16.03.2018
RWEonInnogy: Wohin die Reise nach dem Mega-Deal geht
Es sei der "kreativste Gestaltungdeal" der deutschen Industriegeschichte, tönte Johannes Teyssen, Chef von Eon, am Dienstag auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit RWE-Chef Rolf Martin Schmitz, auf der beide den angeblichen Superdeal zwischen ihren Unternehmen erläuterten. Die Transaktion bündle „die Stärken der beiden früher vertikal integrierten deutschen Versorgungsunternehmen und ermögliche die Fokussierung auf Netze und Kundenlösung einerseits, sowie auf ein voll diversifiziertes Erzeugungsgeschäft andererseits“. „Wir tauschen Beteiligungen untereinander“, so Teyssen weiter, "Geld spielt unter uns keine Rolle". RWE und Eon wollen also zukünftig nicht mehr Konkurrenten sein, sondern im Gleichschritt marschieren.
Damit entsteht ein mächtiges Energiekonglomerat, das trotz der Beteuerungen, es handle sich um ein „reines Finanzinvestment“ einer „kalten“, sprich verdeckten Fusion gleich kommt. Es ist aber nicht alleine die schiere Größe, die ins Auge sticht, sondern die Zielrichtung auf systematische Arbeitsteilung. Vom Konkurrenten zum arbeitsteiligen Mitstreiter, könnte man diese Transaktion nennen. Die einstige Liberalisierung des Strommarkts, die vor allem in Deutschland vorangetrieben wurde, wird damit in großen Bereichen ad absurdum geführt. Ob damit das bisherige Konzept der Bad Bank endgültig zu Grabe getragen wird, bleibt aber unklar. Spötter könnten in dem Konstrukt auch RWE als eine Art Bad Bank sehen. Mit der mehr kommunal aufgestellten RWE wäre auch das Modell der zu sozialisierenden Verluste aus alten Technologien wie der Kohle besser durchführbar. Schließlich hatten beide Konzerne den Versuch gemacht, mutmaßlich verlustbringende und zukunftsweisende Unternehmensteile zu trennen. Das ist gescheitert, auch wenn Innogy mit allerhand Zahlenspielen noch einmal einen positiven Jahresabschluss 2017 zu Papier gebracht hat.
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16.03.2018
TENG-Solar-Hybrid: Wie aus einer Maus ein Elefant wird
Es war einmal eine Forschergruppe in der Soochow University im chinesischen Suzhou: Die veröffentlichte in der Publikation „Nano“ der American Chemical Society ACS einen wissenschaftlichen Grundlagenartikel. Darin ging es um die Zusammenschaltung EINER Silizium-Solarzelle mit EINEM Triboelektrischen Nanogenerator, in der Fachwelt TENG genannt. Das Wissen um TENG ist noch nicht überall verbreitet. In Deutschland berichtete zum Beispiel Heise online in einem Nebensatz darüber.
Das Interessante an TENGs: Aus Reibung gewinnen sie Strom. Selbst die doch offensichtlich geringe Reibung von auftreffenden Wassertropfen wandeln sie in Elektrizität um. Gut für Leute, die ständig im Regen spazieren gehen: Gäbe es wasserdichte Kleidung mit TENG obendrauf, könnten die Menschen darin ihre Händys mit TENG-Strom aufladen lassen.
Aber was, wenn keine Regentropfen auf die TENG-Generatoren klopfen, dachten sich wohl die Chinesischen Wissenschaftler. Vielleicht, weil dem Team sogar drei Mitglieder mit dem Nachnamen „Sun“ angehören, haben sie an Solarenergie gedacht. Warum nicht eine Kleidung für jedes Wetter, das bei Sonne und Regen gleichermaßen Strom produziert? Das jedenfalls sei das Endziel, „ein neues Konzept für die Energiegewinnung, die ungeachtet der Wetterbedingungen durchgeführt werden könnte“, wie Projektleiter Zhen Wen gegenüber dem Radiosender China Radio International (CRI) erklärte.
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16.03.2018
Neues vom Speichermarkt: Energy Storage Europe
Mitte dieser Woche fand in Düsseldorf die Messe Energy Storage Europe statt, die die Themen Stromspeicher, aber auch Wärme- und Kinetikspeicher bis hin zu Power-to-Gas-Technologien umfasste. Mit 170 Ausstellern ist die Messe gegenüber dem Vorjahr gewachsen, Besucherzahlen waren zum Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Im Bereich der Batterie-Heimspeicher war jedoch eine ganze Reihe von Firmen nicht vertreten. Die Veranstaltung verschrieb sich mehr der größeren Technik. Zu den Neuheiten der Austeller unten mehr.
Parallel zur Messe und den messebegleitenden Vorträgen fand auch die 12. IRES-Konferenz zur Speicherung Erneuerbarer Energien von Eurosolar mit zahlreichen internationalen Referenten statt. Prof. Peter Droege, Präsident von Eurosolar, betonte zu Beginn, dass sich die Erneuerbaren inzwischen breit durchgesetzt haben, was positiv zu bewerten sei. Andererseits ist im vergangenen Monat Februar der Polarwirbel über dem Nordpol erstmals seit langem wieder zusammengebrochen, er ist für die Großwetterlage n Europa verantwortlich. Dies macht deutlich, so Droege, dass der Klimawandel inzwischen auch konkret bei uns angekommen ist. Er fordert daher eine „Neue Energiemarktordnung“ für die dezentrale Energiewende, das Abziehen von Geldern aus dem nuklear- und fossilen Bereich und die Koppelung aller neuen Infrastrukturausbauten mit erneuerbaren Systemen.
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16.03.2018
Energieforschung quo vadis
Die neue Bundesregierung wird sich als eine ihrer ersten Amtshandlungen in der Energiepolitik das 7. Energieforschungsprogramm vornehmen. Die Vorarbeiten dazu wurden bereits im Laufe des Jahres 2017 angeschoben. Schon im vorangegangenen 6. Energieforschungsprogramm vom Dezember 2014, das laut Bundeswirtschaftsministerium „konsequent auf die Energiewende ausgerichtet“ wurde, gab es eine erste Verschiebung des Schwerpunktes hin zum Netz. Das soll verstärkt werden.
Vorangegangene Programme hatten beim Thema Energiewende ihre Schwerpunkte kurz gesagt in der Steigerung der Lernkurven bei den einzelnen Erneuerbaren Technologien. Und das in der vollen Bandbreite aller Themen. Kurswechsel in der Forschungspolitik sind eher langfristiger Natur. Vor allem die Ausrichtung hin zu einem eindeutigen, strategischen Forschungsschwerpunkt lässt sich kaum per Ordre de Mufti durchziehen. Das bedeutet, dass nicht gleich alle Wissenschaftler und Forschungseinrichtungen auf den neuen Zug aufspringen. Vor allem nicht, weil viele von ihnen überzeugte Anhänger der Erneuerbaren sind. Aber das hauptsächliche Steuerungsinstrument, eine großzügige Forschungsförderung, wirkt. Und auf "Staatsknete" sind viele Einrichtungen und Institute angewiesen. Wie dies funktioniert, hat sich bereits im Verlauf der letzten Jahre gezeigt. So förderte das BMWi fünf „Schaufenster intelligente Energie“ (SINTEG), die ab September 2016 „massentaugliche Musterlösungen für klimafreundliche, sichere und effiziente EE-Integration“ deutschlandweit erarbeiten sollen. Und unbemerkt, selbst in den Reihen der Energiewendefreunde, fand eine Konzentration auf Netze und Verbrauch statt, die zugleich eine Abkehr von der Erzeugungsebene bedeutete. Dieser Umschwung, der im 6. Energieforschungsprogramm eingeleitet wurde, soll im 7. Energieforschungsprogramm weitergeführt und vertieft werden. Geplant ist, das neue Programm im Sommer 2018 vorzulegen. Schwerpunkt und vor allem politische Zielrichtung des Programms lassen sich folgender Maßen skizzieren.
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16.03.2018
SONNENENERGIE 1|18: Die ornithologischen Folgen der Windkraft
Der Windkraftausbau an Land ist unter den aktuellen politischen Rahmenbedingungen und gesellschaftlichen Gegenkräften in Deutschland spätestens 2019 weitgehend am Ende. Dabei ist der Windkraftausbau aktuell die einzige Stütze neben einem wesentlich geringeren Ausbau der PV die den Zuwachs 2017 der Erneuerbaren Energien im Stromsektor überhaupt noch nennenswert steigern konnte.
Die Gründe sind vielschichtig, gehen aber alle in eine Richtung: Den Ausbau der Windenergie fast zum Erliegen zu bringen, so wie bei PV, Bioenergie, Wasserkraft schon geschehen. Natürlich stehen alte energiewirtschaftliche Interessen, insbesondere Kohle und Erdgas, aber auch die unterschwelligen Aktivitäten der Atomwirtschaft mit neuen Hoffnungen auf eine Atomrenaissance dahinter. Sie alle hoffen und arbeiten daran, wegen eines angeblich nicht zu verwirklichenden schnellen Ausbaus der Erneuerbaren Energien doch wieder auf die alten energiewirtschaftlichen Rezepte zurückgreifen zu können, als wenn es keine Klima- und Radioaktivitätsprobleme gäbe. Neben der Umstellung auf Ausschreibungen im EEG spielt der Konflikt um Vögel eine große Rolle. Dabei sind Windräder am Artenschwund von Vögeln gar nicht schuld.
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16.03.2018
Photovoltaik - Stromlieferung und Eigenstromnutzung im Mehrfamilienhaus
Am Donnerstag, den 22. März findet in der Glaser-Innung Berlin, Alte Jakobstraße 124, das LFE-Seminar "Photovoltaik – Stromlieferung und Eigenstromnutzung im Mehrfamilienhaus" statt. Referent ist Michael Vogtmann von der DGS. Im Seminar des Landesfachverband der Bau- und Energieberater werden praxisnah Fragen zur Projektabwicklung im Mehrfamilienhaus mit 3 bis 300 Wohneinheiten behandelt. Es werden Modelle zur Stromlieferung und der Eigenstromversorgung im MFH beschrieben, wirtschaftliche und steuerliche Aspekte betrachtet und eine Zuordnung geeigneter Mess- und Zählertechnik vorgenommen.
Hintergrund: Kaum ein Prozent des Stroms wird heute auf den Berliner Dächern gewonnen, 25 Prozent wären möglich. Allein in den 20 größten deutschen Städten gibt es ein Potenzial von bis zu 33.000 Photovoltaikanlagen auf großen Wohngebäuden. Rund 1,4 Millionen Mieterinnen und Mieter könnten damit preiswerten Solarstrom beziehen. Die Europäische Kommission hat die Förderung von Mieterstrom beihilferechtlich genehmigt. Der Bundestag hatte das Fördermodell im Sommer beschlossen, das daraufhin am 25. Juli 2017 in Kraft trat. Das Mieterstromgesetz soll den Ausbau von Solarenergie auf Wohngebäuden stärken.
Zielgruppe des Seminars sind Energieberater sowie Bauingenieure, Architekten, Fachingenieure, Planer, Techniker, Meister und weitere Interessenten, welche energetische Berechnungen durchführen. Die Anerkennung der Veranstaltung als Fortbildung für die Energieeffizienz-Expertenliste für Förderprogramme des Bundes ist bei der dena eingereicht.
Die Teilnahme ist nur nach Anmeldung über die Online-Seminaranmeldung oder mit dem Anmeldeformular (PDF-Dokument zum Download) möglich.
16.03.2018
Was kann die Digitalisierung wirklich für meine PV- oder Windanlage tun?
Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Big Data, Blockchain - diese Begriffe laufen einem täglich über den Bildschirm und man fragt sich inzwischen: Was davon ist wirklich relevant und was kann ich getrost ignorieren?
Genau dieser Frage gehen wir auf der Betreiberkonferenz für PV- und Windanlagen auf den Grund. Wir beleuchten die Digitalisierung aus der Sicht eines Anlagenbetreibers und zeigen Ihnen konkret, welche Tools sich in der Praxis bewährt haben und wie Sie damit tatsächlich mehr aus Ihrer Anlage rausholen können.
Die Betreiberkonferenz ist die einzige Veranstaltung in Deutschland, die sich ausschließlich den Interessen von Betreibern verschrieben hat. Sie findet am 16./17. April beim Gastgeber ADLER Solar in Bremen statt. Betreiber von PV- und Windanlagen können sich hier eng miteinander austauschen. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die Wirtschaftlichkeit von Anlagen optimiert werden kann.
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16.03.2018
Photovoltaik-Symposium vom 25. bis 27. April
Das Treffen der Solarexperten in Bad Staffelstein ist seit über 30 Jahren ein fester Termin im Kalender der Branche. Dieses Jahr findet das PV-Symposium aufgrund von Umbaumaßnahmen im Kloster Banz erst im April statt.
Schon vor dem offiziellen Start des PV-Symposiums werden am Mittwochvormittag verschiedene Workshops mit praxisnahen PR-Tipps oder zum aktuellen Stand der Sektorenkopplung in der Anwendung angeboten. Die Tagung beginnt anschließend mit der Eröffnungssitzung, in der u.a. Vertreter des BMWi dem Plenum Rede und Antwort zur Rolle der PV im Energiemix stehen werden. Am frühen Nachmittag steht eine Diskussionsrunde zu den Barrieren des Eigenverbrauchs und deren Überwindung auf dem Programm.
Der zweite Konferenztag startet mit Parallelsitzungen zu den Themen "Komponenten und Systemtechnik" und "Energiemeteorologie / Simulation". Als Appetizer kurz vor der Mittagspause informiert Herr Dr. Aulich über neue Märkte für Solarstrom. Der Nachmittag startet mit Expertentischen, an denen in kleinen Gruppen spezielle Themen mit Fachleuten diskutiert werden können. Im neu ins Programm aufgenommenen Innovation-Slam stellen die Innovationspreisbewerber kurz ihre Neuheiten vor bevor der Preis am Abend verliehen wird.
Der Freitag steht ganz im Zeichen der Qualität. In zwei Sitzungen wird ausführlich über Qualitätssicherung und Brandschutz informiert. Anmeldung sowie weitere Informationen unter www.pv-symposium.de.
Anmerkung: Die DGS ist Mitveranstalter, die SONNENENERGIE Medienpartner der Veranstaltung. DGS-Mitglieder erhalten einen Rabatt von 10%. Sie erhalten auf Anfrage in der DGS-Geschäftsstelle einen Rabattcode, den Sie dann in die Teilnehmer-Anmeldemaske unter Aktionscode eingeben können.
16.03.2018
6. Stralsunder Solarbootrennen am 28. April
Am 28.4.2018 findet bereits zum sechsten Mal das Stralsunder Solarbootrennen statt. Ab sofort werden Anmeldungen entgegengenommen.
An dem Event können sich Schülerinnen und Schüler aller Klassenstufen und Schulformen aus ganz M-V beteiligen. Sie bauen kleine Boote, bekommen vom Umweltbüro Nord e.V. kostenlose Solarbausätze und rüsten ihre Boote damit aus. Das Rennen findet auf dem Alten Markt in Stralsund statt. Es umfasst mehrere Vorläufe und ein spannendes Finale. Grundschüler sowie Lehrer dürfen sich jeweils ein eigenes Rennen liefern. Die schnellsten Boote und das schönste Boot werden prämiert.
Das 6. Stralsunder Solarbootrennen ist ein Teil des „Tages der Erneuerbaren Energien“, der bundesweit in vielen Städten und Gemeinden begangen wird. Das Rennen wird Umweltbüro Nord e.V. in Kooperation mit dem KDW/Maritimen Zentrum Frankenvorstadt ausgerichtet. Die Aktion wird von lokalen Partnern unterstützt.
Anmeldeinformationen und Kontakt gibt es unter www.kurzlink.de/solarboot-2018
16.03.2018
Kleiner Medienspiegel
Bremsenergie ungebremst nutzen: Ein Team des „Future Energy–Institut für Energieforschung“ der Hochschule OWL hat eine Schaltung entwickelt, die Bremsenergie zurück ins Stromnetz speist. Die beim bremsen freiwerdende Energie von bewegten Massen bei Anwendungen die an ein Stromnetz angeschlossen sind haben die Wissenschaftler eine Lösung entwickelt: eine Schaltung, die an der Stelle des Bremswiderstands sitzt und die Bremsenergie zurück ins Stromnetz speist. Damit ließen sich, so Johann Austermann, problemlos auch bestehende Antriebssysteme nachrüsten. Austermann hat über die Entwicklung dieser Schaltung seine Doktorarbeit verfasst. Die Rückgewinnung von Bremsenergie soll sich auch bei Kleinantrieben wirtschaftlich umsetzen lassen. Innerhalb von zwei Jahren sollte sich der Umbau durch die eingesparten Energiekosten gerechnet haben, schätzen die Wissenschaftler der Hochschule OWL. Die kooperative Promotion erfolgte gemeinsam mit der Technischen Universität Braunschweig. Momentan bereitet Johann Austermann die Veröffentlichung seiner Doktorarbeit im Verlag Shaker vor: Bremsenergie ungebremst nutzen
Stromtrasse rechtswidrig: Laut WDR haben Anwohner aus Hürth vor dem Bundesverwaltungsgericht einen Erfolg erzielt: Der Ausbau einer Stromtrasse mitten durch ihr Wohngebiet muss gestoppt werden. Die Anwohner hatten zusammen mit den Stadtwerken Hürth hatten geklagt, weil sie sich um ihre Gesundheit sorgen. Das oberste Verwaltungsgericht folgte am Mittwoch ihren Bedenken. Nach Einschätzung des BVG hat es die zuständige Bezirksregierung Köln versäumt, eine alternative Trasse für die Stromleitung ausreichend zu prüfen. Ob der Netzbetreiber Amprion von vorne anfangen muss, ist noch unklar. Der Netzbetreiber Amprion hat bereits mit den Arbeiten begonnen. Insgesamt werden über 200 kleinere Strommasten abgebaut und durch rund 100 große Träger ersetzt. Dazu sollen auch auf dem Stadtgebiet von Hürth über 80 Meter hohe Stahlmasten montiert werden, die mehr Stromleitungen tragen können: BVG-Urteil: Stromtrasse durch Hürth rechtswidrig
TÜV Rheinland hackt Wechselrichter: Laut einer Meldung des Fachmagazins Photon ist es Mitarbeitern des TÜV Rheinland gelungen, handelsübliche Wechselrichter von Solaranlagen »innerhalb weniger Minuten« zu hacken. Dadurch sei es möglich, Stromnetze wie auch verbundene Speichersysteme negativ zu beeinflussen oder ganz lahm zu legen. »In Zeiten von Erneuerbaren Energien, der Notwendigkeit von intelligenten Netzen und angesichts von inzwischen 75.000 vernetzten Speichersystemen ist es umso wichtiger zu prüfen, ob das System anfällig ist«, betont Daniel Hamburg, Leiter des Global Center of Excellence Testing und Certification bei TÜV Rheinland. „Wir konnten Eigenschaften von handelsüblichen Wechselrichtern problemlos verändern“, so Roman-Alexander Brück, Laborleiter für Solarkomponenten bei TÜV Rheinland: TÜV Rheinland hackt Wechselrichter
EEG-Vergütung fließt auch für Strom vom Effizienzhaus: Mit einem verbreiteten Fördermittel-Irrtum beim Neubau räumt die Verbraucherzentrale NRW auf: Ein Merkblatt der KfW wird oft so ausgelegt, dass für Solarstrom von kreditgeförderten Effizienzhäusern grundsätzlich keine Einspeisevergütung fließen dürfe. Tatsächlich gilt diese Einschränkung aber nur für den Fall, dass Strom erzeugende Anlagen über den Kredit „Energieeffizient bauen“ mitfinanziert werden. Werden diese hingegen anders bezahlt, zum Beispiel aus anderen KfW-Programmen, spricht nichts gegen die EEG-Vergütung. Bauherren sollten ihre Investitionen deshalb splitten, rät die Verbraucherzentrale NRW. Bei der KfW regt sie eine Überarbeitung der Produkt-Merkblätter an. Ziel sollten klarere Informationen und deutliche Hinweise auf mögliche Förderkombinationen sein: EEG-Vergütung fließt auch für Strom vom Effizienzhaus: Solaranlagen im Neubau separat fördern lassen
Lithium und Kobalt könnten bald Mangelware sein: pv-magazine meldet dass die Verfügbarkeit von Lithium und Kobalt, als wesentliche Bestandteile von Lithium-Ionen-Batterien, langfristig kritisch werden könnte. Die Meldung geht auf einen Bericht von Forschern des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) gegründeten Helmholtz-Instituts Ulm (HIU) zurück, den diese der Zeitschrift „Nature Reviews Materials“ veröffentlicht haben. Die Wissenschaftler haben mit einer Szenario-basierten Analyse bis 2050 für verschiedene Anwendungen von Batterien aufgezeigt, dass der Preisanstieg und die Knappheit von Kobalt wahrscheinlich auftreten wird, da die Nachfrage durch Batterien zweimal so hoch sein könnte wie die heute identifizierten Kobaltreserven. Die Lithiumreserven seien dagegen ausreichend. Dennoch müsse in diesem Sektor die Produktion stark hochskaliert werden, um die Nachfrage decken zu können, schreiben die Wissenschaftler. Je nach Szenario könne bis zu einer Verzehnfachung der Produktion notwendig werden: KIT: Lithium und Kobalt könnten bald Mangelware sein
15 Jahre Leben im Sonnenhaus: Ein gutes Beispiel für langfristige Versorgungssicherheit innerhalb der eigenen vier Wände stellt ein Einfamilienhaus, ausgeführt nach dem Sonnenhaus Standard dar. Mit einer großen Solarwärmeanlage und einer Holzheizung für die Nachheizung muss es einen solaren Deckungsgrad von mindestens 50 Prozent in der Wärmeversorgung erreichen. Familie Lorenz lebt seit 15 Jahren in einem solchen Wohnhaus. Die Solarheizung mit 68 Quadratmetern Solarkollektoren funktioniert nach wie vor einwandfrei. Für die Nachheizung benötigt sie nur rund eineinhalb Raummeter Holz. Das entspricht Heizkosten von etwa 100 Euro im Jahr. Für das Sonnenhaus wurde ein solarer Deckungsgrad von 77 Prozent errechnet. In dem Forschungsprojekt HeizSolar wurde zwischenzeitlich jedoch ermittelt, dass durchschnittlich 88 Prozent des Heizenergiebedarfs im Jahr solar gedeckt werden können. Reicht die Solarwärme im Winter nicht aus, heizt die Familie mit einem Stückholzofen, der sich in einem Kachelofen verbirgt, nach. Dadurch können sie behagliche Strahlungswärme genießen. Die oftmals skeptischen Stimmen aus der Anfangszeit haben sich somit nicht bewahrheitet: Seit 15 Jahren glücklich im Sonnenhaus
Große Mehrheit befürwortet umfangreiche Stilllegung alter Kohlekraftwerke: Laut einer aktuellen repräsentativen Emnid-Umfrage im Auftrag des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) von Februar dieses Jahres sprechen sich gut zwei Drittel der Befragten (69 Prozent) dafür aus, im großen Umfang alte Kohlekraftwerke stillzulegen, damit das Klimaziel erreichbar wird. Aufgeschlüsselt nach der Parteineigung ergibt sich ein deutliches Bild der Zustimmung von 81 Prozent bei der SPD und 68 Prozent bei der Union. Mit Blick auf die im Koalitionsvertrag vereinbarte Kohlekommission und deren Zeitrahmen bis Ende 2018 führt der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger aus: "Mit der Kohlekommission hat sich die GroKo erst einmal aus der Verantwortung gestohlen und sich bei den Koalitionsverhandlungen Zeit gekauft. Das entbindet die Politik jetzt aber nicht davon, zu handeln und politisch zu gestalten. Der Erfolg der Kohlekommission hängt von eindeutigen klimapolitischen Vorgaben und einer ausgewogenen Besetzung ab, die den Willen der Bevölkerung für mehr Klimaschutz abbildet. Ende dieses Jahres müssen ein klarer Ausstiegspfad und ein Strukturprogramm für die betroffenen Regionen vorliegen. Die Fakten sind auf dem Tisch, das bisherige Versagen eklatant. Deshalb müssen Kohlekraftwerke bereits vor 2020 umfangreich abgeschaltet werden." Aktuelle Umfrage: GroKo soll bei Klimaziel 2020 handeln - Große Mehrheit befürwortet umfangreiche Stilllegung alter Kohlekraftwerke
Bis 2030 sind deutlich mehr Erneuerbare Energien möglich: Ein Anteil von bis zu 35 Prozent Erneuerbaren Energien am gesamten Energieverbrauch bis 2030 ist realistisch: Zu diesem Ergebnis kommt eine kürzlich veröffentlichte Studie des Fraunhofer Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) für das Europäische Parlament. ISI hat für die Studie »Renewable Energy Directive Target« zusammen mit Enerdata und SQ Consult untersucht, welche Auswirkungen ein höherer Anteil Erneuerbarer Energien am gesamten Endenergieverbrauch auf Wirtschaft und Gesellschaft hätte. Um die Möglichkeiten für einen EE-Anteil von 30 bis 35 Prozent zu prüfen, haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehr als 30 Studien ausgewertet. Bei einem EE-Anteil von 30 bis 35 Prozent am gesamten Endenergieverbrauch steigt laut den ausgewerteten Studien der Anteil Erneuerbarer Energien im Stromsektor auf über 50 Prozent: Bis 2030 sind deutlich mehr Erneuerbare Energien möglich
Matthias Hüttmann