17.05.2019
Wer ist hier eigentlich radikal?
Sich für Klimaschutz und somit für eine Zukunft von uns Menschen auf diesem Planeten einzusetzen, wird ob der Forderungen, schnell als radikal angesehen. Dabei ist es genau unsere Lebensweise, die am besten mit dem Begriff radikal umschrieben werden kann.
Es sind nicht zuletzt neo-liberale Kräfte mit ihrem ausgeprägt marktradikalen Denken, die sich gegen die geforderte Kurswende unserer Lebens- und Wirtschaftsweise zur Wehr setzen. Die dabei eingesetzten Mittel zeugen allerdings schon von einer gewissen Ratlosigkeit angesichts der immer breiter werdenden Bewegung. Von vielen Seiten, nicht nur bei den fantastischen Freitagsdemos, stellen sich Menschen einer Politik entgegen, die Klimaschutz mit genau den Mitteln ausüben will, die letztendlich für die Katastrophe verantwortlich sind. Um nicht zu sehr angreifbar zu sein, wird - taktisch klug - nur in geringem Maß versucht zu verharmlosen. Auch wenn es die leugnenden Kräfte durchaus gibt und sie auch bei uns an Bedeutung gewinnen könnten, steht vielmehr ein Framing im Vordergrund, mit dem gezielt versucht wird, sozusagen von hinten in die Köpfe der Menschen einzudringen. Das ist keine neue Strategie, erst vor kurzem wurde sie von reaktionären Kräften angewandt, als Wortschöpfungen wie Asyltourismus bewusst eingesetzt, die Runde machten.
Wider die Vernunft
Wenn immer häufiger Wortschöpfungen wie Klimaradikale, Klimareligion, Klimafanatiker, Klimafetischisten oder Klimapopulisten eingestreut werden, soll das dazu führen, im Gehirn Muster aufzurufen, die uns von dem eigentlichen Thema wegführen. Es geht darum, die besorgten Klimaschutzbürger zu diskreditieren. Dazu versucht man etwas in unserem Kopf zu hinterlegen, dass uns argwöhnen lässt, die Klimadebatte ist etwas Extremes und vor allem Irrationales. Diejenigen, die sich mit ihren Forderungen an die Politik und die Öffentlichkeit wenden, sollen für uns zu einer Bedrohung werden, gegen die man sich, zumindest gedanklich, abschotten sollte.
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17.05.2019
Der letzte Mann, der die Welt noch retten kann
Die Situation unseres Planeten wird immer kritischer und seine Zukunft immer bedrohlicher: die Temperaturen, die Meeresspiegel und die Großschadensereignisse steigen, die Insekten, Pflanzen und Fische sterben, Wälder, Moore und Wiesen brennen; Äcker, Grundgewässer und Zukunftshoffnungen versalzen. Das einzige, was wirklich noch blüht, wächst und gedeiht, sind die Weltwirtschaft, der internationale Handel und die Dividenden-Erwartungen der Aktionäre.
Viele haben in der Vergangenheit versucht, das Schicksal dieses Planeten und der auf ihn angewiesenen Menschheit zu wenden, oftmals mit Energie, Ausdauer und viel „Herzblut“: die Klimaforscher, Solaringenieure und Biodiversitäts-Wissenschaftler, allen voran berühmte Nobelpreisträger und Akademiemitglieder; Umweltorganisationen wie Greenpeace, Friends of the Earth und WWF; Hilfsorganisationen wie Brot für die Welt, CARE International, Dienste in Übersee. Es hat alles nichts gebracht, man könnte verzweifeln!!!
Wie war es doch früher so schön und einfach – zumindest im Kino. Da kam John Wayne und befreite Kleinstädte von Gangsterbanden, Henry Fonda erledigte in „Mein Name ist Nobody“ im Alleingang die 150 Mann starke Wilde Horde, Bruce Willis rettete in „Armageddon“ gleich den ganzen Planeten. Klasse, so einen Mann brauchen wir jetzt – einen Klimaheld wie ein Kinoheld!!! Er müsste nur noch eine Menge politischen Einfluss mitbringen – sozusagen als Startkapital und um die Chancen zu erhöhen.
„Halt, Du alter Chauvi! Warum kann es nicht auch eine einflussreiche Frau sein?“, grätscht meine innere Stimme dazwischen. Ja, warum eigentlich nicht? Und wen hätten wir da … hmm: Christine Lagarde, Theresa May, Angela Merkel. Hmm, alle sind für mehr Freihandel, für Abbau von Zollschranken, für internationale „Arbeitsteilung“ – eine Art Klein-Orchester, das lautstark stets und ununterbrochen die Schalmeienklänge des weltweiten Wirtschaftswachstums intoniert. Dabei ist gerade letzteres für immer mehr Verkehr, Müll und Klimaerhitzung verantwortlich – die Idee von unendlichem Wachstum auf einem endlichen Planeten ist halt nicht sonderlich intelligent und praktikabel.
Eine Glosse von Götz Warnke: lesen Sie hier weiter
17.05.2019
Die Klima-Kanzlerin als Totalausfall
Angela Merkel will erst einmal reden, das war die Botschaft, mit der sich die Kanzlerin an die Vertreter von 35 Staaten beim diesjährigen 10. Petersberger Klimadialog wandte. Bei der Zusammenkunft, die vom 12. bis 14. Mai in Berlin stattfand, wurde auf Ministerebene die Weltklimakonferenz in Santiago de Chile (COP 25) im Dezember 2019 vorbereitet. Dabei wird es um konkrete Maßnahmen bei der Umsetzung des Pariser Abkommens von 2015 gehen. Als eines der wichtigsten Themen in Berlin galt die CO2-Bepreisung. Die Konferenzteilnehmer wollen sich unter anderem mit dem Modell der Schweiz befassen, die bereits seit 2008 eine CO2-Steuer auf fossile Brennstoffe erhebt und ihren Bürgern einen Teil der Einnahmen über die Krankenkassenbeiträge zurückerstattet.
Von Seiten der deutschen Gastgeber gab es dazu nichts wirklich Erhellendes. Die Kanzlerin vermied es, eindeutig Stellung zur Klimapolitik zu beziehen. Man wolle einen Weg finden, um „Deutschland bis 2050 klimaneutral“ zu machen. Wie, konnte sie nicht erklären. Dafür gab sie luftiges Gerede von sich. "Es geht um Klimaneutralität. Das heißt, es muss nicht sichergestellt werden, dass es überhaupt keine CO2-Emissionen mehr gibt. Sondern man muss, wenn es noch CO2-Emissionen gibt, alternative Mechanismen finden, wie man diese speichern oder kompensieren kann." Genau das will die Kanzlerin jetzt angeblich mit dem Klimakabinett aus Vertretern von Verkehr, Bau, Landwirtschaft, Umwelt und Industrie angehen, das eigens dafür eingerichtet worden sei. "Und wenn wir dafür eine vernünftige Antwort finden, dann können wir uns der Initiative der neun EU-Mitgliedsstaaten anschließen", sagte Merkel mit Blick auf Präsident Macrons Initiative.
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17.05.2019
Fortschritte in der Batterieindustrie
In der vergangenen Woche, eine Woche vor der Intersolar und EES-Speichermesse in München, fand in Stuttgart die „Battery Show 2019“ statt. Der Veranstalter dieser Reihe, der auch noch in anderen Ländern analoge Veranstaltungen aufzieht, kommt aus Großbritannien. Das wird auch daran deutlich, dass fast alle Gespräche auf der Messe auf Englisch liefen, ebenso die Vorträge des Kongresses. Thematisch findet die Ausstellung gemeinsam mit der „electric &hybrid europe 2019“ statt, der Schwerpunkt ist daher die Batterietechnik für die Elektromobilität. Neben etlichen deutschen Automobilzulieferern stammen die meisten Aussteller aus UK, Resteuropa und Asien.
Nachdem in Deutschland schon eine ganze Weile mögliche Batterie-Produktionen diskutiert werden, war auf der Battery Show spannend zu sehen, dass dort eine schwedische Wirtschaftsförderungsgesellschaft mit einem Messestand vertreten war. Ein plakativer Vergleich zierte dort den Messestand: Ein Elektroauto mit typisch gefertigter Batterie benötigt rund 2,5 Jahre, um bei 12.000 km Fahrleistung pro Jahr die CO2-Neutralität zu erreichen. Bei Batterien, die in Schweden gefertigt werden, beträgt diese energetische Rücklaufzeit (aufgrund der CO2-armen Wasserkraft-Stromerzeugung in Schweden) nur rund 9 Monate
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17.05.2019
Der lange DGS-Freitag auf der Intersolar: Schafe+Solar, DGS-Forum und Podiumsdiskussion
Die DGS ist als Träger der Intersolar Europe wie jedes Jahr auch diesmal mit einem Stand auf der Messe vertreten. Sie finden uns dieses Jahr in Halle A3, Stand A3.660. DGS-Mitglieder können auf Anfrage Eintrittskarten für den Besuch der weltweit führenden Fachmesse für die Solarwirtschaft erhalten.
Der lange DGS-Freitag: Neben dem Messestand gibt es noch drei Veranstaltungen der DGS, die alle am Freitag, den 17. Mai stattfinden werden. Es beginnt gleich am Vormittag um 10 Uhr mit der Auftaktveranstaltung „Kooperation Schäfer und PV-Betreiber“. Von 14.30 bis 16 Uhr findet dann das DGS-Forum mit zahlreichen Vorträgen statt. Schließlich endet der DGS-Freitag mit einer Podiumsdiskussion bei der es um Bayerns Beitrag zum Klimaschutz geht.
1. Rein mit den Schafen!
Eine Kooperation zwischen Schäfern und Betreibern von großen Solaranlagen ist eine Chance, die viel öfter genutzt werden sollte. Davon ist auch die DGS überzeugt. Wenn Sie an der Thematik interessiert sind, dann besuchen Sie die Auftaktveranstaltung auf der Intersolar Europe in München am Freitag, 17.05. um 10 Uhr (im Raum B 13 über der Halle B1) und erfahren Sie aus erster Hand, wie eine solche Zusammenarbeit gelingt. Näheres dazu.
2. DGS-Forum
Die Solarisierung unserer Gesellschaft ist ein wesentlicher Baustein einer klimafreundlichen Zukunft. Auf ihrem Forum informiert DGS über die aktuellen Entwicklungen und Rahmenbedingungen. Dabei beleuchten die Vorträge unterschiedlichste Themen: Neben der Energieversorgung werden auch Aspekte der Gebäudevernetzung, der nachhaltigen Mobilität und der Weiterbildung angesprochen. Das DGS-Forum findet von 14.30 bis 16 Uhr in Halle B3, Stand B3.570 statt. Näheres dazu.
3. Podiumsdiskussion mit Volker Quaschning
Um 19 Uhr lädt die DGS zur Podiumsdiskussion mit Landtagsabgeordneten ein. Diese findet in der Gaststätte Portugal, Friedensstraße 26 A in der Nähe des Münchner Ostbahnhofs, statt. Das Thema lautet: „Bayerns Beitrag zum Klimaschutz". Die Diskussion wird von Professor Volker Quaschning von der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin moderiert. Für die SPD nimmt der Fraktionsvorsitzende Horst Arnold teil. Bündnis 90/Die Grünen wird durch die Abgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt und Verbraucherschutz, Rosi Steinberger vertreten. Für die FDP kommt der Abgeordnete Albert Duin, Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie, für die Freien Wähler der energiepolitische Sprecher Rainer Ludwig. Der Eintritt ist frei. Näheres dazu.
17.05.2019
Jubiläumsausgabe
In der gerade erschienenen Ausgabe 2|2019 der SONNENENERGIE finden Sie wieder eine breite Palette von Themen rund um die Erneuerbaren Energien und Energiewende. Vertreten sind alle Aspekte: Politik, Wirtschaft und Technik. Diese Ausgabe ist die mittlerweile fünfzigste Ausgabe, die unter meiner Leitung entstanden ist. Seit Januar 2010 bin ich für Deutschlands älteste Solarzeitschrift als Chefredakteur verantwortlich. Es heißt: Die Zeit vergeht wie im Flug. Das trifft vor allen Dingen zu, wenn man sie mit angenehmen Tätigkeiten und Erlebnissen füllt. Die Arbeit an der SONNENENERGIE war bislang immer anregend. So durfte ich über die Jahre (lernen) eine Zeitschrift (zu) gestalten, die auf ihre Art einzigartig ist. Das war immer wieder mal ein kleines Abenteuer, aber nie unangenehm. Oftmals intensiv und spannend, dank toller Autoren und der weiteren Unterstützung, vor allem durch die grafischen Dienste, stets motivierend und erfolgreich.
Eines meiner Ziele war es, die SONNENENERGIE, die zwar bei den Medienkollegen durchaus bekannt und geschätzt war, stärker in die breite Öffentlichkeit zu bringen. Das offizielle Fachorgan der DGS, das ist wahrscheinlich nicht allzu vielen in der bisweilen rasant wachsenden Solarbranche bekannt, gibt es bereits seit 1976. Mit kleinen Unterbrechungen wurde unser Heft meist im Eigenverlag herausgebracht, im aktuellen Layout seit Mitte 2007. Um die SONNENENERGIE und mit ihr auch die DGS, populärer zu machen, galt es, die Vereinszeitung noch mehr zu einem unabhängigen Fachmagazin umzugestalten. Ein Magazin, dass anders als viele andere Zeitschriften der Branche, durchaus politisch und kritisch berichtet.
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Inhaltsverzeichnis der Ausgabe 2|19
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17.05.2019
Reaktionen auf DGS-Forderung nach einer "CO2-Steuer"
Zahlreiche Reaktionen haben uns nach der Veröffentlichung der Pressemitteilung und der News-Meldung in der letzten Woche zur DGS-Forderung einer CO2-Steuer erreicht. Die Meldung wurde auch in der Szene weiterverbreitet, z.B. über den Infodienst enerpedia, den Nachrichtenticker von Windmesse.de und die Sonnenseite von Franz Alt. Die Reaktionen reichten von „sehr gut gemacht“ bis zu „was soll der Quatsch mit einer CO2-Steuer?“. An dieser Stelle wollen wir die Diskussion zu diesem Thema gerne fortsetzen und stellen Ihnen einen Auszug aus den Rückmeldungen dar.
Hier finden Sie einen kleinen Überblick
Nicht nur CO2, sondern auch Methan-Emission bei Erdgas bepreisen!
Riesige Erdgasmengen aus dem Mittelmeer sollen Europa überschwemmen: Unter der Überschrift „134 Millionen plus Betriebskosten für Klimawandel-Anheizung“ berichtete das pv-magazine am 20.03.2019 über den mit fürstlicher staatlicher Förderung vorgesehenen Bau einer LNG-Infrastruktur, sowie über den Protest hiergegen, der sich in einem von 26 Organisationen unterstützten Offenen Schreiben an das Bundeswirtschaftsministerium artikulierte. Die für das Vorhaben nötige Gesetzesänderung (Ermöglichung der Belastung der Gas-Verbraucher mit den Bau- und Betriebskosten der LNG-Infrastruktur) liegt derzeit beim Bundesrat. Per Change.org-Petition wurde diesem mitgeteilt: „Natural Gas – fossiles Erdgas - ist kein sauberer Brennstoff! Vorkettenemissionen und Methanschlupf gewichten schwer. Fracking, Verflüssigung zu LNG, Transport, Rückvergasung usw. erhöhen seine Schädlichkeit um ein Vielfaches.“
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17.05.2019
Seminartipps: E-Mobilität und Gewerbespeicher
Die DGS-Solarakademien dienen der Stärkung der Solartechnik durch Qualität in der Weiterbildung ist. Dort werden neben den DGS-Experten auch zahlreiche Spezialisten aus dem inneren und äußeren Kreis der DGS zusammengeführt. Gemeinsam fördert die DGS dadurch die sachgerechte Konzeption und die fachgerechte Ausführung von Solaranlagen. Durch Qualifizierung und Qualität soll der Erfolg der Solartechnik in die Zukunft getragen werden: Sie bieten Basis- und Fachseminare, die Schwerpunkte liegen dabei auf Technik & Qualität, Wirtschaft & Finanzen, Recht & Steuer. Die Solarakademien sind am Leitbild der DGS ausgerichtet. Ihre Vision ist nachhaltig solar: Vermittlung von Fachwissen, aktuell, kompetent und firmenneutral.
So finden unter dem Dach der Solarakademie Franken Ende Juni/Anfang Juli zwei interessante Seminare statt, die sich mit vermeintlichen Randbereichen der Solarbranche beschäftigen. Bereichen, die immer wichtiger werden.
E-Mobilität – das neue Geschäftsfeld der Solarbranche
(26. Juni, Nürnberg) Das Seminar vermittelt Ihnen grundlegendes Wissen zu E-Fahrzeugen und Ladetechnik. Sie erhalten einen Überblick zu Fahrzeugtypen und Modellen, Antriebs- und batterietechnischen Konzepten und welche Lade- und Stecker-Systeme am Markt verfügbar sind. Auch das Thema Lade-Lastmanagement für die gleichzeitige Betankung mehrerer Fahrzeuge wird behandelt. Kosten und Nutzen werden abgewogen. Im Besonderen wird der Bezug zu Photovoltaik und zu Speichersystemen hergestellt, damit Sie E-Mobilität in Ihre Beratungs- und Verkaufs-tätigkeit einbinden und bereits bestehende Geschäftsbereiche erfolgreich erweitern können. Näheres und Anmeldung: www.solarakademie-franken.de/termine/SP22-2019-06-26
Photovoltaik - Gewerbespeicher
(04. Juli, Nürnberg) Als Teilnehmer des Seminars "Photovoltaik – Gewerbespeicher" lernen Sie die verschiedenen Technologien, Anbieter, Kosten und Förderprogramme für Gewerbespeicher kennen. Sie erfahren mögliche Betreibermodelle, welche relevanten Anbieter es am Markt gibt und wie sich diese unterscheiden: Vorgestellt werden neben den Produkten und Komplettsystemen auch die Funktionalität. Dabei gilt es zu beachten: Speichersysteme unterscheiden sich oftmals gerade nicht in der verwendeten Batterietechnologie, sondern vor allem durch die Leistungselektronik und die (oft proprietäre) Steuerungstechnik. Und die machen aus Anwender- und Systemsicht oft den Unterschied. Hier braucht es Einblick und Durchblick! Abgerundet wird das Seminar durch ein Fallbeispiel, anhand dessen von der Voranalyse bis zum Abschluss eines Projekts exemplarisch aufgezeigt wird, wie die Umsetzung eines Gewerbespeicherprojekts aussieht. Näheres und Anmeldung: www.solarakademie-franken.de/termine/SP12-2019-07-04
17.05.2019
"Schuleschwänzen“ gegen Tod durch Bomben oder gegen Tod durch Klimaerhitzung
Was ist der Unterschied? Ein Text von Christfried Lenz.
Immer noch gibt es Zeitgenossen, die an das Menschheitsproblem Nr.1, die Klimaerhitzung, mit einer am kleinen Einmaleins geschulten Denkweise herangehen. So sah sich kürzlich eine Schülerin veranlasst, ihre Rede auf der Freitagsdemo mit den Worten zu beginnen: „Es wird uns vorgeworfen, dass wir nur die Schule schwänzen wollen“. Das bringt die Frage hoch: Wie war das eigentlich im 2. Weltkrieg, wenn die Sirenen heulten und die Menschen in die Luftschutzbunker rannten? War das auch „Schwänzen“, wenn der Alarm während der Schulzeit stattfand und Schülerinnen und Schüler mitrannten, oder wurde ihnen zugebilligt, dass Lebenserhalt schwerer wiegt als Schulpflicht?
Vermutlich das Letztere. Denn wenn die feindlichen Flugzeuge über die Stadt brummten und ihre Bombenlast ausklinkten, war die tödliche Gefahr unmittelbar präsent. Dass unmittelbar gegebene Bedrohung den routinemäßigen Lebensablauf schlagartig und radikal unterbricht, ist jahrtausendealte Selbstverständlichkeit. Noch heute gibt es diesen „Katastrophenkommunismus“, wenn beispielsweise im Überschwemmungsfall alle Betroffenen ihre Standesunterschiede ad acta legen und nur noch gemeinsam Sandsäcke schleppen.
In früheren Zeiten, als die Menschheit und ihr technisches Potential noch klein waren, reichte es aus, sich ad hoc gegen die gelegentlichen Naturkatastrophen zu wehren. Heute, wo wir den gesamten Planeten aus dem Gleichgewicht gebracht haben mit der Folge, dass Katastrophen – die korrekterweise auch nicht mehr als „Naturkatastrophen“ zu bezeichnen sind – gehäuft auftreten, muss der Schutz auf einer anderen Ebene ansetzen. Von der sich auf das Einzelereignis beschränkenden Betrachtungsweise muss der Blick auf die globale Situation ausgeweitet werden. Auch wenn gerade keine unmittelbare Betroffenheit durch ein Schadensereignis gegeben ist, muss aus dem Wissen heraus, dass Katastrophen zu erwarten sind, gehandelt werden. Dies bedeutet nichts Geringeres, als dass die Menschheit eine völlig neue und höhere Bewusstseinsstufe zu erklimmen hat.
Wenn Schüler für Klimaschutz und Energiewende demonstrieren und die Dringlichkeit intensivieren, indem sie das während der Unterrichtszeit tun, machen sie genau das. Ihre Groß- oder Urgroßeltern rannten in die Bunker, um ihr Leben zu retten. Wenn heute die Schüler freitags demonstrieren, geht es genauso um Lebensrettung, sogar nicht nur um individuelle, sondern um die kollektive Lebensrettung. Denn die Auswirkungen des ungebremsten Klimawandels werden verheerender sein als es Kriege jemals waren.
Diejenigen, die den Schülern Schwänzen vorwerfen, sollten sich besser selber auf die Schulbank setzen, um sich vielleicht dem Weitblick anzunähern, den sich die Schüler erarbeitet haben – und dadurch uns allen eine Hoffnung geben.
17.05.2019
78 Prozent der Deutschen sind für CO2-Abgabe beim Heizen
Der Ausstoß von Kohlendioxid im Heizungskeller sollte künftig nach dem Verursacherprinzip bezahlt werden - sagen gut drei Viertel der Bundesbürger. 62 Prozent fordern, die Einnahmen aus einer solchen CO2-Abgabe einzusetzen, um die Strompreise zu senken. Das sind Ergebnisse aus dem Energie-Trendmonitor 2019 von Stiebel Eltron. Dafür wurden 1.000 Bundesbürger bevölkerungsrepräsentativ befragt: www.presseportal.de/pm/62786/4217430
17.05.2019
Kleiner Medienspiegel
Die Arbeit wird von anderen gemacht: Nachdem in der vergangenen Woche schon Greenpeace gemeinsam mit ClientEarth einen vollständig formulierten Gesetzentwurf zum Kohleausstieg erstellt haben, wird die Regierungspolitik in Berlin nun ein weiteres Mal von außen unter Druck gesetzt: Die Berliner Think-Tanks „Agora Energiewende“ und „Agora Verkehrswende“ legten Anfang dieser Woche einen 15-Punkte-Plan für das Klimaschutzgesetz vor, um voranzukommen und Strafzahlungen zu vermeiden. Enthalten sind konkrete Maßnahmen von einer CO2-Steuer über die steuerliche Förderung der Gebäudesanierung bis hin zu einer Beimischungsquote für klimafreundlichen Wasserstoff ins Erdgasnetz. Allein: Warum ist die Politik derzeit nicht in der Lage, solche Vorschläge als derzeit unbedingt notwendige Arbeiten voranzubringen? Die Demos am kommenden Freitag werden die Politiker wieder daran erinnern, dass die Aufgabe eigentlich ihre ist. Und die Forderung lautet: Handeln. Weitere Informationen zum 15-Punkte-Plan von Agora: www.agora-energiewende.de/presse/neuigkeiten-archiv/was-die-bundesregierung-jetzt-tun-muss-um-das-klimaschutzziel-2030-sozial-ausgewogen-zu-erreichen-u/
PV – schwimmend und nachführbar: Niederländische Ingenieure bauen den weltweit größten Solar-Archipel im Ijsselmer. Die 15 schwimmenden PV-Inseln mit zusammen 73.500 Panels lassen sich nach dem Sonnenstand ausrichten und erhöhen so den Strom-Ertrag. Bei Sturm können sie sich so ausrichten, dass Schäden möglichst vermieden werden. Die erste Projekt- Phase mit drei Inseln von jeweils 140 Metern Durchmesser soll bis diesen November abgeschlossen sein. Vorteil der schwimmenden PV: es gibt keine Landnutzungskonflikte und das Wasser kühlt die Panels, was zu guten Erträgen auch bei hohen Lufttemperaturen führt: www.theguardian.com/world/2019/apr/21/dutch-engineers-build-worlds-biggest-sun-seeking-solar-farm
Dem Verbrenner geht die Luft aus: Nach einem Bericht der Zeitschrift „Auto, Motor und Sport“ würden immer mehr Städte, Länder, Staaten die klassischen Verbrenner-Fahrzeuge verbieten. In Los Angeles z.B. soll es ab 2028 nur noch elektrische Taxen und Schulbusse geben, ab 2050 100% elektrische Fahrzeuge. In Schottland erfolgt ein Verbot reiner Verbrenner ab 2032. Amsterdam sperrt ab 2030 alle Benzin- und Dieselfahrzeuge inklusive Motorräder und Motorroller aus, und auf Mallorca werden ab 2025 keine Diesel-PKW sowie ab 2035 keine Benziner mehr zugelassen. Dies sei ein Problem für die in ca. 10-Jahres-Zyklen denkende Automobilindustrie, bei der sich heute schon die übernächste Fahrzeug-Generation in der Entwicklung befände: www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/verbrenner-aus-immer-mehr-verbote-zukunft-elektroauto/
Die Europäer sollten die Erde schützen: Nicht die USA, nicht China, nicht Russland, nicht „jemand anders“: Zuallererst sei „die EU in der Lage, etwas für den Schutz unserer Lebensgrundlagen zu tun“: Das hat eine repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts CIVEY im Auftrag des WWF (World Wildlife Fund for Nature) ergeben. Auf die Frage, wem sie „am ehesten zutrauen, den Internationalen Umwelt- und Klimaschutz maßgeblich voranzutreiben“, antworteten von 5.001 Befragten in Deutschland genau 59 Prozent mit „die Europäische Union“: www.wwf.de/fileadmin/user_upload/Bilder/Umfrage_Umweltschutz-vorantreiben-c-Civey.png. Auch andere Fragen beschäftigten sich mit dem Themenfeld Klimaschutz und Umwelt. Immerhin 21,8 Prozent der Befragten sahen diesen Komplex als wichtigste Aufgabe der EU in den nächsten zehn Jahren. Darüber berichtete unter anderem europaticker.de: www.umweltruf.de/2019_Programm/news/news3.php3?nummer=2760.
Warum die CO2-Emissionen Deutschlands nur langsam sinken: Im vergangenen Jahr sind die CO2-Emissionen in Deutschland erstmals seit 2014 merklich auf 866 Millionen Tonnen gesunken. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, genügt das nicht. Immerhin deckten regenerative Energiequellen 2018 fast 38 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs. Warum sinken die Emissionen nicht deutlicher, obwohl Windkraft- und Solaranlagen stetig ausgebaut werden? Vier Hauptgründe nennen Fachleute des Akademienprojekts „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS) in der neuen Publikation „Kurz erklärt!“: zu wenig Erneuerbare im Wärme- und Verkehrssektor, viel Strom aus Braunkohle, hohe Stromexporte ins Ausland und den Rückgang CO2-armer Kernenergie. Wichtige Aspekte: Braunkohlekraftwerke hat niedrige Grenzkosten, die Erneuerbaren Energien haben zunächst mit der Kernkraft eine emissionsarme Technologie zur Stromerzeugung, Deutschland hat zu hohe Stromexporte und die CO2-Emissionen sind außerhalb des Stromsektors kaum gesunken: www.energiesysteme-zukunft.de/publikationen
Es riecht nach „Vetternwirtschaft“ im Attac-Prozess: Im Februar hatte der Bundesfinanzhof (BFH) auf Antrag des Bundesfinanzministeriums entschieden, dem globalisierungskritischen Netzwerk Attac die Gemeinnützigkeit zu entziehen. Dies war überraschend, weil das Hessische Finanzgericht zuvor die bisher geltende Sichtweise bestätigt hatte, wonach politische Bildungsarbeit gemeinnützig sei. Nun wurde am Mittwoch durch das ARD-Magazin Plusminus und die TAZ enthüllt, dass zwei zentrale Akteure des Verfahrens gemeinsam im Vorstand des unternehmerfreundlichen Vereins „Institut Finanzen und Steuern“ sitzen. Rolf Möhlenbrock, der für das Finanzressort die Stellungnahme zum Attac-Verfahren verfasst hatte, und BFH-Präsident Rudolf Mellinghoff sind gute Bekannte. Mellinghoff war an der Attac-Verhandlung nicht direkt beteiligt, hatte das Urteil aber gegenüber der Presse persönlich bekannt gemacht und kommentiert. Während Attac für höhere Unternehmenssteuern kämpft, verfolgt das „Institut Finanzen und Steuern“ – ein übrigens gemeinnütziger Verein - die Senkung genau dieser Steuern. Im Vorstand sitzen neben Mellinghoff und Möhlenbrock ausschließlich Vertreter des Bundesverbands der Deutschen Industrie, des Industrie- und Handelskammertags und des Verbands der Chemischen Industrie. Vorsitzende ist die Finanzjuristin Johanna Hey, die zu den Gründungsmitgliedern des Fördervereins der neoliberalen „Initiative neue soziale Marktwirtschaft“ gehört: http://taz.de/Entzug-der-Gemeinnuetzigkeit/!5592908/
Stockender Ausbau der Erneuerbaren Energien und schwindende Rolle der Bürgerenergie: Während sich Deutschland auf der „International Conference on Climate Action“ (ICCA 2019) in Heidelberg als Vorbild für kommunalen Klimaschutz darstellt, beleuchten der BUND und das Bündnis Bürgerenergie (BBEn) die schwierige Situation des Ausbaus der Erneuerbaren Energien in Deutschland und die schwindende Rolle der Bürgerenergie. Daher laden sie zu einer Pressekonferenz am 22.Mai 2019 um 10:00 Uhr in Berlin im Hotel Albrechtshof, Albrechtstraße 8, 10117 Berlin, Salon „Theodor Fliedner“ ein. Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender, und Malte Zieher, Vorstandsmitglied des Bündnis Bürgerenergie, erläutern, welche Maßnahmen die Bundesregierung ergreifen müsste, um einer Energiewende in Bürgerhand neuen Schwung zu verleihen und damit den Abschied aus der Atomenergie und von fossilen Energieträgern erfolgreich zu gestalten. Anmeldung unter presse(at)bund.net.
Webinar - Verfassungsbeschwerde wegen unzureichender deutscher Klimaschutzpolitik am 20.05.2019: Der Solarenergie-Förderverein e.V. (SFV) hat Ende November 2018 gemeinsam mit dem BUND und 11 Einzelklägern eine Verfassungsbeschwerde wegen unzureichender deutscher Klimaschutzanstrengungen auf den Weg gebracht. Das Webinar soll Hintergründe der Verfassungsbeschwerde erläutern, über Aktionen informieren und eine zum Unterstützen anregen. Der Ausstoß von Treibhausgasen ist in den letzten Jahren bedrohlich angestiegen und ein Stopp ist noch immer nicht in Sicht. Überall auf der Welt werden die Auswirkungen des Klimawandels sichtbar. Doch anstatt die Energiewende in allen Sektoren voranzubringen, steht die deutsche Regierung beim Klimaschutz auf dem Schlauch. Seit Jahren geht es nur noch im Schneckentempo voran. Neue Windenergieanlagen werden ausgebremst, der Zubau der Photovoltaik gedrosselt und Elektromobilität / Wasserstoff-Autos führen ein Schattendasein. Es brauchen stattdessen eine Handlungsgrundlage, um schnellstmöglich in allen Sektoren der Energiewirtschaft (Strom, Wärme und Verkehr) und in der Landwirtschaft Nullemissionen umzusetzen. Ansonsten sind die für Deutschland völkerrechtlich verbindlichen Klimaschutzverpflichtungen von Paris nicht einzuhalten. Referentin: Dipl.-Ing. Susanne Jung, Bundesgeschäftsstelle SFV. Zur Anmeldung geht es hier entlang
Das Redaktionsteam der DGS-News