15.02.2019
Baulösungen zum Anfassen – Die Getec in Freiburg
Bauherren und Sanierer fanden auch in diesem Jahr auf der Getec in Freiburg ein breites Spektrum vor: Dämmung, Holzbau, Heiztechnik, Stromerzeugung bis hin zum ökologischen Innenausbau. Die DGS war mit der SONNENENERGIE wieder Medienpartner der Veranstaltung. Das Thema Heizen wurde im bekannt umfangreichen Spektrum dargestellt: Ob mit Gas-Brennwert, BHKW, Wärmepumpe, Pelletsheizung oder einer Brennstoffzellenheizung: Die Möglichkeiten sind vielfältig. Auch Solarkollektoren gehören bei den großen Heizungsanbietern dazu.
Marktplatz Energieberatung und PV-Kampagne
Um eine Bewertung bei dieser großen Auswahl zu erleichtern, bot der Marktplatz Energieberatung auch in diesem Jahr kostenlose Grundberatungen durch einen regionalen Energieberater an. Laut einem Energieberater stand dabei oftmals das Thema PV im Mittelpunkt. Dazu gab es kompetente Aufklärung durch die Stadt Freiburg und die lokale Energieagentur, die im Jahr 2017 eine größere PV-Kampagne („Dein Dach kann mehr!“) gestartet haben. Verschiedene Plakatausstellungen zeigten realisierte Beispiele aus dem ökologischen und energiesparenden Bauen und am Pressestand wurde neben Bau-, Sanierungs- und Energiezeitschriften auch die SONNENENERGIE angeboten. „Zukunft Altbau“, eine Informationskampagne des Landes Baden-Württemberg, war Kooperationspartner der Getec, daneben konnte Landesumweltminister Franz Untersteller als Schirmherr gewonnen werden.
Einen immer größeren Raum nahm auch die Elektromobilität ein. Nicht bei den Ausstellern, von denen einige lokale Autohäuser und Vermieter vertreten waren, sondern vor allem in den Schemazeichnungen der Systemanbieter: Ein kleines BHKW kann stromseitig selbstverständlich auch ein Elektroauto versorgen, das wird nun deutlich in den Prospekten und auf Schautafeln hervorgehoben. Auch in die Elektro-Haustechnik wird die Mobilität (E-Auto oder E-Bike) mit Wallboxen und Lademöglichkeiten integriert.
Im erstmals eigenen Ausstellungsbereich „Smart Home“ wurden diverse Lösungen aus diesem neuen Themenbereich gezeigt. Betrachtet man die technischen Lösungen, so zeigt sich jedoch (nicht nur auf der Getec), dass bei Smart Home im Wesentlichen ein höherer Komfort für die Bewohner im Vordergrund steht. Auch die Sicherheit kann durch eine smarte Vernetzung im Haus erhöht werden. Das Energiethema wird zwar aufgegriffen, größere Einspareffekte können aber allein durch eine Digitalisierung der Geräte kaum erreicht werden. Wer gewohnt ist, beim Verlassen der Wohnung das Licht auszuschalten und die Heizung herunterzudrehen, hat nur wenig Vorteile. Auch der Nutzen, den aktuellen PV-Ertrag aus der Ferne anzuschauen, ist begrenzt.
Im Energiebereich war es spannend, dass die Brennstoffzellenheizung Bluegen (Hersteller Solid Power) nun von Buderus auffällig präsentiert und angeboten wird. Heatstixx zeigte am Stand eines lokalen SHK-Betriebes kleine Kunststoffröhren, die in einen Wasserspeicher eingebracht werden und durch gefüllte Spezialflüssigkeiten per Phasenwechsel die Wärmekapazität des Speichers erhöhen können. Sichtbar großes Interesse konnten die meist regionalen PV-Anbieter vermelden, darunter auch eine lokale DGS-Mitgliedsfirma, die mit dem Interesse der Messebesucher hoch zufrieden war. Zwei Anfragegruppen waren an diesem Stand auffällig: Zum einen PV-Betreiber, die Interesse an Lösungen für die Zeit nach der EEG-Vergütung haben (die DGS startet hierzu bald ein eigenen Info-Projekt) und PV-Betreiber mit Eigenverbrauchsanlagen, die eine Speicher-Nachrüstung umsetzen wollen.
Batteriespeicher von Solarwatt und ein Nima-Speicher, Solarmodule als lokaler Produktion vom Freiburger Anbieter SI Module und PV-Terrassenüberdachungen und -Carports rundeten das PV-Angebot ab, daneben waren an zwei Ständen auch PVT-Kollektoren (PV und Solarthermie kombiniert) zu sehen. Ein lokales Autohaus vermietet bei freier Kilometerzahl die elektrische Renault-Flotte: Den Twizzy gibt es für 49.-, einen Kangoo ZE für 69.- und den Zoe ZE für 79.- Euro am Tag - eine gute Gelegenheit, Elektromobilität mal selbst auszuprobieren.
Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit vielen Vorträgen, Messerundgängen und der Konferenz „Energieautonome Kommune“, auf der viele Möglichkeiten und Beispiele gezeigt wurden, wie Kommunen die Energiewende voranzutreiben.
Jörg Sutter