20.12.2024
Merry Christmas or what could possibly go wrong?
Ein paar Gedanken zum Jahresende von Matthias Hüttmann
Nun ist aber auch für uns erst mal Pause. Die Redaktion der DGS-News wünscht Ihnen allen ein frohes Fest und einen guten Start in das Jahr 2025. Unsere News finden Sie ab Freitag, dem 10. Januar 2025 wieder in Ihrer Mailbox, dann wieder in gewohnt wöchentlicher Erscheinungsweise.
An dieser Stelle möchte ich gar nicht viele Worte verlieren. Ich komme jedoch nicht umhin festzustellen, dass sich die aktuelle politische Debatte ganz offensichtlich auf andere Nebenschauplätze konzentriert, um von ihrem Versagen bei unserem dringendsten Problem abzulenken. Das scheint augenblicklich auch sehr gut zu funktionieren: Man tut so, als gibt es im Moment drängendere Probleme als den Fortbestand unserer Existenz. Nur sollten wir bedenken, dass sich vieles verdrängen und relativieren lässt, die Klimakatastrophe jedoch nicht. So hat das sich zum Ende neigende Jahr 2024 wieder einmal einen neuen Temperaturrekord gebracht. Und diese dramatischen Veränderungen sind nicht nur bereits lange bekannt und messbar, sondern auch längst spürbar.
Zwei Beispiele, die verdeutlichen, was da gerade auch in unseren Breiten passiert:
Deutschland verliert durch den menschengmachten, beschleunigten Klimawandel immer mehr Frosttage: Die NGO Climate Central hat ganz aktuell festgestellt, dass es hierzulande im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre bereits 18 Frosttage weniger gab. Die Tendenz zum „Green Christmas“ scheint sich zu verstetigen. Unter „Lost Winter: Analysis: Climate change adding more winter days above freezing - affecting snowfall, winter sports, ecosystems, and more“ lässt sich das gut nachlesen. Das Magazin Spiegel hat dazu eine gute Zusammenfassung erstellt und im Deutschlandfunk lief obendrein ein hörenswerter Beitrag.
Die phänologische Uhr für Deutschland zeigt deutlich, wie der Winter Stück für Stück schrumpft. Das funktioniert so: Aus den Eintrittszeiten charakteristischer Vegetationsstadien kann das phänologische Jahr konstruiert und in einer sogenannten phänologischen Uhr darstellt werden. Aber sehen Sie selbst, es ist so, wie Sie es längst spüren. Nicht nur die Gärtnerinnen und Gärtner unter uns haben längst festgestellt, dass der Winter in Richtung Frühling kürzer wird. Die Verschiebung setzt sich dann bis in den Herbst fort, löst sich erst im Spätherbst wieder auf und gleicht sich erst dann dem gewohnten Rhythmus wieder ein wenig an.
Um das Ganze ein bisschen besinnlicher wirken zu lassen, zwei Verse, die ich im Rahmen der Übersetzung der Bücher eindeutschen durfte, passend zum Thema. Ich überlasse Ihnen die Interpretation dieser Lyrik.
... mehr
20.12.2024
Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie und die Winterruhe
DGS - Bürozeiten über die Feiertage
Die Bundes-Geschäftsstelle Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (Bundes-DGS) ist über Weihnachten und in der ersten Woche des neuen Jahres geschlossen. Ab dem 6. Januar 2025 sind wir wieder gerne für Sie da. In der Zwischenzeit schreiben Sie uns dringenden Fällen bitte eine Mail an info(at)dgs.de. Das E-Mail-Postfach wird auch über den Jahreswechsel gelesen.
Beachten Sie bitte: Die Büros unserer Landesverbände können andere Schließzeiten haben.
DGS-News machen Winterpause
Auch die DGS-News machen jetzt eine kleine Pause. Die erste Ausgabe im neuen Jahr wird am Freitag, dem 10. Januar 2025 erscheinen, danach wieder in gewohnt wöchentlicher Erscheinungsweise.
Wir wünschen frohe Weihnachten
Die Mitarbeiter der Geschäftsstelle, das DGS-Präsidium und das DGS-News-Team bedanken sich bei Ihnen für Ihre Unterstützung der Energiewende in diesem Jahr und wünschen Ihnen schöne Festtage und einen guten Start ins neue Jahr 2025.
Ihr DGS-Team
Redaktionelle Highlights 2024
Die Redakteure haben sich auch dieses Jahr erinnert und jeweils Ihren Lieblingstext ausgewählt. Anbei unsere vier Favoriten:
20.12.2024
Absturz, Ausfall, Deindustrialisierung: Die Angstmacher (I)
Ein Meinungsbeitrag von Götz Warnke
Erschienen am 23.02.2024
Angst ist eines der stärksten menschlichen Gefühle: sie kann lähmen, Fluchtreflexe auslösen oder zu Wut und Widerstand animieren. Jeder Mensch geht mit einer Vielzahl von Ängsten um, die individuell mehr oder minder stark ausgeprägt sind: Angst vor Arbeitslosigkeit, Bedeutungsverlust, Einsamkeit, Gewalt, Krankheit, Veränderungen, um nur einige der möglichen Erscheinungsformen zu nennen. Die meisten Ängste kommen, begründet in unserer Biographie, aus unserem Inneren. Andere werden aber auch von außen an uns herangetragen, uns von unserem sozialen Umfeld oktroyiert.
Es sind beileibe nicht nur die üblichen geistig Ver(w)irrten, die bei uns Ängste schüren wollen vor Aliens, Chemtrails, dem „großen Austausch“. In der Coronazeit wurde die Angst geschürt vor dem „Impf-Genozid“ oder „Bill Gates will die Welt chipen“. Auch von Akteuren in Industrie, Medien, Politik und Wirtschaft werden mediale Kampagnen gefahren, um die eigenen, meist materiellen Interessen durchzusetzen. Sehen wir uns daher mal einige aktuelle Kampagnen an.
„Deutschland steht vor der Deindustrialisierung“
Dies ist derzeit die umfangreichste Kampagne, weil es um große Förder-Summen für die Wirtschaft geht, und weil man hier alles, für das konservativen Weltbild Missliebige, gut unterbringen kann. Und so setzen sich die medialen Märchenerzähler der konservativ-wirtschaftsnahen Presse eilfertig in Bewegung, um das Schauermärchen des industriellen Abstiegs möglichst Ängste schürend unters Volk zu bringen – gerne auch mit einem polemischen Hieb auf den Bundeswirtschaftsminister und den grünen Teil der Ampel-Koalition.
Dabei kommen dann Schlagzeilen wie diese heraus:
... mehr
20.12.2024
Vb, die ehemalige Jahrhundertwetterlage: Klimafakten (I)
Ein Erklärungsversuch von Matthias Hüttmann
Erschienen am 20.09.2024
Der menschengemachte, beschleunigte Klimawandel, besser als Klimakatastrophe benannt, wird immer mehr zur Ursache von Extremwettersituationen, ist mitverantwortlich für das rasante Artensterben, führt zu Landflucht und Migration, sozialen Verwerfungen und vielem mehr. Aber auch wenn das alles wissenschaftlich unumstritten ist, so ist unser Hintergrundwissen oft nur rudimentär, sind Zusammenhänge nur bedingt bekannt. In einer losen Reihe wollen wir deshalb darüber informieren.
In dem ersten Teil nehmen wir die aktuellen Hochwasserereignisse in Europa zum Anlass, um zu erklären, wie diese mit der Erderwärmung in Zusammenhang stehen. Wie groß die Zunahme an ungewöhnlichen Wettereignissen ist, lässt sich bereits sehr gut daran erkennen, dass wir immer mehr Probleme damit haben, diese sprachlich entsprechend zu benennen. So kommt das eigentlich sehr selten auftretende Mittelmeertief (siehe unten) allein statistisch betrachtet immer häufiger vor, so dass das Superlativ Jahrhundertwetter eigentlich schon länger nicht mehr passt, und bisweilen auch schon vom Jahrtausendwetter die Rede ist. Gab es diese Wetterlagen früher einmal in einhundert Jahren, so ist diese abnorme Wetterlage, auch Vb-Wetterlage („Fünf-B-Wetterlage bzw. Vb-Tief) bereits zum dritten Mal in diesem Jahr aufgetreten.
... mehr
20.12.2024
Der H2-Hype und die dunkle Seite der Macht
Eine dialektische Wahrnehmung von Heinz Wraneschitz
Erschienen am 17.05.2024
Dieser Hype ist schlichtweg unübersehbar: Wasserstoff und E-Fuels sind doch genauso wunderbar wie die Kernfusion, oder? Fast egal, welches Medium man nutzt – von Instagram bis X, von ARD bis Vox, von Aachener Rundschau bis Neue Zürcher Zeitung: Überall wird darüber gejubelt; überall wird das Gefühl vermittelt, diese Energietechniken lösen die Klimakrise, beenden das Aufheizen der Erdatmosphäre ganz von alleine, sofort. Und das, ohne dass wir unser Verbrauchs- und Lebensverhalten ändern müssen.
Hier nur ein paar Jubel-Beispiele der vergangenen Tage. „Dieses E-Auto spart CO2 dank Verbrenner“, schreibt die als PS-Unterstützerin bekannte Auto-Motor-Sport eine Presseinfo der bisher kaum bekannten österreichischen Firma Obrist vom 13. Mai 2024 ziemlich konsequent ab. Sprich: Verbrenner sind die besseren E-Autos. Das hatte dieselbe Zeitschrift zwar vier Jahre zuvor in fast identischem Ton schon einmal veröffentlicht - aber sei`s drum. Dass das Handelsblatt und andere Fossil- und Autowirtschafts-Freakzeitungen diesmal nicht so schnell auf den Obrist-Jubel-Zug aufspringen wie damals, ist schon fast verwunderlich.
Wasserstoff (H2) – auch so ein Versuch, Fossilien und deren Verkaufsfirmen am Leben zu erhalten. Beispiel Thyssengas (TG): Das große Erdgashaus aus Dortmund „plant, zwischen Vlieghuis (Niederlande) und Ochtrup (Nordrhein-Westfalen) durch die Umrüstung eines Erdgastransport-Systems bis 2027 die erste grenzüberschreitende Wasserstoff-Verbindung zwischen den beiden Ländern zu realisieren. Entsprechend groß war das Medieninteresse“. Das steht genau so in einer TG-Presseerklärung vom 15. Mai 2024. Und nahezu 1:1 haben es offiziell „Qualitätsmedien“ genannte Anbieter übernommen, beispielsweise Braunschweiger Zeitung, Saarbrücker Zeitung oder Wallstreet Online. Einziger qualitäts-redaktioneller Anteil: ein verschämtes, kaum sichtbares Wörtchen „Anzeige“ wurde eingefügt. Suggerieren will TG damit wohl: Leute, kauft Gasheizungen statt Wärmepumpen, wir versorgen euch weiter. Dritter Versuch der Altenergien, die heute verfügbaren Erneuerbaren Energien mit ihrem Zentralkraftwerks-Wahn auszubremsen: Kernfusion.
... mehr
20.12.2024
Ein Gesetzentwurf zum Gruseln (I)
Eine Einordnung von Jörg Sutter
Erschienen am 01.11.2024
Als mein Kollege Heinz Wraneschitz in der vergangenen Woche in den DGS-News den Kommentar mit dem Titel „Die Abschaffung des EEG droht“ geschrieben hatte, war er noch nicht verbreitet, am Mittwochabend, 30. Oktober kam er dann: Der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) verbreitete Gesetzentwurf zur Änderung verschiedenster Energiegesetze.
Die DGS hat dazu klar Stellung bezogen. Aber: In diesem Fall hat das Vorgehen des BMWK dem Fass wieder einmal den Boden ausgeschlagen: Rund 300 Seiten Gesetzentwürfe mit dem Hinweis, dass eine Stellungnahme innerhalb eineinhalb Tagen doch bis Freitag abzugeben sei – und das wie immer ohne Vorankündigung. Ja, die Verbände sind es gewohnt, dass Gesetzentwurfe lange Vorbereitungszeiten brauchen und dann erst kurz vor Ende kurzfristig einbezogen werden. Aber dieses Mal lag dem Entwurf nicht einmal eine Entschuldigung hinsichtlich der kurzen Bearbeitungszeit bei.
Es war daher auch wirklich nicht genug Zeit, um die vielen Details ganz genau anzuschauen und zu bewerten. Wir haben trotzdem eine umfangreiche Stellungnahme abgegeben, die wir den Leser:innen hier zur Kenntnis geben.
„Viel Schatten und wenig Licht“ könnte ein Fazit der geplanten Neuregelungen lauten. „Gesetzentwurf zum Gruseln“ wäre auch die richtige Formulierung, zumindest stimmt das für die Photovoltaik. Von einem „Generalangriff auf das Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG“ war in der letzten Woche die Rede – und dies bestätigt sich beim Lesen des Gesetzentwurfs genau so – leider! Wenn das BMWK hier nicht wesentliche Punkte entschärft, droht der PV-Markt massiv einzubrechen. Dabei schwächelt der im Segment der Hausanlagen seit Wochen bereits deutlich.
Hintergründe
Drei Hintergründe kann man in das aktuelle Vorgehen interpretieren: Zum einen soll die Energiewende für die Netzbetreiber auch in der Zukunft beherrschbar bleiben. Zeiten mit hoher Solar- oder Windstromeinspeisung werden häufiger, wenn Abnehmer fehlen, könnte es für die Netze kritisch werden – behaupten die Netzbetreiber.
... mehr
20.12.2024
DGS-Spendenaufruf 2024: Solarenergie sichtbarer machen
Im kommenden Jahr wird einer der wichtigsten Aspekte unserer Arbeit die Außenwirkung sein. Nicht nur wegen unseres 50jährigen DGS-Jubiläums, sondern vor allem wegen der derzeitigen Strömungen, den Klimaschutz wieder „hinten anzustellen“. Mit Schrecken sehen wir wieder eine in weiten Teilen populistische Diskussion um Gas und Atomkraft. Auch steht im Februar die nächste Bundestagswahl vor der Tür, eine Landtagswahl folgt im März in Hamburg, im September sind Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen. Bei jedem dieser Termine wird mitentschieden, ob und wie die Solarenergie zukünftig vorankommt.
Wir wollen 2025 durch mehr und noch professionellere Kommunikation die Sonne voranbringen: Wir konnten in diesem Jahr die Zahl unserer Pressemeldungen deutlich erhöhen und die Beiträge in den sozialen Medien ausbauen. Das wollen wir im nächsten Jahr weiter steigern und fokussieren. Wir werden aufzeigen, dass die Solarenergie wichtig ist und die beste, weil schnell umsetzbare und bezahlbare Lösung ist.
Wir wollen das in gewohnt sachlicher und überzeugender Art machen und haben dafür gute Grundlagen mit unserer Zeitschrift SONNENENERGIE, den DGS-News und einem engagierten Medienteam innerhalb der DGS. Die Steigerung des Umfangs und die Koordination dieser Arbeit - auch mit unseren vielen engagierten Menschen vor Ort - bedeutet aber auch einen erhöhten Aufwand für uns. Wir möchten Sie deshalb heute darum bitten, diese Aktionen mit einer Spende in beliebiger Höhe zu unterstützen. Jeder Extra-Betrag hilft uns, unsere gemeinsamen Ziele schneller zu erreichen, gerade in einer Zeit, in der Bevölkerungsschutz – und nichts anderes ist Klimaschutz – als unzumutbare Kosten gelabelt werden.
Das Präsidium und die Geschäftsstelle der DGS bedanken sich schon heute bei Ihnen für Verständnis und für Ihre Unterstützung. Wir hoffen und glauben, dass eine bessere Sichtbarkeit der Solarenergie auch in Ihrem Interesse liegt.
Unsere Kontoverbindung für Ihre Spende:
DGS e.V.
IBAN: DE04430609671303999100
BIC: GENODEM1GLS
Verwendungszweck: „Solarenergie sichtbar - DGS e.V.“
Oder Sie verwenden unser Online-Spendenformular (dort ist auch Paypal möglich) hier auf unserer Website:
Link: www.dgs.de/dgs/unterstuetzung#spendenformular
Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) e.V. ist als gemeinnützig anerkannt, Ihre Spende kann daher ggfs. von Ihrer Steuer abgesetzt werden. Bis zu einer Betragshöhe von 300 Euro (Einzelspende) genügt dafür die Kopie der Überweisung, für höhere Beträge erhalten Sie von uns eine Spendenquittung zugesendet.
Es bedanken sich heute schon ganz herzlich
Das Präsidium und die Geschäftsstelle der DGS