21.06.2019
DGS-Vorschlag für Sofortmaßnahmen zur Erleichterung der Bürgerenergie
Der Kampf um die Freigabe von Steckersolargeräte ist noch längst nicht abgeschlossen. Die Anwendungsregeln für Steckersolargeräte, die auch nach den unter anderen von der DGS durchgesetzten Verbesserungen bei den VDE-Richtlinien für unerfahrene Bürger eine Quelle der Unsicherheit darstellen, müssen dahingehend verändert werden, dass sie nicht mehr verunsichern, sondern zum Mitmachen einladen. Am einfachsten ginge dies, wenn die Bundesregierung die „EU-Richtlinie 2016/631 zur Festlegung eines Netzkodex mit Netzanschlussbestimmungen für Stromerzeuger“ vom 14. April 2016 möglichst rasch in nationales Recht umsetzen würde. Denn schließlich sollten EU-Richtlinien in nationales Recht umgesetzt werden. Da aber von Seiten der Bundesregierung nichts passiert, kann niemand den VDE daran hindern, sich inhaltlich mit seinen Empfehlungen an den Grenzwerten der EU zu orientieren und die 800 W-Bagatellgrenze zu übernehmen. Die EU-Richtlinie besagt, dass alle Erzeugungsanlagen bis 800 Watt nicht relevant für das Stromnetz sind. Luxemburg hat daraufhin alle Meldepflichten für Minisolaranlagen (Balkonkraftwerke) unter 800 Watt gestrichen und den Einsatz solcher Geräte freigegeben.
Da die Gesetze der Elektrizität weder in Brüssel noch in Luxemburg andere sind als in Deutschland, es den Stromkonzernen alleine um ihre Marktanteile an der Stromerzeugung geht, ist es an der Zeit, dass die Konzerne und ihre Helfer die Blockadepolitik gegen Steckersolargeräte im VDE aufgeben und ihre Unwahrheiten und Angstkampagnen einstellen. Die Forderung, keine Meldepflichten für Eigenerzeugung bis 800 Watt (RfG) sollte des weiteren mit der Umsetzung der „Richtlinie (EU) 2018/2001 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. Dezember 2018 zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen“, dem sogenannten EU-Winterpaket, verknüpft werden. Darin wird postuliert, dass keine Umlagen bis 30 kWp erhoben werden sollten (siehe Artikel von Christfried Lenz in dieser Ausgabe). Die von der DGS und anderen Solarorganisationen erhobene Forderung nach einer Abschaffung des EEG-Deckels von 52 GW bleibt natürlich bestehen.
Es wäre gut und richtig, wenn die Solargemeinde über die Forderungen diskutiert und Einigkeit erzielt. Das wäre natürlich nicht das Ende der Fahnenstange, aber angesichts der Windstille, die gegenwärtig auch in Teilen der Solarbewegung herrscht, wäre dies ein Anfang, wieder in Schwung zu kommen. So wie es die Jungen von Fridays For Future (F4F) vormachen. Liebe Leserinnen und Leser, was haltet ihr/halten Sie also davon, als Sofortmaßnahmen von der Bundesregierung diese Punkte zur Erleichterung der Bürgerenergie zu fordern:
1. Keine Meldepflichten für Eigenerzeugung bis 800 Watt (RfG)
2. Keine EEG Umlage bis 30 kWp (EU-Winterpaket)
3. Der EEG Deckel muss weg
Dieses Forderungspaket nach Sofortmaßnahmen kommt aus der Mitgliedschaft der DGS und sollte mit der Bewegung der F4F diskutiert werden. Auch in Hinblick auf die bevorstehenden Landtagswahlkämpfe wäre es eine passende Angriffsmöglichkeit gegen die Blockierer aus der Regierungskoalition. Statt blumiger Sonntagsreden müssen sie Farbe bekennen.
RfG: Network Code Requirements for Generators vom 14. April 2016
Luxemburg will Mini-PV und Eigenverbrauch erleichtern, PV Magazin, 05.4.2018
Dezentralität ist die Lösung
"Müssen wir halt die Netze besser ausbauen, sagen wir ja schon lange..." Solche Sprüche waren dieser Tage en masse zu hören und zu lesen, als halb Südamerika viele Stunden ohne Strom da stand.
Denn genau dieser Übertragungsnetzausbau ist es, den uns die Politik als "den Schlüssel zur Energiewende" verkaufen will. Egal ob auf EU-, Bundes- oder Länderebene. Und ohne Rücksicht auf Kosten. Denn den (Stromleitungs-)Preis zahlen ja wir Verbraucher. Und die Protagonisten aller großen Medien plappern die fast identischen Netzausbau-Sprüche von CDU, CSU, Freidemokraten, Grünen, SPD ohne nachzudenken nach.
Doch genau diese vermaschte, über die Grenzen der Länder hinaus vernetzte Struktur der Stromleitungen ist nicht die Lösung, sondern das Problem: Ein einziger kleiner Fehler breitete sich explosionsartig aus. Und er sorgte dafür, dass in Argentinien, Brasilien, Chile und Uruguay wieder Kerzen auf den Tischen standen, dass stinkende Notstromaggregate die Kühltruhen der Supermärkte mit Strom beliefern mussten.
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21.06.2019
LNG in der Seeschifffahrt
Große Seeschiffe, insbesondere solche für den Warentransport, haben eine Einsatzdauer von rund 30 Jahren. Wegen der seit 2008/2009 anhaltenden Schifffahrts-Krise gibt es derzeit relativ wenige Neubauten, d.h. neue Schiffe mit fortschrittlicher Technologie. Seeschiffe werden um ihre Antriebsanlage, sprich den Motor, herum gebaut; ein nachträglicher Austausch des Motors ist in den meisten Fällen nicht möglich. In vielen Fällen müssen beim Bau zum Teil unterschiedliche Interessen berücksichtigt werden: die des Eigners, des Reeders/Charterers und auch von Dritten wie Schiffsmakler etc..
Im Gegensatz zum Straßen-, Luft- und Binnenschiffsverkehr kann im Seeverkehr kein Land allein Emissionsgrenzwerte aufstellen, da die Schiffe ggf. auf die Häfen von Nachbarländern ausweichen würden, von denen aus der Weitertransport mit deutlich energieintensiveren Verkehrsmitteln wie Bahn und LKW erfolgen würde. Für die Seefahrts-Emissionen ist die Internationale Maritime Organisation (IMO) zuständig, die ab 2020 für die Schifffahrt nur noch schwefelarmen Treibstoff zulässt, so dass das billige, aber umweltfeindliche Schweröl über kurz oder lang aus den Treibstoff-Tanks verschwinden wird. Nach dem Willen der IMO wird auch der CO2-Ausstoss bis 2050 um 50% sinken.
Im noblen Hafen-Klub Hamburg, direkt an den durch Luftschadstoffe extrem belasteten St. Pauli-Landungsbrücken, stellte am vergangenen Dienstag die Maritime LNG Plattform nun ihr Positionspapier "LNG für die Schifffahrt: Luftqualität und Klimaschutz" vor. Die 2014 gegründete Plattform ist ein eingetragener Verein und versteht sich als nationale LNG-Initiative mit dem Ziel, dem Treibstoff Liquefied Natural Gas (= verflüssigtes Erdgas, LNG) einen höheren Anteil in der gewerblichen Schifffahrt zu verschaffen. Sie hat rund 100 nationale und internationale, meist institutionelle Mitglieder. Das in acht Kapitel unterteilte Positionspapier ist gerade mal acht Seiten lang, hat es aber „in sich“ und ist so aufschlussreich wie die Podiumsdiskussion bei seiner Präsentation.
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21.06.2019
Geoengineering-Technologien: 1. Direct Air Capture
Unter Geoengineering versteht man groß angelegte Maßnahmen zur Intervention in den Ozeanen, Böden und der Atmosphäre der Erde mit dem Ziel, die Auswirkungen des Klimawandels - zumindest vorübergehend - zu reduzieren. Meist sind diese "Technologien" hypothetische Vorschläge von verschiedenen Befürwortern des Geoengineerings. Dass Geoengineering als lukratives Geschäft angesehen wird, darüber haben wir schon des Öfteren berichtet. Auf der Website „Geoengineering Monitor“ findet man 13 Merkblätter zu den unterschiedlichsten Methoden des Geoengineering, die wir frei für Sie übersetzt haben und hier in loser Reihe vorstellen werden.
Teil 1/13: Direct Air Capture
Direct Air Capture (DAC) eine energieintensive Form des Geoengineering steht für die direkte Luftabscheidung. DAC stellt eine weitgehend theoretische Technik dar, bei der CO2 und potenziell andere Treibhausgase direkt aus der Atmosphäre entfernt werden. Die aktuelle Technik verwendet große Ventilatoren, welche die Umgebungsluft durch einen Filter bewegen und mit einem chemischen Adsorptionsmittel CO2 erzeugen, das gespeichert werden kann. Um einen signifikanten Einfluss auf die globalen CO2-Konzentrationen zu haben, müsste DAC in großem Umfang eingeführt werden, was viele Fragen über den Energiebedarf, den Wasserverbrauch für bestimmte Technologien und die Auswirkungen der verwendeten chemischen Sorptionsmittel auf die Toxizität aufwirft.
Darüber hinaus kann eine sichere und langfristige CO2-Speicherung nicht gewährleistet werden, weder in geologischen Formationen, in denen Leckagen ein Risiko darstellen (siehe CCS Merkblatt), noch in Produkten, die CO2 verwenden, bei denen Kohlenstoffdioxid auf die eine oder andere Weise wieder in die Atmosphäre gelangen kann (siehe CCUS Merkblatt). Die fossile Brennstoffindustrie ist von DAC sehr angetan, da das aufgefangene CO2 für eine verbesserte Ölrückgewinnung (Enhanced Oil Recovery, EOR) genutzt werden kann, insbesondere wenn nicht genügend kommerzielles CO2 vor Ort verfügbar ist.
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21.06.2019
Spaß mit Elektromobilität
Zum zweiten Mal fand am vergangenen Wochenende das e4-Testival in Hockenheim in Baden-Württemberg mit Angeboten rund um die Elektromobilität statt. Unüblich für eine solche Veranstaltung war gleich die gewählte Location: Nicht in einer Messehalle, sondern im Freigelände des Motorsportgeländes Hockenheimring, auf dem seit 1970 auch Formel-1-Rennen gefahren werden, wurden Ausstellungszelte und -Stände aufgebaut, Firmenstände befanden sich auch in den Garagen der Boxengasse direkt an der Rennstrecke.
War es damit eine PS-Veranstaltung mit aufgeblasenen Backen? Nein, überhaupt nicht. Der Name war Programm: Das Testival lud zum Testen der ganzen Palette der elektrischen Mobilität ein. Kein Benzingeruch, keine lauten Motorengeräusche, nur gelegentlich ein leises Surren oder Hupen war zu hören. Von elektrischen Kleintransportern über PKWs bis zu Lasten-e-Bikes und verschiedenen e-Scootern war eine breite Auswahl an neuen mobilen Lösungen bereitgestellt – und konnte zur Probe gefahren werden. Dazu wurde ein Teil der Rennstrecke für e-Bikes und e-Scooter, ein anderer Rundkurs für PKW abgesperrt. Rund 9.700 Besucher nutzten das Angebot und man sah Familien, die diskutierten und sich aufteilten: Die Frau probierte eine Runde mit einem e-Scooter, der Mann stand bei den Probefahrten der PKW an und Kinder konnten erste e-Bike-Erfahrung machen.
Auch an das „drumrum“ war seitens der Veranstalter gedacht: Neben zahlreichen Foodtrucks waren Ladetechnik, Versicherungen, Stromanbieter und weitere Dienstleister genauso beratend vertreten wie E-Auto-Vermieter (u.a. NextMove), die einen Teil ihrer Fahrzeugflotte ebenfalls für Testfahrten zur Verfügung gestellt hat. Motto: Alles kein Problem und viel Spaß mit der Elektromobilität.
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21.06.2019
Sommer fürs Winterpaket
Im Dezember 2018 hat das EU-Parlament die neuen Richtlinien (auch „Winterpaket“ genannt) für den Übergang auf die Erneuerbaren Energien und zur Erfüllung des Pariser Klimaschutzabkommens verabschiedet. Von besonderem Interesse ist darin der Rechtsrahmen für Eigenverbrauch („Prosumer“), sowie zur Förderung dezentraler „Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften“.
Diese Richtlinie enthält auf Schritt und Tritt das Eingeständnis, dass es bisher Vorschriften gibt, die ungerechtfertigt und diskriminierend sind und daher beseitigt gehören. Die wiederholte Hervorhebung sozialer Aspekte und ausdrückliche Nennung der Mieter kann für Deutschland nur bedeuten, dass die missbräuchlich als Ausbaubremse eingesetzte EEG-Umlage auf Mieterstrom abgeschafft wird. Die Vorschriften für Balkonkraftwerke, die trotz den von der DGS durchgesetzten Verbesserungen für Viele immer noch ein Hindernis darstellen, müssen dahingehend weiterentwickelt werden, dass sie nicht abschrecken, sondern zum Einsatz von Steckermodulen einladen.
Die beabsichtigte Förderung von „Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften“ kann nur bedeuten, dass allen Formen eines kreativen örtlichen und nachbarschaftlichen Zusammenwirkens bei der Erkundung und Nutzung der insbesondere durch die Photovoltaik gegebenen vielfältigen Möglichkeiten Tür und Tor geöffnet wird.
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21.06.2019
Kleiner Medienspiegel
Genug Flächen für Solarenergie vorhanden: Nach einer Studie der französischen Agentur für Umwelt und Energiemanagement (Ademe) gibt es im Land genug Flächen für Solarenergie, die nicht Landnutzungskonflikten unterliegen. Ademe zielt dabei vor allem auf Industriebrachen, Altlasten-Gebiete und Parkplätze. Allein für die französische Hauptstadt wurden 17.764 Standorte identifiziert, auf denen sich laut Ademe PV-Anlagen mit einer Gesamtleitung von 53 Gigawatt installieren ließen: www.lemonde.fr/planete/article/2019/05/24/les-friches-et-les-parkings-terrains-potentiels-de-developpement-pour-l-energie-solaire_5466682_3244.html
Ohne die Verteuerung von CO2-Emissionen geht es nicht: Dr. Joachim Wenning, Vorstandsvorsitzender des weltgrößten Rückversicherers Munich Re, hat in einem Interview mit der „Financial Times“ eine massive Erhöhung der Kosten für CO2-Emissionen gefordert, um die Pariser Klimaziele einhalten zu können. Wenn man so weiter mache wie bisher, dürfte nach seiner Meinung der globale Temperaturanstieg zum Ende des Jahrhunderts bei ca. 3,5°C liegen. Schon jetzt seien die Schäden erheblich, aber wenn die küstennahen Tiefgebiete geflutet würden und in anderen Gebieten dauerhafte Dürren herrschten, hätte das einen hohen Blutzoll zu Folge. Die CO2-Kosten im Europäischen Handelssystem sollten daher ähnlich dem schwedischen Besteuerungssystem sein, das auf jede Tonne CO2 einen Aufschlag von € 115,-- erhebt – im Vergleich zu den derzeit € 24,-- im europäischen Handelssystem: www.ft.com/content/f68d336e-892e-11e9-97ea-05ac2431f453
Der arktische Permafrost schmilzt auf einem Niveau, das später erwartet wurde: Der Permafrost beginnt in der kanadischen Arktis mehr als 70 Jahre früher als angenommen aufzutauen, das zeigen Untersuchungen amerikanischer, kanadischer und deutscher Forscher, an denen auch das Alfred-Wegener-Institut Potsdam beteiligt ist. Klimaerwärmung in Regionen mit eisreichem Permafrost, also Böden, die zwei Jahre oder länger bei oder unter 0 °C bleiben, kann zu einer so genannten Thermokarst-Entwicklung führen, die die Landschaft neu gestaltet und die Infrastruktur beschädigt. In den Jahren 2003 bis 2016 habe in der kanadischen Hocharktis eine Reihe von „anomal warmen Sommern“ dazu geführt, dass die mittleren Auftauindizes 150 - 240 % über dem Normalwert der Jahre von 1979-2000 lagen. An drei Messstellen konnten die Forscher beobachten, dass die Klimaerwärmung dazu geführt habe, dass sich die aktive Schicht vertieft hat, oberflächennahes Bodeneis geschmolzen ist und die darüber liegende Bodenoberfläche untergeht. Dies führte zu einer Bodenabsenkung von bis zu 90 cm. Die Daten belegen, dass trotz niedriger Jahresmitteltemperaturen ein sehr kalter Permafrost (<-10°C) mit massivem oberflächennahem Grundeis sehr anfällig für schnellen Permafrostabbau und Thermokarstentwicklung ist, so die Studie. Es sei unbestreitbar, dass auch sehr kaltes Permafrostgebiet schnell auf die anhaltende Erwärmung reagiert. Dies sei unter anderem auf eine geringe thermische Pufferung durch organische Bodenschichten und oberflächennahe Vegetation sowie das Vorhandensein von oberflächennahem Grundeis zurückzuführen. Dies präge einen Großteil der arktischen Böden. Die beobachteten maximalen Auftautiefen an den untersuchten Standorten übersteigen die vom IPPC bis 2090 prognostizierten Werte. Bisher wurde angenommen worden, dass der Permafrost stabiler bleiben würde. Beim Auftauen des Permafrostes wird Kohlendioxid, Methan und andere im Boden gespeicherte Treibhausgase in die Atmosphäre abgegeben: Studie Climate change drives widespread and rapid thermokarst development in very cold permafrost in the Canadian High Arctic.
Erneuerbare Energien im Neubau erstmals auf Platz 1: Rund 67 Prozent der im Jahr 2018 neu errichteten Wohngebäude werden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mit erneuerbaren Energien beheizt. In fast der Hälfte (47,2 Prozent) der insgesamt 107.200 neuen Wohngebäude waren erneuerbare Energien die primäre Energiequelle. Sie haben damit erstmals Gas von Platz 1 bei den primären Energiequellen für das Heizen verdrängt. Gas wurde 2018 noch in 43,0 Prozent der Wohnungsneubauten als primäre Energiequelle eingesetzt. 2017 hatte der Anteil von Gas noch 47,4 Prozent betragen, gefolgt von den erneuerbaren Energien mit 43,3 Prozent. Die übrigen Energiequellen (u.a. Fernwärme, Öl und Strom) erreichten 2018 zusammen 9,8 Prozent (2017: 9,3 Prozent). Den größten Anteil an regenerativen Energiesystemen haben Wärmepumpensysteme. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Luft- oder Wasserwärmepumpen (71,1 Prozent). Anlagen, die ihre Wärme aus dem Erdreich ziehen, haben hingegen nur einen Marktanteil von 16,1 Prozent. Wird in neuen Wohngebäuden zudem eine sekundäre Energiequelle eingesetzt, sind dies Solarthermie (15,1 Prozent) und Holz (14,7 Prozent): www.iwr.de/ticker/heizungsmarkt-im-neubau-erneuerbare-energien-2018-erstmals-auf-platz-1-artikel1611
Dramatisch wie beim Waldsterben in den 80ern, bewerten Forstexperten den Zustand der deutschen Wälder: Diese litten nach dem Hitzesommer 2018 weiter unter Trockenheit und Schädlingsbefall, sagte der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrats (DFWR), Georg Schirmbeck, der „Frankfurter Rundschau“. Das Frühjahr habe kaum Entspannung gebracht, denn die Niederschläge hätten bei weitem nicht ausgereicht, um das Wasserdefizit in tieferen Bodenschichten aufzufüllen. Schirmbeck warnte, der Klimawandel und seine Folgen bedrohten die deutschen Wälder zunehmend in ihrer Existenz. Nach Schätzungen des DFWR ist mehr als ein Drittel der eine Milliarde Neupflanzungen der letzten drei Jahre aufgrund der langanhaltenden Dürre vertrocknet. Allein die Nachpflanzung koste die Waldbesitzer über eine halbe Milliarde Euro, sagte Schirmbeck. Er appellierte an Bund und Länder, die Finanzhilfen gerade für die Waldbesitzer mit kleineren Flächen zu erhöhen. Umweltschützer fordern dagegen, höhere Hilfen an Bedingungen zu knüpfen. Die Waldbesitzer müssten verpflichtet werden, naturnah zu wirtschaften und tatsächlich nur standortangepasste Bäume zu pflanzen, sagte Greenpeace-Experte Christoph Thies dem Blatt. Zudem müsse die CO2-Speicherfunktion der Wälder gestärkt werden: Deutschlandradio, 12.06.2019.
E-Mobile werden verunglimpft - und Diesel stinke(r)n weiter: Sieben von zehn Dieselautos auf Deutschlands Straßen verstänkern die Umwelt. Das jedenfalls muss man dann annehmen, wenn sie wirklich fahren und nicht nur die Parkplätze der Innenstädte vollstellen. Die Daten dafür lieferte das Kraftfahrbundesamt mit den Bestandszahlen vom 1.1.2019. Die Analyse hat die Beratungsgesellschaft BBE Automotive übernommen. Bei der Gelegenheit: Bestandszahlen. Über 15 Mio. Diesel-Pkw sind hierzulande registriert, dazu noch etwa 42 Millionen Benzin-Verbrenner. Wenn jeder davon etwa 10000 km weit pro Jahr fährt, sind das bei niedrig angesetzten 5l/100 km insgesamt 23.500.000.000 (oder 23,5 Mrd.) Liter Spritverbrauch. Jährlich. Aber die Umwelt-Desinformanten schimpfen auf die Batterien der aktuell 28.000 reinen Elektroautos, die hier bei uns ohne Gestank und Lärm herumfahren (Quelle: Statista): www.kfz-betrieb.vogel.de/kaum-ein-diesel-auf-der-strasse-ist-auf-dem-aktuellen-stand-der-technik-a-839489/
ETH Zürich - Solares Kerosin zum Fliegen bringen: Forscher der Eidgenössische Technische Hochschule Zürich vermelden, dass klimaneutrale Solartreibstoffe heute technisch möglich sind und nachhaltiges Fliegen versprechen. So sei die Technologie für klimaneutrales Fliegen vorhanden. Eine Möglichkeit bestünde darin, mit Hilfe von Erneuerbarer Energie aus Wasser und CO2 aus der Umgebungsluft CO2-neutralem Treibstoff zu synthetisieren. Dazu wurde erst kürzlich eine Mini-Raffinerie präsentiert, die solche Treibstoffe effizient aus Luft und Sonnenlicht erzeugen kann. Kerosin würde beispielsweise teurer, wenn Kerosinlieferanten dazu verpflichten würde, eine jährlich ansteigende Menge an synthetischem Treibstoff einzumischen. Das alles könnte die Dekarbonisierung der Luftfahrt beschleunigen. Leider ändert sich das nichts Grundlegendes an einem Problem des Fliegens, nämlich dass die Abgase in der Reiseflughöhe Ozon aufbauen, was die Sonneneinstrahlung zusätzlich beeinflusst. Sie werden sozusagen in der falschen Etage der Atmosphäre ausgestoßen und wirken dort besonders klimaschädlich. Auch die produzierten Wolken, die man als Kondensstreifen am Himmel sieht, stellen ein Problem dar, weil sie wie eine Art Treibhausdach funktionieren. Durch die Wassertröpfchen, genau genommen handelt es sich um hexagonale Eiskristalle, kommt die Strahlung der Sonne hindurch, aber die Abkühlungsstrahlung der Erde wird aufgefangen. Sie wirken damit treibhausverstärkend (transluzent für kurzwellige Sonnenstrahlung, nicht transparent für die langweilige Wärmestrahlung). Ganz abgesehen vom Ruß (aus Kohlenmonoxid, Stickoxide und Schwefeldioxid sowie Kohlenstoff). Deshalb ist es auch eine fast naive Annahme, dass ein Ausgleich emittierter Treibhausgasemissionen durch das Pflanzen von Bäumen kompensiert werden kann. Ein Sprichwort macht das deutlich: Bäume wachsen nicht in den Himmel: www.ethz.ch/de/news-und-veranstaltungen/eth-news/news/2019/06/blog-nachhaltiges-fliegen-patt.html
Flexibilität kann nicht genutzt werden: Und wieder unterscheiden sich die Sonntagsreden vom Handeln des zuständigen Ministeriums. Während beim Bundesministerium für Wirtschaft oft vom Bedarf einer größeren Flexibilisierung im Stromnetz die Rede ist, wird eine konkrete Verordnung, die die Rahmenbedingungen dafür setzen soll, im gleichen Haus weiter verzögert. Dabei liegen nach dem Bundesverband Neue Energiewirtschaft (BNE) konkrete Vorschläge auf dem Tisch, die in der Branche auch breit unterstützt werden. Doch solange die Verordnung nicht verabschiedet wird, sind die technisch möglichen Lösungen für Stromspeicher, bidirektionales Laden von Elektroautos und anderes bei uns nicht einsetzbar. „Wir brauchen dringend Köpfchen statt Kupfer im Verteilnetz“, so der BNE-Geschäftsführer Robert Busch: www.pv-magazine.de/unternehmensmeldungen/bne-statement-zur-fehlenden-verordnung-fuer-flexibilitaet-im-verteilnetz-§14a-enwg/
Das Redaktionsteam der DGS-News