12.04.2019
Nicht nur applaudierend am Rande stehen
„Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.“ Mit diesem Zitat des französischen Dramatikers Molière als Motto haben am Montag dieser Woche Vertreter der Klimaschutzbewegung "Fridays for Future" erstmals die deutsche Politik mit konkreten Forderungen konfrontiert. Sie hätten bewusst nur Ziele formuliert, sagte Linus Steinmetz von „Fridays for Future“, deren Umsetzung nun Aufgabe der Politik sei. Den Angaben der Klimaaktivisten zufolge war der Forderungskatalog in bundesweiten Arbeitsgruppen in Abstimmung mit Wissenschaftlern ausgearbeitet worden. Und diese Forderungen haben es in sich.
Was sollten wir jenseits der Debatte um „realistische“ Forderungen noch tun? Mit dem „wir“ ist nicht allein die DGS und ihre Mitgliedschaft gemeint. Das geht alle an, die sich für Solar und Klimaschutz engagieren. Denn begeistert am Rande stehen und applaudieren, das mag höchstens ein erster Reflex gewesen sein. Die Schülerbewegung ist aus der allgemeinen Forderung nach „mehr Klimaschutz“ herausgewachsen und wir sollten sie bei der Konkretisierung unterstützen. Wir sollten unser Wissen und Know how nach Möglichkeit transferieren. Das müssen wir wohl noch erst lernen. Entscheidend dürfte sein, dass wir nicht von oben herab auftreten und keinerlei Tendenz entwickeln, die Autonomie der Schülerbewegung in irgend einer Weise zu schmälern.
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12.04.2019
The smarter E Europe stellt die Weichen für den Wandel
Erneuerbare Energien sind in Deutschland zu einer festen Größe im Stromsektor geworden. Bei durchschnittlich 45 Prozent lag ihr Anteil an der Stromproduktion im ersten Quartal 2019. Das zeigen die neuesten Zahlen der Energy Charts des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme. Mit dem Aufschwung erneuerbarer Energien gehen Veränderungen in der Versorgungsstruktur einher. Da Strom aus regenerativen Quellen nicht zu jeder Zeit gleichmäßig verfügbar ist, müssen Erzeugung, Speicherung, Verteilung und Verbrauch künftig intelligent miteinander verknüpft werden. Die einst getrennten Sektoren Strom, Wärme und Verkehr werden unter dem Stichwort „Sektorenkopplung“
vereint.
Aus dieser Entwicklung heraus entsteht eine Dynamik, die eine ganze Branche mitreißt und einen starken Innovationsschub auslöst. Erneuerbare Energien, Speicher, Energiemanagement, Digitalisierung und saubere Mobilität – The smarter E Europe adressiert die wichtigen Themen der Branche. Sie bringt internationale Akteure zusammen, öffnet Märkte, fördert Wissensaustausch und bietet eine globale Bühne für Innovationen. Als die Innovationsplattform für die neue Energiewelt ist sie innerhalb nur eines Jahres auf zehn Messehallen angewachsen. Sie öffnet ihre Pforten vom 15. bis 17. Mai in München und bietet mit nur einem Ticket den Zugang zu den vier dazugehörigen Messen Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power.
https://www.thesmartere.de/de/home.html
12.04.2019
Start-ups können sich der Energiewelt von morgen präsentieren
Europas größte energiewirtschaftliche Plattform, The smarter E Europe, bietet Start-ups mit dem Gemeinschaftsstand Start-ups@TheSmarterE Europe die ideale Plattform, sich einem internationalen Fachpublikum vorzustellen. Als besonderen Service fördert ein Speeddating powered by Energieloft die Vernetzung von Start-ups, Investoren und Unternehmen. Den Gemeinschaftsstand finden Sie in der Halle C4 der Messe München. Zugelassen sind Start-ups, die vor maximal fünf Jahren gegründet wurden, weniger als 50 Mitarbeiter beschäftigen und einen Jahresumsatz von höchstens fünf Millionen Euro erzielen.
Teilnehmer am Start-up Gemeinschaftsstand können sich für einen 10-minütigen Speakerslot in der Start-up Arena bewerben. Sie bietet die Möglichkeit, die Firma und ihre innovativen Lösungen in einer Präsentation vorzustellen. Als besonderen Service organisieren die Messeveranstalter und das Innovationsnetzwerk Energieloft in diesem Jahr zum ersten Mal ein Speeddating. Auf der Grundlage vorher online angegebener Informationen berechnet ein Algorithmus passende Beziehungen zwischen Start-ups und Entscheidern oder Investoren. Auf der Messe können die Gründer der Start-ups ihr Konzept vorstellen und so ins Gespräch kommen.
https://thesmartere.energieloft.de/
12.04.2019
PV Guided Tours: Geführte Touren für Installateure
Das B2B-Fachmedium photovoltaik und die englischsprachige Internetseite pv Europe sowie The smarter E Europe bieten Architekten, Installateuren und Planern geführte Rundgänge zu den Innovationen für die solare Energiewende an. Die Rundgänge sind themenbezogen, die Anzahl der Teilnehmer ist begrenzt. Eine Teilnahme ist kostenfrei. Die Gruppen werden von einem fachlich kompetenten Redakteur geführt. An den Messeständen der kooperierenden Unternehmen stehen Ingenieure, Produktmanager und Vertriebsexperten bereit, um die Innovationen vorzustellen und die Fragen der Teilnehmer zu beantworten. Für die Führungen stehen den Teilnehmern Headsets zur Verfügung.
Folgende Touren sind vorgesehen: Stromspeicher für private Anwendungen (Heimspeicher), Stromspeicher für Gewerbe und Industrie, Gebäudeintegrierte Photovoltaik (BIPV), Elektromobilität: Installation und Einbindung von Ladesystemen und E-Mobilen, Intelligente Leistungselektronik zur autarken Versorgung von Gebäuden mit Strom, Kälte und Wärme, Hochleistungsmodule, Monitoring von Solarparks, Reinigung und Wartung von Solargeneratoren, Montagesysteme (Flachdach, Schrägdach, Freilandanlagen.
Die Rundgänge werden an allen drei Messetagen in deutscher Sprache sowie am Mittwoch und Donnerstag zusätzlich in englischer Sprache angeboten. Jeder Rundgang dauert etwa zwei Stunden. Start ist am Meeting Point pv Guided Tours in Halle B1, Stand B1.309, direkt neben dem Messestand der photovoltaik und pv Europe. Die Teilnahme erfolgt nach vorheriger Anmeldung. Mit der Anmeldung verbunden ist der kostenfreie Zugang zu den vier Messen von The smarter E Europe.
www.photovoltaik.eu/GuidedTours
12.04.2019
Experten erklären die Energiewelt von morgen
Treffen Sie die wichtigsten Player der Energiewirtschaft und erfahren Sie alles über die aktuellen Schlagwörter der Branche auf der Smart Renewable Systems Conference am 14. und 15. Mai in München. Dort dreht es sich um intelligente Energiesysteme von Erzeugung, Verteilung bis hin zum Verbrauch. Erfahren Sie mehr über die Trends der Branche und lernen Sie aktuelle Beispiele zu virtuellen Kraftwerken und Microgrids kennen.
Mit dem Aufschwung dezentraler und erneuerbarer Energien und der Digitalisierung ändern sich die Versorgungsstrukturen fundamental. Digitale Technologien und neue Geschäftsmodelle wandeln das Verhältnis von Erzeuger und Verbraucher. Energie lässt sich über virtuelle Handelsplätze beziehen, die Menschen erzeugen ihren Strom teilweise selbst und agieren gleichzeitig als Kunden und Produzenten, sogenannte Prosumer. Microgrids und kommunale Energieprojekte spielen in der Energieversorgung von morgen eine immer wichtigere Rolle.
Wie sieht der Energiemarkt der Zukunft aus und welche Chancen und Herausforderungen bringt er mit sich? Das und welche Rolle digitale Plattformen im Energiesystem spielen werden, erörtern Experten bei der Smart Renewable Systems Conference. Bei einzelnen Sessions stellen sie smarte Technologien und Projekte vor, die Mobilität, Strom und Wärme intelligent miteinander verbinden. Ebenso beleuchten sie die digitalen Möglichkeiten des Internet of Energy und erläutern, was unter Smart Sites zu verstehen ist. Die Smart Renewable Systems Conference findet gemeinsam mit der Intersolar Europe Conference, ees Europe Conference und Power2Drive Europe Conference statt.
https://www.smart-renewable-systems.de/en/program/program-overview.html
12.04.2019
DGS veranstaltet Forum auf der Intersolar Europe
Die Solarisierung unserer Gesellschaft ist ein wesentlicher Baustein einer klimafreundlichen Zukunft. Auf ihrem Forum informiert die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) über die aktuellen Entwicklungen und Rahmenbedingungen. Dabei beleuchten die Vorträge unterschiedlichste Themen: Neben der Energieversorgung werden auch Aspekte der Gebäudevernetzung, der nachhaltigen Mobilität und der Weiterbildung angesprochen. Das DGS-Forum findet am Freitag, 17. Mai von 14.30 bis 16 Uhr in Halle B3, Stand B3.570 statt.
In Deutschland müssen demnächst die ersten PV-Anlagenbetreiber beginnen, von staatlichen Einspeisetarifen auf Eigenverbrauch und Direktvermarktung umzustellen. Beim DGS-Forum wird erläutert, wie die Systeme auch nach dem Auslaufen der Einspeisevergütung wirtschaftlich weiterbetrieben werden können. Ein weiterer Vortrag stellt Hybridkollektoren zur Strom- und Wärmegewinnung vor und bietet eine Einführung in die PVT-Technologie. Um neue Wege bei der Niedertemperatur-Solarthermie wird es in einer weiteren Präsentation gehen.
https://www.intersolar.de/de/conference/session/18421/dgs-forum-2352.html
12.04.2019
Innovative Start-Up-Unternehmer aus der Solarbranche
Im Rahmen der Berlin Energy Week fand am 9. April das Start Up Energy Transition (SET) TECH Festival 2019 statt. Das SET Festival brachte auch dieses Jahr Start-Ups aus dem Bereich Energiewende und Klimaschutz mit Investoren und Unternehmen aus der Branche zusammen. Die Start-Ups konkurrierten um den SET Award 2019, der die innovativsten und bedeutendsten Start-Ups aus fünf Kategorien krönte: „Emissionsarme Energieproduktion“; „Intelligente Netze, Plattform und Cybersicherheit“; „Energieeffizienz, smarte Geräte und Speicherung“; „Innovative Mobilität“ und „Energiezugang und UN-Nachhaltigkeitsziel 7“. Ca. 450 Start-Ups aus 80 Ländern bewarben sich und 15 davon kamen ins Finale. Diese präsentieren sich auf der Hauptbühne, während andere Start-Ups aus den TOP 100 ihre Produkte und Ideen in kurzen open pitch sessions im Ausstellungsbereich vorstellten.
Emissionsminderung, Energiewende, Energiesicherheit und Digitalisierung der Energiewirtschaft waren Hauptthemen der Veranstaltung. In diesem Rahmen spielt Solarenergie natürlich eine wichtige Rolle und mehrere Start-Ups aus der Branche schafften es in die Top 100 und einige sogar in die Top 15. In der Kategorie „Energiezugang“ konnten zwei von drei Finalisten ihr Produktkonzept von solarer Energieerzeugung durchsetzen und bestätigten dadurch die Wirksamkeit von Photovoltaik für die Energieversorgung in ländlichen Gebieten. Offgridbox ist ein off-grid-System, dass Sonnenenergie als Basis für Wasseraufbereitung und dezentrale Energieversorgung benutzt. SunSawang bietet Off-Grid Lösungen für Stromproduktion und solare Beleuchtung.
Solarenergie schaffte es jedoch auch in die Top Drei zweier anderer Kategorien: „Emissionsarme Energieproduktion“ und „Intelligente Netze, Plattform und Cybersicherheit“. Das schwedische Start-Up Epishine entwickelt 100% organische Solarzellen, die über ein Druckverfahren hergestellt werden und das Licht von Innenräumen benutzen, um Energie zu erzeugen. Durch diese Technologie soll unter anderem der Einsatz von Batterien reduziert werden. Zweites Unternehmen der Kategorie aus dem Solarbereich war Roofit.solar, dass die Bedeutung der Integration Erneuerbarer Energien in Bauwerken und der urbanen Landschaft hervorhebt. Das estländische Start-Up produziert Photovoltaik-Module, die Dach- und Fassadenmaterialien ersetzen können. Die Photovoltaik-Bauelemente bestehen aus Blechplatten, die mit einer dünnen Photovoltaikschickt belegt werden.
Während diese zwei Unternehmen nicht die Gewinner ihrer Kategorie wurden, schaffte es die Firma Planet Ark Power auf die Spitze ihrer Kategorie „Intelligente Netze, Plattform und Cybersicherheit“. Das australische Start-Up beschäftigt sich mit der Frage der Gefährdung der Netzstabilität durch eine hohe Anzahl an dezentralen Photovoltaikanlagen und die daraus resultierenden Spannungsschwankungen. Die Lösung ist die Anwendung von künstlicher Intelligenz in Kombination mit einem Stromrichter, der eine Regelung der Spannung ermöglicht. Zusätzlich zu den genannten Unternehmen nahmen mehrere interessante und innovative Unternehmen aus der Solarbranche am Festival teil und zeigten dadurch die vielen Anwendungsmöglichkeiten der Sonnenergie und ihrer unbestreitbaren Bedeutung für die Energiewende. Eine Liste der TOP 100 Start-Ups finden Sie hier.
Laura Ferreri
12.04.2019
Wie viel CO2 kann Deutschland noch ausstoßen?
(KlimaLounge) Nach mehr als zwanzig Jahren der Verhandlungen wurde 2015 in Paris endlich ein globales Abkommen zum Klimaschutz erreicht, im Konsens von 195 Staaten. Viele deutsche Politiker beteuern immer wieder, dass sie voll hinter diesem Abkommen stehen, kürzlich zum Beispiel Wirtschaftsminister Peter Altmaier im Spiegel-Streitgespräch mit der Klimaaktivistin Luisa Neubauer. Vergleicht man allerdings die Taten und Pläne der Bundesregierung mit dem, was zur Umsetzung der Paris-Ziele nötig wäre, fragt man sich: hat die Politik die grundlegenden Fakten überhaupt verstanden?
In Paris haben die Staaten sich verpflichtet, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen und Anstrengungen zu unternehmen, sie unter 1,5 Grad zu halten. Jede Begrenzung der globalen Erwärmung erlaubt nur noch die Emission einer begrenzten CO2-Menge, denn je mehr CO2 wir insgesamt in die Luft gepustet haben, desto wärmer wird es auf unserem Planeten. Dazu hat der Weltklimarat letztes Jahr ein Sondergutachten veröffentlicht. Dort kann man in einer Tabelle nachlesen, wie groß das Emissionsbudget für ein bestimmtes Klimaziel noch ist. Der Bericht liefert übrigens auch starke Argumente dafür, die Erwärmung eher nahe 1,5 Grad als nahe 2 Grad zu stoppen – im letzteren Fall würde zum Beispiel kaum ein Korallenriff in unseren Ozeanen überleben.
Beispiel 1,75 Grad
Nehmen wir an, das „deutlich unter 2 Grad“ Paris-Ziel bedeutet konkret eine Begrenzung der Erwärmung auf 1,75 Grad. Bei der Berechnung der Erwärmung infolge einer bestimmten Emissionsmenge gibt es natürlich eine Unsicherheitsmarge; daher werden Wahrscheinlichkeiten angegeben, eine bestimmte Temperaturgrenze zu halten. Nehmen wir also an, wir wollen mit 67 Prozent Wahrscheinlichkeit unter den 1,75 Grad bleiben. Dann sagt die Tabelle, dass wir ab Anfang 2018 noch 800 Gigatonnen (das sind Milliarden Tonnen) CO2 in die Luft pusten dürfen. Welcher Anteil von diesem begrenzten Emissionskuchen steht Deutschland zu? Das ist keine Frage der Wissenschaft sondern der Gerechtigkeit. Steht uns Deutschen einfach mehr als anderen zu, weil wir schon reich und industrialisiert sind? Wohl kaum. Bestenfalls können wir von diesem Restbudget den Anteil beanspruchen, der unserem Anteil an der Weltbevölkerung entspricht. Also 1,1%.
lesen Sie den hier den vollständigen Beitrag von Stefan Rahmstorf
Anmerkung: Stefan Rahmstorf hat den "ZEIT Wissen-Preis Mut zur Nachhaltigkeit" für seine Verdienste um die Vermittlung von Klimawissen erhalten. Damit wird unter anderem auch sein Wissenschafts-Blog "KlimaLounge" gewürdigt, aus dem dieser, wie zahlreiche hier schon veröffentlichte Beiträge, stammen.
12.04.2019
Greta Thunberg besucht PIK auf dem Telegrafenberg-Campus
(PIK) Greta Thunberg, die 16-jährige Klimaaktivistin aus Schweden, besuchte Ende März das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Zusammen mit Luisa Neubauer, der 22-jährigen Aktivistin der deutschen „Fridays for Future“-Bewegung, traf sie sich mit den Direktoren Johan Rockström und Ottmar Edenhofer sowie weiteren Expertinnen und Experten des PIK. Gemeinsam diskutierten sie über das Pariser Abkommen sowie die neuesten Erkenntnisse aus der Klimaforschung und sprachen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wie Ricarda Winkelmann, Stefan Rahmstorf, Jessica Strefler, sowie dem ehemaligen PIK-Direktor Hans Joachim Schellnhuber über ihre Forschungsarbeit am Institut.
Greta Thunberg und der ebenfalls aus Schweden stammende Johan Rockström hatten sich Anfang des Jahres im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos getroffen, wo Thunberg ihren Wunsch äußerte, das PIK während ihrer Deutschlandreise zu besuchen und mehr über den neuesten Stand der Klimaforschung zu erfahren. „Als Klimawissenschaftler informieren wir gerne Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft und Vertreter der Zivilgesellschaft über die Risiken ungeminderter Treibhausgasemissionen sowie über Möglichkeiten der Klimastabilisierung - und tun es selbstverständlich auch gerne, wenn zwei junge Aktivistinnen zu uns kommen“, sagt Rockström. „Die Jugendlichen haben Recht, wenn sie sagen, dass es um Generationengerechtigkeit geht. Die Wissenschaft zeigt deutlich, dass der heutige Klimaschutz - oder dessen Fehlen - die Welt bestimmt, in der unsere Kinder und Enkel leben müssen. Diese beiden jungen Frauen erinnern uns alle daran, dass wir Erwachsenen Verantwortung übernehmen müssen“.
Eine Vielzahl von deutschen Medien wie die Süddeutsche Zeitung, Zeit Online, Berliner Morgenpost, Tagesspiegel oder Welt berichteten über den Besuch von Greta Thunberg am PIK sowie über die „Fridays for Future“-Proteste. Auch einige internationale Medien wie Associated Press oder die LA Times berichteten darüber. Thunberg, die eine der Hauptrednerinnen auf der Schülerkundgebung am vergangenen Freitag in Berlin war, wurde am Samstag die Goldene Kamera verliehen. Das ZDF und der RBB griffen Thunbergs Besuch am PIK in ihrer Nachrichtenberichterstattung auf und interviewten Johan Rockström. Dieser betonte, dass die Schüler nicht nur die Zukunft, sondern auch die Wahrheit repräsentieren, da das, was sie verlangen, auf Wissenschaft basiert. „Das ist es, was die Bewegung so bedeutsam macht.“ Ottmar Edenhofer betonte in einem Interview mit dem Tagesspiegel die neue Dimension der Bewegung. Die Jugendlichen wiesen deutlich darauf hin, dass die fehlende Klimaschutzpolitik ein Spiel mit ihrer Zukunft ist, und dass sie das nicht hinnehmen, sagte er: „Das ist beispiellos".
12.04.2019
Die Energiewende – ein wichtiges Projekt für Europa
Anlässlich der Europawahl am 26. Mai möchte das Autorenteam rund um den ehemaligen Präsidenten des Wuppertal Instituts, Peter Hennicke, mit seinem neuen Buch eine Diskussion für die europäische Energiewende anstoßen.
Denn was Europa heute vor allem braucht, ist eine neue Fortschrittsvision. Eine europäische Energiewende bietet die Chance, der Europäischen Idee neue zukunftsorientierte Inhalte zu geben und sie mit Leben zu füllen. Die Vorteile liegen auf der Hand: mehr Jobs, mehr Versorgungssicherheit, sinkende Energiekosten, weniger vorzeitige Todesfälle durch Luftverschmutzung.
Das Buch "Die Energiewende in Europa. Eine Fortschrittsvision" zeigt, welche Schritte dafür nötig sind - und was nun in der Politik passieren muss.
Sichern Sie sich hier noch bis 18. April Ihr persönliches Exemplar. Sie unterstützen damit, dass das Buch pünktlich zur Europawahl erscheinen kann!
12.04.2019
Veranstaltungstipp
DGS-Mitglieder erhalten 10% Rabatt auf die Tickets der Tagung "Symposium Solarthermie".
Den Rabattcode können Sie hier anfordern.
12.04.2019
Kleiner Medienspiegel
Steckersolar und DGS goes n-tv: Am Mittwoch dieser Woche berichtete die Internet-Ausgabe des Nachrichtensenders n-tv über Mini-Solaranlagen für die Steckdose. In dem Bericht kommt neben Vertretern des BSW und der Verbraucherzentale auch der Vorsitzende der Initiative pvplug der DGS zu Wort. Neu: Kundenfreundliche Netzbetreiber erledigen der Zählerwechsel (zu einem Zähler mit Rücklaufsperre) nun ohne zusätzliche Kosten für den Kunden. stellen Sie stellen für die Anmeldung der Anlage ein einseitiges Anmeldeformular zur Verfügung, bislang war formal oft eine bürokratische Anmeldung wie bei einer großen PV-Anlage vorgeschrieben. Für alle anderen Netzbetreiber ist ab Mai 2019 ein bundesweit einheitliches Anmeldeverfahren verpflichtend: www.n-tv.de/ratgeber/Mini-Photovoltaikanlagen-fuer-die-Steckdose-article20953991.html
Tesla Model 3 in der Schweiz auf Platz 1: In der Alpenrepublik ist erstmals das meistverkaufte Fahrzeug ein Elektroauto. Insgesamt schaffte das neue Model 3 von Tesla im ersten Quartal den Sprung aus dem Nichts auf Rang vier, obwohl er erst Ende Februar auf die Schweizer Straßen rollte. Im März wurden von dem Wagen mehr als doppelt so viele verkauft als vom bekannten VW Golf – Platz 1 der Zulassungsstatistik. Die NZZ weist in diesem Zusammenhang auch auf die Offenheit der Schweizer hinsichtlich neuer Technologien hin, außerdem hätten Autokäufer im Alpenland keine Berührungsängste zu amerikanischen Autos – weil es ja keine eidgenössische Autoproduktion gibt: www.nzz.ch/mobilitaet/auto-mobil/tesla-model-3-bestverkauftes-auto-in-der-schweiz-ld.1473810
Netzausbaugesetz behindert Power-to-X: Das am 4. April abschließend von Bundestag verabschiedete Netzausbaugesetz (NABAG) vereinfacht zwar die Genehmigungsverfahren für Power-to-X-Projekte, jedoch werden durch die Neuregelungen auch PtX-Anlagen teilweise abgabenpflichtig und damit unwirtschaftlicher. Hier wurden letzte Gesetzesänderungen ohne Anhörung der Verbände kurzfristig vor der letzten Abstimmung eingefügt. Gleichzeitig wird deutlich, dass die großen Netzbetreiber in das PtX-Geschäft einsteigen möchten, obwohl das bislang durch das „Unbundling“ (Trennung von Netzbetrieb und Erzeugung) rechtlich nicht möglich ist. Durch die Neuregelung erfolgt ein Nackenschlag für PtX-Projekte: Für Strom, der in PtX-Anlagen zu Wasserstoff z.B. für die Wärmeerzeugung genutzt wird, wurde (wieder ohne öffentliche Diskussion oder Einbeziehung der Verbände) die Zahlung von Netzentgelten beschlossen. Damit werden solche Projekte deutlich unwirtschaftlicher. Der Bundesgeschäftsführer des BVES Urban Windelen kommentiert: „Die innovativen und aktuellen stark wachsenden Technologien und Projekte mit einem Schlag in die Netzentgeltpflicht zu nehmen, beerdigt die Sektorenkopplung, bevor sie erwachsen werden konnte.“ Eine Analyse der aktuellen Änderungen: www.vbvh.de/news-detail/das-nabeg-und-die-sektorenkopplung-power-to-gas-kuenftig-durch-die-uenb-oder-doch-lieber-gar-nicht/ Update: am 11. April (gestern) bestätigte das Wirtschaftsministerium gegenüber einem Energie-Inofdienst, dass die vielkritisierte Netzentgelt-Regelung für PtX-Anlagen wohl zurückgenommen wird.
Elektroautos mit Klimavorteil: Eine neue Studie hat die Klimabilanz der Elektromobilität untersucht und kommt zu dem Schluss, dass bereits heute E-Fahrzeuge schon einen Vorteil haben. Das ifeu-Institut aus Heidelberg, das die Studie im Auftrag von Agora Verkehrswende erstellt hat, hat dabei bestehende Untersuchungen analysiert und auch eigene Modellierungen zu Grunde gelegt. Betrachtet wird dabei der gesamte Lebensweg (Herstellung, Betrieb, Entsorgung) von Benzin-, Diesel- und elektrischen Autos. Auch die unterschiedliche Herkunft des Fahrstroms (u.a. reiner PV-Strom) wird vergleichen. Die Studie „Klimabilanz von Elektroautos. Einflussfaktoren und Verbesserungspotenzial“ zum kostenlosen Download: www.agora-verkehrswende.de/fileadmin/Projekte/2018/Klimabilanz_von_Elektroautos/Agora-Verkehrswende_22_Klimabilanz-von-Elektroautos_WEB.pdf
Beliebtheit von PV-Anlagen steigt mit Sonnenscheindauer: Nach einem Bericht des Hamburger Abendblatts (HA) ist die Nachfrage nach PV-Anlagen abhängig von der Sonnenscheindauer des jeweiligen Bundeslandes. Das HA bezieht sich dabei auf Wetterdaten von 2018 des des Statistikportals Stastita und der Auswertung der Anfragen bei Aroundhome, eines Internet-Vermittlers von Fachfirmen im Immobilienbereich. Setzt man den Bundesdurchschnitt der Aroundhome-Anfragen bei 1,0 , so kommt Brandenburg mit 1,54 auf den höchsten Wert; zugleich hatte das Land 2018 mit 830 Stunden die meisten Sonnenstunden. Umgekehrt funktioniert es auch: Bremen (0,41) und Hamburg (0,56) haben die niedrigsten Solar-Index-Werte und auch die wenigsten Sonnenstunden. Auffällig ist, dass aus fast allen ostdeutschen Ländern – zumindest bei diesem Internet-Vermittler – überdurchschnittlich viele Anfragen kommen: www.abendblatt.de/top-themen/article216830861/Solaranlagen-sind-in-Ostdeutschland-gefragter-als-im-Westen.html
Partner planen Grünes Gas aus grünem Strom: Im Helmstedter Revier soll ein sogenanntes Energiewendelabor entstehen. Das Vorhaben „H2ellwaCH4 – Helmstedter Energiewendelabor zur Sektorenkopplung“ unter Federführung der Avacon Netz GmbH mit Beteiligung der EEW Energy from Waste GmbH (EEW), dem Energieforschungszentrum Niedersachsen und dem Fraunhofer Institut bietet eine große Chance, die Dekarbonisierung durch die Kopplung der Sektoren Strom und Gas aktiv voranzutreiben. In einem ersten Schritt wird dafür bei der thermischen Abfallverwertung freiwerdendes Kohlenstoffdioxid (CO2) abgeschieden und in Methangas (CH4) umgewandelt. Der für die Herstellung dieses synthetischen Erdgases (SNG) notwendige Wasserstoff entsteht durch Elektrolyse von Wasser mittels grünem Strom: www.umweltruf.de/2019_Programm/news/news3.php3?nummer=2187
WBGU Gutachten - Digitalisierung als Motor für Nachhaltigkeit: Im neuen Hauptgutachten des Wissenschaftlichen Beirats Globale Umweltveränderungen (WBGU) "Unsere gemeinsame digitale Zukunft" analysiert das Beratergremium der Bundesregierung die Zusammenhänge zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit und entwickelt Handlungs- und Forschungsempfehlungen. Zentrale Forderung des WBGU ist es, den digitalen Wandel so zu gestalten, dass er als Hebel und Unterstützung für Nachhaltigkeit dient. Im Bundesumweltministerium wird derzeit eine umweltpolitische Digitalagenda und ein Förderprogramm für KI-Anwendungen für Umwelt- und Klimaschutz entwickelt. Außerdem möchte man das Thema Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu einem Schwerpunkt unserer deutschen EU-Ratspräsidentschaft im Jahr 2020 machen: www.wbgu.de/de/publikationen/publikation/unsere-gemeinsame-digitale-zukunft
Leichte Elektrofahrzeuge für Fracht- und Lieferanwendungen: DPD testet Quadricycle P1 von Cleantech-Startup EAV. Das eCargo-Fahrrad ist speziell für den Transport von Fracht entwickelt worden. Für sogenannte Vierräder oder Quadricycle gibt es in der EU eine eigene Fahrzeugklassifizierung, die Mikroautos und eben solche E-Bikes umfasst. Der Fahrer fährt und steuert das Fahrzeug wie ein herkömmliches Fahrrad. Der elektrische Pedalassistent mit dem 250-Watt-Motor hilft, die Pedaleingabe des Fahrers zu vervielfachen, um mehr Antriebskraft zu erzeugen. In seinem geschlossenen hinteren Laderaum können bis zu 150 Kilogramm Ladung transportiert werden. Es ist ein Meter breit und zwei Meter lang und wiegt lediglich 75 Kilogramm. Der Laderaum erstreckt sich auch über die Fahrerkabine und bietet Schutz vor Regen und Unwetter. Die Seiten sind offen, obwohl vermutlich flexible Kunststofftüren hinzugefügt werden könnten, um das Winterfahren etwas komfortabler zu gestalten: www.cleanthinking.de/dpd-testet-quadricycle-eav-cargo-bike/amp/
Das Redaktionsteam der DGS-News