Wasserkraft wird nicht weiter ausgebaut, da der Gewässerschutz und die Durchgängigkeit der Gewässer Vorrang haben, ausgenommen die Modernisierung von Bestandsanlagen mit Verbesserung der Gewässerökologie.“ (S. 31)
Auch hier steht – wie schon bei den Offshore-WKAs – ein dogmatisches Postulat („Die Wasserkraftnutzung wird nicht weiter ausgebaut.“) vor einer genaueren technischen und ökologischen Betrachtung. Wäre grundsätzlich die Wasserkraft ein Problem für die Gewässer-Ökologie, so hätte es vor rund 150 Jahren erhebliche Kritik an schwindenden Fischbeständen in den Flüssen geben müssen, weil es damals ein Vielfaches von Wasserkraft-Anlagen gegenüber heute gab – aber mitnichten, auch die Fischbestände waren um ein Vielfaches höher als heute, wie Berichte über damalige Ernährungsgewohnheiten zeigen.
Zudem haben in den letzten Jahren Ingenieure und Techniker erhebliche Anstrengungen unternommen, zumindest die Kleinwasserkraft fischfreundlich und möglichst umweltneutral zu machen. Da ist zum einen die schwimmende Wasserkraft, die die historischen Schiffsmühlen neu interpretiert: z.B. das deutsche Netzwerk Flussstrom oder die österreichische Stromboje[5].
Dazu kommen die verstärkte Nutzung der Wasserkraft aus den Schifffahrtskanälen oder das Schachtkraftwerks-Konzept der TU München sowie völlig neue Ansätze[6].
Wer aber wie der BUND alle diese Bemühungen negiert und die Wasserkraftnutzung einfach nur deckeln will, muss sich nicht wundern, wenn diese Techniken auch in anderen Teilen der Welt keine Verbreitung finden, und man dann dort letztlich auf Methan emittierende Stauwasser-Kraftwerke setzt.
Geothermie
Geothermie wird hauptsächlich als Technik zur Stromerzeugung betrachtet und dabei negativ bewertet; geothermische Wärmeerzeugung kommt allenfalls in einigen Anmerkungen vor.
Auf S. 12 findet sich hierzu: „Nicht akzeptabel sind für den BUND folgende Elemente, die in anderen Szenarien zum Tragen kommen...
Geothermie zur Stromerzeugung, die in manchen Szenarien noch 5 bis 10 % des Strombedarfs decken soll. Die Entwicklung der letzten Jahre weisen nicht darauf hin, dass die Stromgewinnung aus Geothermie einfacher und kostengünstiger würde, im Gegenteil steigen Probleme und Kosten. Zudem wird oft vergessen, dass tiefengeothermische Potenziale nach ca. 30 Jahren erschöpft sind und neue Bohrungen an anderer Stelle erforderlich werden.43“
Und unter 2.4 Kernpunkt – Ausbau der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien, S. 16:
„Stromerzeugung aus Geothermie wird in diesem Zusammenhang nicht weiter einbezogen, da sich die bisherige Entwicklung als sehr begrenzt erwiesen hat und künftige real nutzbare Potentiale nur im Bereich von 0,1–1% des gesamten Endenergiebedarfs liegen64.“
Es ist falsch, dass die Entwicklungen der letzten Jahre die Geothermie nicht kostengünstiger machen könnten; allein die Forschungen, u.a. im Zusammenhang mit der Erdöl-Industrie, weisen in eine andere Richtung (z.B. die „hydrothermale Spallation“ oder das Mikrowellen-Verfahren von Woskov). Die Geothermie-Projekte danach zu bewerten, ob die entsprechenden Bohrungen nach 30 Jahren erschöpft sind, ist weder hinreichend noch sinnvoll. Man kann Geothermie-Projekte finanziell (Input/Output), energetisch (Input/Output) oder nach eingesparten CO2-Aequivalenten bewerten, aber die Aussage „nach ca. 30 Jahren erschöpft“ hat dafür keine Relevanz.
Ebenso merkwürdig wirkt die Haltung, geothermische Stromerzeugung wegen angeblich geringer künftiger Potentiale nicht mehr in die Energieerzeugungs-Optionen einzubeziehen. In Anmerkung 64 verweist der BUND auf das Geothermische Informationssystem des Leibniz-Instituts für Angewandte Geophysik/LIAG unter www.geotis.de. Dort findet sich eine in den letzten 10 Jahren geradezu sprunghaft steigende geothermische Stromerzeugung für die Bundesrepublik. Warum diese Steigerung – zumindest in linearer Form – nicht auch in Zukunft weitergehen sollte, bleibt das Geheimnis der BUND-Autoren.
Zudem wird von ihnen nicht hinreichend gewürdigt, dass die geothermische Stromerzeugung grundlastfähig ist, d.h. die entsprechenden Kraftwerke rund um die Uhr Strom erzeugen können.
Solarthermie
Solarthermie ist mit einer Energieausbeute von bis zu über 50% eine der effektivsten Erneuerbaren Energien überhaupt; neben der Trinkwassererwärmung und der Heizung kann sie als Prozesswärme bei der Lebensmittelverarbeitung, beim Bierbrauen, in Wäschereien und Waschstraßen, bei der Formholzproduktion, zur Kälteerzeugung etc. eingesetzt werden. Dennoch widmet ihr der BUND kein eigenes Kapitel; allenfalls kommt sie textlich im Verbund mit Energiespartechniken wie Kraft-Wärme-Koppelung und Wärmepumpe vor. Sie soll mit 120 TWh rund ein Drittel des 2040 deutlich von 800 TWh auf 320 TWh reduzierten Niedertemperatur-Wärmebedarfs decken.(S. 18) Die Aussagen zur Solarthermie münden schließlich in dem etwas schrägen Satz „Der Anteil der Solarthermie soll ab 2030 in Neubauten und im Gebäudebereich bei Heizungsaustausch bei mindestens 50 % Solarthermie liegen“. (S.27)
Das kurze Abhandeln der Solarthermie hier ist umso überraschender, weil der BUND in seinen Positionen Nr. 61 „Solarthermie - Wärme von der Sonne“ [7] vom Mai 2013 dieses Thema auf 16 Seiten aufgegriffen hatte. Auf der Downloadseite des BUND zur Solarthermie-Position findet sich zudem der überraschende Hinweis: „Der BUND tritt daher für eine deutlich stärkere Wahrnehmung der Solarthermie in der Energiepolitik ein.“ [8]
Umsetzung im Konzept für 2040? Fehlanzeige!
Fazit
Die BUND-Position Nr. 66 „Konzept für eine zukunftsfähige Energieversorgung“ wirkt wenig strukturiert und übersichtlich. Viele EE-Formen werden nicht zusammenhängend oder mit der entsprechenden Ausführlichkeit behandelt. Für ein so grundlegendes Konzept eines großen Verbandes ist das mehr als erstaunlich und enttäuschend.
In den meisten Bereichen sind die von den EE zu liefernden Energiemengen im Vergleich mit anderen, wissenschaftlichen Studien viel zu niedrig angesetzt. Der BUND verlässt sich bei der dazu notwendigen Halbierung des Energieverbrauchs bis 2040, neben Energieeinsparungen, vor allem auch auf Suffizienz, auf eine bewusste Beschränkung des konsumbedingten Energie- und Rohstoff-Verbrauchs. „Adressaten für Suffizienz sind in erster Linie die privaten Haushalte.“ (S.39) Ob sich allerdings die Konsum-Mentalität breiter Bevölkerungsschichten in nur ca. 20 Jahren so grundlegend ändert, darf bezweifelt werden; damit wäre aber auch das gesamte Energiekonzept des BUND hinfällig.
Nach dem Pressedienst 5/2017 der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V. vom 21.12.2017 lag der Anteil der Erneuerbaren Energien am gesamten Energieverbrauch in Deutschland 2017 bei nur 13,1 Prozent. Nach fast 20 Jahren mehr oder minder starken Ausbaus liefern die EE gerade einmal knapp über einem Achtel des Energiekonsums (2018: <17%). Wer aus gut nachvollziehbaren Gründen davon ausgeht, dass um 2040 der Umstieg zu einer CO2-freien vollzogen sein muss – was der BUND in seiner Position Nr. 66 ja tut – , der handelt grob fahrlässig, wenn er willkürlich den verstärkten Einsatz bestimmter Formen von EE beschneidet. Offshore-Wind, Wasserkraft und Geothermie sind weder grundsätzlich umweltfeindlich oder naturzerstörend noch in ihrem technischen Potential ausgereizt. Ein umweltfreundlicher, aber deutlicher Ausbau der entsprechenden Energieerzeugeranlagen ist also weiterhin möglich und – angesichts der kurzen verbleibenden Zeit bis 2040 – unerlässlich.
Niemand sollte dem BUND angesichts der bedrohlichen Klimakrise eine grundsätzliche Boshaftigkeit oder Blockadehaltung unterstellen, aber dieses Positionspapier zur Energieversorgung wird nur durch einen Mangel an Sachkenntnis und einen Überschwang an Ideologie erklärbar. Solche Art „alternativer Fakten“ sind in der gegenwärtigen Klimadiskussion kontraproduktiv und gefährden Maßnahmen gegen die globale Erhitzung. Mehr als bezeichnend für die Realitätsnähe dieser im November 2017 veröffentlichten BUND-Position Nr. 66 ist einer der „Eckpunkte“ des Energie-Szenarios: „bis 2017 Ausstieg aus der Atomenergienutzung“. (S. 14)
Der BUND e.V und die Erneuerbaren Energien – das bleibt eine unglückliche Beziehung.
Götz Warnke
[1] https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/bund/position/zukunftsfaehige_energieversorgung_position.pdf
[2] Zusammenfassung bei Fuhs, Michael: Energiewende weltweit – nur ein Traum?, in: pv magazine Juni 2017, S. 16-23
[3] https://www.volker-quaschning.de/publis/studien/sektorkopplung/index.php
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Schwimmende_Windkraftanlage
[5] www.flussstrom.de , http://www.aqualibre.at/
[6] http://www.br.de/themen/wissen/alternative-energie-wasserkraft-schachtkraftwerk100.html, https://idw-online.de/de/news682067
[7] https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/bund/position/solarthermie_position.pdf
[8] https://www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/solarthermie-waerme-von-der-sonne/