12.02.2021
Die Lügen der großen Umwelt-Politik: Deutschland will US-Fracking mitbezahlen
Ein Wutausbruch von Heinz Wraneschitz
Ach wie wurde diese Woche gefeiert in Berlin: Endlich ist der „öffentlich-rechtliche Vertrag zum Kohleausstieg in Deutschland unterzeichnet“, jubelte am Mittwoch die Bundesregierung lautstark in die Medien hinein. Die massive Kritik von Klimaschützern an dieser faktischen Verlängerung der Laufzeit von Braun- und Steinkohle-Kraftwerken kam dabei natürlich nicht zur Sprache.
Und mit den Jubelschreien gelang es der Ministerriege tatsächlich, dass fast niemand vom Umwelt-Skandal der Woche etwas mitbekam: Ausgerechnet der SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz, seines Zeichens Finanzminister der Bundesrepublik, hatte im letzten Sommer einen Brief an die inzwischen abgewählte US-Trump-Regierung geschickt und angeboten, deren umweltschädigendes Gas-Fracking durch die Hintertür mitzufinanzieren. Mein Dank gilt hier der - auch von unserem Redaktionsteam oft kritisch gesehenen - Deutschen Umwelthilfe: Die DUH hat diesen Scholz-Brief am Dienstag aus den Regierungskellern ans Licht der Öffentlichkeit befördert.
Einen "Deal" hat Scholz Trump und Co angeboten: Die USA sollten stillhalten beim nach dem Kohlevertrag aktuell zweiten großen deutschen Umweltfrevel, dem Bau der Gaspipeline Nord Stream2 – dafür würden deutscherseits Flüssiggasterminals an der Nordsee finanziert, damit die Amis diese umweltschädigend aus der Erde herausgeholte Gas-Fossilie günstig nach Deutschland einschleusen können.
Scholz verspricht derzeit wahlkämpfend, als Kanzler würde er die Erde, die Natur, die Umwelt schützen und die Klimakatastrophe verhindern. Als aktueller Finanzminister zeigt er, was er wirklich ist: Einer, der die Bevölkerung hinters Licht führt. Einer, der im Dunkeln umweltfrevelnde „Deals“ anbietet, aber sich im Licht des Klimaschutzes sonnen will. Manche würden „Lügner“ dazu sagen.
Ich habe jedenfalls eine Stinkwut auf diesen Menschen, der sich nicht einmal traut, zu dem nun ins Helle gebrachten Black-Deal-Brief zu stehen. Nein, einen solchen Kanzler möchte ich nicht.