01.03.2019
Wo SONNENENERGIE drauf steht ist auch SONNENENERGIE drin
In Kürze wird die Ausgabe 1|2019 der SONNENENERGIE erscheinen. Darin finden Sie wieder eine breite Palette von Themen rund um die Erneuerbaren Energien und Energiewende. Vertreten sind alle Aspekte: Politik, Wirtschaft und Technik.
Das ist im Übrigen nicht selbstverständlich. So erhielten die Leser der Zeitschrift Sonne, Wind & Wärme (SWW), die Ihren Ursprung bekanntlich in der DGS-Fachzeitschrift SONNENENERGIE hatte, vom VDE-Verlag erst kürzlich eine Rechnung für den Bezug der SWW zugesandt. Das interessante: Es gibt sie gar nicht mehr, die SWW. Vielmehr erhalten Abonnenten vom neuen Besitzer des Zeitschriftentitels die Zeitschriften "building & automation" bzw. "netzpraxis". Von Erneuerbaren Energien ist dort nicht viel zu finden, lediglich wenige Seiten starke sogenannte "Sonderteile“. Die sind jedoch äußerst bescheiden. Uns liegt ein Schreiben eines (ehemaligen) Abonnenten der SWW vor, der dieses Vorgehen als große Frechheit betrachtet und anmahnt, dass die Zeitschrift zwar eingestellt wurde, dafür in zwei anderen Zeitschriften des Hauses VDE nur einige magere Zusatzseiten unter diesem Titel erscheinen. Dieser Leser fühlt sich getäuscht. Er ist der Ansicht, das frühere Abonnenten der SWW ohne deren Zustimmung vereinnahmt wurden.
Das kann Ihnen bei der SONNENENERGIE nicht passieren, seit 1975 erscheint Deutschlands ältestes solares Fachmagazin unabhängig, deshalb: Wo SONNENENERGIE drauf steht ist bei uns auch SONNENENERGIE zu finden. Die Ausgabe 1|19 steht Abonnenten im Übrigen bereits Anfang nächster Woche, noch vor Erscheinen der gedruckten Version, zur Verfügung. Zum Inhalt: Die erste Ausgabe 2019 hat als Titelthema „Klimaschutz“ und beschäftigt sich unter anderem mit der Wärmewende und den Folgen einer politisch forcierten Erdgasabhängigkeit, Gebäudeeffizienz und dem „Global warming potential“ als Leitindikator, Batteriespeichern für Industrie- und Gewerbeanwendungen, dem elektromobilen Laden und den Rohstoffimporten für die Automobilindustrie, dem Platz von Biogas in einem durch EE dominierten Strommix wie auch der Kompensation von CO2-Emissionen als globaler Chance. Das ist nur ein Ausschnitt, das Inhaltsverzeichnis können Sie hier einsehen.
Die SONNENENERGIE können Sie als digitale wie auch als gedruckte Version abonnieren. Für DGS-Mitglieder ist die digitale SONNENENERGIE, wie auch die Printausgabe kostenlos, für alle anderen gibt es das Jahresabo zum Preis von 39 €.
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01.03.2019
Die demokratische Mitwirkung ist in Gefahr
„Die Verfolgung politischer Zwecke ist im Steuerrecht nicht gemeinnützig.“ Damit sei der Attac-Trägerverein nicht gemeinnützig. Das zumindest steht ganz oben in der Presseerklärung Nr. 9 des Bundesfinanzhofs BFH vom Dienstag dieser Woche. So weit, so schön, werden sich viele denken, die mit der oft aggressiven Art der Attac-Globalisierungskritiker nichts anfangen können: „Was interessiert das jetzt die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS)?“ Ganz viel! Weil wir – wie viele andere Vereine auch, ob kritisch oder nicht – als gemeinnützig anerkannt sind. Weil dadurch Spenden an die DGS steuerlich absetzbar sind. Und weil wir mit dem Geld unter anderem (umwelt-)politische Bildungsarbeit betreiben.
Deshalb muss uns genau wie jeden anderen Verein schon der erste „Leitsatz“ des BFH-Urteils VR60/17 Angst machen: „Wer politische Zwecke durch Einflussnahme auf politische Willensbildung und Gestaltung der öffentlichen Meinung verfolgt, erfüllt keinen gemeinnützigen Zweck i.S. von § 52 Abgabenordnung AO.“
Bumm. Das sitzt. Denn bleibt der so bestehen, dann dürfen künftig weder wir von der DGS noch Greenpeace, der Bund Naturschutz wie auch andere Umweltorganisationen Programme mit Gegenvorstellungen zur Regierungspolitik entwickeln. Oder eben mit der ständigen Angst im Nacken, den Status der Gemeinnützigkeit zu verlieren.
lesen Sie den ausführlichen Kommentar von Heinz Wraneschitz
01.03.2019
Ein erster Anlauf zum Klimaschutzgesetz
Der SPD wurde in der vergangenen Zeit öfters vorgehalten, mit Blick auf die Kohlekumpel den Klimaschutz zu vernachlässigen, was sich in den Diskussionen rund um die Kohlkommission deutlich zeigte. Die Kohle ist nun abgehakt, jetzt soll von Bundesumweltministerin Svenja Schulze das große Ganze angegangen werden. Nachdem es in der Vorwoche die Spatzen von den Dächern pfiffen, dass das Klimaschutzgesetz vertagt werden soll, hat das Umweltministerium überraschend geliefert: Schulze hat einen Gesetzentwurf für ein Klimaschutzgesetz vorgelegt. Ich korrigiere: vorgelegt hat sie ihn nicht. Ungewöhnlicherweise ging der Entwurf vor einer Ressortabstimmung direkt an die Kanzlerin zur weiteren Bearbeitung. Verbände und die Öffentlichkeit sind außen vor und erhalten den Text - auch auf konkrete Anfrage beim Ministerium – nicht.
Der DGS liegt der Entwurf trotzdem vor. Die wichtigsten Eckpunkte des 65-seitigen Dokuments: Grundlage ist der Klimaschutzplan 2050, in dem als Ziel eine 80 bis 95-prozentige Reduktion der Treibhausgase bis 2050 gegenüber 1990 definiert wird. Der Gesetzentwurf des Klimaschutzgesetzes geht hier an die obere Grenze: „mindestens 95 Prozent“ sollen es schon sein. In Stufen werden konkret beziffert mind. 40 % bis 2020, 55 % bis 2030, 70 % bis 2040 und 95 % bis zum Jahr 2050. Ein weiteres Detail ist interessant: Es soll bis 2050 eine Netto-Treibhausgasneutralität erreicht werden. Das heißt, es sollen für die restlichen 5 % CO2-Senken eingerechnet werden, z.B. aus der Forstwirtschaft. Dann wird für die Zukunft noch klargestellt, dass die Klimaziele noch verschärft, aber nicht mehr zurückgedreht werden dürfen.
Die Grundlagen der Reduktion sind dem verabschiedeten Klimaschutzplan entnommen, der auf den internationalen Klimazielen beruht. Der Ministerin Schulze nun vorzuhalten, sie gehe inhaltlich zu weit, ist schlicht ein falscher Vorwurf, denn der Klimaschutzplan wurde im November 2016 von der Bundesregierung beschlossen. Für insgesamt sechs Sektoren (Energiewirtschaft, Industrie, Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft, Abfall und Sonstiges) sollen für jedes Jahr verbindliche Emissionsmengen festgeschrieben werden. Die für die Sektoren zuständigen Ministerien sollen sowohl die konkret zu ergreifenden Maßnahmen vorschlagen als auch deren Einhaltung überwachen.
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01.03.2019
E-Autos im Winterblues?
Das Foto eines Staus auf einer winterlichen, mehrspurigen Autobahn und der Spruch: „Wenn das alles E-Autos wären: wer würde die alle abschleppen nach 3 Stunden heizen … und vor allem – WIE???“ – fertig ist das E-Auto-Bashing. E-Autos, so die Botschaft, taugen nichts, denn sie machen im Winter schnell schlapp.
Aber ist die Reichweite von E-Autos wirklich in besonderer Weise einer Art „Winterblues“ unterworfen, und welche Einflüsse spielen überhaupt eine Rolle für die Reichweite bzw. den Verbrauch von Autos? Denn für alle Fahrzeuge gibt es eine Reihe von Faktoren, die je unterschiedlich den Verbrauch pro Wegstrecke und damit die Reichweite pro Tank-/ Akku-Ladung bestimmen. Si ist die Reichweite von Autos längst nicht nur von den Außentemperaturen Sommers wie Winters abhängig. Einige dieser Faktoren lassen sich vom Fahrer beeinflussen. Bei allen Unterschieden zwischen E- und F-Autos, die Physik gilt für beide. Große, schwere SUVs sind durch Gewicht und schlechte Stromlinie Energievernichter – ganz gleich ob als E- oder als F-Auto. Und ja, es gibt ein „Winterproblem“, aber dieses gibt es, wenn auch in unterschiedlicher Form, bei E- und F-Autos.lesen Sie hier weiter
01.03.2019
Altanlagen: Rückenwind vom Strommarkt oder neue Geschäftsmodelle
Wenn im kommenden Jahr die ersten PV-Anlagen und Windräder aus der EEG-Förderung herausfallen, steht ein Paradigmenwechsel an. Vor allem alte und nach heutigen Maßstäben nicht besonders leistungsstarke Windkraftanlagen und PV-Parks müssen subventionslos und ausschließlich über den Marktpreis für Strom weiter existieren. Ob das klappen wird und welche Probleme dabei auftauchen, darüber existieren unterschiedliche Auffassungen. Vielfach lautete die Prognose, dies sei unmöglich, es bliebe nur die Stilllegung bzw. Abbau. Würden diese Annahmen Realität, käme es bei der Windkraft bis zum Jahr 2023 zu einem Wegfall von rund 14.000 MW Leistung. Wie der Solar-Blogger Björn Katz schreibt, wäre das immerhin ein Viertel der gegenwärtig installierten Onshore-Windkraft in Deutschland. „Und die könnte nicht eins zu eins ersetzt werden, denn viele der alten Standorte sind heute nicht mehr genehmigungsfähig und die Ausbaukorridore für die Windenergie ohnehin eng gefasst“. Seine Befürchtung: „Der Beitrag der Windkraft zur Energiewende könnte signifikant schrumpfen.“
Andere, zu denen auch namhafte Vertreter der Ökostrombranche gehören, plädieren für einen Weiterbetrieb alter PV- und Windenergieanlagen – aus Kosten- und Umweltgründen. “Jedes alte Windrad, das ab 2021 ohne technische Notwendigkeit stillgelegt wird, führt zu vermeidbaren Kosten für die Allgemeinheit”, argumentiert beispielsweise Oliver Hummel, Vorstand des Düsseldorfer Ökostromanbieters Naturstrom in einem Interview mit Katz. Die Bestandsanlagen seien bezahlt, abgeschrieben und würden günstigen Strom produzieren. Gestützt wird diese Haltung von den steigenden Strompreisen in Deutschland. Da der Trend aktuell steil nach oben zeige, könnten viele Altanlagen noch länger laufen und Geld bringen. Die Verteuerung von CO2-Zertifikaten hat den Börsenstrompreis über die Erzeugungskosten der Altanlagen ansteigen lassen und auch der in Aussicht stehende Ausstieg aus der Kohleverstromung könnte den Preistrend mittelfristig noch befeuern. So jedenfalls die Hoffnung mancher Biostrom-Strategen.
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01.03.2019
Eingebettetes Energiesparen
Auf der Messe Embedded World ging es nicht nur um kleinste Bauteile, sondern auch ganz stark um intelligenten und sparsamen Umgang mit Strom.
„Make Your Batteries Live Forever!“ Glaubt man dem Werbespruch, mit dem Geoffroy Gosset den Stand seiner jungen Firma e-peas überschrieben hat, dann ist es nicht mehr weit bis zum ewigen Lebens von Primärbatterien, also von galvanischen Zellen. Dabei hat das Unternehmen aus dem belgischen Mont-Saint-Guibert kein Perpetuum Mobile auf die Messe Embedded World in Nürnberg mitgebracht. Nein, e-peas verkauft schlichtweg äußerst effektive Microprozessoren, „das Herz jedes Sensors“. Und die zweite Produktgruppe, die „Umgebungsenergie-Manager“, ernten den Strom dafür. Praktisches „Energy Harvesting“ aus verschiedensten Wärmequellen genauso wie aus Vibration, Hochfrequenz, und nicht zuletzt aus Solarzellen. So wird die Batterie nur minimal entladen, beinah ewiges Leben also.
Dem Energy Harvesting wurde in diesem Jahr ohnehin viel Aufmerksamkeit gewidmet. So bot Herman Roebbers gleich ein ganztägigen Workshop dazu an, „Ultra Low Power Class“ genannt. Roebbers arbeitet bei der holländischen Tochter des französischen Altran-Konzerns, der auch in Deutschland Niederlassungen hat. Seine „Schüler“, Elektronik- und IT-Spezialisten, staunten sichtlich über seine Ausführungen, dass Energieverbrauch Leistung mal Zeit ist. Dass ein Elektronik-Baustein nicht die ganze Zeit die Spitzenleistung benötigt. Deshalb sei es „schwer, MCU-Verbräuche konkret zu messen und vorauszusagen“, stellte er die Unberechenbarkeit von Mikrocontroller (MCU) heraus; Halbleiterchips, die (laut Wikipedia „einen Prozessor und zugleich auch Peripheriefunktionen enthalten“ und für die oft „der Begriff System-on-a-Chip oder SoC verwendet wird“. Genau jene Bausteine also, die von Ausstellern der „Embedded World“ massenhaft verbaut werden. Mit dem Bewusstsein, „Ultra-Low Power ist systemabhängig, Hardware oder Software alleine können nicht den niedrigsten Verbrauch erzielen”, entließ der Workshop-Lehrer seine Schüler wieder zurück auf die Messe.
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01.03.2019
Solar Bill of Rights in Kalifornien vorgelegt
Am 13. Februar haben Senatoren beider Parteien im Parlament von Kalifornien einen Gesetzesantrag eingebracht, der den Bürgern das freie Recht zur Stromerzeugung und -speicherung auf ihrem eigenen Grundstück sowie den fairen und diskriminierungsfreien Anschluss an das Netz sowie Einspeisetarife für Solar- und Batteriestrom bringen soll. Dieses Recht hatten PV-Anlagenbetreiber, Hausbesitzer und Unternehmen aus der Solarindustrie in den gesamten Vereinigten Staaten seit Jahren gefordert. Eine gesetzliche Reglung wie das deutsche EEG existiert in den Vereinigten Staaten nicht. Nicht überraschend ist, dass diese Bewegung in Kalifornien am weitesten fortgeschritten ist. Dort hatten sich PV-Systembesitzer und die Solarindustrie zusammengeschlossen, um eine eigene Mitgliedsorganisation, die Solar Rights Alliance (SRA), zu bilden und dieses Recht einzufordern bzw. zu schützen.
Der Entwurf für die „Solar Bill of Rights (S-288)“ war federführend von den Senatoren Scott Weiner, Demokrat aus San Francisco und Jim Nielsen, Republikaner aus Fresno, ausgearbeitet und vorgelegt worden. Die neue Gesetzesvorlage bildet einen Rahmen, der vor allem sicherstellen soll, dass die Eigentümer von verteilten Solar- und Speicheranlagen "keinen diskriminierenden Gebühren unterliegen". Die Aufsichtsbehörden würden demnach die Energieversorger und Netzbetreiber verpflichten, einen verbindlichen und standardisierten Prozess für die Einspeisung und die Vergütung festzulegen. Die Maßnahmen würden sowohl für Investoren als auch für öffentliche Versorgungsbetriebe im Bundesstaat gelten.
Die Energieversorger sollen den Anlagenbetreibern „einen oder mehrere Tarife für kundenspezifische Energiespeicher und Systeme für Erneuerbare Energien“ anbieten, die auch das Thema Abregelung aus Gründen der Netzsicherheit umfassen und die Ausfallsicherheit im Interesse der Bevölkerung verbessern sollen. Gesetzestechnisch handelt es sich also um ein Verfahren, das nicht mit dem deutschen EEG verglichen werden kann, auch wenn am Ende des Tages eine vergleichbare Absicherung von Solarstrom dabei herauskommen könnte. Diese Bemühungen werden nicht nur von der SRA unterstützt, sondern auch von Organisationen wie Vote Solar und der California Solar and Storage Alliance (CALSSA), den wichtigsten Interessengruppen für Solaranlagenbetreiber in Kalifornien.
Wenn die Vorlage letztendlich zu einem Gesetz geworden sein wird, könnte dies die erste derartige Gesetzgebung in den Vereinigten Staaten sein, die ausdrücklich das Recht zur Einspeisung ins Netz unter Verwendung von PV-Dachanlagen festschreibt, und könnte ein Modell für andere Bundesstaaten sein. Allerdings gibt es nur wenige andere Staaten, die eine derartig hohe Zahl von Eigenheimbesitzern hat, wie sie in Kalifornien von der SRA vertreten werden. Wiener und Nielsen haben den Entwurf bei einer Veranstaltung im California State Capitol angekündigt, die im folgenden Video zu sehen ist.
Klaus Oberzig
Der Entwurfstext vom 13.02.2019
01.03.2019
Beweisaufnahme im Verfahren um Nullverbrauch
Vor allem Besitzer von Photovoltaikanlagen sind betroffen: Im Berufungsverfahren um den „Nullverbrauch“ kommt es nun zu einer Beweisaufnahme durch ein Gutachten über den allein durch die Stromerzeugung bedingten marginalen Stromverbrauch zur Netzynchronisierung. Das Gericht sieht hierbei die Beweislast grundsätzlich beim Grundversorger.
Der Musterkläger hatte seinen Grundversorgungsvertrag gekündigt und im Jahr 2017 Klage erhoben, weil er trotz nur gelegentlich auftretender, geringfügiger Zählerstände die vollen Grundgebühren des Grundversorgungstarifes zahlen sollte. Gegen das klage-abweisende Urteil vom März 2018 hatte er im April Berufung zum Landgericht München I eingelegt. Das Gericht erließ nach mündlicher Verhandlung im Dezember 2018 vor wenigen Tagen einen Hinweis- und Beweisbeschluss. Es wies darauf hin, dass der Grundversorger den Stromverbrauch zu beweisen habe, also auch den Verbrauch seit einer Kündigung. Der Zähler hatte sich seitdem über etliche Monate nicht mehr weiterbewegt. Damit widersprach das Berufungsgericht der Meinung des Amtsgerichtes und wird nun Beweis erheben, ob die PV-Anlage des Klägers auf jeden Fall und unabhängig von der Messung laufend Strom entnimmt, wie der Grundversorger behauptet, und ob eine solche Stromentnahme, wenn sie gegeben wäre, durch die Synchronisierung mit dem Netz zum Zweck der Einspeisung erfolgt und daher auch mit einer Batterie nicht zu vermeiden wäre.
Die Rechtsanwälte weisen darauf hin, dass zur Deckung der Kosten des Gutachtens und des weiteren Verfahrens weitere Unterstützung dringend nötig sei. Wer das Verfahren als Betroffener mit einem Beitrag von knapp 100 Euro unterstützen wolle, könne sich bei www.nullverbrauch.de anmelden und erhalte dann einen Rechnung über seinen Beitrag und umfangreiche Informationen. Wer einen höheren Beitrag zur Unterstützung beisteuern wolle, solle sich an die Adresse des Solidarfonds unter nullverbrauch(at)nuemann-siebert.com wenden. Auch Spenden über Vereine Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie und Solarenergieförderverein Deutschland sind möglich. Spender sollen sich ebenfalls über die angegebene Email-Adresse mit dem Solidarfonds in Verbindung setzen.
hier finden Sie mehr zum Hintergrund des Verfahrens
01.03.2019
LNG – letztes Aufbäumen der alten Energie
Der Widerstand der Maschinenstürmer, die sich in der Frühzeit der Industrialisierung gegen das Neue auflehnten, scheiterte schnell. Beim Übergang von der in Form fossiler Brennstoffe „geronnenen“ hin zur direkten Nutzung der Sonnenenergie sind die retardierenden Kräfte mit erheblicher Restmacht ausgestattet: Ein komplettes Wirtschafts-, Gesellschafts- und Staatssystem ist auf die zentralistische fossil/atomare Energieerzeugung abgestimmt, bzw. beruht auf ihr. Den Menschen in den industriellen Zentren hat dieses System Bequemlichkeiten und Zerstreuungen gebracht, die zuvor unvorstellbar waren. Diese Vorteile (wenn man sie so nennen möchte) sind unmittelbar spürbar. Die Nachteile, mit denen all dies verbunden ist – an vorderster Stelle die Klimaerwärmung – sind zunächst nicht unmittelbar spürbar. Hierfür bedarf es einer gewissen Fähigkeit zur Gesamtschau, zum großen Überblick. Obwohl der Klimawandel zunehmend heftig in unsere Lebensrealität eingreift, gibt es sogar heute noch Menschen, die nur ausnahmshafte einzelne Wetterereignisse sehen wollen, wie sie schon immer hin und wieder vorkamen.
Bei den Sonnenenergien verhält es sich genau umgekehrt: Unmittelbar wahrnehmbar sind hier erst einmal Nachteile: neue, anfänglich teure und auch noch nicht ausgereifte Technik, da Vollversorgung in Deutschland bisher erst in wenigen Einzelprojekten realisiert wird. Zum Erkennen der Vorteile – Klimaschutz, Umweltfreundlichkeit – bedarf es besagter Fähigkeit zum Überblick. Dass diese nicht im wünschenswerten Maß verbreitet ist, erschwert bei den fossil/atomaren Energien das Erkennen der Nachteile und bei den Sonnenenergien das Erkennen der Vorteile. Ein weiterer Faktor erschwert den Sonnenenergien die Durchsetzung gegenüber den fossil/atomaren: Letztere ziehen durch ihre konzentrierte Entfaltung brutaler Kraft auch Charaktere an, denen die Arbeit mit solchen Kräften „liegt“, die eine Affinität hierzu haben. Die Sonnenenergien sind sanft und ziehen sanfte Charaktere an. Für den auf dem Markt üblichen skrupellosen Konkurrenzkampf sind diese gar nicht prädestiniert. Dass die Energiewende trotz alledem so weit gekommen ist, wie sie es ist, scheint eigentlich erstaunlich und stärkt die Zuversicht, dass sie als „sanfter Krieger“ weiter vorankommen wird.
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01.03.2019
Lichtflitzer- Auftakt in Husum zum 11. Landes-Solarcup
Die Winterpause für Schleswig-Holsteins Tüftler ist vorbei: am 22.März beginnt die Anmeldephase zum 11. Landeswettbewerb im Solarautorennen für Zehn- bis Achtzehnjährige.Auf der Messe "New Energy Days" präsentieren die Organisatoren vom Glücksburger Zentrum für nachhaltige Enwicklung, artefact, die neuen Bausätze in den Solarboot- und -autoklassen. Schulklassen können am 22.03. in Husum kostenlos die Messe besuchen und sich am Solarcup-Infostand gleich Insider-Tipps abholen: Anton Wellnitz vom letztjährigen Vizemeister-Team "Solar" tüftelt bereits an einem neuen Prototypen, den er vorstellen will. "Nach dem tollen Erfolg im Jahr 2018 - die Landessiegerinnen Ellen und Greta von der Schule Hohe Geest wurden anschließend sogar Deutsche Meister mit Bahnrekord in der Ultraleichtklasse - rechnen wir wieder mit vielen Anmeldungen. Dank der Unterstützung der Sponsoren NOSPA, northtec group, ENERPARC, S.A.T., sea, dem Greentec Campus, der IG Metall und vor Allem dem Verein zur Förderung der Energiewende können wir die Kosetn für Anmeldung und Bausatz weiterhin niedrig halten." freut sich Werner Kiwitt vom artefact-Team. Neu in der Krativklasse ist das diesjährige Motto "50 Jahre Mondfahrt". Am 23. Juni wird´s dann ernst: alle Teams werden dann für die Wertungsläufe und Posterpräsentationen in Glücksburg aufeinandertreffen.Weitere Informationen unter www.artefact.de/Solarcup
01.03.2019
Kleiner Medienspiegel
Premiere für Solarthermie-Jahrbuch: Eine Redaktion aus vier allesamt ausgewiesene Experten für Erneuerbare Energien und Solarthermie, allesamt ehemalige Redakteure der „Sonne, Wind & Wärme“, die bekanntlich eingestellt wurde, haben ein 164 Seiten starkes Magazin herausgebracht. In dem Solarthermie-Jahrbuch 201 werden alle Aspekte rund um die Solarwärmeerzeugung und -nutzung abgedeckt. Inhaltlich schlägt es einen breiten Bogen: angefangen mit dem Beitrag der Solarthermie zur Energieversorgung 2050 über die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen sowie Anwenderkonzepte in Ein- und Mehrfamilienhäusern und Sonnenhäusern bis hin zur Prozesswärme und zu solaren Wärmenetzen.Es wird Anfang März von der Solar Promotion in Pforzheim herausgegeben, im Internet ist es unter www.solarserver.de/stj zu finden.
Bei 350.org gibt’s Jobs für jene Ziele, für die DGS eintritt: „Wir bieten der fossilen Brennstoffindustrie die Stirn. Mit vielen Menschen auf der ganzen Welt stoppen wir alle neuen Kohle-, Öl- und Gasprojekte, beschleunigen den Ausstieg aus bestehenden fossilen Projekten und gestalten eine gerechte Energiewende mit 100% Erneuerbare für alle.“ So beschreibt sich www.350.org/de selbst. Damit steht die den USA registrierte gemeinnützige Organisation weltweit für jene Ziele, für welche sich die DGS hierzulande einsetzt. Doch anders als der ehrenamtlich arbeitende DGS e.V. ist 350.org auch in Deutschland ständig auf der Suche nach neuen (Kampagnen-)Mitarbeitern. Vielleicht eine gute Gelegenheit für unsere Mitglieder, mit ihrem Engagement für Erneuerbare Energien und die Zukunft der Erde sogar Geld zu verdienen? https://350.org/jobs/?gh_jid=1569660
Genieße Lokales: Ein neues Online-Tool, genannt „Change the Future“, wurde vom Klimabündnis der europäischen Städte entwickelt und schafft die Möglichkeit, sich bei einer Tasse Kaffee oder Tee in Ruhe über Möglichkeiten zu informieren, wie jeder einzelne für Klimaschutz und Nachhaltigkeit aktiv werden kann. So wird deutlich, dass auch kleine Aktivitäten zu großen Transformationen führen können. Auch Teams können sich gegenseitig messen, dafür werden für Aktionen unterschiedliche „Change Points“ über einen Zeitraum von vier Wochen vergeben. Lokales Einkaufen, Bahn statt Auto fahren, aber auch energetische Tipps wie der Austausch von alten Glühbirnen werden angesprochen und begründet: www.change-the-future.eu
Umdenken: Nein, danke: Deutschland schafft sich selbst ab: Viele können sich eigentlich nicht vorstellen, dass sich alles im Laufe der Zeit verändert. Genauso ist es mit der Unfähigkeit, umzudenken bei hiesigen Autokonzern-Lenkenden bestellt. Beispielhaft beschreibt Jana Höffner diesen wahnwitzigen Versuch, festzuhalten an alten Produktionsmodellen, an einem Ventilhersteller für Verbrennungsmotoren. Die deutsche Denksperre in Vorstandsetagen könnte schreckliche Auswirkungen haben. Vor allem für und auf die abhängig Beschäftigten: https://emobly.com/de/meinung/deutschland-lacht-sich-schlapp/
Neue Wafer-Fabrik in Malaysia: Der koreanische Modul-Produzent Hanwha Q Cells und der Wafer-Produzent 1366 Technologies aus den USA errichten eine Wafer-Fertigungsanlage in Cyberjaya im Sepang-Distrikt Selangor, die neben den dort bereits bestehenden Produktionsanlagen von Hanwha Q Cells ihrer Fertigstellung entgegen geht und im kommenden September die Produktion hochfahren soll. Produziert werden sollen dort sogenannte Kerfless Wafer (epitaktisch gewachsene Wafer), die dünner als herkömmliche Silizium-Wafer sind, weniger Silizium verbrauchen und damit kostengünstiger angeboten werden können: www.pv-magazine.com/2019/02/26/1366-technologies-and-hanwha-q-cells-to-open-wafer-factory-in-malaysia/
Altmaier forciert Batteriezellen-Fertigung mit Förderaufruf: Bundeswirtschaftsminister Altmaier (CDU) will mit staatlicher Unterstützung eine Batteriezellenfertigung in Deutschland und Europa aufbauen. Zusammen mit seinem französischen Amtskollegen Le Maire hatte er kürzlich ein gemeinsames Manifest für die Industriepolitik erstellt. Im Mittelpunkt steht darin die Produktion von Batteriezellen. Anders als die Automobilindusitrie oder die Zulieferindustrie besteht Altmaier auf der Notwendigkeit, dass in Europa eine Batteriezellennfertigung ensteht. Er glaubt, ein eigenes Know-how zu diesem Teil der Wertschöpfungskette sei „für den künftigen Markterfolg unserer Unternehmen“ entscheidend. Fast zeitgleich mit einem deutsch-französischen Manifest zur Industriepolitik wurde am 22.2.2019 der BMWi-Förderaufruf einer Batteriezellproduktion im Bundesanzeiger veröffentlicht. Ziel ist die Schaffung eines Verbundes für die Herstellung von Batteriezellen der neuesten Generationen, gemeinsam mit anderen europäischen Staaten. Projektbeschreibungen können bis zum 15. März 2019 eingereicht werden. Die Skizzen sollen die Projektideen umfassend darstellen und die Notwendigkeit öffentlicher Förderung schlüssig begründen. Das BMWi plant bis zu einer Milliarde Euro zur Verfügung zu stellen. https://www.iwr.de/news.php?id=35832
Nord Stream 2 - Russland hintertreibt Merkel-Plan: Russland rückt immer mehr von Putins Zusage ab, auch nach Inbetriebnahme der Ostseepipeline Nord Stream 2 weiter den Ukraine-Transit nutzen zu wollen. Russische Regierungsvertreter wie Energieminister Alexander Nowak stellen dies immer mehr infrage, die Ukraine sei zu teuer. Neben dem Weg durch die Ostsee entstehe mit der über die Türkei nach Zentraleuropa führenden Turkish Stream eine Alternative zum Weg durch die Ukraine. Über diesen Versuch, die Ukraine als Transitland für russische Erdgaslieferungen nach Europa auszubooten sind deutsche Politiker zunehmend verärgert. „Ich hoffe, dass nun allen die russische Position klar ist, und dass das deutsch-russische Pipelineprojekt sowie Europas Interessen in der Energiepolitik noch einmal diskutiert werden“, sagte die grüne Europaabgeordnete Rebecca Harms dem Handelsblatt. Nord Stream 2 entspreche nicht europäischen Interessen. Der russische Konzern Gazprom hat im vergangenen Jahr 201,8 Milliarden Kubikmeter Erdgas an die EU und die Türkei geliefert und seinen Marktanteil in der Region von 34,2 auf 36,7 Prozent gesteigert. Der erzielte Gaspreis sei dabei um 24,6 Prozent auf durchschnittlich 245,5 Dollar pro 1.000 Kubikmeter Erdgas gestiegen. Für das laufende Jahr rechnet der weltgrößte Gasförderer mit einem Marktanteil von 35 Prozent und einem Preis von 230 bis 250 Dollar. https://www.handelsblatt.com/politik/international/energieversorgung-streit-um-nord-stream-2-russland-hintertreibt-merkel-plan/24045082.html
Bußgeld gegen Uniper: Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat in einem Fall von Marktmanipulation auf dem Gasmarkt Bußgelder gegen Uniper Global Commodities SE (Uniper) in Höhe von 150.000 Euro und gegen zwei Händler in Höhe von 1.500 Euro und 2.000 Euro verhängt. Die Marktmanipulation wurde an der Gashandelsplattform PEGAS vorgenommen, so die BNetzA. Die Marktgebietsverantwortliche NetConnectGermany (NCG) nutzt diese Plattform, um den kurzfristigen Regelenergiebedarf zu decken. Im Oktober 2016 platzierten zwei Händler von Uniper an der PEGAS Kauf- und Verkaufsgebote in einer Art, die es ihnen ermöglichte, andere Marktteilnehmer gezielt vom Handel mit NCG auszuschließen. Hierzu agierten sie zeitgleich auf beiden Seiten des Orderbuches, wobei auf der einen Seite eine sogenannte Eisbergorder genutzt wurde, um andere Marktteilnehmer solange zu blockieren, bis das Geschäft mit NetConnectGermany (NCG) zustande kam. Das führte dazu, dass andere Marktteilnehmer kein günstigeres Angebot abgeben konnten, obwohl sie dies beabsichtigten. NCG wurde über die Angebotssituation getäuscht. Die Energiebörse Powernext SA, Betreiberin der PEGAS, sowie ein betroffener Marktteilnehmer hatten das manipulative Handelsverhalten in fünf Fällen gegenüber der Bundesnetzagentur angezeigt. Einen weiteren Fall hat die Bundesnetzagentur selbst bemerkt. https://www.iwr.de/news.php?id=35827
Das Redaktionsteam der DGS-News