12.03.2021
Fukushima: "Von Normalität kann keine Rede sein"
Ein Bericht von Tatiana Abarzúa
Diese Woche jährt sich der Beginn der Fukushima-Katastrophe zum zehnten Mal. Anlässlich dieses Jahrestages hat am Wochenende eine Demonstration in Berlin stattgefunden.
Am 11. März 2011 führten das stärkste Erdbeben in der Geschichte Japans und ein verheerender Tsunami zu Kernschmelzen im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi - und einer Überflutung im Atomkraftwerk Onagawa - sowie zum Austritt von Radioaktivität. Wegen der Strahlenbelastung wurden im März 2011, nach Angaben der Organisation Japanese Against Nuclear, 184.670 Menschen in einem 20-km-Radius um Fukushima Daiichi evakuiert. Nach einer Dekade sind die havarierten Reaktoren in Fukushima immer noch eine erhebliche Gefahr - auch angesichts der geplanten Verklappung kontaminierten Wassers - dessen Schadensbeseitigung bisland rund 75 Milliarden US-Dollar gekostet hat und Aufräumarbeiten noch 100 bis 200 Jahre dauern, wie das Inforadio anschaulich berichtet. Dennoch plant die Regierung ab dem 25. März einen olympischen Fackellauf in den verstrahlten Gebieten der Präfektur Fukushima.
Anlässlich dieser Ereignisse demonstrierten in Berlin am Samstag etwa 200 Menschen für einen sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie. Zu dieser "Kazaguruma" (Windrad) Demo hatten die Umweltverbände Sayonara Nukes Berlin, NaturFreunde Deutschland, Greenpeace Energy und Anti Atom Berlin aufgerufen. Die Initiierenden der Demonstration bemängeln, dass bisher weder Deutschland noch Japan dem Atomwaffenverbotsvertrag beigetreten sind, der am 22. Januar 2021 in Kraft getreten ist, nachdem Honduras diesen als 50. Staat ratifiziert hat. Zudem fordern sie die sofortige weltweite Stilllegung aller Atomkraftwerke, ein Verbot von Uranabbau und Urananreicherung sowie die Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau und der Brennelementfertigungsanlage Lingen. Weitere Forderungen sind die Auflösung von Atomtechnik fördernden Organisationen wie EURATOM und eine "Umlenkung aller der Atomtechnik gewidmeten Fördermittel und Subventionen zugunsten Erneuerbarer Energien und einer zivilgesellschaftlich kontrollierten Forschung zum Umgang mit dem Atommüll". Kritisiert wurde auch, dass Atomkraftbewürworter die Atomenergie fälschlicherweise als klimaneutral bezeichnen. Uwe Hiksch von NaturFreunde Berlin, der die Veranstaltung angemeldet und moderiert hat, sagte: "Der Atomkreislauf ist jedoch alles andere als klimagerecht: Bereits beim Uranabbau werden riesige Mengen CO2 freigesetzt, ganz abgesehen von der Produktion von Uranbrennstäben."...
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12.03.2021
Smart-Meter: Stopp des Rollouts?
Ein Zustandsbericht von Jörg Sutter
Es war ein Paukenschlag, der am vergangenen Wochenende aufhorchen lies. Eigentlich nur eine Gerichtsentscheidung in einem Eilverfahren, die entsprechend schnell getroffen wurde. Aber die Konsequenzen sind enorm: Das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfahlen hat per Eilbeschluss am 4. März zum Rollout der Smart-Meter entschieden, dass dieser auf Eis gelegt werden muss. Mit als erstes Medium hat die Welt hier darüber berichtet.
Es war nur eine Vorab-Eilentscheidung, das Hauptsacheverfahren läuft noch weiter, es genügt aber um durch die Argumentation den weiteren Pflicht-Rollout erst einmal in Frage zu stellen. Und wie lange? Das ist derzeit völlig unklar. Formal bezieht sich das Urteil selbstverständlich nur auf den Einzelfall, aufgrund der Begründung dürfte ein weiterer Einbau von Smart-Metern mit nicht zertifizierten Gateways nun möglich sein. Wie die vielen Stadtwerke und anderen Messstellenbetreiber, die derzeit mitten in der Umsetzung des Rollouts sind, nun weitermachen, ist ebenfalls unklar.
Die Begründung
Vom Gericht wurden formal die Zertifizierungen der Smart-Meter-Gateways durch das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) verworfen. Sie erfüllen nicht die gesetzlichen Vorgaben und bieten zu wenige der versprochenen Funktionen. Daher sei die ausgesprochene Allgemeinverfügung rechtwidrig.
Konkret wurde bemängelt: "Die dem BSI zustehende Kompetenz, technische Richtlinien entsprechend dem technischen Fortschritt abzuändern, gehe nicht so weit, dadurch gesetzlich festgelegte Mindestanforderungen zu unterschreiten. Seien die dortigen Mindestanforderungen nicht erfüllbar, müsse der Gesetzgeber tätig werden". Einfach formuliert: Das BSI kann nicht einfach die im Gesetz definierten technischen Anforderungen an die Geräte eigenmächtig absenken...
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12.03.2021
Solarkraftwerke und Gewächshäuser contra Feld-Landwirtschaft
Ein Situationsbericht von Heinz Wraneschitz
Der Landkreis Fürth ist nur ein Beispiel. Dort sind momentan in vielen Kreis-Gemeinden Megawatt-Solarkraftwerke geplant oder im Bau. Gleichzeitig sorgen hier mehrere geplante Großgewächshäuser für heftigste Diskussionen. Für die einen sind beiderlei Projekte biologisch wie ökologisch sinnvoll. Für die anderen entziehen sie schlichtweg der Landwirtschaft notwendige Flächen. Eine Flächenkonkurrenz, die auch anderswo im Land gut bekannt sein dürfte.
Langenzenn-Hardhof, ein kleiner Weiler mit etwa 40 Einwohnern. Hier plante ein Gemüsebauer aus dem Nürnberger Knoblauchsland, zwei Fünf-Hektar-Bio-Glashäuser nebst Wärmeversorgung zu errichten. Nach Protesten hat dieser Bauer zwar inzwischen den Bauwunsch aufgegeben. Doch soll in diesem Dörflein weiterhin auf mehreren Hektar Grünland ein Solarfeld (PVA) gebaut werden. Ist es ein Wunder, wenn die Gegnerschaft beide Themen in einen Topf schmeißt? Die Bewohner lehnen Solarflächen wie "XXL-Gewächshäuser" jedenfalls gleichermaßen ab.
Dabei sind die gesetzlichen Grundlagen für das Errichten landwirtschaftlicher Gebäude im Außenbereich völlig andere als für den Bau von PVA. Gewächshäuser jeder Größe fallen unter das landwirtschaftliche Bauprivileg. Denn selbst große Gemüsebaubetriebe zählen zur Landwirtschaft. Ein im Langenzenner Ortsteil Keidenzell Bauwilliger für ein 10-Hektar-Gewächshaus ist zudem sogar Nürnberger Kreisobmann des Bauernverbands BBV.
In § 35 des Baugesetzbuchs (BauGB) stehe, "landwirtschaftliche Betriebe haben unter bestimmten Voraussetzungen ein Baurecht im Außenbereich", ist vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Schweinfurt zu erfahren. Und das, obwohl eigentlich Felder, Wiesen oder Wälder "im Außenbereich von jeglicher Bebauung freigehalten werden sollten, d.h. Bauvorhaben sind zunächst unzulässig", so das AELF weiter. Es nennt zwar einige Einschränkungen des Bauern-Privilegs im BauGB und bayerischem Baurecht, aber keine Größenbegrenzung...
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12.03.2021
Die Wasserstoff-Katze ist aus dem Sack
Ein Kommentar von Götz Warnke
Im Juni vergangenen Jahres verkündete die Bundesregierung ihre Nationale Wasserstoffstrategie; sie kam damit der EU um einen Monat zuvor, die ihr Wasserstoff-Konzept Anfang Juli 2020 präsentierte. Beiden Strategien ist gemein, dass Wasserstoff die zentrale Rolle für eine Energiewende weg von den fossilen Energien und hin zu einem dekarbonisierten, auf Erneuerbaren Energien basierenden Energie- und Wirtschaftssystem zukommt.
Wasserstoff ist für die Regierenden so eine Art Tausendsassa, der das Klima retten und alle Probleme auf dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft lösen soll: als Stromspeicher für Dunkelflauten, als Erdgas-Ersatz in den Gasnetzen für die Wärmeversorgung, bei der Dekarbonisierung der Stahlindustrie und anderer Industrien, sowie bei der Verkehrswende als Treibstoff(-Basis) für Autos, Züge, Schiffe und Flugzeuge. Es scheint so, als sollte nach dem Willen der Regierenden die Antwort auf alle Energiefragen "Wasserstoff" lauten.
Und es soll "Grüner Wasserstoff" sein, hergestellt aus den Erneuerbaren Energien Sonne, Wind und Wasser. Denn andernfalls würde die ganze Wasserstoff-Wirtschaft klimapolitisch keinen Sinn ergeben, wird doch heute ca. 98 % des benötigten Wasserstoffs als Erdgas-Dampfreformierung mit fossilen Energien unter großen CO2-Emissionen hergestellt (Grauer Wasserstoff).
Der Wasserstoff-Pfad ist generell extrem energieaufwändig; je nach Verwendung des Wasserstoffs - ob zur Stahl-Reduktion oder als Autoantrieb - gehen 40 bis 80 % der zur Wasseraufspaltung eingesetzten Energie verloren, wozu auch die Speicherung dieses farblosen und extrem flüchtigen Gases beiträgt. Die Ökonomin Claudia Kemfert vom DIW hat Wasserstoff mal sehr treffend als "der Champagner unter den Energieträgern" bezeichnet...
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12.03.2021
Neuerscheinung: Das Notwendige möglich machen
DGS-Beirat Gerd Stadermann, ehemals langjähriger Geschäftsführer des Forschungsverbunds Erneuerbare Energien (FVEE) und heute Fellow am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), hat ein umfassendes Werk zu der Geschichte der Erneuerbaren Energien verfasst.
Lange Zeit haben viele den Erneuerbaren Energien in Deutschland keine Zukunft zugetraut. Und heute? 2020 knackte der Öko-Anteil am Bruttostromverbrauch die Fünfzig-Prozent-Marke. Und das ist weiterhin erst der Beginn der Energiewende. Dass diese Entwicklung möglich geworden ist, verdankt Deutschland einer einmaligen solaren Forschungswende zur Entwicklung aller Erneuerbaren Energien solaren Ursprungs, allen voran Solarenergie, Windenergie und Bioenergie, die ihren Ausgang in den 1970er Jahren nahm. Gerd Stadermann hat diesen wechselvollen und schwierigen Weg umfassend nachverfolgt. Sein Buch "Das Notwendige möglich machen - Die solare Forschungswende in Deutschland" ist jetzt beim Verlag Springer Nature erschienen.
"Dass Deutschland heute in der Solarenergieforschung zur Nutzung Erneuerbarer Energien ganz weit vorn ist, war kein Selbstläufer", sagt Stadermann: "Mutige Vordenkerinnen und Vorreiter haben diese Entwicklung über Jahrzehnte geprägt und dabei vielen Widerständen getrotzt. Aufgrund der großen Bedeutung der Energiewende für die Zukunft unseres Planeten möchte ich ihnen mit diesem Buch ein Denkmal setzen und zugleich mit ihren persönlichen Einblicken die heutige Generation der Energiewende-Engagierten inspirieren - dafür, dass es sich lohnt, gegen Widerstände an der eigenen Vision einer nachhaltigen Zukunft festzuhalten."
Kernstück der historischen und wissenschaftlichen Untersuchung sind Interviews mit visionären Wegbereitenden der Forschung und Entwicklung Erneuerbarer Energien - aus Wissenschaft, Ingenieurwesen und Technik, aus Ministerien und der Forschungspolitik. Wie schafften sie es, sich vom naturwissenschaftlichen und technischen Mainstream ihrer Zeit zu lösen und ihre Forschungs- und Entwicklungsarbeit auf erneuerbare, ökologische und nachhaltige Themen zu fokussieren? Mit welchen Ideen haben sie das Solarzeitalter eingeläutet? Aus welchen Fehlentwicklungen, Sackgassen und Irrtümern haben sie dabei gelernt?
Das Buch erzählt von der übergreifenden Kooperation von Forschung, Wirtschaft und Politik in Deutschland, mit der ein Prozess eingeleitet werden konnte, der eine weltweit anerkannte Spitzenforschung und -technologie auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energien ermöglichte. Ausgehend von Forschungsaktivitäten an Universitäten beginnend um das Jahr 1970, die danach strebten, fossile Energieträger abzulösen, zeichnet der Autor einen Entwicklungsprozess nach, der zur Gründung von Solarforschungsinstituten und Organisationen wie der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS), der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien (Eurosolar) und dem Forschungsverbund Erneuerbare Energien (FVEE) geführt hat.
Mehr Infos zum Autor und dem Buch
12.03.2021
Kleiner Medienspiegel
Grüne Akku-Technik von der ‚Grünen Insel‘: Das irische Technologieunternehmen Xerotech hat ein modulares Batteriesystem für Baumaschinen vorgestellt. Die Akkupack-Plattform ist in 2 kWh-Schritten von 15 kWh bis 250 kWh skalierbar, so dass man sie in Maschinen unterschiedlichster Größe – bis zum 400-Tonnen-Kipper – einsetzen kann. Die skalierbaren Packs des "Hibernium" genannten Systems mit seiner speziellen Flüssigkeits-Thermomanagement- und Sicherheitstechnologie zur Vermeidung der Überhitzung im Dauereinsatz sollen zudem unabhängig von der künftig gewählten Zelltechnologie funktionieren. Wenn das System sich durchsetzen kann, wäre das das Ende der über den ganzen Arbeitstag hin häufig im Leerlauf dieselnden Baumaschinen: cleantechnica.com/2021/02/23/modular-battery-system-from-xerotech-could-electrify-the-construction-equipment-market/
Tauschakku-Konzept aus Kalifornien: Das kalifornische Startup Ample hat Anfang März seine ersten fünf Wechselakku-Stationen im Bereich der San Francisco Bay für elektrische Uber-Autos in Betrieb genommen. Ample hat einen Akkuträger entwickelt, der mit seiner Technik in unterschiedliche Autos eingebaut werden kann. Dieser Träger kann einen oder mehrere modulare Akkus aufnehmen, die zum Laden einzeln ausgetauscht werden können, damit man sie in den Stationen langsam und schonend wieder auflädt arstechnica.com/cars/2021/03/this-startup-has-an-intriguing-concept-for-ev-battery-swaps/. Wer mehr über modulare Akkusysteme, ihre Unterschiede und Chancen – gerade auch für die PV – erfahren möchte, lese die aktuelle SONNENENERGIE 1/2021.
Speicher vor der Wahl: In Baden-Württemberg, wo am Wochenende ein neuer Landtag gewählt wird, wurde (rechtzeitig vor dem Wahltermin?) die Förderung für Batteriespeicher neu aufgelegt. Zehn Millionen stehen für Investoren bereit, die eine neue PV-Anlage mit Speicher erwerben möchten. Eine kurze Übersicht dazu gibt’s hier beim Solarserver: www.solarserver.de/2021/03/01/baden-wuerttemberg-erneuert-foerderung-fuer-pv-speicher/?utm_source=newsletter&utm_campaign=newsletter
Unkraut vergeht nicht: Unkraut vergeht nicht, auch nicht in ökologischer Betrachtung im Verkehrssektor. Bei aller Euphorie zur Elektromobilität weist das Center Automotive Research (CAR) aus Duisburg darauf hin, dass von einem Hersteller derzeit noch mehr Autos auf deutschen Straßen fahren als von Tesla: Der Trabbi ist noch da, im Januar 2021 waren es über 38.000 Zweitakter, die auf Deutschlands Straßen knattern, Teslas hat rund 34.000 zugelassene Fahrzeuge: www.n-tv.de/wirtschaft/Mehr-Trabis-als-Tesla-in-Deutschland-unterwegs-article22409324.html
Heizen mit Wasserstoff: Der Kollege Dietmar Koop hat sich sehr ausführlich mit einem Projekt in Gütersloh beschäftigt. Ein Teil seines Fazits: „Die Systeme sind (noch) sehr teuer, trotz staatlicher Förderung. Außerdem stellt sich selbst bei grünem Wasserstoff die Frage, in welcher Menge grüner Strom vorhanden ist bzw. produziert werden könnte und wieviel davon zu diesem Zweck in den Wärmesektor fließen dürfte.“ Wie das Fazit insgesamt ausfällt, erscheint uns zwar nicht ganz logisch. Aber lesenswert ist der Beitrag allemal: www.haustec.de/heizung/waermeerzeugung/wasserstoff-als-heizenergie-ist-das-sinnvoll
How dare you? Die Weltgemeinschaft ist derzeit lediglich auf einen Pfad von einer CO2-Minderung von einem halben Prozentpunkt (im Vergleich zum Jahr 2010) bis 2030. Noch alarmierender ist die zu beobachtende Entwicklung der Klima-Debatte hin zu pragmatischen Rechentricks, Selbsttäuschung im Zusammenhang mit einer theoretisch möglichen Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre - und schlicht Greenwashing - um den Status quo zu erhalten und verkündete Netto-Null-Ziele bis zum Jahr 2050 zu erreichen: (in Englisch) www.theguardian.com/commentisfree/2021/mar/03/climate-crisis-carbon-accounting-tricks-big-finance
Das Redaktionsteam der DGS-News
12.03.2021
Übrigens ...
… hat Claus Beneking, früher Leiter des PV-Produzenten Ersol, die aktuell wieder aufflammende Diskussion um die Höhe der Stromkosten aufgegriffen. Im Gegensatz zu vielen Meckerern hat er hier niedergeschrieben, welche Vorteile uns die 20 Jahre Zahlung der EEG-Umlage gebracht haben:
… ist die von der Bundesregierung ausgehandelte Summe von 2,4 Mrd. Euro für den Atomausstieg zwar wahrlich zu hoch - das Geld hätte woanders besser eingesetzt werden können. Doch einen Vorteil hat die Einigung: Das seit Mai 2021 laufende Schiedsgerichtsverfahren von Vattenfall und anderen gegen die Bundesrepublik Deutschland (Streitwert 4,7 Mrd. Euro) ist damit auch Geschichte.
Also vielleicht doch noch günstig davongekommen?
… hat die Zeitschrift Geo für den diesjährigen „Tag der Natur“ bereits viele Betreiber von „guten Solarparks“ zu einem „Offenen Tor-Tag“ bewegt. Und andere Betreiber können noch mitmachen. Was genau ein „guter Solarpark“ ist, und wie man als Anbieter oder Besucher dabei sein kann, das steht hier.
… stellt sich die Frage: Sind E-Auto-Privatladestationen wirklich gewollt? Glaubt man dieser Posse aus den sozialen Medien, dann jedenfalls nicht im Bereich von Westnetz. Da wollte jemand eine Wallbox in der eigenen Garage installieren lassen, 50 m vom Haus entfernt. Auf dem Haus: eine Photovoltaikanlage mit Speicher. „Nun beginnt aber die Odyssee mit dem Netzbetreiber (Westnetz)!!“ Nach KfW-Fördergenehmigung für die Wallbox hat auch Westnetz den Garagenanschluss genehmigt. Doch dann verlangt der Netzbetreiber: Die Zähleranschlusssäule muss im Außenbereich stehen, denn „der Zähler muss immer frei zugänglich sein“. Kostenvoranschlag vom Installateur: nachvollziehbare 4.500,- € OHNE Wallbox. In der Garage wäre das Gleiche für die Hälfte zu haben – MIT Wallbox. Und das augenscheinlich, „weil sich Westnetz hinter veralteten Gesetzen oder Normen versteckt. Das schlägt den Fass den Boden aus“, sagt der Betroffene. Dem können wir uns nur anschließen.
… haben wir kürzlich über Müll aus und von Atomkraftwerken berichtet, der sich fast unerkannt in Luft auflöst. Genau zu diesem Thema – der Fachbegriff ist „Freimessen“, hat der in Nordrhein-Westfalen wohnende Normalbürger Udo Walther eine Petition gestartet. Die Begründung: „Strahlender Bauschutt von Atomkraftwerken darf so weit verdünnt werden, bis er in etwa bei einer - willkürlich festgelegten - Äquivalentdosis von 10 Mikrosievert landet und uns anschließend als Kochtopf, Autoteil, Straßenunterbau wiederbegegnet“ – oder eben in Form von Müllverbrennungs-Abgasen. Auch wenn die Petition nicht auf der offiziellen Bundestags-Seite steht: Ein hoher Mitzeichnungsgrad wäre ein deutliches Zeichen an die Politik. Finden wir.
… wird die Klimakrise nicht mit den gescheiterten, nicht nachhaltigen Technologien des 19. und 20. Jahrhunderts gelöst. 35 Jahre nach Tschernobyl und 10 Jahre nach Fukushima antworten rund 50 umweltbewegte Organisationen mit einem Positionspapier auf den Versuch von Atomkonzernen und Fossil-Aktivisten, eine Renaissance der Atomenergie mit grüngefärbtem Klimaneutral-Etikett zu inszenieren.
... zeigt ein interaktives Online-Projekt die Konfliktsituation um den Dannenröder Forst.
Das Redaktionsteam der DGS-News